Domain-Newsletter

Ausgabe #695 – 05. Dezember 2013

Themen: DENIC – Grace Period für .de in Kraft getreten | Statistik – Industry Brief erscheint 2014 neu | TLDs – Neues von .au, .eu und .merck | Betrug – Warnung vor teuren SEO-eMails | Markenrecht – auch ehemaliger Mitarbeiter haften | 88888.com – fünf Ziffern für US$ 245.000,- | NamesCon – neue Domain-Konferenz in Las Vegas

DENIC – GRACE PERIOD FÜR .DE IN KRAFT GETRETEN

Die deutsche Domain-Verwaltung DENIC eG macht den Weg für eine Redemption Grace Period (RGP) unter .de frei: ab dem 3. Dezember 2013 erhalten Domain-Inhaber eine Karenzfrist, die sie vor einem unbeabsichtigten Domain-Verlust schützt.

Nachdem im Frühjahr 2013 erste Pläne bekannt wurden, macht die DENIC nun Nägel mit Köpfen. Ende November gab die Registry bekannt, dass mit Wirkung vom 3. Dezember 2013 für alle Domains mit deutscher Länderendung ein Karenzverfahren eingeführt wird, das Domain-Inhaber vor dem ungewollten Verlust ihrer .de-Domain durch eine versehentliche Löschung schützt. Das Verfahren funktioniert folgendermaßen: erteilt der Inhaber einen Löschungsauftrag, wird die Domain nicht mehr unwiederbringlich gelöscht; stattdessen schließt sich unmittelbar an die Löschung zunächst eine RGP von 30 Tagen an. Diese Karenz ermöglicht es dem bisherigen Domain-Inhaber, die Löschung rückgängig zu machen, indem er die Domain durch seinen Registrar wiederherstellen lässt (RESTORE). Dieses Recht steht allein dem bisherigen Domain-Inhaber zu. Nur wenn nach Ablauf der 30 Tage keine Wiederherstellung erfolgt ist, steht die Domain zur Neuregistrierung durch jeden Interessierten zur Verfügung.

Ob sich eine .de-Domain in der RGP befindet, ist auch für Dritte nach aussen erkennbar: es wird eine entsprechende Statusmeldung im WHOIS-Verzeichnis ausgegeben, so dass sie der Domain-Inhaber zurückholen kann. Ganz umsonst dürfte dieser Service jedoch nicht sein: wie die DENIC mitteilt, ist der RESTORE einer Domain für den im Kundenauftrag handelnden Provider mit nicht näher bezifferten Kosten verbunden, so dass mit der Weitergabe dieser Kosten an den Domain-Inhaber zu rechnen ist. Ob und in welcher Höhe die Registrare Gebühren erheben, wird sich in den kommenden Wochen zeigen. Beträge von um die US$ 100,- sind bei amerikanischen Domain-Registraren indes nicht ungewöhnlich.

Bei anderen generischen Top Level Domains wie .com, .net oder .info ist die RGP aufgrund einer Zusatzregelung zum Registrar Accreditation Agreement (RAA) schon viele Jahre Standard. Bei Länderendungen zählt die RGP dagegen zu den Ausnahmen; sofern eine RGP vorgesehen ist, gelten zudem häufig ganz unterschiedliche Fristen. So gilt beispielsweise bei .eu- und .nl-Domains eine 40-tätige Quarantäne, die mit der Löschung der Domain beginnt und ebenfalls die Möglichkeit der Reaktivierung eröffnet. Großzügiger ist man in Neuseeland: dort rutscht eine gelöschte .nz-Domain in den „pending release“-Status, der 90 Tage dauert und dem bisherigen Registrar gestattet, die Domain für seinen Kunden zu reaktivieren. Im Zweifel sollte man sich auf solche Möglichkeiten aber nicht verlassen, zumal sie häufig auch dort mit ganz erheblichen Zusatzkosten verbunden sind.

Quelle: denic.de, eigene Recherche

STATISTIK – INDUSTRY BRIEF ERSCHEINT 2014 NEU

Der Domain Name Industry Brief lebt: die .com- und .net-Registry VeriSign hat mitgeteilt, den Branchenreport Anfang 2014 neu aufzulegen. Bis dahin freut man sich über hunderttausende neue Domains.

Es war April 2013, als VeriSign die letzte Ausgabe des Domain Name Industry Brief mit Zahlen für das 4. Quartal 2012 veröffentlicht hat. Stolze 252 Millionen registrierte Domains meldete man damals. Doch dann verstummte man in Virginia: erst ein Eintrag Mitte November 2013 im Unternehmensblog verriet, dass es im ersten Quartal 2014 mit der nächsten Auflage des Industry Brief weitergeht. Bis dahin vertröstet uns VeriSign mit der Nachricht, dass am 30. September 2013 insgesamt 265 Millionen Domains weltweit registriert waren, davon 119,5 Millionen mit einer Länderendung. Dabei war das dritte Quartal 2013 ein schwaches Vierteljahr für die Domain Name Industry: gegenüber dem 1. Quartal (9,9 Prozent) und dem 2. Quartal (8,5 Prozent) ging es nur um 8 Prozent voran.

Diese Entwicklung deckt sich allerdings mit den aktuellen Zahlen im November 2013. Zwar zeigt sich .com mit einem Nettoanstieg von knapp 460.000 Domains weiterhin stark, danach kann aber kaum eine Endung ihre Zahlen aus dem Vormonat halten. Vor allem .net und .org bleiben schwach, während .us zumindest den Verlust aus dem Oktober wettmachen konnte und auch .biz konstant bleibt. Deutschlands .de sackt dagegen von fast 60.000 Domains Zugewinn auf weniger als die Hälfte zurück, Österreichs .at verlor unter dem Stich sogar an registrierten Domains. Möglicherweise sorgt die laufende Adventszeit noch für warme Herzen bei den Domain-Verwaltungen.

Bleibt der abschließende Blick in die Welt der ccTLDs, der dieses Mal in das Land des Lächelns führt. Und zum Lächeln hat man in China allen Grund: nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua ist die Zahl der registrierten .cn-Domains über die Marke von acht Millionen geklettert. Aktuell meldet die Registry CNNIC zum Ende Oktober 2013 sogar 8.831.043 .cn-Domains, so dass die nächste Million schon in Reichweite ist. Von den vormals über 14 Millionen Domains ist .cn aber weit entfernt, zumal die weiterhin restriktiven Vergaberegeln (Vorlage einer Kopie des Personalausweises bei Privatpersonen und eines aktuellen Handelsregisterauszugs bei Unternehmen) keinen steilen Anstieg erwarten lassen. Gleichwohl distanziert sich .cn damit deutlich von .co, dem Überflieger unter den ccTLDs. Wie die Registry mitteilt, konnte im November 2013 erstmals die Marke von 1,5 Millionen registrierten Domains geknackt werden. Gegenüber September 2012 bedeutet dies ein Wachstum von 15 Prozent. Einer der größten Abnehmer für die kolumbianischen Domains ist übrigens Deutschland: mit einem Anteil von 17,13 Prozent liegt man sogar vor den USA (12,07 Prozent) und Großbritannien (5,30 Prozent). Ganz verrückt nach .co ist man aber in Indien: dort haben 30,37 Prozent der .co-Domain-Inhaber ihren Sitz.

Die aktuellen Domain-Zahlen:
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.de – 15.630.248 – (Vergleich zum Vormonat: + 25.266)
.at – 1.211.407 – (Vergleich zum Vormonat: – 692)
.com – 111.536.284 – (Vergleich zum Vormonat: + 458.540)
.net – 15.172.418 – (Vergleich zum Vormonat: + 17.729)
.org – 10.401.197 – (Vergleich zum Vormonat: + 1.226)
.info – 6.043.477 – (Vergleich zum Vormonat: – 113.156)
.biz – 2.645.765 – (Vergleich zum Vormonat: + 23.073)
.us – 1.853.664 – (Vergleich zum Vormonat: + 2.467)

(Stand 1. Dezember 2013)

Aktuelle Domain-Zahlen finden Sie unter:
> http://www.domain-recht.de

Weitere Registrar-Statistiken finden Sie unter:
> http://www.registrarstats.com

Quelle: verisigninc.com, globaltimes.cn, eigene Recherche

TLDS – NEUES VON .AU, .EU UND .MERCK

Kein Anlass zur Beanstandung: die EU-Kommission zeigt sich im verflixten siebten Jahr nach Einführung von .eu mit den bisherigen Ergebnissen zufrieden. Streit gibt es dagegen um die Bewerbung für .merck, während .au in Sachen WHOIS auf die Mitwirkung der Community setzt – hier die Kurznews.

Die australische Domain-Verwaltung auDA (.au Domain Administration Limited) hat angekündigt, ihre WHOIS-Policy überarbeiten zu wollen. Aktuell bietet die Registry einen allgemein zugänglichen, öffentlichen Einblick in die Inhaberdaten; dieser soll jedoch in Zukunft noch erweitert werden. Diskutiert wird zum Beispiel die Veröffentlichung der Adressdaten als auch der Telefon- und Faxnummern des Domain-Inhabers; auch Informationen zum erstmaligen Registrierungsdatum einer .au-Domain, die bis 2002 noch mitgeteilt wurden, könnten in Zukunft wieder veröffentlicht werden. Ferner stellt auDA die Frage zur Diskussion, ob der Zugang zu den WHOIS-Daten ausgeweitet wird, so dass in Zukunft beispielsweise nach allen .au-Domains einer Person gesucht werden könnte. Um sich Klarheit zu verschaffen, bittet auDA vorerst die Community um Mitwirkung. Bis Freitag, den 31. Januar 2014 kann jedermann teilnehmen, eine eMail an Jo Lim, Chief Operations and Policy Officer, unter jo.lim@auda.org.au genügt.

Die EU-Kommission ist mit der Europa-Domain .eu zufrieden. In ihrem vierten Halbjahresbericht, veröffentlicht am 19. November 2013, lobt die Kommission vor allem die Arbeit der Registry EURid in den letzten beiden Jahren. Mit mehr als 3,7 Millionen registrierten Domains ist .eu die 11-stärkste Top Level Domain der Welt; zählt man nur die Länderendungen, kommt .eu sogar auf Platz sechs. Dabei dominiert weiterhin Deutschland mit einem Anteil von 30,4 Prozent der Registrierungen, somit deutlich vor den Niederlanden mit 13 Prozent. Mit einer „renewal“-Quote von 80 Prozent liegt .eu zudem über dem Marktdurchschnitt, den die Kommission mit 73 Prozent beziffert. Weiteres Wachstum verspricht sich die Kommission von der Einführung sowohl einer griechischen als auch einer kyrillischen Variante von .eu, an der aktuell gearbeitet wird; allerdings hat ICANN noch Bedenken, dass es insoweit zu Verwechslungen kommen kann. Überschaubar bleibt schließlich die Zahl der Streitigkeiten um .eu-Domains: das Prager Schiedsgericht hatte im Jahr 2012 lediglich 44 Entscheidungen zu fällen. Davon gingen 81 Prozent zu Gunsten der antragstellenden Partei aus.

Punktsieg für Merck Registry Holdings Inc.: im Streit um die neue Top Level Domain .merck entschied das Schiedsgericht der ICC (International Chamber of Commerce), dass ein Unternehmen nicht als „Community“ im Sinne des nTLD-Bewerberhandbuchs anzusehen ist. Mit dem Argument, dass die eigene Unternehmensgruppe aus Gesellschaften und Angestellten als eine Community anzusehen ist, hatte die in Darmstadt ansässige Merck KGaA versucht, sich eine bessere Ausgangsposition gegenüber dem Mitbewerber zu sichern. Allerdings hatte auch die US-amerikanische Merck Registry Holdings Inc. behauptet, in der Vergangenheit eine Community gewesen zu sein. Beiden Ansichten wollte sich das Schiedsgericht nicht anschließen und sah sich veranlasst, einen gefährlichen Präzedenzfall zu verhindern. Die Auseinandersetzungen zwischen den beiden Bewerbern, die historisch betrachtet ihre gemeinsamen Wurzeln in der Industriellen-Familie Merck haben, dauern aber an: es sind weitere Verfahren anhängig.

Weitere Informationen zu den WHOIS-Änderungen bei .au finden Sie unter:
> http://www.auda.org.au/policies/policy-reviews/whois-13/

Den .eu-Report der EU-Kommission finden Sie unter:
> http://www.eurid.eu/files/img/EC2013-804-EN-F1-1.pdf

Quelle: auda.org.au, eurid.eu, domainnamewire.com

BETRUG – WARNUNG VOR TEUREN SEO-EMAILS

Zur Zeit erhalten Domain-Inhaber betrügerische Domain-Searchengine-Registrierungs-eMails von einem zweifelhaften Anbieter. Ein Leser wies uns aktuell auf eine als „Domain Service Notice“ aufgemachte eMail hin, mit der SEO-Dienste angeboten werden.

Die Scam-eMails verwenden als Absender die ungewöhnliche Adresse „domainservicb73@hotmail.com“, was für sich schon stutzig machen muss: Ein Anbieter ohne eigene Domain nebst eMail-Adresse? Wer Anbieter ist, geht aus dem Anschreiben nicht hervor. Es gibt angeblich ein „notification processing department“ DS 3501 in der Jack Northrop Ave. Suite #F9238 Hawthorne, CA 90250 USA, das die Daten in der eMail bereitgestellt hat. Ein Link zur Domain jiffytext.com, die sich laut WHOIS in Händen eines in Hong Kong ansässigen Domain-Inhabers namens Toby Wong befindet, lädt zum Abbestellen der eMail ein.

Das unterbreitete Angebot umfasst eine „ANNUAL WEBSITE SEARCH ENGINE SUBMISSION FOR DOMAIN NAME […]“, die mit US$ 75,- für ein Jahr, US$ 119,- für 2 Jahre und so weiter beziffert ist. Wie konkret die Leistung, die man dafür erhält, aussieht, ist nicht näher beschrieben. Die Rede ist einfach von einem Suchmaschinen-Listing, in das die fragliche Domain eingetragen wird. Dass mit einem solchen Eintrag sich die Besuchszahlen unter der Domain erhöhen, wird aber ausdrücklich nicht versprochen. Interessant ist auch der Umstand, dass man die eMail, die die Daten des Domain-Inhabers enthält, ausdrucken und an den Anbieter an eine angegebene Nummer faxen solle. Was der Anbieter nicht gleich haben will, sind die Kreditkartendaten, darauf weist er ausdrücklich hin. Erst nachdem man den Auftrag per Telefax erteilt hat, erhält man die Anweisungen, wie das Geschäft abzuwickeln ist. Das dürfte darauf abzielen, die Kreditkartendaten des arglosen Kunden zu bekommen. Dabei wiegt möglicherweise die Umständlichkeit des Verfahrens den Kreditkarteninhaber in Sicherheit. Denn wer Kreditkartendaten haben will, könnte das direkt unter Angabe eines Links in der eMail, über den eine Eingabeseite aufgerufen wird, schneller erledigen.

Wie wir festgestellt haben, läuft dieser Scam schon länger. Bereits im März diesen Jahres wurde darauf – wiederholt – aufmerksam gemacht. Offensichtlich rentiert es sich für den Scammer, dieses umständliche Verfahren beizubehalten, auch wenn er dem Kunden ein 30-tägigen Rückvergütungrecht einräumt, sofern er nicht zu 100 Prozent zufrieden gestellt ist. Wir meinen, diese eMail gehört in dem Spamordner.

Den Inhalt der Mail findet man zum Beispiel unter:
> http://www.domain-recht.de/verweis/840

Quelle: eigene Recherche

MARKENRECHT – AUCH EHEMALIGER MITARBEITER HAFTEN

Das Landgericht Köln zeigte in einem Markenrechtsstreit, dass auch ein ehemaliger Mitarbeiter, der noch Inhaber einer Unternehmensdomain ist, voll für von ihr ausgehende Rechtsverletzungen haftet (Urteil vom 24.10.2013, Az: 31 O 212/13).

Die Parteien handeln (unter anderem) mit Feuerstellen und Öfen für den Außenbereich. Die Klägerin ist Inhaberin zweier Marken, die auf „Azteken“ lauten und deren Schutz unter anderem „Heizungsanlagen, Werbung für Öfen […] mexikanischer Herkunft und Öfen“ umfasst. Die Beklagte zu 1) vertreibt auf einer Webseite Öfen aus Ton unter der Bezeichnung „Azteken“. Domain-Inhaber ist der Beklagte zu 2), der Geschäftsführer einer mit der Beklagten zu 1) verschmolzenen Vorgängergesellschaft war. Weil die Klägerin dadurch ihre Markenrechte verletzt sieht, mahnte sie die Beklagten – allerdings erfolglos – ab. Darauf erwirkte sie im März 2013 beim Landgericht Köln eine einstweilige Verfügung (Az.: 31 0 122/13). Die Beklagten hatten mittlerweile die Verwendung der Bezeichnung eingestellt. Die Klägerin machte jetzt umfangreiche Ansprüche im Hauptsacheverfahren geltend. Sie verlangte von den Beklagten, es zu unterlassen, die Bezeichnung „Aztekenofen“ zur Kennzeichnung von Öfen und Feuerstellen, insbesondere aus Ton zu nutzen, entstandenen Schaden zu ersetzen, Auskunft zu erteilen, Waren zurückzurufen und Materialien, Waren und Verpackungen zu vernichten. Die Beklagten hielten entgegen, bei dem Begriff „Aztekenofen“ handele es sich um eine beschreibende Angabe für einen Ofentyp.

Das Landgericht Köln gab der Klage ganz überwiegend statt (Urteil vom 24.10.2013, Az: 31 O 212/13). Das hier interessante ist, dass auch der nicht mehr für die Beklagte zu 1) tätige Beklagte zu 2), der – aus welchen Gründen auch immer – noch Inhaber der Domain war, aus Sicht des Gerichts ganz selbstverständlich als Mittäter haftet. Als Domain-Inhaber ist er für die auf der Domain veröffentlichten Inhalte faktisch und rechtlich verantwortlich. Der Umstand, dass er nicht mehr Mitarbeiter der Beklagten zu 1) ist, ist aus Sicht des Gerichts nicht relevant. Im Übrigen stellte das Gericht fest, dass auch wenn die Marke „Azteken“, die die Klägerin in der Form „Aztekenofen“ nutzt, lautet, diese aufgrund der Nutzung des Begriffs „Aztekenofen“ durch die Beklagten verletzt wird. Der Begriff „Ofen“ ist nur ein beschreibendes Anhängsel, dem der Verkehr keine eigene kennzeichnende Wirkung beimessen werde. Vielmehr würden diese „Aztekenofen“ mit der Marke „Azteken“ gleichsetzen. Da auch eine Warenidentität und somit eine Verwechslungsgefahr gegeben ist und die Klägerin klar machte, dass der Begriff sonst nirgendwo gebräuchlich ist, ging das Gericht von der Markenrechtsverletzung aus.

Mit diesem Urteil wird nochmals deutlich, wie wichtig ein gutes Domain-Management ist. Unternehmen müssen sich überlegen, wer als Inhaber ihrer Domains eingetragen wird und ein Prozedere entwickeln, aufgrund dessen bei Ausscheiden des Mitarbeiters die Domains auf den nun zuständigen Mitarbeiter übertragen werden. Gleiches gilt auch für Admin-C Einträge. Mit einer ordentlichen Routine für solche Fälle werden Risiken wie Domain-Verlust (immerhin ist der ausscheidende Mitarbeiter Inhaber der Domain und kann damit schalten und walten, wie er will) und Haftung eines eigentlich nicht mehr Verantwortlichen minimiert.

Das Urteil des LG Köln finden Sie unter:
> http://www.domain-recht.de/verweis/839

Spezialisierte Anwälte findet man unter:
> http://www.domain-anwalt.de

Quelle: stroemer.de

88888.COM – FÜNF ZIFFERN FÜR US$ 245.000,-

Die vergangene Domain-Handelswoche schmückte sich wieder mit höheren Zahlen und zwar auf allen Kanälen. Die Ziffern-Domain 88888.com knackte den Jackpot mit satten US$ 245.000,- (ca. EUR 180.147,-). Die älteren generischen Endungen standen auch sehr gut da, und Kolumbien war bei den Länderendungen wieder erfolgreich.

Nach einer kurzen Pause gab es mit 88888.com bei einem Preis von US$ 245.000,- (ca. EUR 180.147,-) wieder eine Domain im sechsstelligen Kaufpreisbereich. Für .com ist das nichts Ungewöhnliches. Anders bei .net, wo 3dprinter.net für US$ 60.000,- (ca. EUR 44.118,-) und bix.net für US$ 23.850,- (ca. EUR 17.537,-) deutlich bessere Preise als sonst üblich darstellen. Unter den Länderendungen erwies sich erneut die kolumbianische Endung .co als diejenige, die die hohen Preise einfährt: mozart.co erzielte US$ 21.000,- (ca. EUR 15.441,-). Alle weiteren Länderendungen vermochten da nicht mitzuziehen. Die deutsche Endung bot sieben erwähnenswerte Verkäufe, die sich aber auf niedrigem Niveau bewegten. Nichtsdestotrotz war diese Domain-Handelswoche wieder erfreulich.

Länderendungen (ccTLDs):
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mozart.co – US$ 21.000,- (ca. EUR 15.441,-)
jasmin.co – US$ 7.650,- (ca. EUR 5.625,-)
chef.co – US$ 7.500,- (ca. EUR 5.515,-)

debugger.de – EUR 2.797,-
studio-line.de – EUR 2.268,-
versen-ems.de – EUR 1.750,-
casino-apps.de – EUR 1.500,-
frg-gmbh.de – EUR 1.500,-
copyshop-frankfurt.de – EUR 1.200,-
stuggi.de – EUR 1.200,-

lakeland.cn – US$ 10.000,- (ca. EUR 7.353,-)
kasino.fi – EUR 5.000,-
pinoy.ph – US$ 4.800,- (ca. EUR 3.529,-)
calzados.es – EUR 2.500,-
swa.ch – EUR 2.121,-
nha.ch – EUR 1.495,-
online-casino.no – US$ 2.000,- (ca. EUR 1.471,-)
slimming.us – US$ 2.000,- (ca. EUR 1.471,-)
meow.me – US$ 1.700,- (ca. EUR 1.250,-)
contactosgratis.es – EUR 1.200,-

Neuere generische Endungen:
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find.info – US$ 8.100,- (ca. EUR 5.956,-)

Ältere generische Endungen:
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3dprinter.net – US$ 60.000,- (ca. EUR 44.118,-)
bix.net – US$ 23.850,- (ca. EUR 17.537,-)
guizhou.net – US$ 13.000,- (ca. EUR 9.559,-)
yunnan.net – US$ 13.000,- (ca. EUR 9.559,-)
yay.net – US$ 7.000,- (ca. EUR 5.147,-)
strategy.net – EUR 4.999,-
samovar.net – US$ 5.588,- (ca. EUR 4.109,-)
dnamodels.net – EUR 3.800,-
3dprintpress.net – US$ 5.000,- (ca. EUR 3.676,-)
coin.org – US$ 4.000,- (ca. EUR 2.941,-)
accademia.org – US$ 3.750,- (ca. EUR 2.757,-)
bettereducation.org – US$ 3.388,- (ca. EUR 2.491,-)
unified.org – US$ 3.300,- (ca. EUR 2.426,-)
clickme.net – US$ 3.088,- (ca. EUR 2.271,-)
kush.org – US$ 3.088,- (ca. EUR 2.271,-)
sensations.net – US$ 3.000,- (ca. EUR 2.206,-)
antioch.org – US$ 2.900,- (ca. EUR 2.132,-)
rutgers.net – US$ 2.750,- (ca. EUR 2.022,-)
macizle.net – US$ 2.575,- (ca. EUR 1.893,-)

.com:
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88888.com – US$ 245.000,- (ca. EUR 180.147,-)
routes.com – US$ 50.000,- (ca. EUR 36.765,-)
novio.com – US$ 45.000,- (ca. EUR 33.088,-)
preggers.com – US$ 40.000,- (ca. EUR 29.412,-)
theresource.com – US$ 35.000,- (ca. EUR 25.735,-)
blabbermouth.com – US$ 34.000,- (ca. EUR 25.000,-)
wonderfulworld.com – US$ 32.500,- (ca. EUR 23.897,-)
financed.com – US$ 25.000,- (ca. EUR 18.382,-)
heritagehome.com – US$ 25.000,- (ca. EUR 18.382,-)
southhill.com – US$ 23.000,- (ca. EUR 16.912,-)
cambridgehomes.com – US$ 22.000,- (ca. EUR 16.176,-)
bener.com – US$ 20.000,- (ca. EUR 14.706,-)
miwifi.com – US$ 20.000,- (ca. EUR 14.706,-)
lovetodream.com – US$ 18.888,- (ca. EUR 13.888,-)
bkon.com – US$ 17.000,- (ca. EUR 12.500,-)
realestatesecrets.com – US$ 17.000,- (ca. EUR 12.500,-)
iratransfer.com – US$ 16.000,- (ca. EUR 11.765,-)

Weitere Domain-Preise finden Sie unter:
> http://www.domain-spiegel.de

Quelle: dnjournal.com, sedo.de, thedomains.com

NAMESCON – NEUE DOMAIN-KONFERENZ IN LAS VEGAS

Wie berichtet, findet im Januar 2014 erstmals die neue, von Richard Lau organisierte Internet-Konferenz „NamesCon“ statt. Die Konferenz gilt schon jetzt als Game-Changer, da die Teilnahmekosten deutlich günstiger als bei vergleichbaren Veranstaltungen sind, und so eine teilweise andere Klientel erwartet wird.

Der Preis scheint entscheidend zu sein: Bis 01. Dezember 2013 kostete die Teilnahmekarte für die NamesCon in Las Vegas US$ 199,-. Mittlerweile ist der Preis auf US$ 399,- angestiegen; eine weitere Preissteigerung greift ferner ab 08. Januar 2014, dann kosten die Tickets US$ 599,-. Aber selbst ein Preis von US$ 749,- vor Ort liegt noch in einem Bereich, in dem die Einstiegspreise bei den renommierten Domainer-Konferenzen erst anfangen. Diese niedrigen Preise, die sich bei der Wahl des Tagungshotels mit Übernachtungsmöglichkeiten zu US$ 79,- fortsetzen, dürften junge und weniger erfolgreiche Domain-Investoren und Internetaffine anziehen. Der Veranstalter rechnet mit rund 400 Teilnehmern.

Die Konferenz widmet sich überwiegend dem Kontakte-Schmieden: zwischen Registraren der neuen Domain-Endungen und Bewerbern um nTLDs, Registries, Markenrechts- und UDRP-Anwälten, Markenschutz-Dienstleistern sowie weiteren Domain-Industrie-Beteiligten und natürlich den sonstigen Teilnehmern. Als Keynote-Speaker sind Jennifer Wolfe, Frank Schilling und Jeremy Schoemaker verpflichtet. Die Themen der Konferenz umfassen die neuen Domain-Endungen, das Trademark Clearinghouse und den Zweitmarkt für Domains. Die Agenda weist jedoch noch immer weite Lücken auf, die in den kommenden Wochen gefüllt werden.

Die „NamesCon“ findet vom 13. bis 15. Januar 2014 im Hotel Tropicana Las Vegas, 3801 Las Vegas Blvd. South, Las Vegas, NV 89109 (Nevada, USA) statt. Den Auftakt macht am 13. Januar 2013 eine Cocktail-Party, die Konferenz beginnt sodann am 14. Januar 2013 und dauert jeweils den ganzen Tag.

Weitere Informationen und Anmeldung unter:
> http://namescon.com

Quelle: namescon.com, domainnamewire.com

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