Domain-Newsletter

Ausgabe #652 vom 07. Februar 2013

Themen: String similarity – kommen nur 56 neue Endungen? | Statistik – Neues Jahr, altes Leid bei .info | TLDs – Neues von .az, .us und .website | NAF – Verwirkung gilt auch im UDRP-Verfahren | ICANN-Webinar – Neues zum nTLD Objection Process | estate.com – US$ 165.000,- für Grund und Boden | New York – erste nTLD-Konferenz des Jahres 2013

STRING SIMILARITY – KOMMEN NUR 56 NEUE ENDUNGEN?

Schaffen es von 1.930 Bewerbern um eine neue globale Top Level Domain nur 56 bis zum Start der Registrierung? Zu diesem Ergebnis kommt zumindest Jeffrey Smith, CEO von .shop-Bewerber Commercial Connect LLC – wenn man das Kriterium der „string similarity“ ernst nimmt.

Eine der vielen Hürden, die eine erfolgreiche Bewerbung um eine neue Domain-Endung nehmen muss, ist die sogenannte „string similarity“-Prüfung. Unter „string similarity“ versteht das Bewerberhandbuch die Frage, ob eine potentielle neue Top Level Domain aufgrund ihrer Ähnlichkeit mit jeder reservierten Adresse, jeder bereits eingeführten oder geplanten Endung oder jeder internationalisierten Endung das Risiko in sich birgt, zu Verwirrung zu führen. Diese Prüfung ist Teil der Phase der Initial Evaluation und steht damit gleich zu Beginn einer jeden Bewerbung. Bisher hält sich ICANN jedoch sowohl hinsichtlich der für das Vorliegen einer „string similarity“ geltenden Regelungen als auch der Veröffentlichung der Ergebnisse zurück. Für Jeffrey Smith, CEO von .shop-Bewerber Commercial Connect LLC, ist dieser Umstand untragbar, weshalb er sich mit einem jetzt veröffentlichten Schreiben vom 16. November 2012 direkt an den ICANN-Vorstand wandte.

Nach seiner Analyse sind von den 1.930 Bewerbern zunächst die 647 Markenendungen wie .audi und 89 Geo-TLDs wie .berlin auszunehmen, so dass 966 „generische“ Bewerber übrig bleiben. Von diesen 966 potentiellen neuen Endungen hält Smith nur 56 für einzigartig. So hätten beispielsweise .auto und .car dieselbe Bedeutung; nichts anderes gelte für Endungen wie .shop, .store oder .buy. Wenn man das Kriterium der „string similarity“ ernst nimmt, besteht bei jeder dieser Bewerbung das Risiko einer Verwechslung, da die Nutzer nicht unterscheiden könnten, ob ein kommerzielles Angebot unter .shop oder bei .store zu finden sei. Doch selbst die Restmenge von 56 Bewerbern ließe sich verkleinern: bei 37 davon handelt es sich um eine „Community“-Bewerbung, so dass lediglich 19 Bewerbungen blieben, über deren Schicksal letztlich eine Auktion entscheiden könnte. Ebenfalls kritisch sieht Smith, dass ICANN allen internationalisierten Domain-Endungen Vorrang eingeräumt hat; dies führt dazu, dass eine IDN-Bewerbung um .food alle anderen generischen Bewerber aus dem Rennen nimmt, da die Gefahr von Verwechslungen besteht.

Erst kürzlich hat der neue ICANN-CEO Fadi Chehade eingeräumt, dass die Arbeit an Prozessen und Werkzeugen praktisch andauere, während das „Fahrzeug“ nTLD-Programm schon mit hoher Geschwindigkeit fährt. Die praktischen Auswirkungen lassen sich nun an der „string similarity“ beobachten. Ob Smith mit seinem Verständnis einer Verwechslungsgefahr allerdings ins Schwarze getroffen hat, bleibt vorläufig offen.

Das Schreiben von Jeffrey Smith, CEO von Commercial Connect, finden Sie unter:
> http://www.domain-recht.de/verweis/689

Quelle: eigene Recherche

STATISTIK – NEUES JAHR, ALTES LEID BEI .INFO

Neues Jahr, altes Leid: auch wenn wir gerne mit einer frohen Botschaft gestartet wären – für .info fängt 2013 nicht gut an. Bei allen anderen wichtigen Registry klettern die Registrierungszahlen hingegen nach oben.

Zunächst der Blick auf .com, die mit einem Zuwachs von weit über 700.000 Domains in den ersten vier Wochen des Jahres einen sehr gelungenen Auftakt erwischt und stramm auf die Marke von 110 Millionen zumarschiert. Zweiterfolgreichste Domain-Endung der Welt bleibt .de, die mit einem Anstieg um 56.816 Domains überdurchschnittlich zulegen kann. Dichtauf folgt jedoch .net, die den Abstand zu .de auf knapp 400.000 Domains verkürzen konnte und immer näher rückt. Zudem sollte die Registry VeriSign schon mal den Sekt kaltstellen: nur noch etwas weniger als 60.000 Domains, dann sprengt .net die historische Marke von 15 Millionen Domains.

Wenig Gutes kommt von den neueren generischen Endungen. Ein Verlust von 780.660 Domains über das gesamte Jahr 2012, und auch 2013 fängt für .info nicht besser an: Über 166.000 Domain-Namen netto verliert die Informationsendung allein im Januar 2013 und macht uns allmählich sprachlos. Aber auch .biz kommt mit einem Zuwachs von wenig mehr als 10.000 Domains nicht recht vom Fleck. Gleiches gilt für .us, die gerade mal knapp 3.000 Domains hinzugewinnt und damit das ungeliebte Kind der Domainer in den USA bleibt.

Bleibt noch der Blick über den Tellerrand, der dieses Mal zunächst in die katalanische Heimat von Pep Guardiola, künftiger Trainer des FC Bayern München, führt. Deren regionale Top Level Domain .cat meldet aktuell 61.402 registrierte Domains, was für eine solche Endung sicherlich als erfreulich gewertet werden muss. Deutlich mehr, nämlich 225.970 .vn-Domains, meldet die vietnamesische Registry VNNIC zum Ende des 3. Quartals des Jahres 2012, was umgerechnet ein Wachstum von satten 172 Prozent im Jahr bedeutet. Auf etwa die Hälfte kommt immerhin die slowenische Länderendung .si; dort teilt die Registry ARNES mit, dass aktuell 106.707 .si-Domain angemeldet sind. Da die Registrierung für jedermann frei möglich ist und keine lokale Beschränkung besteht, bietet sie damit noch erhebliches Potential für weiteres Wachstum.

Die aktuellen Domain-Zahlen:
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.de – 15.340.081 – (Vergleich zum Vormonat: + 56.816)
.at – 1.197.228 – (Vergleich zum Vormonat: + 2.958)
.com – 106.787.770 – (Vergleich zum Vormonat: + 706.801)
.net – 14.941.048 – (Vergleich zum Vormonat: + 60.433)
.org – 10.176.990 – (Vergleich zum Vormonat: + 46.592)
.info – 7.281.695 – (Vergleich zum Vormonat: – 166.415)
.eu – 3.709.610 – (Vergleich zum Vormonat: + 9.209)
.biz – 2.287.950 – (Vergleich zum Vormonat: + 10.048)
.us – 1.793.905 – (Vergleich zum Vormonat: + 2.817)

(Stand 1. Februar 2013)

Aktuelle Domain-Zahlen finden Sie unter:
> http://www.domain-recht.de

Weitere Registrar-Statistiken finden Sie unter:
> http://www.registrarstats.com

Quelle: centr.org, techinasia.com, registry.si, eigene Recherche

TLDS – NEUES VON .AZ, .US UND .WEBSITE

Aserbaidschan entdeckt seine Landesendung .az neu: verbesserte Technik soll helfen, dass die Registrierungszahlen noch stärker steigen als bisher. Darauf hoffen auch die USA, wo man eine Anhörung zur Verlängerung des Registry-Vertrages für .us gestartet hat, während Donuts um die Endung .website mit West-Samoa im Clinch liegt – hier die Kurznews.

Markeninhaber aufgepasst: wie das Azerbaijan Business Center meldet, bereitet Aserbaidschan die Einrichtung eines Systems zur Online-Registrierung und -Bezahlung von .az-Domains vor. Damit wird die Anmeldung von Domains unterhalb der Landesendung .az noch einfacher. Als offene und „unrestricted“ Top Level Domain steht .az schon jetzt jedermann zur Registrierung offen; bei aktuell 16.781 Domains bietet .az jedoch noch erhebliches Potential an freien attraktiven Adressen. Auch Faig Farmanov, Vorstand der Registry IntraNS, hofft folglich auf einen Anstieg der Registrierungen; bisher habe die Wachstumsrate bei 35 bis 40 Prozent gelegen, in Zukunft soll dieser Wert noch übertroffen werden. Traditionell steigt damit für Inhaber von Kennzeichen das Risiko, Opfer von Cybersquattern zu werden; eine vorbeugende Registrierung kann daher zu empfehlen sein.

Die National Telecommunications and Information Administration (NTIA), eine Abteilung innerhalb des Wirtschaftsministeriums der USA, hat eine öffentliche Anhörung zur Verwaltung der Landesendung .us gestartet. Aktuell wird .us von Neustar Inc. verwaltet, der Vertrag endet jedoch zum 31. August 2013. Die NTIA bittet daher nun um Stellungnahme von allen Interessierten zu den Regelungen und Erfordernissen rund um die künftige Verwaltung von .us; etwaige Vorschläge oder Anregungen können so in den Registry-Vertrag einfliessen. In diesem Zug könnte auch die endgültige Abschaffung der Subdomain .kids.us beschlossen werden; seit Juli 2012 ist dieser Namensraum suspendiert. Zumindest zwischen den Zeilen lässt sich auch lesen, dass man bei der NTIA mit den aktuell knapp 1,8 Mio. registrierten .us-Domains nicht zufrieden ist. Die Anhörung läuft noch bis zum 4. März 2013.

Donuts Inc., Bewerber um die neue Top Level Domain .website, hat zum Protest der Regierung von West-Samoa Stellung genommen. Samoa hatte im Rahmen einer Frühwarnung („early warning“) Bedenken gegen die Einführung von .website erhoben, da man wirtschaftliche Nachteile für die eigene Landesendung .ws fürchtet, die bereits seit vielen Jahren als „WebSite-Domain“ vermarktet wird; zudem könnte es zu Verwechslungen zwischen .ws und .website kommen. Diese Einschätzung teilt Donuts nicht. Hinsichtlich der wirtschaftlichen Auswirkungen sei dies kaum einzuschätzen, solange konkrete Zahlen fehlen; vor allem jedoch sei das nTLD-Programm gerade dazu gedacht, zusätzlichen Wettbewerb zu schaffen, so dass das Bewerberhandbuch keinerlei Grundlage biete, deswegen den Zuschlag zu versagen. Hinsichtlich der darüber hinaus geltend gemachten Verwechslungsgefahr sei es nach Maßgabe der dafür geltenden Regelungen unwahrscheinlich, dass eine solche vorliege. Insgesamt werde Donuts die Bewerbung daher fortsetzen. Von den anderen beiden Bewerbern um .website, der Top Level Domain Holdings Limited und DotWebsite Inc., liegt eine öffentliche Antwort bisher nicht vor.

Weitere Informationen zur „Comment Period“ bei .us finden Sie unter:
> http://www.domain-recht.de/verweis/688

Quelle: abc.az, federalregister.gov, donuts.co

NAF – VERWIRKUNG GILT AUCH IM UDRP-VERFAHREN

Das National Arbitration Forum (NAF) erkannte in einem UDRP-Streit um den Domain-Namen theidshop.com auf das in der UDRP nicht geregelte Rechtsinstitut „Verwirkung“ eines Anspruchs wegen Zeitablaufs auf Seiten der Antragstellerin und wies den Antrag auf Übertragung der Domain zurück.

Die Laminex Inc. mit Sitz in South Carolina (USA) bietet unter anderem Photodienstleistungen und laminierte ID-Cards für zum Beispiel Krankenhäuser an. Sie ist seit 1989 Inhaberin der Marke „ID SHOP“ und fühlt sich in ihren Rechten durch den Antragsgegner, Yan Smithist, verletzt. Der ist seit 1998 Inhaber der Domain theidshop.com, unter der er im Laufe der Jahre ein veritables Geschäft mit US$ 2 Mio. Umsatz und dutzenden Angestellten aufgebaut hat. Laminex Inc. wandte sich im November 2012 im Rahmen eines UDRP-Verfahrens an das National Arbitration Forum (NAF) und beantragte die Übertragung der Domain. Yan Smithist wandte unter anderem ein, die Antragstellerin habe viel zu lange gewartet mit der Geltendmachung ihres Anspruchs und ihn deshalb verwirkt.

Das dreiköpfige NAF-Panel, bestehend aus Neil Anthony Brown QC, Bruce Meyerson (Ret.) und John Upchurch wies den Antrag zurück und bestätigte den „laches“ (fahrlässigen Verzug), im deutschen Recht als Verwirkung bekannt, seitens der Antragstellerin (Entscheidung vom 07.01.2013, FA1211001470990). Mit den drei Prüfungspunkten der UDRP, verwirrende Ähnlichkeit zwischen Marke und Domain, fehlendes legitimes Interesse an der Nutzung der Domain sowie Bösgläubigkeit des Nutzers bei Registrierung und Gebrauch der Domain, hielt sich das Panel gar nicht erst auf, da die Verwirkung aus deren Sicht offenbar ist. Sie verwiesen auf frühere Entscheidungen, unter anderem eine, die drei Voraussetzung der Verwirkung aufstellt: Verspätete Geltendmachung eines Rechtes oder Anspruches, die Verspätung ist nicht entschuldbar, die Partei, gegen die sich der Anspruch richtet, würde unangemessen beeinträchtigt.

Die UDRP sieht eine Verteidigung unter Verweis auf eine Verwirkung des Anspruchs des Anspruchstellers nicht vor. Doch wird sie diskutiert und gelegentlich auch angewandt, so auch im Juni 2012, wo sie bei einer Zeitspanne von sechs Jahren zwischen Registrierung der Domain und Stellen des Anspruchs bestätigt wurde (Professional Rodeo Cowboys Ass’n Inc. v. Alternative Advertising Concepts, Inc. / Kenneth Forman, FA1440736). Im Falle theidshop.com hatte der Markeninhaber und Anspruchsteller sogar 14 Jahre gezögert und konnte nicht erklären, warum. Nachdem der Antragsgegner 1998 die Domain registrierte und sein Geschäft aufnahm, ab 2003 unter dem Namen „The ID Shop“ auch firmierte und ansehnliche Beträge in die Unternehmung und Werbung gesteckt hat, kam der Anspruch seitens der Markeninhaberin unerwartet und viel zu spät. Zudem wäre der beim Antragsgegner eintretende Schaden, der mit einer Übertragung der Domain einherginge, zu groß und eine unangemessene Benachteiligung, weshalb das Panel den Anspruch der Laminex Inc. zurückwies.

Die Entscheidung des National Arbitration Forum macht deutlich, dass, wie nicht alles in den Gesetzen steht, auch nicht alles in der Uniform Domain-Name Dispute-Resolution Policy steht. Bei solchen Markenrechtsverletzungen empfiehlt sich demnach zügig, aber nicht unbedacht zu handeln. Am besten mit Hilfe eines spezialisierten Anwaltes.

Die Entscheidung des NAF findet man unter:
> http://domains.adrforum.com/domains/decisions/1470990.htm

Spezialisierte Anwälte findet man unter:
> http://www.domain-anwalt.de

Quelle: muepe.de, adrforum.com

ICANN-WEBINAR – NEUES ZUM NTLD OBJECTION PROCESS

Am 29. Januar 2013 gab ICANN ein Webinar über das Einspruchsverfahren im Rahmen der Einführung neuer Domain-Endungen. Nun wurden eine Audioaufzeichnung und die Slides dazu veröffentlicht. Wir haben uns das Webinar angehört und die Slides angesehen.

Christine Willett, General Manager des new gTLD-Programms bei ICANN, führte durch das 46-minütige Webinar mit einer sich anschließenden, gut 20-minütigen Fragerunde. Die Agenda ist übersichtlich und verweist auf den Hintergrund des Einspruchsverfahrens, Vorträge der Streitbeilegungs-Provider, eine Zusammenfassung und die Fragerunde. Christine Willett machte in ihrer Einführung nochmals darauf aufmerksam, dass die Einspruchsphase bis 13. März 2013 verlängert wurde. Vertreter der drei Provider stellten die Verfahren innerhalb des Webinars vor.

Über die Details des String Confusion-Verfahren berichtete Thomas Ventrone von der ICDR (icdr.org), und ging auf den Aufbau der Institution und Verankerung in der American Arbitration Association ein, ehe er das Online-Verfahren näher darstellte. Nur Bewerber, die die erste Bewertung bestanden haben, können Parteien einer String Confusion werden. Am 01. März will ICANN die Liste der erfolgreichen Bewerber veröffentlichen. Das ICDR greift auf Fachleute zurück, die mindestens 15 Jahre Erfahrung im Bereich Domain-Recht, WIPO-Dispute, Internet oder geistiges Eigentum aufweisen und ein zusätzliches Training für das Verfahren durchlaufen haben. Für die WIPO sprach David Roche-Turner, der nochmals bestätigte, dass neben die Verletzung von Marken auch die von IGO-Akronymen (Abkürzungen wie EU und UN von „intergovernmental organizations“) von der Legal Rights Objection abgedeckt sind. Erste Ergebnisse der Legal Rights Objections sollen im August 2013 veröffentlicht werden. Schließlich informierte Hannah Tümpel, Managerin des ICC International Centre for Expertise, über das Verfahren bei Limited Public Interest und Community Objections, die jeweils vor der International Chamber of Commerce (ICC) zu führen sind. Sie machte unter anderem deutlich, dass die Community Objections immer nur von einem Panelisten, während Limitited Public Interest Objections immer von einem Dreier-Panel entschieden werden.

Von den Vortragenden wurden teilweise die Preise für die Verfahren bekannt gegeben, die nicht jedermanns Sache sein dürften – es wird teuer. Neben der Verfahrensgebühr, die sich zwischen US$ 2.000,- und US$ 5.000,- bewegt und in jedem Falle einbehalten wird, müssen beide Parteien für die Expertenkosten, die bei US$ 8.000,- beginnen und bei US$ 17.000,- nicht enden, in Vorlage treten. Der Gewinner des Verfahrens erhält seine Expertenkostenvorauszahlung in der Regel erstattet. In der Fragerunde kritisierte ein Teilnehmer den Zeitplan und regte eine Fristverlängerung an: ICANN wird die Ergebnisse der Bewerber-Valuierung am Freitag, den 01. März 2013 bekannt geben. Damit bleibt für die String Confusion eine Reaktionszeit von gerade sieben Arbeitstagen, ehe die Einspruchsfrist am 13. März endet. Eine veritable Antwort auf diese Frage hatte Christine Willett nicht parat: Eine weitere Verschiebungen der Einspruchsfrist sei nicht vorgesehen. Aber, so machte sie Hoffnung, es könnte sein, ICANN gebe die Daten früher bekannt. Dies allein machte einmal mehr deutlich, wie kritisch das gesamte Einführungsverfahren ist, und sorgt für Spannung beim weitere Ablauf.

Die Slides des Webinars findet man unter:
> http://www.domain-recht.de/verweis/690

Das gut eine Stunde lange Webinar kann man sich hier anhören:
> http://www.domain-recht.de/verweis/691

Die WIPO-Seite mit Informationen zu den Legal Rights Objection findet man unter:
> http://wipo.int/amc/en/domains/lro/

Informationen zum ICC-Verfahren findet man bei ICC unter:
> http://www.iccexpertise.org
> http://www.domain-recht.de/verweis/680

Quelle: icann.org, eigene Recherche

ESTATE.COM – US$ 165.000,- FÜR GRUND UND BODEN

Mit estate.com für US$ 165.000,- (ca. EUR 121.324,-) lieferte die vergangene Domain-Handelswoche wieder einmal im sechsstelligen Bereich. Die Länderendungen bieten mit connect.tv für US$ 25.000,- (ca. EUR 18.382,-) dagegen eine Exotenendung zu Preisen, die generische Endungen hinter sich lassen.

Wieder steht eine kleine Insel an erster Stelle unter den Länderendungen. Tuvalu bot die beiden teuersten Länderdomains in der vergangenen Handelswoche mit connect.tv, die sich bei einem Preis von US$ 25.000,- (ca. EUR 18.382,-) deutlich von prosperity.tv zu US$ 10.000,- (ca. EUR 7.353,-) absetzte. Die deutsche Endung stieg mit erfolgspferde.de bei EUR 6.000,- ein und lieferte fünf weitere, besser dotierte Domains.

connect.tv – US$ 25.000,- (ca. EUR 18.382,-)
prosperity.tv – US$ 10.000,- (ca. EUR 7.353,-)

erfolgspferde.de – EUR 6.000,-
vakuumbeutel.de – EUR 6.000,-
jobmaxx.de – EUR 5.900,-
angelini.de – EUR 5.000,-
abholshop.de – EUR 3.800,-
greenscreen.de – EUR 3.500,-

lawnmowing.com.au – AUD 6.672,- (ca. EUR 5.089,-)
monarch.fr – EUR 5.000,-
ebook.at – EUR 4.000,-
lootjes.nl – US$ 5.000,- (ca. EUR 3.676,-)
raceday.co.uk – GBP 3.000,- (ca. EUR 3.450,-)
jets.eu – EUR 3.000,-
viviers.fr – EUR 3.000,-
vivi.ru – US$ 4.000,- (ca. EUR 2.941,-)
thebar.ca – US$ 3.999,- (ca. EUR 2.940,-)
fill.in – EUR 2.900,-
mycv.co – US$ 3.850,- (ca. EUR 2.831,-)
bola.co – US$ 3.800,- (ca. EUR 2.794,-)

Die generische Endung .info lieferte gleich vier Domains, von denen drei mehr erzielten als die älteren generischen Endungen.

treatment.info – US$ 10.005,- (ca. EUR 7.357,-)
finance.info – US$ 9.002,- (ca. EUR 6.619,-)
loan.info – US$ 8.293,- (ca. EUR 6.098,-)
paysagiste.info – EUR 1.500,-
hdi.biz – US$ 1.777,- (ca. EUR 1.307,-)

Schwache Zahlen ergaben sich bei .org und .net. Wenn cakes.net lediglich US$ 3.600,- (ca. EUR 2.647,-) erzielt und casinojackpot.org nur EUR 1.500,-, dann ist es mit der Domain-Handelswelt zur Zeit nicht weit her.

tucsonrealestate.net – US$ 5.000,- (ca. EUR 3.676,-)
futurelearn.org – US$ 4.500,- (ca. EUR 3.309,-)
d100.net – EUR 3.000,-
garagedoorrepair.net – US$ 3.977,- (ca. EUR 2.924,-)
ecoclean.net – US$ 3.888,- (ca. EUR 2.859,-)
cakes.net – US$ 3.600,- (ca. EUR 2.647,-)
decadeofdiscovery.org – US$ 3.500,- (ca. EUR 2.574,-)
corporatehospitality.net – US$ 3.388,- (ca. EUR 2.491,-)
campusconnect.net – US$ 2.888,- (ca. EUR 2.124,-)
otx.org – US$ 2.500,- (ca. EUR 1.838,-)
compile.net – US$ 2.200,- (ca. EUR 1.618,-)
casinojackpot.org – EUR 1.500,-
nyq.org – US$ 2.000,- (ca. EUR 1.471,-)
particular.net – US$ 2.000,- (ca. EUR 1.471,-)
waermepumpen.org – EUR 1.250,-

Allerdings bot .com immerhin die Domain estate.com zum Preis von US$ 165.000,- (ca. EUR 121.324,-), die allerdings derzeit lediglich geparkt ist. An zweiter Position stellte sich cell phonecases.com bei US$ 75.000,- (ca. EUR 55.147,-) ein, die jedoch derzeit nicht konnektiert ist, wie auch searchresults.com, die US$ 41.000,- (ca. EUR 30.147,-) erzielte. Alles in allem fanden vergangene Woche einige interessante Domains neue Inhaber, die diese aber noch nicht – vernünftig – nutzen.

estate.com – US$ 165.000,- (ca. EUR 121.324,-)
cellphonecases.com – US$ 75.000,- (ca. EUR 55.147,-)
oar.com – US$ 69.000,- (ca. EUR 50.735,-)
walkintubs.com – US$ 69.000,- (ca. EUR 50.735,-)
salledebain.com – US$ 60.000,- (ca. EUR 44.118,-)
searchresults.com – US$ 41.000,- (ca. EUR 30.147,-)
cifraclub.com – US$ 35.000,- (ca. EUR 25.735,-)
freegaychat.com – US$ 29.500,- (ca. EUR 21.691,-)
washingtondcrealestate.com – US$ 28.500,- (ca. EUR 20.956,-)
izabel.com – US$ 25.000,- (ca. EUR 18.382,-)
fxf.com – EUR 15.000,-
xsd.com – US$ 20.000,- (ca. EUR 14.706,-)
trafficlaw.com – US$ 18.500,- (ca. EUR 13.603,-)
thyroidtest.com – US$ 18.000,- (ca. EUR 13.235,-)
radiobuy.com – US$ 15.000,- (ca. EUR 11.029,-)
specta.com – US$ 15.000,- (ca. EUR 11.029,-)
ecoimmo.com – EUR 11.000,-
techzilla.com – US$ 14.950,- (ca. EUR 10.993,-)
alberghiroma.com – EUR 9.000,-

Weitere Domain-Preise finden Sie unter:
> http://www.domain-spiegel.de

Quelle: dnjournal.com, sedo.de, thedomains.com

NEW YORK – ERSTE NTLD-KONFERENZ DES JAHRES 2013

Im März findet der erste Kongress des Jahres 2013 zu den neuen Domain-Endungen statt. Die Momentum Consulting Group lädt zum „The Digital Marketing & gTLD Strategy Congress“ nach New York City, der als Lern- und Kontakt-Forum für Bewerber nicht nur der 1. Runde um neue Domain-Endungen geplant ist, sondern auch für die 2. Bewerberrunde.

Nachdem im Jahr 2012 im Grunde keine Konferenz zu nTLDs zustande kam, sondern vielmehr angekündigte Konferenzen zunächst verschoben und/oder dann abgesagt wurden, wird das Jahr 2013 vielversprechend. Die erste new gTLD-Veranstaltung wird „The Digital Marketing & gTLD Strategy Congress“ am Montag, den 11. und am Dienstag, den 12. März 2013 in New York City, organisiert von der Momentum Consulting Group. Führender Sponsor der Veranstaltung ist die .info-Registry Afilias.

Laut Agenda des Kongresses gibt es Workshops wie „How to determine if the gTLD program is right for you […]“, „Your brand and trademark rights and what you need to know about the rights of others […]“ oder “ What Can, Could and Should you do with Your New TLD? […]“. Auch kommen Marketing-Fachleute von aktuellen Bewerbern zu Wort und erklären unter anderem, wie man über die eigene Endung neue Kunden bindet, aktiviert und in den eigenen Kategorien den Markt dominiert oder andere Erfolgsstrategien. Gegen Ende der Veranstaltung wird ein Bewerber, gegen dessen Bewerbung kein Einspruch eingelegt wurde, um eine neue Domain-Endung seine Pläne für die Zukunft seiner Endung offenlegen. Abschließend gibt es auch einen Blick in die dot.Zukunft, der unter anderem die Wirkung der neuen Endungen auf die Internetsuche, die sozialen Netzwerke sowie Marketing mit sich bringen wird.

Der The Digital Marketing & gTLD Strategy Congress findet vom 11. bis 12. März 2013 im Dream Downtown, 355 West 16th Street, New York, NY 10011 (USA), statt. Die Tickets für die Teilnahme kosten bis 01. März 2013 US$ 1.495,- und danach US$ 1.695,-. Der Preis umfasst beide Tage der Veranstaltung, inklusive vorgelagerte Workshops, Material, Frühstück und Mittagessen.

Weitere Informationen und Anmeldung unter:
> http://www.gtldworldcongress.com/

Quelle: domainnamewire.com, gtldworldcongress.com

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