Domain-Newsletter

Ausgabe #907 – 08. März 2018

Themen: DENIC – radikale Änderungen für das .de-WHOIS | Statistik – ccTLDs legen überproportional zu | TLDs – Neues von .be, .nl und .org | Buchtipp – Neuauflage des Skriptum Internetrecht | Domain-Bewertung – es kommt auf den Verkäufer an | US$ 1,2 Mio. – super.com ist neuer Top-Deal 2018 | Konferenz – 3. brandsand.domains im November 2018

DENIC – RADIKALE ÄNDERUNGEN FÜR DAS .DE-WHOIS

Die DENIC eG, Registry der deutschen Top Level Domain .de, ändert ihr WHOIS-System: im Interesse von Datensparsamkeit und Datenschutz werden die zu einer Domain erfassten Daten radikal reduziert.

Die ab Mai 2018 anwendbare Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) wirft ihren langen Schatten voraus. Und auch wenn noch unklar ist, welche konkreten Auswirkungen das für das bewährte WHOIS-System haben wird, geht die DENIC in die Offensive. Wie die Registry am 28. Februar 2018 mitteilte, werden in Zukunft nur noch die Kontaktdaten des Domain-Inhabers, zwei zusätzliche eMail-Adressen als Kontaktmöglichkeit für Missbrauchsfälle sowie allgemeine und technische Anfragen wie auch die üblichen technischen Domaindaten erfasst. Diese beiden eMail-Adressen liegen in der Verantwortung des zuständigen Domain-Registrars; wie die DENIC weiter ausführt, handelt es sich um nicht-personalisierte eMail-Adressen für allgemeine und technische Anfragen („General Request“) sowie für Missbrauchsmeldungen („Abuse“). Die beiden eMail-Adressen sowie die technischen Daten sind auch die Mindestinformationen, die – neben dem Status einer Domain – bei der WHOIS-Abfrage künftig ausgegeben werden. Die altbekannten Kontakte Tech-C, Zone-C sowie der Admin-C gehören dagegen der Vergangenheit an; sie werden nicht mehr erfasst und somit im WHOIS auch nicht mehr ausgegeben. Domainbezogene technische Daten wie Nameserver und DNS-Key-Informationen werden laut DENIC weiterhin erfasst, weil sie technisch erforderlich sind, um die Funktionsfähigkeit von Domains herzustellen.

Personenbezogene Inhaberdaten werden in der WHOIS-Ausgabe hingegen nicht mehr angezeigt. Besteht ein berechtigtes Interesse an diesen Daten und wird somit ein datenschutzrechtliches Kriterium erfüllt, wird die DENIC diese Daten aber auch weiterhin herausgeben. Um die mehreren tausend WHOIS-Abfragen täglich zu bearbeiten, sollen semi-automatisierte Prozesse bei der Bewertung des berechtigten Interesses und der anschließenden Herausgabe der Daten zum Einsatz kommen. DENIC-CEO Dr. Jörg Schweiger stellte klar, dass die Neuerungen DENICs Rolle in der Internet Community weiter stärken und zugleich auf zukünftige Rechtsentwicklungen und -interpretationen schon jetzt bestmöglich vorbereiten.

Dass das WHOIS-System willkommene Löschmöglichkeiten bot, deutete Peter Vergote, Jurist der .be-Registry DNS Belgium, bei der Fachkonferenz Domain pulse an. Auch wenn die Domain-Verwalter für die unter einer Domain angebotenen Angebote nicht verantwortlich sind, haben sie proaktiv damit begonnen, (mutmaßlich) illegale Inhalte zu sperren. DNS Belgium löscht rund 12 Domain-Namen im Monat, vor allem, wenn sie zum Phishing eingesetzt werden. Um sich nicht selbst ungewollt in die Rolle eines Gerichts zu bringen, sind falsche WHOIS-Angaben der äussere Auslöser, um die Löschung zu rechtfertigen. Auch die niederländische SIDN verfährt nach dieser Praxis, spricht jedoch von lediglich zwei Fällen im Jahr. Eine gesetzliche Pflicht, aktiv tätig zu werden, gibt es für Registries bisher nicht. Und geht es nach nach den Domain-Verwaltern, soll sich daran so schnell nichts ändern.

Quelle: denic.de, heise.de

STATISTIK – CCTLDS LEGEN ÜBERPROPORTIONAL ZU

Im Windschatten der generischen Top Level Domains ziehen immer mehr Länderendungen das Interesse auf sich: mit 2,9 Prozent sind ccTLDs im Jahr 2017 deutlich stärker gewachsen als gTLDs. Dagegen fallen die nTLDs immer weiter zurück.

Blicken wir eingangs auf das große Ganze, das uns die .com-Registry VeriSign Inc. in der aktuellen Auflage des Domain Name Industry Brief präsentiert. Zum Ende des 4. Quartals 2017 gab es weltweit 332,4 Millionen Domains quer über alle TLDs, umgerechnet ein Anstieg von 0,5 Prozent gegenüber dem Vorquartal und 0,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Auf das Lager der generischen Endungen (gTLDs) entfallen 186,3 Millionen Domain-Namen, wobei .com mit 131,9 Millionen und .net mit 14,5 Millionen Registrierungen dominieren. Hinzu kommen weitere 146,1 Millionen Domains mit Länderendung (ccTLDs) wie .de oder .at. Die ccTLDs wuchsen um 2,9 Prozent, also deutlich stärker als die gTLDs.

Diese Entwicklung können auch die Zahlen aus dem Monat Februar 2018 bestätigen. Über den Wolken thront .com, die ca. 480.000 Domains zulegt und damit über die Marke von 133 Millionen registrierter Domains springt. Ebenfalls positiv zeigt sich .net, auch wenn der Anstieg mit unter 10.000 Adressen bescheiden ausfällt. Aber immerhin – andere „legacy TLDs“ wie .org, .info und .biz verlieren mehrere tausend Domains; vor allem .biz erwischt es heftig, weil sie unter die Marke von zwei Millionen Domains rutscht. Etwas trösten mag, dass es die führenden neuen Endungen noch heftiger erwischt. Die skandalumwitterte .xyz verliert über 120.000 Domains, .loan gar über 160.000 Domains; insgesamt notiert das Lager der nTLDs um 420.747 Domain-Namen leichter. Da erweist sich .de trotz eines Verlusts von an die 3.500 Domains als Hort der Stabilität.

In Frankreich hat die .fr-Registry AFNIC den Schlussstrich unter das Jahr 2017 gezogen. Danach waren per 31. Dezember exakt 3.166.105 .fr-Domains registriert, ein Anstieg von 156.578 Domains oder umgerechnet rund fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr. Besonders beliebt war .fr bei Personen und Unternehmen ausserhalb Frankreichs; ihr Anteil stieg von 226.626 auf 271.613 Domains, ein Plus von etwa 20 Prozent. Vor allem in Deutschland (85.000 .fr-Domains), Holland (36.000), Großbritannien (33.000) und Belgien (31.000) weiß man den Wert von .fr zu schätzen. Interessant ist, dass der Anteil internationalisierter Domain-Namen (IDNs) auf 0,7 Prozent gesunken ist, obwohl die französische Sprache zahlreiche diakritische Zeichen kennt. Der wirkliche Durchbruch will den IDNs offenbar weiterhin nicht gelingen.

Die aktuellen Domain-Zahlen:
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.de – 16.309.952 – (Vergleich zum Vormonat: – 3.427)
.at – 1.287.965 – (Vergleich zum Vormonat: + 3.359)
.com – 133.059.533 – (Vergleich zum Vormonat: + 477.144)
.net – 14.434.935 – (Vergleich zum Vormonat: + 9.709)
.org – 10.406.357 – (Vergleich zum Vormonat: – 13.286)
.info – 6.569.117 – (Vergleich zum Vormonat: – 16.271)
.biz – 1.999.472 – (Vergleich zum Vormonat: – 7.844)
.eu – 3.738.770 – (Vergleich zum Vormonat: – 9.074)

.xyz – 2.218.959 – (Vergleich zum Vormonat: – 118.803)
.loan – 2.107.091 – (Vergleich zum Vormonat: – 161.314)
.top – 2.138.761 – (Vergleich zum Vormonat: – 115.988)

(Stand 1. März 2018)

Aktuelle Domain-Zahlen finden Sie unter:
> http://www.domain-recht.de

Weitere Statistiken finden Sie unter:
> http://www.ntldstats.com

Quelle: verisign.com, afnic.fr, eigene Recherche

TLDS – NEUES VON .BE, .NL UND .ORG

Kostenfreier Rechtsrat für .nl-Registrare: Hollands Domain-Verwaltung SIDN hat ihr Beratungsangebot erweitert. Nachbar Belgien legt derweil Wert auf die Meinung seiner Community, während .org in die Zukunft guckt – hier unsere Kurznews.

Die .be-Registry DNS Belgium hat gefragt und die Community hat geantwortet: 75 Prozent aller Unternehmer ziehen danach .be jeder anderen Top Level Domain vor. Zu diesem Ergebnis kommt eine Marktumfrage, die DNS Belgium nun veröffentlicht hat. Besonders stolz zeigt man sich, dass Vertrauen und Zuversicht in die eigene Endung aufgrund der Verlässlichkeit hoch sind. Hauptkriterien für solches Vertrauen sind danach die Erreichbarkeit einer Website unter „https“, die Kennzeichnung mit einem Logo sowie die Nutzung der Top Level Domain .be. Gefallen haben dürfte der Registry, dass 50,5 Prozent der Belgier Vertrauen in eine Unternehmenswebsite haben; ist ein Unternehmen lediglich im Sozialen Netzwerk Facebook vertreten, schrumpft dieses Vertrauen auf 9,5 Prozent. Ein ähnliches Bild zeigt sich auch bei eMail-Adressen; ist sie mit der Unternehmensdomain verknüpft, liegt das Vertrauen bei 43 Prozent, nutzt man dagegen einen Mail-Anbieter wie hotmail.com, sind es lediglich 17,5 Prozent. Einmal mehr bestätigt sich, dass ccTLDs hohe Wertschätzung geniessen und für einen gelungenen Internetauftritt eines Unternehmens unverzichtbar sind.

Die niederländische Domain-Verwaltung SIDN verbessert den Service für die Domain-Registrare. Gemeinsam mit der Registrars‘ Association (RA) hat man ein „Legal Help Desk“ ins Leben gerufen. Seit dem 26. Februar 2018 können die über 1.350 akkreditierten .nl-Registrare Rechtsfragen zu Themen wie Datenschutz oder Vergaberegeln übermitteln. Aber auch zu Vertrags(auslegungs-)fragen, so genannten „notice-and-take-down requests“ und sonstigen Rechtsfragen rund um Domains können sie sich an das „Help Desk“ wenden. Verantwortet wird das „Legal Help Desk“ von dem in Amsterdam ansässigen Beratungsunternehmen ICTRecht. Für die Registrare ist die Nutzung mit keinen Kosten verbunden, sie müssen allerdings Mitglied der RA sein. Das „Help Desk“ ist über den passwortgeschützten Bereich der RA zugänglich.

Wohin führt die Zukunft für .org? Der australische Domain-Experte David Goldstein hat Brian Cute, CEO der .org-Verwalterin Public Interest Registry (PIR), zum Kurzinterview gebeten. Es überrascht kaum, dass auch Cute die europäische Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) und die damit verbundenen Modifikationen im WHOIS als einer der größten Herausforderung für die Branche in diesem Jahr sieht. Die DSGVO stelle auch eine Herausforderung für NGOs („non-governmental organization“) dar; NGOs sind die Hauptkundschaft von .org. Als Wachstumsmarkt für 2018 sieht PIR jene 48 Prozent der Weltbevölkerung, die bisher keinen Internetzugang haben; ihnen gegenüber fühlt sich .org besonders verpflichtet. Trotz der zunehmenden Nutzung von Apps und sozialen Medien sieht Cute eine Zukunft für Domains, auch wenn sich Registry und Registrare anstrengen müssen, die Bedürfnisse ihrer Kunden besser zu verstehen: Oftmals sei der Unterschied zwischen sozialem Netzwerk, Domain und Website nicht bekannt; auch hier könne noch Potential gehoben werden. Den Registrierungszahlen kann es nicht schaden: aktuell steht .org bei 10,4 Millionen Domains und ist damit gegenüber dem Beginn des Jahres 2017 praktisch unverändert.

Weitere Informationen zu Marktumfrage bei .be finden Sie unter:
> https://www.dnsbelgium.be/en/results-market-research

Das Interview mit Brian Cute finden Sie unter:
> https://www.goldsteinreport.com/article.php?article=26192

Quelle: dnsbelgium.be, sidn.nl, goldsteinreport.com

BUCHTIPP – NEUAUFLAGE DES SKRIPTUM INTERNETRECHT

Prof. Dr. Thomas Hoeren, Universitätsprofessor an der Juristischen Fakultät der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster und zugleich Direktor des dortigen Instituts für Informations-, Telekommunikations- und Medienrecht (ITM), hat sein Standardwerk zum Internetrecht auf den neuesten Stand (März 2018) gebracht. Es steht ab sofort zum kostenlosen Download bereit.

Nach knapp einem Jahr erschien kürzlich die aktualisierte Ausgabe des Skriptum Internetrecht von Prof. Dr. Thomas Hoeren vom Institut für Informations-, Telekommuniaktions- und Medienrecht der Universität Münster. Üblicherweise erscheint dieses Werk halbjährlich. Diesmal liess sich Hoeren fünf Monate länger Zeit. Eine Herbstausgabe 2017 schien auch nicht notwendig, schaut man sich die aktuelle Ausgabe an. Viel getan hat sich in dem knappen Jahr seit April 2017 nicht. Der Umfang des Skripts ist gegenüber der Vorauflage zwar voluminöser geworden: aus 630 Seiten wurden 689. Die zusätzliche Fülle ist jedoch einem ausführlichen Literatur- und Abkürzungsverzeichnis zum Anfang der .pdf-Datei geschuldet. Auch die Anzahl der Fußnoten hat deutlich zugenommen, und diese bergen die wirkliche Entwicklung im Internetrecht: aus 2.962 wurden nun 3.161 Fußnoten. Hoeren hat vornehmlich neue Rechtsprechung eingearbeitet und zahlreiche Textstellen überarbeitet. So fand unter anderen eine EuGH-Entscheidung (Urt. v. 26.04.2019 – C-527/15) zu Urheberrechtsfragen hinsichtlich der „Öffentlichen Wiedergabe“ bei der Zugänglichmachung von Webseiten durch vorinstallierte Add-ons, sowie die BGH-Entscheidung (Urt. v. 21.09.2017 – I ZR 11/16, Fn 809) zur „Öffentlichen Wiedergabe“ Eingang. Leichte Überarbeitungen finden sich beispielsweise in den Abschnitten über Urheberrecht, Verwertungsgesellschaften und das Darknet. Im Abschnitt über Auswirkungen der DSGVO findet die Beschließung des DSAnpUG vom 27. April 2017 Erwähnung, die die Ersetzung des BDSG durch das BDSG (neu) in die Wege leitet. Verloren gegangen sind bei alle dem die letzten zehn Seiten der Vorausgabe, die die Mustervorschläge für unter anderem den Vertrag zum „Erwerb von Musikrechten für die Online-Nutzung“ und AGB-Vorschläge enthielt.

Wie immer können wir das Skriptum Internetrecht von Thomas Hoeren wärmstens empfehlen. Das Manuskript steht – wie übrigens seine archivierten Vorauflagen – zum kostenlosen Download bereit. Allerdings sollte man nicht vergessen: das Werk mag zwar gratis sein; wem der Inhalt zusagt und wer auch die zukünftige Arbeit des Instituts unterstützen will, sollte schon die Möglichkeit einer freiwilligen Spende in beliebiger Höhe auf das im Skript angegebene Konto nutzen. Im Fachbuchhandel kosten derartige Werke oft weit über EUR 100,-; selbst kleine Beträge sind daher nicht nur eine Anerkennung für den Autor, sondern helfen, dass das Skriptum Internetrecht auch künftig in aktualisierten Auflagen erscheinen kann.

Das Skriptum Internetrecht finden Sie als Download unter:
> http://www.domain-recht.de/verweis/1777

Vorauflagen und weitere Skripte (darunter das Skriptum IT-Vertragsrecht) finden Sie unter:
> http://www.domain-recht.de/verweis/733

Quelle: uni-muenster.de, eigene Recherche

DOMAIN-BEWERTUNG – ES KOMMT AUF DEN VERKÄUFER AN

Domainer und Domain-Blogger Konstantinos Zournas berichtet von einer eMail-Korrespondenz mit einem vermeintlichen Kunden und fragt sich danach, ob der Satz: „Eine Domain ist so viel wert, wie ein Käufer zu zahlen bereit ist“ korrekt ist.

Zournas erhielt eine Kaufanfrage zu einem Domain-Namen und dessen Preis. Er bezifferte den Preis mit US$ 9.500,-. Dafür lachte der Interessent Zournas aus und meinte „good luck selling it!“ Zournas hakte nach und fragte, ob er ein ernsthafter Käufer sei, winkte dann aber ab. Darauf antwortete der Käufer und resümierte: Der Wert einer Domain ergebe sich ausschließlich aus dem Preis, den ein Käufer zu zahlen bereit ist. Dabei vertat sich der Käufer und schrieb vom Preis „den ein Verkäufer“, meinte aber den eines Käufers.

Für Zournas stellt sich nun die Frage, woher die häufig genutzte Floskel kommt und ob sie eine Berechtigung habe: Bestimmt der Käufer den Preis der Domain? Die Floskel stellt nach Zournas Verständnis ein fundamentales Fehlverständnis vom Wert einer Domain dar. Schon das Konzept der Floskel lasse sich leicht widerlegen: Auf die Preisvorstellung des Käufers kommt es nicht an, wenn der Verkäufer nicht bereit ist, die Domain für diesen Preis herzugeben. Zu einem Vertrag gehören zwei, die sich über den Kaufpreis einigen. Und was ein Käufer bereit ist, für eine Domain zu zahlen, sagt nichts darüber aus, was ein anderer Käufer für diese zu zahlen bereit ist. Ein tief bietender Käufer weiß entweder nichts über die Wertbildung von Domains oder versucht, den Preis zu drücken und den Verkäufer dazu zu bewegen, ihm die Domain unter Wert zu verkaufen.

Die Kommentatoren des Artikels von Zournas nehmen die Diskussion dankbar auf: Ein Problem ist, dass potentielle Käufer den Wert eines Domain-Namens anhand ihrer speziellen Verwendungszwecke und ihres Budgets berechnen. Ihr Vorstellungs- und Informationshorizont reicht nicht aus, den wirklichen Wert der fraglichen Domain zu ermessen. Es gibt eben einen Unterschied zwischen einem Käufer und dem richtigen Käufer. Letzterer hat den Anwendungsfall und ein Budget, das der Qualität der Domain gerecht wird. Zugleich besteht ein Ungleichgewicht aufgrund von Gewohnheiten: Budgets für Werbung, etwa bei Google, Facebook, Print und Fernsehen, werden ganz anders gewichtet, weil dies traditionelle Wege des Marketings sind, als die Investition in eine Domain, die die Weichen für die Zukunft eines Unternehmens stellen kann. Zugleich bleibt die Bewertung von Domains für sich eine recht subjektive Angelegenheit, wie sich auch aus den diversen Domain-Bewertungssystemen (Appraisals) ergibt: je nachdem, welche Maßstäbe und Parameter da angelegt und wie sie gewichtet werden, werden einer einzelnen Domain völlig unterschiedliche Werte zugemessen. Die bekannte Floskel „Eine Domain ist soviel wert, wie ihr Käufer zu zahlen bereit ist“ trifft es schon, es stellt sich aber zugleich die Frage: ist es der richtige Käufer?

Die Geschichte und Überlegungen von Konstantinos Zournas finden Sie unter:
> http://www.domain-recht.de/verweis/1778

Quelle: onlinedomain.com

US$ 1,2 MIO. – SUPER.COM IST NEUER TOP-DEAL 2018

Die vergangene Domain-Handelswoche verteilte die Karten völlig neu: NameJet verkündete den Verkauf von super.com zu sagenhaften US$ 1.200.000,- (ca. EUR 975.610,-). Dies ist der höchste Preis des Jahres bisher und zugleich der erste bekannte siebenstellige-Deal 2018.

Am 02. März 2018 veröffentlichte NameJet die Liste der im Februar verkauften Domains. Auf Platz eins steht mit super.com, die US$ 1.200.000,- (ca. EUR 975.610,-) erzielte, nicht nur die bisher teuerste Domain des Jahres 2018, sondern auch die teuerste Domain, die über NameJet bisher verkauft wurde. Von diesem hochpreisigen Deal weit entfernt war die Drei-Zeichen-Domain cpx.com zum Preis von US$ 44.700,- (ca. EUR 36.341,-), die zweitteuerste Domain der vergangenen Domain-Handelswoche. Neben ihr gab es ein paar weitere Drei-Zeichen-Domains zu erfreulichen Preisen, doch der Hingucker war imk.com für runde US$ 23.000,- (ca. EUR 18.699,-), die eine lange Verkaufsgeschichte mit sich bringt: imk.com erzielte im Juni 2008 EUR 6.800,-; wenige Monate später, im September 2008, waren es US$ 13.000,- (ca. EUR 9.220,-), und neun Jahre später im September 2017 US$ 18.000,- (ca. EUR 15.126,-). Der Preis und Wert von imk.com stieg über die Jahre leicht an. Das kann prizefight.com, die dieser Tage lediglich US$ 9.000,- (ca. EUR 7.317,-) erzielte, leider nicht von sich sagen. Nach unseren Aufzeichnungen wurde sie im Oktober 2006 noch mit einem Wert von US$ 105.556,- (ca. EUR 82.635,-) gehandelt, also weit mehr als dem zehnfachen Preis. Das ist ein rabiater Abstieg.

Die Länderendungen führte wieder die deutsche Endung an, die sich einen supershop.de zum Preis von EUR 30.000,- leistet. Die weiteren Verkäufe von .de-Domains waren für sich nicht spektakulär, aber doch zumindest der vergleichsweise lange Name von plastische-chirurgie-frankfurt.de, die nette EUR 3.500,- kostete. Über die zweitteuerste Domain unter den Länderendungen erfuhren wir kurzfristig: die kanadische red.ca erzielte sehr gute US$ 20.000,- (ca. EUR 16.260,-). Neben den üblichen verdächtigen Endungen verbuchte auch Südkorea mit solid.kr zum Preis von US$ 8.000,- (ca. EUR 6.504,-) einen beeindruckenden Verkauf.

Die neuen generischen Endungen waren mit bread.recipes für US$ 3.000,- (ca. EUR 2.439,-), 2.cool zum Preis von US$ 2.900,- (ca. EUR 2.358,-) und players.club, die US$ 2.000,- (ca. EUR 1.626,-) erzielte, dreifach besetzt. Die alten generischen Endungen waren mit ticket.org zum Preis von US$ 9.999,- (ca. EUR 8.129,-) und danach auf zweiter Position cotton.net für US$ 4.888,- (ca. EUR 3.974,-) wie gewohnt zurückhaltend. Die vergangene Domain-Handelswoche zeichnete sich mithin mit dem großartigen NameJet-Verkauf von super.com zum Preis von US$ 1.200.000,- (ca. EUR 975.610,-), der alles andere bei weitem überstrahlt.

Länderendungen
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supershop.de – EUR 30.000,-
connstore.de – EUR 6.000,-
stellen-markt.de – EUR 3.500,-
plastische-chirurgie-frankfurt.de – EUR 3.500,-
god-network.de – EUR 3.454,-

red.ca – US$ 20.000,- (ca. EUR 16.260,-)

ether.io – US$ 11.999,- (ca. EUR 9.755,-)
publicrelations.co.uk – US$ 10.099,- (ca. EUR 8.211,-)
solid.kr – US$ 8.000,- (ca. EUR 6.504,-)
lio.me – US$ 5.800,- (ca. EUR 4.715,-)
firmar.es – EUR 3.500,-
tint.co.uk – US$ 4.104,- (ca. EUR 3.337,-)
creditcard.ph – US$ 4.000,- (ca. EUR 3.252,-)
worthy.co – US$ 4.000,- (ca. EUR 3.252,-)
kaomoji.co – US$ 3.500,- (ca. EUR 2.846,-)
xab.co – US$ 3.299,- (ca. EUR 2.682,-)
terra.in – EUR 2.425,-
snc.io – US$ 2.800,- (ca. EUR 2.276,-)
freak.co.uk – US$ 2.550,- (ca. EUR 2.073,-)

Neue Endungen
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bread.recipes – US$ 3.000,- (ca. EUR 2.439,-)
2.cool – US$ 2.900,- (ca. EUR 2.358,-)
players.club – US$ 2.000,- (ca. EUR 1.626,-)

Generische Endungen
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ticket.org – US$ 9.999,- (ca. EUR 8.129,-)
cotton.net – US$ 4.888,- (ca. EUR 3.974,-)
customers.net – US$ 3.388,- (ca. EUR 2.754,-)
borderhealth.org – US$ 3.300,- (ca. EUR 2.683,-)
thepirate.net – US$ 3.000,- (ca. EUR 2.439,-)
hotline.net – US$ 2.700,- (ca. EUR 2.195,-)
adlnet.org – US$ 2.600,- (ca. EUR 2.114,-)
wascweb.org – US$ 2.450,- (ca. EUR 1.992,-)
sacrifice.org – US$ 2.299,- (ca. EUR 1.869,-)
fae.net – US$ 2.100,- (ca. EUR 1.707,-)

.com
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super.com – US$ 1.200.000,- (ca. EUR 975.610,-)
cpx.com – US$ 44.700,- (ca. EUR 36.341,-)
ooni.com – US$ 35.000,- (ca. EUR 28.455,-)
zwz.com – US$ 32.200,- (ca. EUR 26.179,-)
yon.com – US$ 31.000,- (ca. EUR 25.203,-)
digital-printing.com – US$ 27.800,- (ca. EUR 22.602,-)
camtrack.com – US$ 26.000,- (ca. EUR 21.138,-)
imk.com – US$ 23.000,- (ca. EUR 18.699,-)
lapa.com – US$ 16.000,- (ca. EUR 13.008,-)
journalists.com – US$ 13.350,- (ca. EUR 10.854,-)
memopad.com – EUR 11.000,-
vegetal.com – EUR 9.888,-
vedp.com – US$ 12.000,- (ca. EUR 9.756,-)
buysteel.com – US$ 12.000,- (ca. EUR 9.756,-)
operal.com – US$ 11.000,- (ca. EUR 8.943,-)
qaqa.com – US$ 10.000,- (ca. EUR 8.130,-)
jewelrybuyers.com – US$ 10.000,- (ca. EUR 8.130,-)
prizefight.com – US$ 9.000,- (ca. EUR 7.317,-)
noodel.com – US$ 9.000,- (ca. EUR 7.317,-)
dzjiaojing.com – US$ 8.200,- (ca. EUR 6.667,-)
gerotech.com – US$ 8.000,- (ca. EUR 6.504,-)
thermobox.com – EUR 5.888,-
hostfirm.com – US$ 6.000,- (ca. EUR 4.878,-)
krean.com – US$ 6.000,- (ca. EUR 4.878,-)
ubergirls.com – US$ 5.995,- (ca. EUR 4.787,-)

Weitere Domain-Preise finden Sie unter:
> http://www.domain-spiegel.de

Quelle: dnjournal.com, sedo.de, thedomains.com

KONFERENZ – 3. BRANDSAND.DOMAINS IM NOVEMBER 2018

Dietmar Stefitz, der langjährige Organisator von Domaining Europe, hat die dritte Ausgabe seiner Konferenz „brands and domains“ (brandsand.domains) angekündigt. Sie findet im November 2018 statt.

Die erste „brands and domains“-Konferenz im Dezember 2016 fand in Valencia (Spanien) statt, die zweite Ausgabe dann im Oktober 2017 in Den Haag (Niederlande). Wo nun die dritte Ausgabe der „brands and domains“-Konferenz stattfindet, ist noch nicht veröffentlicht. Doch der Termin steht mit 26. und 27. November 2018 bereits fest. Mit im Boot bei der Organisation ist „The Brand Registry Group (BRG)“, eine Vereinigung von Unternehmen, die .brand-Domains in der Domain-Industrie stärken will. Zu den Themen der kommenden „brands and domains“-Konferenz zählen Blockchain, DSGVO (GDRP), Internet of Things (IoT), Social Media und Sprach-Interfaces. Die Konferenz widmet sich der Aktivierung und Nutzung von .brand-Endungen. Sie wendet sich an Marketingmenschen, Markeninhaber, Manager, Markenschutzspezialisten, Rechtsanwälte, Markenentwickler und Markenforscher.

Die 3. „brands and domains“-Konferenz findet vom 26. bis 27. November 2018 statt. Zum Ort der Veranstaltung und zu den Preisen der Konferenz-Tickets ist noch nichts bekannt. Den Termin kann man sich aber zumindest schon einmal vormerken.

Weitere Informationen:
> https://www.brandsand.domains

Quelle: brandsand.domains

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