Domain-Newsletter

Ausgabe #655 – 28. Februar 2013

Themen: nTLDs – bereits 19 Bewerbungen zurückgezogen | Happy Birthday – .at feiert 25. Geburtstag | TLDs – Neues von .health, .ml und .ngo | anydoc.com – WIPO-Sieg trotz fehlender Nutzung | ICANN – NAF zum ersten URS-Provider bestimmt | partners.com – Gleichgesinnte für US$ 125.000,- | Frankfurt/M – Fünfter IPv6-Kongress im Juni

NTLDS – BEREITS 19 BEWERBUNGEN ZURÜCKGEZOGEN

Die Zahl der zurückgezogenen Bewerbungen um eine neue globale Top Level Domain steigt weiter an: von den ursprünglich 1.930 Bewerbern haben sich bereits 19 aus dem Rennen verabschiedet. Und ein Ende ist nicht abzusehen.

Da waren es nur noch 1.911: mit .chartis und .transformers haben in den vergangenen Tagen zwei weitere potentielle neue Domain-Endungen ihren Rückzug aus dem laufenden Bewerbungsverfahren erklärt. Aktuell führt die ICANN-Datenbank damit in der Spalte „Application Status“ 19 Bewerbungen als „withdrawn“; im Einzelnen handelt es sich um folgende Adressen und Bewerber:

.and – (Charleston Road Registry Inc.)
.ansons – (CBM Creative Brands Marken GmbH)
.are – (Charleston Road Registry Inc.)
.cadillac – (General Motors LLC)
.caremore – (WellPoint, Inc.)
.chartis – (American International Group, Inc.)
.chatr – (Rogers Communications Partnership)
.chevrolet – (General Motors LLC)
.cialis – (Eli Lilly and Company)
.est – (Charleston Road Registry Inc.)
.glean – (Lifestyle Domain Holdings, Inc.)
.gmbh – (GMBH Registry, LLC)
.gmc – (General Motors LLC)
.hilton – (HLT Stakis IP Limited)
.ksb – (KSB Aktiengesellschaft)
.skolkovo – (Fund for Development)
.swiss – (Swiss International Air Lines Ltd.)
.thehartford – (Hartford Fire Insurance Company)
.transformers – (Hasbro International, Inc.)

Zumindest im Fall von .transformers kommt diese Entscheidung überraschend: nicht nur, dass es sich um die einzige Bewerbung des US-amerikanischen Spielzeugherstellers Hasbro International handelt, mit Platz Nr. 131 im „prioritization draw“ hatte man sich auch eine hervorragende Ausgangslage für das weitere Prüfungsverfahren und eine rasche Einführung verschafft. Da der überwiegende Teil der Rückzieher aus dem Kreis der Marken-Endungen stammt, vermutet Mary Iqbal (Get New TLDs Inc.), dass es sich um „defensive Bewerbungen“ handelt; um nicht gegenüber der Konkurrenz ins Hintertreffen zu geraten, haben sich Markeninhaber vorsorglich für eine Bewerbung entschieden. Da nunmehr aber feststeht, wer sich überhaupt und wenn, um welche Endung beworben hat, beseht kein Bedarf oder Interesse mehr an einer Fortsetzung des Bewerbungsverfahrens. Darauf deutet auch eine Erklärung hin, die General Motors letzte Woche veröffentlicht hat; nach Angaben von Sprecherin Ryndee Carney hat das Unternehmen seine Strategie „neu überdacht“ und entschieden, sämtliche Bewerbungen (also auch die noch nicht offiziell bestätigten Endungen .buick und .chevy) zurückzuziehen. Dass ICANN zumindest einen Teil der Bewerbungsgebühr von US$ 185.000,- wieder erstattet, könnte ein erfreulicher Nebeneffekt sein.

Und der Kreis der Rückzieher dürfte weiter wachsen: wie ICANN am 20. Februar 2013 mitgeteilt hat, steht für drei weitere Bewerber das Ende bevor. Zudem haben 143 Kandidaten Änderungen an ihrer Bewerbung angekündigt; allerdings bedeutet dies in den allermeisten Fällen lediglich eine Änderung organisatorischer Informationen wie zum Beispiel dem zuständigen Ansprechpartner oder dessen Kontaktdaten. Der Fortgang ist also abzuwarten.

Die ICANN-Bewerberdatenbank finden Sie unter:
> http://www.domain-recht.de/verweis/702

Quelle: icann.org, detroitnews.com, eigene Recherche

HAPPY BIRTHDAY – .AT FEIERT 25. GEBURTSTAG

Die österreichische Domain-Verwaltung Nic.at feiert den 25jährigen Geburtstag von .at und beschenkt die Nutzer: mit der aktuellen Auflage des .at-Reports öffnet die Registry ihren Datenschatz und gewährt einen Einblick in ihre Historie.

Man schrieb den Januar des Jahres 1988 – ein gewisser Michail Sergejewitsch Gorbatschow betonte gerade, dass jeder sozialistische Staat sein gesellschaftliches System frei wählen könne – als Jonathan „Jon“ Postel, Vater des modernen Internets und Gründer der Internet Assigned Numbers Authority (IANA), mit einer knappen eMail das Domain-Zeitalter in Österreich einleitete: mit „DONE“ bestätigte er der Universität Wien den Eintrag der Länderendung .at in das Domain Name System. Es steckte damals noch in den Kinderschuhen; im März 1988 verzeichnete etwa das zu diesem Zeitpunkt an der Universität Dortmund angesiedelte Network Information Center für Deutschland erst sechs .de-Domains: dbp.de, rmi.de, telenet.de, uka.de, uni-dortmund.de und uni-paderborn.de. So sollte es noch weitere zehn Jahre dauern, bis mit Nic.at (damals noch „nic.at Internet Verwaltungs- und Betriebsgesellschaft m.b.H.“) die heute zuständige Registry gegründet wurde.

Und Gewaltiges hat sich seither in der Alpenrepublik getan: waren es zur Jahrtausendwende gerade einmal knapp 160.000 registrierte .at-Domains, meldet Nic.at zum 1. Februar 2013 offiziell 1.197.053 vergebene Adressen. International gesehen nimmt .at damit Platz 23 unter allen ccTLDs ein, europaweit betrachtet liegt .at sogar an 13. Stelle. Bei der Domain-Zahl pro Kopf liegt Österreich ohnehin mit 21 Domains und davon 13 Länder-Domains pro 100 Einwohner über dem europäischen Schnitt. Nicht von ungefähr macht Österreichs Registry auch international Furore: Nach den Städte-Initiativen .berlin und .hamburg haben sich auch die Branchen-Endungen .versicherung und .reise dafür entschieden, im Rahmen ihrer Bewerbung um eine neue globale Top Level Domain auf Nic.at als technischen Partner zu setzen.

Wer mehr über Nic.at und eine Vielzahl an erstmals veröffentlichten statistischen Daten rund um .at finden möchte, dem sei der aktuelle .at-Report ans Herz gelegt. Er lässt sich kostenlos über die Registry-Website herunterladen und liefert tiefgehende Einblicke in die Welt von Nic.at. Uns bleibt an dieser Stelle nur, Nic.at mit ihren Geschäftsführern Richard Wein und Robert Schischka an der Spitze herzlich zu gratulieren und auf die nächsten 25 Jahre anzustossen!

Den aktuellen .at-Report finden Sie unter:
> http://www.nic.at/uebernic/aktuelles/at_report/

Quelle: nic.at, wikipedia.org

TLDS – NEUES VON .HEALTH, .ML UND .NGO

Stürmische Zeiten für .health: die Nutzervertretung bei ICANN hat angekündigt, Protest gegen die laufenden fünf Bewerbungen erheben zu wollen. Besser sieht es da schon bei .ngo aus, wo PIR mit der unverbindlichen Vorbestellung beginnt. Und bei Malis Endung .ml steht möglicherweise ein Registry-Wechsel bevor – hier die Kurznews.

Das „At-Large Advisory Committee“ (ALAC), allgemeiner Vertreter der Internet-Nutzer innerhalb ICANNs, hat angekündigt, offiziell Beschwerde gegen die Einführung der Top Level Domain .health einlegen zu wollen. Grundlage hierfür bietet die sogenannte „community objection“; für das ALAC hat keiner der Bewerber nachgewiesen, dass er die Endung im öffentlichen Interesse und mit ausreichendem Verbraucherschutz betreibt, vielmehr stünden kommerzielle Interessen im Vordergrund. Für die Endung .health gibt es insgesamt fünf Bewerber: DotHealth LLC, Goose Fest LLC, dot Health Limited und Afilias Limited; hinzu kommt eine internationalisierte Variante (IDN) in chinesischen Schriftzeichen. Doch nicht nur von Seiten des ALAC formiert sich der Widerstand; neben den Regierungen von Frankreich und Mali haben auch die World Health Organization (WHO) sowie die EU-Kommission Bedenken angemeldet. Bisher hat sich jedoch kein Bewerber davon beeindrucken lassen oder angekündigt, sich aus dem weiteren Prüfungsverfahren zurückzuziehen.

In den Wirren des militärischen Konflikts im westafrikanischen Binnenstaat Mali muss der ICANN-Vorstand über die Neudelegierung der Länder-Endung .ml entscheiden. Aktuell wird die Top Level Domain .ml von der Societe des Telecommunications du Mali (SOTELMA) verwaltet; strenge Vergabebeschränkungen und ein Subdomain-System mit Endungen wie .com.ml oder .net.ml machen .ml aber zu einer vergleichsweise unattraktiven Endung, sofern es überhaupt gelingt, eine .ml-Domain anzumelden. Dies könnte sich allerdings ändern, wenn eine neue Registry zum Zug kommt. Wer das sein könnte, ist bisher unklar; lediglich die Tagesordnung der Sitzung des ICANN-Vorstands für den 28. Februar 2013 verrät, dass sich Änderungen abzeichnen. Ob die politischen Unruhen Einfluss auf die ICANN-Entscheidung nehmen, lässt sich derzeit bestenfalls spekulieren; ob die eigene Länderendung aber gerade im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses von Mali steht, darf man bezweifeln.

Public Interest Registry (PIR), aktuelle Verwalterin der Top Level Domain .org, nimmt ab sofort unverbindliche Vorbestellungen für die Registrierung von .ngo- und .ong-Domains entgegen. Ob diese Domain-Endungen eingeführt werden, steht derzeit noch nicht fest; PIR zeigt sich jedoch zuversichtlich, dass sie ab 2014 zur Verfügung stehen. Akzeptiert werden vorläufig so genannte „Expressions of Interest“ (EOI) von gemeinnützigen und nichtstaatlichen Organisationen, die Vorbestellung selbst ist unverbindlich und kostenfrei. Durch ein EOI stellen potentielle Domain-Inhaber sicher, dass sie per eMail über den aktuellen Stand des Bewerbungsverfahrens informiert werden; Hinweise etwa zum Trademark Clearinghouse und exklusive Neuigkeiten runden das Angebot ab. Problematisch ist allerdings, dass PIR damit faktisch nicht nur als Registry, sondern auch als Domain-Registrar auftritt; ob dies zulässig ist, ist derzeit noch gar nicht abschließend entschieden.

Weitere Informationen zum Expression of Interest bei .ngo und .ong finden Sie unter:
> http://www.ngotld.org/eoi

Quelle: internetnews.me, icann.org, pir.org

ANYDOC.COM – WIPO-SIEG TROTZ FEHLENDER NUTZUNG

Ein Panel der World Intellectual Property Organization (WIPO) ging in der UDRP-Entscheidung über die Domain anydoc.com der Frage nach, inwieweit ein Markeninhaber die Übertragung einer markenidentischen, aber nicht genutzten Domain verlangen kann. Wie so oft: es kommt drauf an.

Antragstellerin ist die Microsystems Technology Inc. d/b/a ANYDOC of Tampa, Florida (USA), die seit 2003 Inhaberin der Marke ANYDOC ist und unter den Namen „OCR for ANYDOC“, „ANYDOC Invoice“ und „ANYDOC Claim“ Dokumentationssoftware vertreibt. Sie wandte sich gegen den Inhaber der Domain anydoc.com. Die Domain ist seit 2001 registriert, er ist seit 2006 Inhaber. Sein Projekt, eine Arztsuche unter anydoc.com und anderen Domains zu etablieren, scheiterte bisher am fehlenden Geld. Die Domain ist seit einiger Zeit nicht mehr konnektiert. Die Antragstellerin kontaktierte 2010 den Domain-Inhaber, der die Domain aber nicht verkaufen wollte. Dass sie Markeninhaberin sei, erwähnte sie damals nicht. Sie sieht ihre Markenrechte verletzt und wandte sich in einem UDRP-Verfahren an WIPO. Der Domain-Inhaber hält entgegen, er kannte die Marke nicht, die ja letztlich aus generischen Begriffen zusammengesetzt sei; zudem nutze die Antragstellerin die Marke immer nur in Verbindung mit weiteren Begriffen. Sein Ziel sei weiterhin, ein Arztsuchesystem zu etablieren. Die Antragstellerin betreibe mit dem Verfahren ein Reverse Domain Hijacking.

Das mit drei Panelisten besetzte WIPO-Panel wies im Ergebnis den Anspruch der Antragstellerin zurück, sah aber auch keinen Hinweis auf Reverse Domain Hijacking (WIPO Entscheidung vom 07.02.2013, Case No. D2012-2193). Das Panel prüfte die drei Kriterien der UDRP und stellte zunächst fest, dass Domain und Marke, abgesehen von der Endung .com, identisch sind. Der Einwand, die Antragstellerin nutze die Marke immer nur mit anderen Begriffen, ist aus Sicht des Panels nicht von Bedeutung. Der Domain-Inhaber zeigte sich nicht in der Lage, seine eigenen Rechte oder berechtigte Interessen nachzuweisen. Die von ihm lediglich nachgewiesenen zwei weiteren thematischen Domains für das Arztsuchesystem vermochten das Gericht nicht davon zu überzeugen, dass der Domain-Inhaber wirklich an einem solchen Service arbeitet. So stellte sich zuletzt die Frage nach der Bösgläubigkeit (bad faith) des Domain-Inhabers bei Registrierung und Nutzung der Domain. Maßgebender Zeitpunkt für den Domain-Inhaber war nicht der, zu dem die Domain in 2001 registriert wurde, sondern als er sie 2006 auf sich registrierte. Das Panel ließ sich vom Vortrag des Domain-Inhabers überzeugen, dass er seinerzeit von der Marke nichts wusste und die Domain wegen ihres generischen Charakters gekauft habe. Das zeige sich auch darin, dass er nie versucht habe, mit der Antragstellerin in Wettbewerb zu treten. Letztlich habe der Domain-Inhaber von der Domain praktisch nie Gebrauch gemacht. Schließlich sei die Marke der Antragstellerin nicht bekannt genug, als dass entsprechend der üblichen UDRP-Praxis der Tatbestand des „bad faith“ allein durch passives Halten der Domain erfüllt werde. Was den Vorwurf des Reverse Domain Hijacking betreffe, so spreche der gesamte Vortrag der Antragstellerin für ihr berechtigtes, aber nicht durchsetzbares Anliegen und dagegen, dass sie das Verfahren böswillig betrieben habe, um an die Domain zu gelangen.

Die WIPO-Entscheidung zeigt: so einfach die Uniform Domain-Name Dispute-Resolution Policy (UDRP) formuliert ist, so differenziert gehen die Fachleute mit den Sachverhalten und den Parteienvorträgen um. Essenz der Entscheidung ist: nur weil eine ungenutzte Domain mit einer Marke identisch ist, ergibt sich nicht zwingend ein Übertragungsanspruch zugunsten des Markeninhabers. Und maßgebend ist der Zeitpunkt, zu dem der Inhaber die Domain erlangte und nicht, wann die Domain erstmals registriert wurde. In den Entscheidungsgründen verwiesen die Panelisten zudem mehrmals auf den „WIPO Overview 2.0“, eine Art Kommentar und Entscheidungshilfekompendium, welches WIPO in 2011 aufgrund der bis dato entstandenen Entscheidungspraxis erstellt hat. Auf diese Lektüre sollte man nicht verzichten, wenn man ein UDRP-Verfahren anstrengt.

Die Entscheidung findet man unter:
> http://www.domain-recht.de/verweis/703

Den „WIPO Overview 2.0“ findet man unter:
> http://www.domain-recht.de/verweis/412

Spezialisierte Anwälte findet man unter:
> http://www.domain-anwalt.de

Quelle: wipo.int, thedomains.com

ICANN – NAF ZUM ERSTEN URS-PROVIDER BESTIMMT

Nach monatelanger Diskussion und Suche präsentierte ICANN dieser Tage den ersten offiziellen Uniform Rapid Suspension (URS) Provider. Nominiert ist das UDRP-akkreditierte National Arbitration Forum (NAF). Zahlreiche weitere URS-Provider sollen noch folgen.

Das neue Streitbeilegungsverfahren URS soll bei der Einführung der neuen Top Level Domains für schnelle und kostengünstige Entscheidungen bei eindeutigen Markenrechtsverletzungen sorgen und so die etwas umfänglichere Uniform Domain-Name Dispute-Resolution Policy (UDRP) ergänzen. Die Anforderungen an die Schiedsgerichtsstellen waren insbesondere im Hinblick auf die Verfahrensgebühren, die unter US$ 500,- liegen sollen, umstritten. Im September 2012 bat ICANN schließlich in einer Informationsanfrage (Proposal for Information, PFI) um Rückmeldung; herausgekommen ist nun die Nominierung des NAF.

ICANN teilte in einer Erklärung vom 21. Februar 2013 mit, NAF habe gezeigt, dass es alle Anforderungen, die an einen URS-Provider gestellt werden, erfülle. Die Bewerbung sei herausragend. Dazu zähle neben der mehr als 12-jährigen Erfahrung in bisher 19.000 UDRP-Verfahren auch das von NAF entwickelte und betriebene, so genannte „rapid relief system“, lobte ICANN. Damit dürfte eine Komponente des .xxx-Streitbeilegungsverfahrens bezeichnet sein, die aus dem Rapid Evaluation Service (RES) und der Charter Eligibility Dispute Resolution Policy (CEDRP) besteht. Ein weiterer wichtiger Punkt dürfte sicher die Einhaltung der Verfahrensgebührengrenze von maximal US$ 500,- sein, mit der NAF bei ICANN überzeugte. ICANN teilte zudem mit, NAF werde eines der zahlreichen noch zu akkreditierenden Streitbeilegungsgerichte sein, die dann später, ähnlich wie die UDRP-Provider, über den Globus verteilt agieren werden. Zugleich bedankte sich ICANN für alle Rückmeldungen zu deren Ausschreibung.

So steht dem jetzt gleichfalls angekündigten Start des Trademark Clearing House (TMCH), bei dem Markeninhaber ab 26. März 2013 ihre Marken eintragen lassen können, nichts mehr im Wege. Das TMCH wird überwiegend für die URS-Verfahren sorgen, denn Domain-Anmeldungen werden in den Sunrise-Phasen der neuen Domain-Endungen mit der TMCH-Datenbank abgeglichen und im Falle von Identität von Domain und Marke gemeldet. Der Markeninhaber muss dann tätig werden und ein USR-Verfahren starten, welches NAF dann bearbeiten wird. Von der World Intellectual Property Organization (WIPO), dem bekanntesten UDRP-Provider, ist bei alle dem nicht die Rede, da WIPO, laut David Roache-Turner, dem Chef der Internetstreitbeilegungs-Einheit bei WIPO, gegenüber worldipreview.com angab, auf das Proposal for Information vom September 2012 hin bei ICANN kein Angebot unterbreitet zu haben.

Mehr zu den Anforderungen des URS-Providers unter:
> http://www.domain-recht.de/verweis/704

Quelle: icann.org, worldipreview.com, thedomains.com

PARTNERS.COM – GLEICHGESINNTE FÜR US$ 125.000,-

Die vergangene Domain-Handelswoche lieferte mit partners.com für US$ 125.000,- (ca. EUR 93.284,-) wieder einmal eine Adresse im sechsstelligen Bereich. Doch insgesamt fielen die Zahlen eher ruhig aus.

Die Domain videoshop.tv aus Tuvalu markierte mit EUR 14.000,- den höchsten Wert unter den Länderendungen. Ihr folgten mit xforex.it zu EUR 10.020,- eine italienische und mit happy-size.ru zu EUR 10.000,- eine russische Domain. Die deutsche Endung .de war diesmal nicht so agil, und die britische Endung .uk war erneut schwächer besetzt.

videoshop.tv – EUR 14.000,-

b2s.de – EUR 4.500,-
stoba.de – EUR 2.800,-
pimpernel.de – EUR 2.500,-
xco.de – EUR 2.500,-
suchen-finden.de – EUR 2.200,-

xforex.it – EUR 10.020,-
happy-size.ru – EUR 10.000,-
pathology.com.au – US$ 8.631,- (ca. EUR 6.441,-)
weightloss.tv – US$ 8.500,- (ca. EUR 6.343,-)
hey.co – US$ 7.400,- (ca. EUR 5.522,-)
moovies.co.uk – US$ 6.500,- (ca. EUR 4.851,-)
carseat.co.uk – US$ 5.000,- (ca. EUR 3.731,-)
debtconsolidation.co.za – US$ 5.000,- (ca. EUR 3.731,-)
ebooks.eu – EUR 3.200,-
tamiya.nl – EUR 2.999,-
yelp.com.ph – US$ 4.000,- (ca. EUR 2.985,-)
yau.us – US$ 3.200,- (ca. EUR 2.388,-)
meo.co – US$ 3.000,- (ca. EUR 2.239,-)
thebar.fr – US$ 3.000,- (ca. EUR 2.239,-)

Die neueren generischen Endungen vertrat .info mit gleich drei Domains, deren höchstdotierte film.info mit EUR 9.000,- eher zu niedrig verkauft wurde.

film.info – EUR 9.000,-
hotell.info – EUR 6.000,-
scpi.info – EUR 3.000,-

Die älteren generischen Endungen boten jedenfalls drei Domains im fünfstelligen Bereich und gaben so ein besseres Bild ab, wobei assurance.org für EUR 16.500,- und pillows.net für US$ 16.500,- (ca. EUR 12.313,-) an Endabnehmer gingen.

assurance.org – EUR 16.500,-
oe.org – EUR 12.500,-
pillows.net – US$ 16.500,- (ca. EUR 12.313,-)
checkit.net – US$ 5.750,- (ca. EUR 4.291,-)
sculpt.org – US$ 5.500,- (ca. EUR 4.104,-)
pec.net – US$ 5.200,- (ca. EUR 3.881,-)
seriousgames.net – US$ 4.800,- (ca. EUR 3.582,-)
tapeten.net – EUR 3.500,-
huntingseason.net – US$ 3.788,- (ca. EUR 2.827,-)
ourcash.net – US$ 3.788,- (ca. EUR 2.827,-)
cynosure.net – US$ 3.388,- (ca. EUR 2.528,-)
jaws.net – US$ 3.200,- (ca. EUR 2.388,-)
postalcodes.net – US$ 3.188,- (ca. EUR 2.379,-)
enrich.org – US$ 3.000,- (ca. EUR 2.239,-)
orlandpark.org – US$ 3.000,- (ca. EUR 2.239,-)
runes.net – US$ 3.000,- (ca. EUR 2.239,-)
transceiver.net – US$ 2.990,- (ca. EUR 2.231,-)

Mit partners.com für US$ 125.000,- (ca. EUR 93.284,-) wurde wieder eine interessante Domain für viel Geld geparkt. Daneben gab es die französische banque.com für EUR 68.000,- und die projectlife.com für US$ 75.000,- (ca. EUR 55.970,-); die eine liefert Inhalte, die bei uns kein Vertrauen erwecken, die andere ist gar nicht erst konnektiert. Gut sieht es auch mit den Inhalten der anderen Domains nicht aus, aber immerhin kann man auf Luxusrasierartikel unter straightrazor.com warten.

partners.com – US$ 125.000,- (ca. EUR 93.284,-)
banque.com – EUR 68.000,-
projectlife.com – US$ 75.000,- (ca. EUR 55.970,-)
citymd.com – US$ 45.000,- (ca. EUR 33.582,-)
s88.com – US$ 35.000,- (ca. EUR 26.119,-)
cinema6.com – EUR 22.000,-
clearwireless.com – US$ 20.000,- (ca. EUR 14.925,-)
straightrazor.com – US$ 20.000,- (ca. EUR 14.925,-)
midcap.com – US$ 17.500,- (ca. EUR 13.060,-)
envirocheck.com – US$ 16.500,- (ca. EUR 12.313,-)
childsponsorship.com – US$ 12.995,- (ca. EUR 9.698,-)
gxx.com – US$ 12.000,- (ca. EUR 8.955,-)
johaug.com – EUR 8.000,-

Weitere Domain-Preise finden Sie unter:
> http://www.domain-spiegel.de

Quelle: dnjournal.com, sedo.de, thedomains.com

FRANKFURT/M – FÜNFTER IPV6-KONGRESS IM JUNI

Die heise Netze, iX und der weltgrößte Internet-Peering-Knoten DE-CIX laden zum fünften IPv6-Kongress für den 06. und 07. Juni 2013 nach Frankfurt/Main. Die Veranstaltung widmet sich dem neuen Internetprotokoll, das das frühere Protokoll IPv4 zur Zeit ablöst.

Erst seit wenigen Tagen ist das vorläufige Programm zu Europas größter IPv6-Veranstaltung online. Auf drei Tracks bieten sich zahlreiche Informationsveranstaltungen, die zum Beispiel Erfahrungen über die Einführung von IPv6 vermitteln oder Sicherheitsfragen behandeln. Parallel dazu gibt es Sponsoren-Workshops, die bisher nur teilweise belegt sind. Unter den Referenten finden sich Fachleute von RIPE NCC, dem Hasso-Plattner-Institut, der Telekom und natürlich vom Heise-Verlag. Auch ein Mitarbeiter des Bundesministerium des Innern wird das Wort ergreifen und unter dem Titel „Governments Enabled with IPv6“ vortragen.

Der IPv6-Kongress findet vom 06. bis zum 07. Juni 2013 im CineStar METROPOLIS Frankfurt, Eschenheimer Anlage 40 in 60318 Frankfurt am Main, statt. Die Teilnahmegebühr beträgt derzeit für Frühbucher EUR 534,31, später wird sie auf EUR 593,81 erhöht, wobei die Preise inklusive Umsatzsteuer sind. Dafür erhalten die Teilnehmer Tagungsunterlagen, Tagungsgetränke, Pausenverpflegung und Mittagessen an allen gebuchten Konferenztagen sowie die Möglichkeit, die Abendveranstaltung am ersten Konferenztag zu besuchen.

Weitere Informationen und Anmeldung unter:
> http://www.ipv6-kongress.de

Quelle: heise.de, ipv6-kongress.de

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