Domain-Newsletter

Ausgabe #661 – 11. April 2013

Themen: nTLDs – Clearinghouse benennt erste Markenagenten | Statistik – .net knackt 15-Mio-Marke | TLDs – Neues von .co, .jobs und .ss | rt.org – WIPO entlarvt Reverse Domain Hijacking | LG Köln – Kein Dispute mangels Löschungsanspruch | elend.com – US$ 140.000,- beenden die Not | Las Vegas – T.R.A.F.F.I.C.-Konferenz im Mai

NTLDS – CLEARINGHOUSE BENENNT ERSTE MARKENAGENTEN

Das Trademark Clearinghouse (TMCH) hat mit der öffentlichen Bekanntgabe der ersten Markenagenten begonnen: wenige Tage nach dem Start der Markendatenbank am 26. März 2013 listet die Website des TMCH bereits 30 Anbieter auf. Unter den Agenten befinden sich auch deutsche Dienstleister.

Allzu oft wurde die Internet-Verwaltung ICANN wegen Verzögerungen im Programm zur Einführung neuer globaler Top Level Domains gescholten, da sollte man auch mit Lob nicht sparen: pünktlich wie geplant hat das TMCH am 26. März 2013 seinen Dienst aufgenommen und nimmt seither Anmeldungen entgegen. Inhaber von Markenrechten können das TMCH also nutzen, um ihre Rechte authentifizieren und verifizieren zu lassen; so entsteht quer über alle neu eingeführten Domain-Endungen eine zentrale Datenbank, deren Vorteile für Markeninhaber vor allem darin liegen, dass sie über Domain-Registrierungen informiert werden, die mit ihrer Marke identisch sind. Spiegelbildlich werden auch die Domain-Anmelder über eine im TMCH eingetragene Marke informiert, wenn sie versuchen, die damit identische Domain zu registrieren. Ausserdem ist eine Eintragung im TMCH Voraussetzung für die Teilnahme an Sunrise-Phasen.

Wer sich nicht selbst an das TMCH wenden möchte, kann sich an einen spezialisierten Dienstleister wenden. Sie bieten zudem meist den Vorteil, gegenüber einer Einzelanmeldung in den Genuss von Vorzugspreisen zu gelangen, da ihnen das TMCH Nachlässe gewährt. Seit wenigen Tagen ist die Akkreditierung der ersten Anbieter durch das TMCH abgeschlossen und ihre Namen auf der Website veröffentlicht. Hierzu zählen folgende 30 Unternehmen:

CSC Digital Brand Services
Freeborn & Peters LLP
LEMARIT GmbH
Key-Systems GmbH
Mark-i Inc.
Groth & Co
Webnames.ca Inc.
Lexsynergy Limited
Net-Chinese Co., Ltd
Hogan Lovells International LLP
managed IP GmbH
Law Offices of S.J. Christine Yang
Safenames Ltd
Dipcon AB
eBrand Services
EPAG Domainservices GmbH
Register NV
Com Laude
IP Mirror Pte Ltd
Entorno Digital, S.A.
Arent Fox LLP
MarkMonitor Inc.
Marcaria.com
Melbourne IT Ltd
TM.Biz
Secura GmbH
Mailclub SAS
united-domains AG
NetNames Limited
Prodomains

Unter den deutschen Markenagenten befindet sich damit auch der Starnberger Registrar united-domains AG, dessen Projekt dieser Newsletter ist. Interessenten können sich ab sofort unter der Adresse united-domains.de melden; der Service umfasst die Begleitung von der Eintragung der Marke in das TMCH über die Teilnahme an Sunrise-Phasen bis hin zur Registrierung der Domain unter den neuen Domain-Endungen. Zugleich stellen Markeninhaber sicher, dass sie aktuelle Entwicklungen nicht verpassen. Alle Interessenten erhalten ab sofort auf Anfrage ein unverbindliches Angebot zum TMCH-Service von united-domains.de zugesandt.

Weitere Informationen zum Trademark Clearinghouse finden Sie unter:
> http://www.trademark-clearinghouse.com

Weitere Informationen zum Trademark Clearinghouse Service von united-domains.de finden Sie unter:
> http://www.united-domains.de/trademark-clearinghouse/

Spezialisierte Anwälte findet man unter:
> http://www.domain-anwalt.de

Quelle: trademark-clearinghouse.com, eigene Recherche

STATISTIK – .NET KNACKT 15-MIO-MARKE

Die Frühjahrsmüdigkeit hat offenbar Domainer aus aller Welt erwischt: sieht man einmal von .com ab, melden die Statistiker für den Monat März 2013 nur bescheidene Zuwächse. Immerhin hat .eu (dotEU) etwas zu feiern.

Zuerst die gute Nachricht: mit einem Zuwachs von 587.810 Adressen netto ist .com nahe an die Marke von 108 Millionen Domains herangerückt. Eine symbolträchtige Millionenmarke hat .net bereits geknackt: seit wenigen Tagen werden erstmals mehr als 15 Millionen Domains unterhalb dieser Traditionsendung notiert. Auf Platz zwei der TLD-Weltrangliste behauptet sich allerdings .de, wenngleich auch ein Anstieg von knapp 35.000 Domains nur ein mittelmäßiges Ergebnis ist. Weiter in die Miesen rutscht dagegen .info, die nun unterhalb von sieben Millionen Domains liegt; aber auch .us hat es erwischt: die US-Landesendung muss einen Verlust von 11.030 Adressen einstecken.

Ganz besonderes Augenmerk wollen wir diesen Monat der Europa-Domain .eu schenken, die ihren siebten Geburtstag feiert. Aus diesem Anlass hat die Registry EURid eine Vielzahl von aufschlussreichen Statistiken veröffentlicht: aktuell sind 3,74 Millionen .eu-Domains registriert. 1,84 Millionen Personen mit Sitz in der EU haben mindestens eine .eu-Domain registriert, 25 Prozent davon sogar mindestens zwei. In der geographischen Verteilung dominiert Deutschland mit 1,144 Millionen .eu-Domains das Geschehen, deutlich vor den Niederlanden mit knapp 500.000 und Frankreich mit etwas über 340.000 .eu-Domains. In den vergangenen fünf Jahren konnte .eu um 887.254 Domains zulegen, im Schnitt also etwa 175.000 Domains jährlich. Je nach Standpunkt Aufholbedarf oder erhebliches Potential hat .eu allerdings noch im Bereich der internationalisierten Domain-Namen: lediglich knapp 60.000 Domains mit Sonderzeichen sind unter .eu registriert.

Bleibt noch der Blick über den Kontinentalrand: aus Kolumbien erreicht uns die Nachricht, dass seit Ende März 2013 über 1,5 Millionen Domains unterhalb der Landesendung .co registriert sind. Damit zählt .co zu den erfolgreichsten Neustarts einer klassischen Länderendung, die aus Marketinggründen zur generischen Endung umfunktioniert wurde. Einmal mehr wird damit die Messlatte für zahlreiche neue globale Top Level Domains, die sich derzeit um eine Einführung bemühen, ein Stück höher gelegt.

Die aktuellen Domain-Zahlen:
—————————-

.de – 15.385.688 – (Vergleich zum Vormonat: + 34.735)
.at – 1.203.066 – (Vergleich zum Vormonat: + 1.040)
.com – 107.927.581 – (Vergleich zum Vormonat: + 587.810)
.net – 15.007.790 – (Vergleich zum Vormonat: + 34.170)
.org – 10.264.376 – (Vergleich zum Vormonat: + 45.298)
.info – 6.979.623 – (Vergleich zum Vormonat: – 144.562)
.biz – 2.330.999 – (Vergleich zum Vormonat: + 17.791)
.us – 1.794.924 – (Vergleich zum Vormonat: – 11.030)

(Stand 1. April 2013)

Aktuelle Domain-Zahlen finden Sie unter:
> http://www.domain-recht.de

Weitere Registrar-Statistiken finden Sie unter:
> http://www.registrarstats.com

Quelle: eurid.eu, domainnamewire.com, eigene Recherche

TLDS – NEUES VON .CO, .JOBS UND .SS

Im Windschatten der Einführung zahlreicher neuer Top Level Domains startet .jobs neu durch: noch in diesem Jahr soll die Registrierung für praktisch jedermann möglich werden. Auf internationalisierte Domains setzt hingegen .co, während der Südsudan letzte Vorbereitungshandlungen für .ss trifft – hier unsere Kurznews.

CO Internet, Verwalterin der kolumbianischen Länderendung .co, hat für die kommende Woche die Einführung internationalisierter Domain-Namen (IDNs) mit asiatischen Schriftzeichen angekündigt. Ab dem 15. April 2013 um 18.00 UTC können in Second Level Domains unterhalb von .co dann erstmals auch Sonderzeichen aus chinesischer, japanischer und koreanischer Sprache verwendet werden. Eine vorgeschaltete Sunrise-Phase für Inhaber von Markenrechten gibt es ebenso wenig wie eine Landrush-Period; ferner werden auch die aktuellen Inhaber von .co-Domains keinen bevorrechtigten Zugriff auf das IDN-Pendant ihrer Adresse erhalten. Es gilt also allein der Prioritätsgrundsatz des „first come, first served“, so dass rasches, im Marketingdeutsch proaktiv genanntes Handeln erforderlich ist. Für .co ist es schon die zweite Welle von IDNs: seit Januar 2013 stehen bereits Sonderzeichen aus skandinavischen Sprachen wie isländisch, dänisch und finnisch zur Verfügung.

Die im Jahr 2006 gestartete Top Level Domain .jobs steht offenbar vor einem radikalen Neustart: wie die Internet-Verwaltung ICANN mitteilt, will .jobs die Datenbank des Trademark Clearinghouse für eine Sunrise Period nutzen, um noch in diesem Jahr mit der offenen Registrierung zu starten. Während eine Registrierung unter .jobs bisher nur für einen eingeschränkten Nutzerkreis möglich war, soll künftig jedermann die eigene .jobs-Wunschdomain frei wählen und auf Grundlage des Prioritätsgrundsatzes „first come, first served“ registrieren können, solange die Grundsätze der Sponsoring-Organisation Society for Human Resource Management anerkannt werden und die Registrierung den Grundsätzen der .JOBS Charter entspricht. Diese letztgenannte Hürde stellt allerdings kein wirkliches Hindernis dar: die Domains sollen im Wesentlichen nur für Stellenangebote genutzt werden – das legt die Endung jedoch schon nach ihrem Wortlaut nahe.

Die im Juli 2011 in die Unabhängigkeit vom Sudan entlassene afrikanische Republik Südsudan bereitet den Start der Registrierung von Domain-Namen unterhalb der Landesendung .ss vor. „Wir arbeiten gerade an den Regeln, wie die Domain verwaltet werden soll, wer sie verwalten wird und wie sie aktiviert und operationalisiert wird“, wird Dut Acol Dedut, ein IT-Spezialist vom Telekommunikationsministerium, zitiert. Schon in wenigen Monaten sollen diese Arbeiten abgeschlossen sein und die Registrierung beginnen. Staatliche Institutionen sollen ebenso wie Unternehmen und Privatpersonen ihre eigene .ss-Domain registrieren können. Wie Dedut weiter mitteilte, sollen die Preise für .ss-Domains niedrig gehalten werden, um einen Anreiz zum Wechsel aus anderen Top Level Domains zu schaffen; Zahlen nannte er jedoch nicht. Ob und inwieweit der Bezug zur Geschichte des Nationalsozialismus Einfluss auf die Vergaberegeln hat, ist bisher ebenfalls unbekannt.

Quelle: cointernet.co, icann.org, voanews.com

RT.ORG – WIPO ENTLARVT REVERSE DOMAIN HIJACKING

Die UDRP-Streitbeilegungsstelle WIPO durfte sich mit einem besonders rüden Fall von Reverse Domain Hijacking auseinandersetzen: „The Restored Church of God of Wadsworth“ verlangte die Domain rt.org von ihrem Inhaber, der die Domain bereits vor 14 Jahren registriert hatte.

Die wiederhergestellte Gotteskirche von Wadsworth („The Restored Church of God of Wadsworth“) beansprucht für sich, Inhaberin der (Nutzungs-)Marke „RT“ zu sein. Wie sie in ihrer Beschwerde gegenüber WIPO vorträgt, bringt sie seit 10 Jahren das Magazin „The Real Truth Magazine“ heraus, mit 2.005 Abonnenten der gedruckten und über 23.000 der Onlineausgabe. Sie behauptet, die RT-Marke erscheine auf dem Cover der Ausgaben und werde weithin mit diesem Magazin in Verbindung gebracht. Das Magazin sei in den gesamten USA verbreitet. Die Domain rt.org sei zum Verwechseln ähnlich mit der RT-Marke, und Leser des Magazins würden auf der Suche nach Informationen nach „The Restored Church of God“ immer wieder auf die Domain zugreifen. Auf ein Kaufangebot über US$ 5.000,- in 2012 reagierte der Domain-Inhaber, der Inhaber von rund 8.686 Domains sei, mit der Erklärung, unter US$ 30.000,- würde er rt.org nicht verkaufen. Der Domain-Inhaber hielt entgegen, nicht RT sei die (Nutzungs-)Marke, sondern „The Real Truth Magazine“, und zu der bestünde keinerlei Verwechslungsgefahr. Außerdem habe er die Domain am 25. November 1998 registriert.

WIPO-Experte Harrie R. Samaras hatte leichtes Spiel: er vermochte keine Marke „RT“ auf Seiten der Beschwerdeführerin zu erkennen, womit es an der Verwechslungsgefahr fehlte, und für die Bösgläubigkeit (bad faith) des Domain-Inhabers fanden sich auch keine Belege (WIPO-Entscheidung Fall Nr. D2013-0320). Die Beschwerdeführerin lieferte keinen Hinweis dafür, dass sie „RT“ als Marke wirklich nutzt, sondern erklärte lediglich, sie nutze den Titel „The Real Truth Magazine“ seit zehn Jahren. Weder auf der Website noch auf dem Cover des Magazins fand Samaras das Zeichen „RT“. Eine Zeichenidentität gab es damit nicht. Aber auch eine Verwechslungsgefahr zu rt.org erkannte der Experte nicht: Die Beschwerdeführerin belegte ihre Behauptung nicht, Leser des Magazins würden irrtümlicherweise auf die Domain des Gegners gehen. Samaras hält es zudem für unwahrscheinlich, dass ein Leser jemals einem solchen Irrtum erlegen sei. Was die Frage der Bösgläubigkeit des Gegners betraf, bei der es auf den Zeitpunkt der Domain-Registrierung ankommt, zeigte sich die Argumentation der Beschwerdeführerin ähnlich schwach: die Domain rt.org hatte der Gegner bereits 1998 registriert. Die Beschwerdeführerin selber erklärte, seit mehr als 10 Jahren das Magazin zu vertreiben. Und jetzt, erst 14 Jahre nach Domain-Registrierung, machte die Beschwerdeführerin Ansprüche geltend. Samaras kommt aufgrunddessen zwingend zu dem Ergebnis, dass der Gegner zum damaligen Zeitpunkt nicht wusste, dass „The Real Truth Magazine“ bereits existierte, denn die Beschwerdeführerin begann überhaupt erst einige Jahre später, den Titel zu nutzen. Das Archiv der Internetseite der Beschwerdeführerin reicht lediglich in das Jahr 2003 zurück. Und die aktuelle Ausgabe des Magazins ist eine Jubiläumsausgabe, die auf dem Cover das 10-jährige Jubiläum des Magazins anpreist. In der Folge, stellt Samaras fest, spricht alles dafür, dass die Beschwerdeführerin dieses UDRP-Verfahren missbräuchlich gestartet hat und ein Fall von Reverse Domain Hijacking vorliegt. Die Beschwerde der Beschwerdeführerin wies Samaras damit zurück.

Es gibt einen Grund, warum die Erfolgsquote bei UDRP-Streitigkeiten auf Seiten der Anspruchsteller bei über 85 Prozent liegt: die Uniform Domain-Name Dispute-Resolution Policy ist eine relativ einfache, verständliche Norm, deren Tatbestandsvoraussetzungen nachvollziehbar und leicht darstellbar sind. Jeder der – sinnvoller Weise über einen spezialisierten Anwalt – zuvor seinen Anspruch ordentlich prüft und sich an die geforderten Merkmale der UDRP hält, hat hohe Erfolgsaussichten. Wenn aber schon die einfachsten Voraussetzungen der UDRP missachtet werden, besteht auch keine Erfolgsaussicht vor einer der akreditierten Streitbeilegungsstellen, und der Verdacht auf ein Reverse Domain Hijacking erhärtet sich leicht.

Die WIPO-Entscheidung Fall Nr. D2013-0320 findet man unter:
> http://www.domain-recht.de/verweis/725

Spezialisierte Anwälte findet man unter:
> http://www.domain-anwalt.de

Quelle: thedomains.com, wipo.int

LG KÖLN – KEIN DISPUTE MANGELS LÖSCHUNGSANSPRUCH

Das Landgericht Köln führt im Streit um die Domain bye-bye.de die Tradition der Rechtsprechung bei markenrechtlich begründeten Löschungsansprüchen im Domain-Recht fort, und durfte diese mit Folgen für einen Dispute-Eintrag kombinieren: Solange die Domain anders genutzt werden kann, besteht kein Löschungsanspruch; ein aufgrund dessen unbegründeter Dispute-Eintrag ist zu löschen (Urteil vom 05.03.2013, Az.: 33 O 144/12).

Ein Reiseunternehmen, welches die Domain byebye.de betreibt und Inhaberin einer Wortmarke „BYE BYE“ ist, ging gegen den Inhaber von bye-bye.de vor, auf dessen geparkter Domain Links auf Reiseangebote angezeigt wurden. Das Reiseunternehmen beantragte bei der DENIC eG einen Dispute-Eintrag, der auch erfolgte. Dann klagte es vor dem Landgericht Köln auf Unterlassung der Nutzung und Löschung der Domain. Der Beklagte trat der Klage entgegen und erhob Widerklage auf Löschung des Dispute-Eintrages.

Das Landgericht gab der Klage nur teilweise statt (Urteil vom 05.03.2013, Az.: 33 O 144/12). Es bestätigte den Unterlassungsanspruch der Klägerin, da die seinerzeitige Nutzung der geparkten Domain eine Markenrechtsverletzung darstellte. Zu einer Löschung der Domain reichte es jedoch nicht, da nach gefestigter Rechtsprechung diese nicht geboten ist, wenn die Nutzung der Domain zu anderen Zwecken erlaubt ist. Auch ein wettbewerbsrechtlicher Anspruch besteht nicht, da bloßes Registrierthalten der Domain nicht wettbewerbswidrig ist. Weiter ergab sich auch kein Anspruch aus dem Namensrecht: Mit der Registrierung der Domain bye-bye.de würden keine schutzwürdigen Interessen der Anspruchstellerin verletzt, da sie Inhaberin der Domain byebye.de und auf bye-bye.de nicht angewiesen ist. Allerdings bestätigte das LG Köln die gegen den Dispute der Klägerin erhobene Widerklage des Beklagten: Da die Nutzung der Domain bye-bye.de zu anderen Zwecken, die nicht das Markenrecht der Klägerin verletzen, erlaubt ist, sei der Dispute unberechtigt erlangt und müsse gelöscht werden. Das Gericht verwies laut Rechtsanwalt Dr. Sami Bdeiwi auf § 823 Absatz 1 BGB, wonach unter den Schutz des Eigentums auch der der Nutzung desselben fällt. Das gelte auch für die Nutzung einer Domain.

Die Entscheidungsgründe liegen online noch nicht vor. Darstellungen der Entscheidung des LG Köln findet man zum Beispiel bei volke2-0.de und bei dr-bahr.com:
> http://www.domain-recht.de/verweis/726
> http://www.domain-recht.de/verweis/727

Spezialisierte Anwälte findet man unter:
> http://www.domain-anwalt.de

Quelle: volke2-0.de, dr-bahr.com

ELEND.COM – US$ 140.000,- BEENDEN DIE NOT

Nach dem Tief der vorletzten Woche zeigte sich der Domain-Handel in der vergangenen Woche wieder in Form, mit zwei .com-Domains über US$ 100.000,- und einer hervorragenden schokolade.de für EUR 63.000,- an der Spitze. Selbst die generischen Endungen standen ordentlich da.

Mit schokolade.de für EUR 63.000,- lieferte die deutsche Endung einen hervorragenden Namen, freilich bisher ohne Inhalte. Daneben gingen zwei .de-Domains zu geringen Preisen über die Theke. Zweitteuerste Domain war die US-amerikanische band.us zum Preis von US$ 20.200,- (ca. EUR 15.781,-), ebenfalls ohne Inhalt.

schokolade.de – EUR 63.000,-
myzaun.de – EUR 2.211,-
reithallen.de – EUR 2.200,-

band.us – US$ 20.200,- (ca. EUR 15.781,-)
virtualreality.com.au – AUD 7.748,- (ca. EUR 6.187,-)
canoe.co.uk – GBP 3.800,- (ca. EUR 4.483,-)
hutchinson.ca – US$ 5.347,- (ca. EUR 4.177,-)
software.com.bo – US$ 5.000,- (ca. EUR 3.906,-)
vakantieegypte.nl – EUR 3.630,-
graves.ca – US$ 4.500,- (ca. EUR 3.516,-)
pornvideo.tv – US$ 4.000,- (ca. EUR 3.125,-)
bouwsparen.nl – EUR 3.025,-
cigarrilloelectronicos.es – EUR 3.000,-
strom.eu – EUR 2.756,-
kites.com.au – AUD 3.349,- (ca. EUR 2.674,-)
businessclass.fr – EUR 2.500,-
popupstands.co.uk – GBP 2.000,- (ca. EUR 2.359,-)
dropbox.co. in – US$ 3.000,- (ca. EUR 2.344,-)
nationalrailenquiries.co.uk – EUR 2.340,-
reimburse.me – US$ 2.950,- (ca. EUR 2.305,-)

Die neueren generischen Endungen waren exotischer als sonst besetzt und lieferten interessante Preise, aber blieben reine Spekulationsdomains:

hotel.biz – US$ 25.000,- (ca. EUR 19.531,-)
cloud.pro – US$ 7.000,- (ca. EUR 5.469,-)

Bei den älteren generischen Domain-Endungen sieht es preislich auch besser aus als üblich, doch lieferte die für EUR 12.000,- erworbene campingplatz.net keine vernünftigen Inhalte, genauso wenig wie hive.org, die US$ 10.000,- (ca. EUR 7.813,-) erzielte.

campingplatz.net – EUR 12.000,-
hive.org – US$ 10.000,- (ca. EUR 7.813,-)
saws.net – US$ 9.500,- (ca. EUR 7.422,-)
xba.org – US$ 9.088,- (ca. EUR 7.100,-)
outsourcing.net – US$ 8.950,- (ca. EUR 6.992,-)
dji.net – US$ 8.500,- (ca. EUR 6.641,-)
apf.org – US$ 8.000,- (ca. EUR 6.250,-)
datalink.net – US$ 6.000,- (ca. EUR 4.688,-)
innovator.net – US$ 4.500,- (ca. EUR 3.516,-)
prj.net – US$ 4.500,- (ca. EUR 3.516,-)
discipleship.org – US$ 4.000,- (ca. EUR 3.125,-)
emobile.net – US$ 3.888,- (ca. EUR 3.038,-)
creativetech.net – US$ 3.788,- (ca. EUR 2.959,-)
frogos.net – US$ 3.500,- (ca. EUR 2.734,-)
celestron.net – US$ 3.388,- (ca. EUR 2.647,-)
lesjardins.net – US$ 3.388,- (ca. EUR 2.647,-)
onlinecasinotest.org – EUR 2.500,-
easytravel.net – US$ 3.000,- (ca. EUR 2.344,-)
mosquitocontrol.net – US$ 3.000,- (ca. EUR 2.344,-)

Keinesfalls elend.com war der Preis von US$ 140.000,- (ca. EUR 109.375,-) für die teuerste Domain der vergangenen Woche, doch ihre Inhalte haben keinen Dampf und geben Anlass zur Sorge. Die zweitpositionierte adib.com ging für US$ 117.000,- (ca. EUR 91.406,-) an die Abu Dhabi Islamic Bank und besticht jedenfalls mit Inhalten. Die weiteren Preise sahen ebenfalls erfreulich aus, die Domains kommen aber ohne Inhalte aus.

elend.com – US$ 140.000,- (ca. EUR 109.375,-)
adib.com – US$ 117.000,- (ca. EUR 91.406,-)
numi.com – US$ 75.000,- (ca. EUR 58.594,-)
chrono.com – EUR 45.000,-
dealerlink.com – US$ 55.000,- (ca. EUR 42.969,-)
ssc.com – US$ 50.299,- (ca. EUR 39.296,-)
naveen.com – US$ 50.000,- (ca. EUR 39.063,-)
teeshirts.com – US$ 41.800,- (ca. EUR 32.656,-)
3dparts.com – US$ 40.000,- (ca. EUR 31.250,-)
dreamproducts.com – US$ 40.000,- (ca. EUR 31.250,-)
sinomax.com – US$ 38.000,- (ca. EUR 29.688,-)
f22.com – US$ 30.000,- (ca. EUR 23.438,-)
alarmsecurity.com – US$ 25.000,- (ca. EUR 19.531,-)
potenzmittel.com – EUR 19.000,-
hansoft.com – US$ 24.000,- (ca. EUR 18.750,-)
casinobonuses.com – US$ 23.100,- (ca. EUR 18.047,-)
madina.com – EUR 18.000,-
exun.com – US$ 21.505,- (ca. EUR 16.801,-)

Weitere Domain-Preise finden Sie unter:
> http://www.domain-spiegel.de

Quelle: dnjournal.com, sedo.de, thedomains.com

LAS VEGAS – T.R.A.F.F.I.C.-KONFERENZ IM MAI

Die zweite wichtige Domain-Investoren Konferenz dieses Jahres steht vor der Tür: Die T.R.A.F.F.I.C.-Reihe beginnt am 29. Mai 2013 in Las Vegas. Die Agenda ist vielversprechend.

Offiziell startet die traditionsreiche T.R.A.F.F.I.C. in Las Vegas am 29. Mai und endet am 1. Juni 2013. Doch wie der Agenda zu entnehmen ist, treffen sich die ersten Domainer bereits am 27. Mai zum Networking. Am 28. Mai findet eine „T.R.A.F.F.I.C. Road Rally!“ statt, und am 29. startet man wieder mit Networking und ab 12.00 Uhr mittags mit der offiziellen Registrierung der Teilnehmer. Im Verlauf der T.R.A.F.F.I.C. Las Vegas sind selbstverständlich auch die neuen Domain-Endungen Thema: ihre Vor- und Nachteile werden diskutiert und die Frage, ob sie überhaupt überlebensfähig sind. Am frühen Nachmittag des 30. Mai findet die legendäre Domain-Auktion statt, für die Rick Schwartz bereits einige Domains bekannt gegeben hat, wie zum Beispiel breaching.com, bouquet.com, gays.us, artist.us und artists.us.

Ob die kommende T.R.A.F.F.I.C. weniger umstritten wird wie die letzte in Fort Lauderdale, wird sich weisen. Der Domain-Handel der vergangenen Monate deutet darauf hin, dass Domain-Investoren derzeit schwere Zeiten haben. Doch Rick Schwartz und Danny Show wollen in einem 60-minütigen Vortrag so herausragende Informationen geben, dass anwesende Domainer ihr zukünftiges geschäftliches Handeln mit Domains komplett ändern werden.

Man darf also gespannt sein, was die kommende T.R.A.F.F.I.C., die vom 29. Mai bis 1. Juni 2013 im Bellagio Hotel, 3600 Las Vegas Blvd. S., Las Vegas, NV 89109, USA, stattfindet, bringen wird. Die Teilnahme schlägt mit mindestens US$ 1.795,- zu Buche.

Weitere Informationen und Anmeldung unter:
> http://targetedtraffic.com

Quelle: targetedtraffic.com, ricksblog.com

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