Domain-Newsletter

Ausgabe #983 – 05. September 2019

Themen: Proofpoint – Studie zu betrügerischen Domains | Statistik – weltweit knapp 355 Mio. Domains | TLDs – Neues von .blog, .eth und .tech | a-gfa.com – Agfa holt sich Bindestrich-Adresse | GGRG – neuer Markt-Report für kurze .com-Domains | Schräger Preis – skew.com erzielt US$ 92.000,- | Oktober – 9. Münchner Fachanwaltstag IT-Recht

PROOFPOINT – STUDIE ZU BETRÜGERISCHEN DOMAINS

Die Anzahl der zu betrügerischen Zwecken genutzten Domains ist deutlich angestiegen. Das meldet das kalifornische Cybersecurity-Unternehmen Proofpoint in seinem aktuellen „Domain Fraud Report“ – bleibt aber viele Nachweise schuldig.

Das gesamte Kalenderjahr 2018 über hat Proofpoint nach eigenen Angaben die neu registrierten Domains untersucht. Das waren im Durchschnitt 189.032 Domains täglich, denen 159.124 gelöschte Domains täglich gegenüberstanden; aus welcher Quelle dieses Datenmaterial stammt, bleibt unklar. Ohne es ausdrücklich zu erwähnen, stellt Proofpoint sowohl auf gTLDs als auch ccTLDs ab, hat aber signifikante Unterschiede ausgemacht. So dominiert wenig überraschend .com die Liste der Neuregistrierungen; dahinter folgt mit .top aber schon eine nTLD, vor .net, .loan, .cn und .org. Das schnellste Wachstum hat Proofpoint unter .world ausgemacht, vor .services, .asia, .rocks, .fun und .live. Bei deren Entwicklung hat Proofpoint festgestellt, dass vor allem zwei Faktoren für stark ansteigende Neuregistrierungen sorgen: die Ersteinführung einer TLD, durch die vor allem Unternehmen und Spekulanten auf den Plan gerufen werden, und Gebührennachlässe von Registraren. Als Beispiel für letztere nennt die Studie .ooo, deren Preis kurzfristig von US$ 24,- auf US$ 2,- gesenkt wurde. Bei .loan stieg dagegen die Zahl der Löschungen, nachdem der Preis von unter US$ 1,- auf mehr als US$ 10,- angehoben wurde.

Auf Grundlage dieser allgemeinen Eckdaten widmet sich die Studie von Proofpoint betrügerischen Domains. Darunter fallen alle Arten von Missbrauch, wie Typosquatting, Phishing oder Irreführung von Verbrauchern. Unter ihnen hat Proofpoint einen Anstieg von elf Prozent ausgemacht. Leider bleibt offen, wie genau man zu diesem Wert kommt. Als einen von mehreren Faktoren in der Bewertung nennt Proofpoint den verwaltenden Domain-Registrar, an der Spitze „Chengdu west dimension digital“ aus China. Aber auch die US-Amerikaner von NameSilo LLC sollen für Betrüger aller Art attraktiv sein, was laut Proofpoint vor allem daran liegt, dass man Zahlungen in der Kryptowährung Bitcoin akzeptiert und den Kunden einen kostenfreien Privacy-Service anbietet. Bei IDN-Attacken wird hingegen bevorzugt auf das russische Unternehmen Registrar of Domain Names REG.RU LLC zurückgegriffen, was nicht weiter verwundern dürfte – die meisten internationalisierten Domain-Namen gibt es mit Zeichen aus dem kyrillischen Sprachraum. Zum Verwechseln ähnliche Domain-Namen („lookalike domains“) fand Proofpoint schließlich bevorzugt im Portfolio der GoDaddy.com LLC.

Ausgerechnet die europäische Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) könnte laut Proofpoint eine der wesentlichen Ursachen sein, warum ccTLDs für Betrüger attraktiver geworden sind. Daher fänden sich mit .fr, .co.uk und .it gleich drei in Europa beheimatete Länderendungen unter dem zehn „Top TLDs for Fraudulent Domains“. So wirklich überzeugend klingt das nicht, zumal die DSGVO erst seit Ende Mai 2018 Anwendung findet, also in 5 der untersuchten 12 Monate keinen Ausschlag gegeben haben kann. Auch im Übrigen macht die häufig fehlende Angaben von Quellen eine Bewertung der Ergebnisse schwierig; die bloße Erkenntnis, dass mit einer steigenden Anzahl von Domains auch die Missbrauchsfälle zunehmen, ist ebenso banal wie erwartbar.

Den vollständigen „Proofpoint Domain Fraud Report“ finden Sie unter:
> https://www.domain-recht.de/verweis/2139

Quelle: proofpoint.com, eigene Recherche

STATISTIK – WELTWEIT KNAPP 355 MIO. DOMAINS

Die Zahl der weltweit registrierten Domain-Namen steigt weiter an: knapp 355 Millionen Adressen waren zur Jahresmitte 2019 angemeldet. Dazu beigetragen hat auch .app, die sich im ersten Jahr wacker schlägt.

Den Zahlenreigen eröffnet die .com- und .net-Registry VeriSign mit ihrem Domain Name Industry Brief für das 2. Quartal 2019. Demnach waren zum 30. Juni 2019 weltweit insgesamt 354,7 Millionen Domains registriert, ein Wachstum von 2,9 Millionen Domains oder umgerechnet 0,8 Prozent. Die generischen Top Level Domains kommen auf zusammen 196 Millionen Registrierungen, die ccTLDs auf 158,7 Millionen, wobei letztere um 1,9 Millionen Domains gegenüber dem Vorquartal zulegen konnten. Dafür ganz wesentlich verantwortlich zeichnen zwei Endungen: Taiwans Länderendung .tw legte um rund 600.000 Domains zu, .uk sogar um etwa 1,3 Millionen Domains, was vor allem der Öffnung der Second Level Ebene zu verdanken ist. Mit anderen Worten: ohne .tw und .uk sähe es bei den ccTLDs eher mau aus. Das zeigen auch die aktuellen Zahlen für den August 2019: sowohl .de als auch .at stagnieren.

Die Fraktion der neuen Top Level Domains muss leichte Verluste einstecken. Von 26.580.919 ging es um 95.114 Domain-Namen runter auf 26.485.805. Unverändert an der Spitze rangieren .top und .xyz, die beide deutlich zulegen können. Dagegen hat .club ihren Platz in den Top 3 verloren; aus den 1.614.485 Domain-Namen im Juli 2019 wurden es nun 1.566.194 im August. In die so geschaffene Lücke stieß .site, die auf 1.613.784 Domains kommt. Auf nachhaltiges Wachstum darf die Google-Tochter Charleston Road Registry Inc. mit der von ihr verwalteten Endung .app hoffen. Nach dem Start der Live-Phase im Mai 2018 schoss die Registrierungszahl auf deutlich über 200.000. Rund ein Jahr später mit dem Ende der ersten Registrierungsverträge sackte die Zahl wider Erwarten nicht drastisch ab, sondern hielt sich konstant; zum 01. September 2019 waren 381.150 .app-Domains registriert. Der Höchststand von 446.730 Domains ist so zwar ein Stück entfernt, aber nicht gänzlich außerhalb jeder Reichweite. Dieser Meinung ist auch Google: „We are happy with .app’s strong renewal rates.“

Aus Polen meldet die Registry NASK, dass zum Ende des 2. Quartals 2019 insgesamt 2.602.326 .pl-Domains registriert waren, ein leichter Verlust von 8.461 gegenüber dem Vorquartal. Die „renewal quote“ lag mit 65,94 Prozent im durchschnittlichen Bereich. Nicht wirklich glücklich zeigt sich die .be-Verwalterin DNS Belgium; sie schloss das Jahr 2018 mit 1.603.508 Domain-Namen, ein Anstieg von unter einem Prozent. Dafür lag die „renewal quote“ bei überragenden 86,55 Prozent, was für die besondere Treue zu und das besondere Vertrauen in .be spricht. Wer daher in Belgien geschäftlich aktiv ist, für den ist die eigene .be-Domain ein „Muss“.

Die aktuellen Domain-Zahlen:
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.de – 16.254.095 – (Vergleich zum Vormonat: + 531)
.at – 1.308.876 – (Vergleich zum Vormonat: + 1.672)
.com – 143.479.515 – (Vergleich zum Vormonat: + 444.059)
.net – 13.501.689 – (Vergleich zum Vormonat: – 69.925)
.org – 10.103.252 – (Vergleich zum Vormonat: – 7.800)
.info – 4.742.819 – (Vergleich zum Vormonat: – 20.270)
.biz – 1.673.839 – (Vergleich zum Vormonat: – 37.462)
.eu – 3.570.446 – (Vergleich zum Vormonat: + 2.157)

.top – 3.570.990 – (Vergleich zum Vormonat: + 68.871)
.xyz – 2.505.612 – (Vergleich zum Vormonat: + 82.690)
.site – 1.613.784 – (Vergleich zum Vormonat: + 38.762)

(Stand 01. September 2019)

Aktuelle Domain-Zahlen finden Sie unter:
> http://www.domain-recht.de

Quelle: domainincite.com, domainnamewire.com, eigene Recherche

TLDS – NEUES VON .BLOG, .ETH UND .TECH

Einen Umzug mit Tücken hat .blog hinter sich: beim Wechsel des technischen Dienstleisters kam es zu einer etwa 18 Stunden langen Auszeit. Dagegen kratzt EnCirca mit .eth am Image sogenannter Kryptowährungen, während .tech bei Start-Ups besonders beliebt ist – hier unsere Kurznews.

Der Wechsel des „back-end registry provider“ der neu eingeführten Top Level Domain .blog ist holprig verlaufen. Wie die Registry Knock Knock WHOIS There LLC bestätigte, dauerte der Wechsel von Nominet zu der ebenfalls in Großbritannien ansässigen CentralNic Group PLC rund 18 Stunden; ursprünglich geplant waren für den Umzug der rund 200.000 .blog-Domains zwei bis drei Stunden. Die Ursache soll in einem unerwarteten Datenbankfehler liegen, die genaue Aufarbeitung dauerte jedoch an. Während der Zwangsauszeit war weder eine Neuregistrierung bzw. Verlängerung noch ein Transfer von .blog-Domains möglich, bereits registrierte Domains haben jedoch wie gewohnt funktioniert. Wer ein größeres Portfolio an .blog-Domains verwaltet, sollte kurzfristig kontrollieren, ob sie noch alle vorhanden sind; versehentliche Domain-Verluste kommen zwar sehr selten vor, sind jedoch bei einem Umzug nie ganz auszuschließen.

Der in Boston ansässige Domain-Registrar EnCirca hat im August 2019 Pressemitteilungen versandt, in denen er angab, als erster ICANN-akkreditierter Registrar Vorregistrierungen für .eth-Domains entgegenzunehmen. Da traditionelle Markenschutzmechanismen wie für .com oder .org nicht existieren würden, sollten sich vor allem Inhaber von Markenrechten um eine defensive Registrierung bemühen, um ihre Zeichen zu schützen. Was EnCirca hingegen nur zwischen den Zeilen anklingen lässt: eine in der IANA-Datenbank eingetragene und damit offiziell delegierte Top Level Domain .eth gibt es nicht. Hinter .eth steckt mit Ethereum beziehungsweise dem Ethereum Name Service (ENS) ein Anbieter von Kryptowährungen. Und es wird so rasch auch keine .eth-Domains geben, denn ICANN liegt weder eine Bewerbung für .eth vor, noch sind Bewerbungen in absehbarer Zeit möglich. Es handelt sich vielmehr um eine „alternative“ Top Level Domain, die – ähnlich wie .onion – nur über technische Umwege genutzt werden kann. Ein zwingender Grund, sich um eine defensive Registrierung zu bemühen, besteht daher nicht; auch das öffentliche Vertrauen in Kryptowährungen wird so kaum gestärkt.

Die .tech-Registry Radix hat mitgeteilt, dass die neue TechnikEndung bei Start-Ups besonders beliebt sei. Und offenbar wirkt sich das auch auf potentielle Geldgeber aus: laut Radix gibt es mindestens 170 Start-Ups mit einer .tech-Domain, die zusammen mehr als US$ 2 Mrd. (umgerechnet rund EUR 1,8 Mrd.) an Wagniskapital eingesammelt haben. Sie verteilen sich dabei auf alle möglichen Branchen wie Automobile, Kryptowährungen, Mobilität und Energie, sind also nicht ausschließlich auf technikaffine Jungunternehmen beschränkt. Mit US$ 620 Mio. (ca. EUR 563 Mio.) das meiste Venture-Capital hat aurora.tech erhalten, deutlich geringer rangiert virtualspaces.tech, auch wenn US$ 50.000,- (ca. EUR 45.000,-) sicherlich kein Pappenstiel sind. Insgesamt sollen unter den aktuell rund 241.000 .tech-Domains an die 650 Start-Ups vertreten sein, mehr als unter jeder anderen neu eingeführten Top Level Domain.

Die Pressemitteilung von Radix zu .tech finden Sie unter:
> https://www.domain-recht.de/verweis/2138

Quelle: domainincite.com, newkerala.com, radix.website

A-GFA.COM – AGFA HOLT SICH BINDESTRICH-ADRESSE

Das Unternehmen AGFA-GEVAERT sah seine Markenrechte durch die Bindestrich-Domain a-gfa.com verletzt und wandte sich deshalb an die WIPO, um die Angelegenheit im Wege des UDRP-Verfahrens zu klären.

Die AGFA-GEVAERT N.V. mit Sitz in Belgien, ein Entwickler, Hersteller und Verkäufer von Produkten rund um digitale Bilder und IT-Lösungen, die sich vornehmlich an Gesundheitswesen und die Druck-Industrie richten, sah ihre Markenrechte durch die Domain a-gfa.com verletzt. AGFA-GEVAERT ist Inhaberin zahlreicher Marken „AGFA“. Das Unternehmen leitete ein UDRP-Verfahren vor der World Intellectual Property Organization (WIPO) ein und beantragte die Übertragung der Domain a-gfa.com auf sich. Es trug unter anderem vor, man habe dem Inhaber die Nutzung der Marke „AGFA“ nicht erlaubt; die Domain nutze er nicht, vielmehr zeigten die Umstände, das er die Domain passiv halte und der Domain-Name die sehr bekannte Marke „AGFA“ darstelle, dass er bösgläubig agiere. Der Gegner hat seinen Sitz in der Schweiz, die Domain registrierte er im März 2019. Er nahm zur Sache nicht Stellung. Die als Entscheiderin bestellte irische IT-Recht-Spezialistin mit Sitz in Hong Kong, Gabriela Kennedy, machte zunächst deutlich, dass der Umstand, dass der Gegner keine Stellung bezogen habe, nicht automatisch zu einer Entscheidung zugunsten der Beschwerdeführerin führe.

Kennedy bestätigte gleichwohl die Beschwerde von AGFA-GEVAERT und entschied auf Transfer der Domain auf die Beschwerdeführerin (WIPO Case No. D2019-1498). Die Domain sei, so Kennedy, trotz des Bindestrichs zwischen „a“ und „gfa“ mit der Marke der Beschwerdeführerin zum Verwechseln ähnlich; die generische Endung bleibe dabei, wie üblich, außer Betracht. Die Beschwerdeführerin habe zudem mit ihrem Vortrag den Anscheinsbeweis erbracht, dass sie den Gegner nicht autorisiert hatte, die Marke zu nutzen, und dass keine Beziehung zwischen beiden bestehe, mithin also der Gegner kein Recht oder berechtigtes Interesse an der Nutzung der Domain a-gfa.com habe. Da der Gegner dem nichts entgegengesetzt habe, schätzte sie selbst die Sachlage ein. Dabei stellte Kennedy fest, es gäbe keinen Hinweis, dass der Gegner selbst Inhaber einer gleichen Marke wäre oder unter dem Domain-Namen bekannt sei. Und da die Domain derzeit nicht auf eine aktive Webseite verweise, ergäbe sich auch kein Hinweis darauf, dass der Gegner die Domain aktiv nutze oder auf eine legitime Nutzung vorbereite. Damit war auch das zweite Element der UDRP erfüllt. Bei der Frage nach einer Bösgläubigkeit schickte Kennedy voraus, dass das Passivhalten der Domain für sich nicht als bösgläubig gewertet werde. Doch in diesem Falle sei das passive Halten der Domain bösgläubig, da die Marke „AGFA“ wohlbekannt sei, weshalb der Gegner sie bei der Registrierung gekannt haben musste. Weiter habe der Gegner auf die Vorwürfe der Beschwerdeführerin nicht reagiert und keine Nachweise vorgebracht, warum er berechtigt sei, die Domain zu registrieren und zu nutzen. Schließlich sei nicht ersichtlich, für welche gutgläubigen Zwecke der Gegner die Domain nutzen könnte; jede Form der Nutzung würde Internetnutzer irreführen, indem diese einen Zusammenhang mit der Beschwerdeführerin herstellen würden. Unter diesen Umständen ging Kennedy auch von der Bösgläubigkeit auf Seiten des Gegners aus und entschied auf Transfer der Domain auf AGFA-GEVAERT.

Die UDRP-Entscheidung über die Domain a-gfa.com finden Sie unter:
> https://www.domain-recht.de/verweis/2140

Spezialisierte Anwälte findet man unter:
> http://www.domain-anwalt.de

Quelle: wipo.int, eigene Recherche

GGRG – NEUER MARKT-REPORT FÜR KURZE .COM-DOMAINS

Der Domain-Broker und -Berater Giuseppe Graziano legte wieder einmal einen Domain-Report unter dem Titel „Liquid Domains Market Overview“ vor, diesmal für das 2. Quartal 2019, der sich mit den kurzen Ziffern- und Zeichen-Domains unter .com beschäftigt. Das Werk gibt Informationen über die Marktentwicklung und -wirkung besonders gesuchter .com-Domains.

Das im September 2018 offiziell gestartete Projekt „liquid domains market exchange“ (lxme.com), eine Domain-Börse speziell für Drei-Zeichen-Domains, von Giuseppe Graziano und seiner Domain-Broker- und Domain-Beratungsunternehmung GGRG mit Sitz in Lissabon (Portugal), ist mittlerweile auch der Hort der regelmäßig erscheinenden „Liquid Domains Market Overviews“. Nunmehr liegt der 12. Report vor, der das 2. Quartal 2019 analysiert, und hat dabei seine Form geändert: man findet nun eine responsive Website mit den Informationen, die für jede Domain-Kategorie eine eigen Seite aufweist. Wie üblich, gibt Graziano zunächst allgemeine Informationen zu den Daten. So entnimmt er die Verkaufsdaten von ShortNames.com und Escrow.com. Unter „liquid domains market“ versteht GGRG jene Domains, die tatsächlich gehandelt werden. Dabei differenziert Graziano die Domain-Namen nach Zeichenanzahl und Zeichenart, ausgehend von 2L.coms (Zwei-Buchstaben-.com-Domains) bis zu 4L.coms, über 2N.coms bis zu 5N.coms (2- bis 5-Ziffern-.com-Domains), bis schließlich zu 2C- und 3C.com-Domain-Namen (die gleichzeitig Buchstaben und Ziffern aufweisen).

Für jede der neun differenzierten Domain-Kategorien zeigt der Report auf je einer eigenen Seite die Zahl der Domains in der Kategorie, den geschätzten Marktwert der Domains und eine Tortengraphik, die die prozentuale Verteilung der Inhaber nach Region darstellt. Zusätzlich werden darunter weitere Daten angegeben, etwa wie hoch der Anteil entwickelter Seiten unter den Domains ist und wie hoch das aktuelle Handelsvolumen war. Für die 676 Domains unter der Kategorie „L2“, die einen Marktwert von US$ 1.458.730.000,- aufweisen sollen, sieht es dabei eher schlecht aus: es ist kein Kauf bekannt geworden, das Handelsvolumen ist gleich Null. Knapp 18 Prozent dieser Domains befinden sich nachweislich in chinesischen Händen, gut 27 Prozent in US-amerikanischen und 6,4 Prozent in europäischen. Bei knapp 40 Prozent lässt sich eine Inhaberschaft und damit eine Verortung nicht feststellen. Die Domains der Kategorie „L3“, von denen es 17.576 gibt, sind zumindest 20 Verkäufe bekannt geworden, die zum Median-Preis von US$ 24.500,- gehandelt wurden; das Handelsvolumen bei Escrow.com für diese Kategorie liegt aber schon bei US$ 3.550.805,-; hinzu kommen weitere US$ 750.856,- Volumen auf dem privaten Sektor. Und so geht es weiter für jede einzelne Domain-Kategorie. Man findet jeweils auch Angaben, inwieweit diese einzelnen Werte im Vergleich zu früheren Reports nach oben oder unten gingen. Schließlich gibt es noch die Seite „Historical“, auf der man sich einen Überblick über die Entwicklung der vergangenen vier Quartale verschaffen kann.

Der aktuelle Report „Liquid Domains Market Overview 2st Quarter 2019“ gibt sehr gute Informationen über Verkäufe hochpreisiger Domains. Die Informationen sind überwiegend nachvollziehbar aufbereitet. Wie es im Disclaimer auf beinahe jeder Seite des Online-Reports heißt, will er aber nicht als Investitions-, Rechts- oder Steuerrat verstanden werden. Die Kommentierung und Interpretation der Daten beruht auf Grazianos rein subjektiver Einschätzung. Reflektierte Domain-Investoren können eine Menge wertvoller Informationen aus diesem Report gewinnen. Die Lektüre des Reports können wir bestens empfehlen.

Den aktuellen „Liquid Domains Market Overview“ finden Sie unter:
> https://lxdo.com

Quelle: lxdo.com, eigene Recherche

SCHRÄGER PREIS – SKEW.COM ERZIELT US$ 92.000,-

Die vergangene Domain-Handelswoche war zahm, konnte aber doch mit skew.com zu einem Preis von US$ 92.000,- (ca. EUR 82.883,-) glänzen. Unter den Länderendungen zeigte sich wieder die britische Endung .uk als stark.

Mit skew.com zum Preis von US$ 92.000,- (ca. EUR 82.883,-) war die teuerste Domain nicht besonders hochpreisig, aber immerhin gut genug für Platz 44 der Jahresbestenliste soweit. Ihr folgte acetech.com zu EUR 75.000,-, die ein Hersteller von „Vehicle Intelligence for emergency service fleets“ kaufte. Danach gab es eine Lücke, die erst homee.com zu US$ 40.000,- (ca. EUR 36.036,-) auffing. Mit weiterem Preisabstand folgte facetdata.com für US$ 19.888,- (ca. EUR 17.917,-).

Die britische Endung .uk lieferte mit singles.uk für ordentliche GBP 13.250,- (ca. EUR 14.650,-) den besten Platz der Woche für eine Länderdomain. Ihr folgten die kolumbianischen Domains joi.co zu US$ 12.000,- (ca. EUR 10.811,-) und beauty.co zu US$ 10.000,- (ca. EUR 9.009,-), wobei letztere Abstriche gegenüber ihrem Preis von EUR 13.500,- im November 2010 machen musste. Alsdann richtete sich die Schweizer makeup.ch mit ungeschminkten EUR 7.500,- ein, ehe der deutsche einheitswert.de mit maßvollen EUR 7.000,- einschritt.

Die neuen generischen Endungen wirkten zumindest am Beispiel von simple.life Wunder: sie brachte es auf sehr einfache US$ 20.000,- (ca. EUR 18.018,-). Die beruhigende tonic.app schaffte mit US$ 5.000,- (ca. EUR 4.505,-) lediglich ein Viertel des Preises von simple.life, es fehlte da wohl am Gin. Die klassischen generischen Endungen kamen nur mit zwei Domains ins Rennen: die reine Zifferndomain 8852.net brachte es auf runde US$ 3.300,- (ca. EUR 2.973,-), gefolgt von digitex.org für US$ 2.000,- (ca. EUR 1.802,-). Damit erwies sich die vergangene Domain-Handelswoche als vergleichsweise schwach, was allerdings die Chance auf bessere Preise in der kommenden Woche gefühlt erhöht.

Länderendungen
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singles.uk – GBP 13.250,- (ca. EUR 14.650,-)
playsport.co.uk – GBP 4.995,- (ca. EUR 5.523,-)
big.uk – GBP 4.350,- (ca. EUR 4.810,-)
glamping.uk – GBP 2.550,- (ca. EUR 2.819,-)
fn.uk – GBP 2.150,- (ca. EUR 2.377,-)

joi.co – US$ 12.000,- (ca. EUR 10.811,-)
beauty.co – US$ 10.000,- (ca. EUR 9.009,-)

einheitswert.de – EUR 7.000,-
staci.de – EUR 3.380,-
ebuggy.de – EUR 2.400,-
okf.de – EUR 2.150,-
travelmap.de – EUR 2.000,-

makeup.ch – EUR 7.500,-
super.mx – EUR 3.800,-
cim.io – US$ 3.999,- (ca. EUR 3.603,-)
onepage.io – US$ 3.488,- (ca. EUR 3.142,-)
pooja.in – US$ 3.300,- (ca. EUR 2.973,-)
arran.nl – EUR 2.500,-
jjs.ch – EUR 2.500,-
timeline.gr – EUR 2.380,-
bolero.es – EUR 2.000,-

Neue Endungen
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simple.life – US$ 20.000,- (ca. EUR 18.018,-)
tonic.app – US$ 5.000,- (ca. EUR 4.505,-)
yours.xyz – US$ 2.995,- (ca. EUR 2.698,-)
aero.cloud – US$ 2.500,- (ca. EUR 2.252,-)

Generische Endungen
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8852.net – US$ 3.300,- (ca. EUR 2.973,-)
digitex.org – US$ 2.000,- (ca. EUR 1.802,-)

.com
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skew.com – US$ 92.000,- (ca. EUR 82.883,-)
acetech.com – EUR 75.000,-
homee.com – US$ 40.000,- (ca. EUR 36.036,-)
facetdata.com – US$ 19.888,- (ca. EUR 17.917,-)
zord.com – US$ 13.000,- (ca. EUR 11.712,-)
beachweek.com – US$ 10.000,- (ca. EUR 9.009,-)
jendela.com – US$ 10.000,- (ca. EUR 9.009,-)
lavax.com – US$ 10.000,- (ca. EUR 9.009,-)
runsonripple.com – US$ 10.000,- (ca. EUR 9.009,-)
framehome.com – US$ 9.880,- (ca. EUR 8.901,-)
memberportal.com – US$ 7.500,- (ca. EUR 6.757,-)
chivers.com – US$ 6.980,- (ca. EUR 6.288,-)
ddao.com – US$ 6.500,- (ca. EUR 5.856,-)
toreba.com – EUR 5.500,-
diday.com – US$ 5.900,- (ca. EUR 5.315,-)
libertydigital.com – US$ 5.900,- (ca. EUR 5.315,-)
paladinrisksolutions.com – US$ 5.500,- (ca. EUR 4.955,-)
zd3.com – US$ 5.328,- (ca. EUR 4.800,-)
airgabon.com – US$ 5.000,- (ca. EUR 4.505,-)
giveiteverything.com – US$ 5.000,- (ca. EUR 4.505,-)

Weitere Domain-Preise finden Sie unter:
> http://www.domain-spiegel.de

Quelle: dnjournal.com, sedo.de, thedomains.com

OKTOBER – 9. MÜNCHNER FACHANWALTSTAG IT-RECHT

Auf den Bayerischen IT-Rechtstag, der am 17. Oktober 2019 abgehalten wird, hatten wir bereits aufmerksam gemacht. In dessen Umfeld findet bereits einen Tag früher der „9. Münchner Fachanwaltstag für IT-Recht“ statt, für den man sich gesondert anmelden muss.

Veranstalter des „9. Münchner Fachanwaltstag für IT-Recht“ vom 16. Oktober 2019 ist der Münchner Fachanwaltstag IT-Recht e.V. Dieser Fachanwaltstag ergab sich aus vielen Pausengesprächen während des 11. Fachanwaltslehrgangs in München; er dient neben der Fortbildung auch der Pflege, Vertiefung sowie Erweiterung von Kontakten unter Spezialisten, die sich gegenseitig Wissen vermitteln. Die Veranstaltung richtet sich an IT-Fachanwälte oder Lehrgangsteilnehmer mit Interesse und Erfahrung im IT-Recht. Der Lehransatz des Fachanwaltstag für IT-Recht liegt in einer Wissensvermittlung „aus der Praxis für die Praxis“, nicht nur in Form von Vorträgen, sondern auch durch direkten Erfahrungsaustausch und intensive Diskussionen. Und da wir es mit IT-Rechtlern zu tun haben, erfolgt die Anmeldung und die Weitergabe von Seminarunterlagen, Skripten und Präsentationen ausschließlich elektronisch. Auf der Agenda stehen unter anderem Vorträge zum „Legal Project Management bei IT-Projekten“, zur Wirtschaftsmediation und dem „Umgang mit Datenschutzvorfällen“.

Der „9. Münchner Fachanwaltstag IT-Recht“ findet am 16. Oktober 2019 von 08:45 bis 18:10 Uhr erstmalig in den Räumen des Münchner Herrenclubs e.V., Brienner Str. 13 in 80333 München, statt. Die Teilnahmegebühr beträgt EUR 250,-. Für Mitglieder der DGRI, des DAV oder der Arbeitsgemeinschaft IT im DAV (DAVIT) beträgt die Teilnahmegebühr EUR 210,-. Die Teilnehmer am Münchner Fachanwaltstag IT-Recht erhalten eine Fortbildungsbescheinigung über voraussichtlich ca. 7,0 Zeitstunden gemäß § 15 FAO.

Weitere Informationen und Anmeldung unter:
> https://www.it-fachanwaltstage.de/muenchen/
> https://davit.de/event/9-muenchner-fachanwaltstag-it-recht/

Quelle: davit.de, it-fachanwaltstage.de

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