Themen: sympolics.com – Ur-Domain wechselt Inhaber | Vorsicht – bei Impressumsverstoß droht Bußgeld | call.com – bei Anruf US$ 1.100.000,- | Expired Domains – ICANN muss Policy nachbessern | Neue TLDs – grosses Hauen und Stechen beginnt | Warschau – 2. europäisches Domainer-Treffen | TLDs – Neues von .cm, .biz und .sic
sympolics.com – Ur-Domain wechselt Inhaber
Symbolics.com, die (wohl) erste registrierte Domain, wandert nach knapp 25 Jahren erstmals zu einem neuen Inhaber: XF.com kaufte die Domain für einen nicht genannten Betrag von Symbolics, das nach wie vor aktive Unternehmen, welches die Domain am 15. März 1985 registrierte.
War nun symbolics.com oder doch nordu.net die erste Domain? Man kann darüber streiten, aber man kann auch einfach differenzieren zwischen der ersten Domain, nordu.net, am 01. Januar 1985 von der Registrierungsstelle Nordunet (Nordic Infrastructure for Research & Education) als erster Rootserver eingerichtet, und der ersten registrierten Domain, symbolics.com, deren ehemaliger Inhaber Symbolics LISP-Computer entwickelte, und deren Nachfolgeunternehmen nun die früher hergestellten LISP-Systeme wartet.
Der neue Inhaber der Domain symbolics.com ist XF.com, eine Unternehmung, die ins Internet und dessen Grundstücke investiert und zahlreiche Domains besitzt, ist stolz, die historisch bedeutsame Domain nun ihr Eigen zu nennen. Der 29 Jahre junge CEO Aron Meystedt des in Missouri angesiedelten Unternehmens bekundet, man sei begeistert, nun Inhaber der Domain zu sein; am 25. März 2010 werde man symbolics.com zum 25. Geburtstag gebührend feiern.
Welchen Preis das junge Unternehmen aus Missouri für die Domain zahlt, ist nicht bekannt. Der von dem Domain-Verkauf ausgehende Werbeeffekt dürfte aber der eigentliche Gewinn sein, die Domain als solche wird man unter Traffic-Gesichtspunkten nur schwer vermarkten können. Das WHOIS-Verzeichnis ist schon auf dem neuesten Stand und wirft folgende Daten aus:
Record expires on 16-Mar-2016.
Record created on 15-Mar-1985.
Database last updated on 1-Sep-2009 06:14:53 EDT.
Eine Liste mit den 100 ersten Domains findet man unter:
> http://www.domain-recht.de/verweis/165
Quelle: dnjournal.com, dnxpert.com, eigene Recherche
Vorsicht – bei Impressumsverstoß droht Bußgeld
Verletzungen der Impressumspflicht nach dem Telemediengesetz (TMG) verfolgten bisher immer Mitbewerber unter Zugrundelegung des Wettbewerbsrechtes. Darüber tritt in den Hintergrund, dass auch Behörden berechtigt sind, wegen Verstößen gegen das Telemediengesetz Bußgelder zu verteilen. Sie tun es weidlich.
Das Telemediengesetz trat am 01. März 2007 in Kraft. Es ersetzte mit dem Teledienstegesetz und dem Mediendienstestaatsvertrag zwei Normen und übernahm überdies Teile des Teledienstedatenschutzgesetzes. Alle Normen, die das Internetimpressum regelten und regeln, sehen vor, dass Verstöße gegen die Regelung über die Informationspflicht, aktuell in §§ 5, 16 TMG festgeschrieben, nämlich Informationen leicht erkennbar, unmittelbar erreichbar und ständig verfügbar zu halten, mit Bußgeldern geahndet werden. Dass tatsächlich Bußgelder wegen mangelhafter und damit ordnungswidriger Webimpressen verfügt werden, war bisher nicht bekannt. Zahlreiche Urteile machten statt dessen deutlich, dass Mitbewerber und Verbraucherschutzorganisationen Konkurrenten mit fehlerhaften Internetimpressen wegen Wettbewerbsverstößen abmahnten und verklagten. Das Informationsangebot zu Rechtsfragen der Informationsgesellschaft telemedicus.info hatte nun von einem konkreten Bußgeldfall gehört, und bei der den Bußgeldbescheid erlassenden Behörde nachgefragt.
Wie telemedicus.info berichtet, ist die Regierung von Mittelfranken gegen einen Online-Shop vorgegangen, der lediglich ein Kontaktformular, aber keine eMail-Adresse anbot. § 5 Abs. 1 Nr. 2 TMG listet eine Adresse der elektronischen Post als Teil des Impressums auf; da der Webshop dieses nicht vorhielt, erhielt er ein Bußgeld. Mit diesem Fall gab sich telemdicus.info jedoch nicht zufrieden: man hakte bei der Regierung von Mittelfranken nach und erhielt zur Antwort, dass die zuständige Abteilung „Sicherheit und Ordnung“ im vergangenen Jahr eine höhere zweistellige Zahl von Fällen in dieser Hinsicht bearbeitet und dabei durchaus Buß- und Zwangsgelder erlassen hat. Auf Nachfrage äusserte sich auch die Bezirksdirektion Düsseldorf gegenüber telemedicus.info. Düsseldorf hat ein eigenes Dezernat mit drei Mitarbeitern, das für Diensteanbieter mit Sitz in Nordrhein-Westfalen zuständig ist. Hier bestätigte man gegenüber telemedicus.info, dass jährlich zahlreiche Verstöße verfolgt und mit Bußgeldern geahndet würden.
Dem eigenen Internetauftritt droht mithin nicht nur Gefahr seitens Mitbewerbern, Konkurrenten und Verbraucherschutzvereinigungen, sollte kein gesetzeskonformes Impressum vorhanden sein; auch Behörden interessieren sich für die Verstöße, die mit Bußgelder von bis zu EUR 50.000,- geahndet werden können. Wer Zweifel hat, ob er ein Impressum braucht und wie dieses auszusehen hat, der findet Hilfe bei folgenden Impressum-Generatoren:
> http://www.digi-info.de/de/netlaw/webimpressum/index.php
> http://www.abmahnwelle.de/certiorina/
> http://www.e-recht24.de/impressum-generator.html
Quelle: telemedicus.info, eigene Recherche
call.com – bei Anruf US$ 1.100.000,-
Die vergangene Domain-Handelswoche bot mit call.com wieder eine Domain, die über eine Million Dollar erzielte. Darüber hinaus gab es noch eine .com im sechsstelligen Bereich. Unter den Länderendungen tat sich .eu hervor, und bei den generischen Endungen lag diesmal .org vorne.
Mit games.eu für spielerische EUR 67.500,- gibt einem die Endung .eu, die seit Monaten vor sich hindöst, zu denken: wird sich der Markt für die Endung noch normalisieren, oder bleiben gute Verkäufe die Ausnahme? Schaut man sich tlc.eu und yasu.eu für je EUR 1.500,- an – weitere nennenswerte .eu-Verkäufe begegneten diese Woche nicht -, so scheint seit dreieinhalb Jahren .eu weiter zu schlafen. Da erfreut Italien mit lotterie.it für reichlich GBP 20.000,- (ca. EUR 22.920,-), und Österreich meldet sich mit drei vernünftigen Domain-Geschäften, doch .de weist nur ein paar schlaffe Verkäufe aus:
webcamsex.at – EUR 6.000,-
solarmobil.at – EUR 4.000,-
adserver.at – EUR 1.500,-
gehaltsreport.de – EUR 2.000,-
reisemix.de – EUR 2.000,-
deutschlandlan.de – EUR 1.785,-
smoothy.de – US$ 2.500,- (ca. EUR 1.761,-)
ip3.de – EUR 1.750,-
bundeskampf.de – EUR 1.500,-
my-news.de – EUR 1.500,-
vertipper.de – EUR 1.500,-
bingo.com.ar – EUR 5.200,-
casting.com.br – EUR 4.000,-
cobra.be – EUR 3.950,-
usimmigration.us – US$ 3.500,- (ca. EUR 2.465,-)
smile.be – EUR 2.000,-
pellon.cn – EUR 1.500,-
Auch bei .info will es zur Zeit nicht recht werden, mit den guten Domain-Preisen: rucksack.info hängte sich bereits bei EUR 2.500,- auf, und weiter gab es nichts zu vermelden. Die Endung .mobi scheint auch schon die besten Tage hinter sich zu haben: mfg.mobi erzielte gerade US$ 2.750,- (ca. EUR 1.937,-). Da weisen einmal mehr die traditionellen generischen Endungen den Weg, angeführt von aileron.org für ordentliche US$ 21.000,- (ca. EUR 14.789,-) sowie homeequityloans.net für US$ 15.250,- (ca. EUR 10.739,-) und lawschool.org zu US$ 15.000,- (ca. EUR 10.563,-). Weitere Preise unter .net und .org waren:
webplus.net – US$ 7.500,- (ca. EUR 5.282,-)
iot.org – US$ 7.289,- (ca. EUR 5.133,-)
diploma.net – EUR 4.300,-
teamspeak.net – US$ 6.000,- (ca. EUR 4.225,-)
engelhardt.org – US$ 4.500,- (ca. EUR 3.169,-)
cheapairlinetickets.net – US$ 4.400,- (ca. EUR 3.099,-)
visitenkarte.net – US$ 4.350,- (ca. EUR 3.063,-)
schoollibrary.org – US$ 3.800,- (ca. EUR 2.676,-)
individualhealthinsurance.org – US$ 3.350,- (ca. EUR 2.359,-)
prepschool.net – US$ 2.770,- (ca. EUR 1.951,-)
ifms.org – US$ 2.688,- (ca. EUR 1.893,-)
qplus.net – US$ 2.688,- (ca. EUR 1.893,-)
fivestarhotel.net – US$ 2.588,- (ca. EUR 1.823,-)
sterlingsilver.org – US$ 2.588,- (ca. EUR 1.823,-)
swimspas.net – US$ 2.541,- (ca. EUR 1.789,-)
Mit der herausragenden call.com zum Preis von US$ 1.100.000,- (ca. EUR 774.648,-) liegt die sechste Domain im sechsstelligen Dollarbereich in diesem Jahr vor. Im vergangenen Jahr war damit das Kontingent bereits ausgereizt, 2009 liegen noch vier Monate vor uns, in denen noch einige Domains in diese Regionen vorstoßen können. Neben call.com lag mit editor.com eine deutlich günstigere, aber dennoch teure Domain zum Preis von US$ 225.000,- (ca. EUR 158.451,-) vor. Zudem gab es zwei Domains im oberen Mittelfeld, die sich sehen lassen können:
sextv.com – US$ 97.500,- (ca. EUR 68.662,-)
alternate.com – US$ 90.000,- (ca. EUR 63.380,-)
releases.com – US$ 47.500,- (ca. EUR 33.451,-)
enviar.com – EUR 25.000,-
versailles.com – US$ 35.000,- (ca. EUR 24.648,-)
zookie.com – US$ 25.000,- (ca. EUR 17.606,-)
floridacarinsurance.com – US$ 20.000,- (ca. EUR 14.085,-)
casinoforum.com – US$ 18.001,- (ca. EUR 12.677,-)
flr.com – US$ 14.125,- (ca. EUR 9.947,-)
allaboutbooks.com – US$ 12.500,- (ca. EUR 8.803,-)
hushhush.com – US$ 12.000,- (ca. EUR 8.451,-)
annuityleads.com – US$ 12.000,- (ca. EUR 8.451,-)
connecticutautoinsurance.com – US$ 11.500,- (ca. EUR 8.099,-)
Weitere Domain-Preise finden Sie unter:
> http://www.domain-spiegel.de
Quelle: dnjournal.com, sedo.de, domainnamewire.com
Expired Domains – ICANN muss Policy nachbessern
Die Internet-Verwaltung ICANN muss beim Schutz von Domain-Inhabern vor versehentlichen Verlusten nachbessern: nach einem Bericht des At-Large Advisory Committee (ALAC) ist das derzeitige System ungenügend. Die Öffentlichkeit soll sich nun an der Diskussion beteiligen.
In welchem Umfang soll es Domain-Inhabern möglich sein, ihre Domains zurückzuholen, wenn sie den Registrierungsvertrag haben enden lassen? Mit dieser Frage befasst sich eine eigens ins Leben gerufene „Post-Expiration Domain Name Recovery Working Group“ bei ICANN. Auslöser war ein Untersuchungsbericht des ALAC im Dezember 2008, in dem das derzeitige System als „ineffektiv“ kritisiert wurde, nicht zuletzt, weil die wirtschaftlichen Folgen eines Domain-Verlusts inzwischen ein immenses Ausmaß annehmen können. So ging zum Beispiel im Jahr 1999 dem Softwarekonzern Microsoft für kurze Zeit die identitätsrelevante Domain passport.com verlustig; 2003 wiederholte sich dieses Missgeschick mit der eMail-Domain hotmail.co.uk.
Verhindern soll dies derzeit bei Adressen mit generischer Endung eine 30tägige Redemption Grace Period (RGP), innerhalb derer die Domain funktionslos wird, jedoch zurückgeholt werden kann. Doch die RGP ist nicht für alle Domain-Registrare verpflichtend, was beispielsweise die Versteigerung solcher Adressen unmittelbar nach Vertragsende ermöglicht. Das ALAC kritisiert auch, dass der Umgang der Registrare mit Löschungen in den Vertragsbedingungen oft intransparent geregelt sei, so dass die Kunden nicht wüssten, woran sie sind. Schließlich verzichten auch manche Registrare darauf, die Adresse funktionslos zu schalten, so dass der Inhaber den Verlust erst bemerkt, wenn es zu spät ist. Aus diesem Grund bittet ICANN nun die Öffentlichkeit, sich an der Diskussion um mögliche Änderungen der Policy zu beteiligen; welche konkreten Änderungen hieraus dann resultieren, ist noch offen.
Für Kunden von Registraren im deutschsprachigen Raum ist das versehentliche Auslaufen des Registrierungsvertrages und damit der versehentliche Verlust einer Domain in der Regel dagegen kein Problem. Anstelle des Ablaufs der Befristung verlängern sich hierzulande die Verträge meist um ein weiteres Jahr automatisch, sofern der Domain-Inhaber nicht seinerseits den Vertrag rechtzeitig kündigt.
Quelle: out-law.org, icann.org
Neue TLDs – grosses Hauen und Stechen beginnt
Die Einführung neuer generischer Top Level Domains sorgt bereits vor Abschluss des Bewerberhandbuchverfahrens für reges Hauen und Stechen: während sich die Bewerber um die TLD .food intern zerkracht haben, reklamiert die Initiative für .sport, sämtliche sportbezogenen Endungen sperren zu können.
Eine Schlammschlacht scheint sich zwischen dem TLD-Beratungsunternehmen Minds + Machines und dem österreichischen Koch Wolfgang Puck samt Gattin zu entwickeln. Nachdem man zunächst gemeinsam öffentlichkeitswirksam verlauten ließ, sich um die Top Level Domain .food bewerben zu wollen, hat Minds + Machines nunmehr Puck und seine Ehefrau Gelila vor einem Gericht in Seattle verklagt. Minds + Machines wirft dem Ehepaar Puck vor, dass Ehefrau Gelila die Geschäftsbeziehung durch schlagkräftige, beleidigende und launische Handlungen zerstört habe; so habe sie sich als Erschafferin des „new internet“ bezeichnet und als der „next Bill Gates“ vorgestellt; weitere Details lassen sich der im Internet inzwischen im Volltext veröffentlichten Klageschrift finden. Zugleich soll das Ehepaar Puck Anspruch auf 50 Prozent von .food, 50 Prozent auf jede TLD-Bewerbung von Minds + Machines, die auf Initiative der Eheleute Puck zurückginge und das Recht auf Teilhabe an jeder anderen Bewerbung von Minds + Machines (darunter .wine und .nyc) angemeldet haben. Puck selbst liess die Vorwürfe über seine Anwälte zurückweisen und teilte mit, sich trotz der „frivolen Klage“ .food weiter verpflichtet zu fühlen.
Einen ersten juristischen Warnschuss direkt in Richtung ICANN feuert das .sport Policy Advisory Council ab, das sich über die Initiative Dotsport LLC um den Zuschlag für die Endung .sport bewerben will. In einem Schreiben an ICANN-Aufsichtsrat Peter Dengate-Thrush und und an CEO Rod Beckstrom teilt man mit, dass man die logische Erweiterung des Namensraumes unterstützt. Zugleich will das Council jedoch auch seine Bedenken äußern; so werde man sich jeder Wertminderung von .sport widersetzen und im Bedarfsfall sämtliche notwendigen Schritte ergreifen, um den Schutz des Kürzels für ihren Sektor zu gewährleisten. Damit verwahrt sich das Council gegen die Einführung von Subkategorien für einzelne Sportarten; die Endung .sport steht demnach etwa einer Top Level Domain .ball, .ski oder .swim entgegegen. Dem Vernehmen nach soll sich in diesem Zusammenhang der NBA-Spieler Shaquille O’Neal um .basketball bewerben wollen. Das Council werde es jedoch nicht akzeptieren, wenn derartige Top Level Domains zugelassen würden. Dass Dotsport LLC ungeachtet der Frage, wie weit man solch eine Unterteilung treiben will, das Fell des Bären verteilt, bevor er erlegt wurde, zeigt allein der Umstand, dass es mit dem Luxemburger DotSport Consortium unter Leitung von Patrick Vande Walle einen weiteren Kandidaten gibt, der sich bei ICANN um die TLD .sport bewerben will. Und der sich prompt bemühte zu betonen, keine Pläne zum Schutz vor Subkategorien zu hegen.
Unterdessen hat sich ICANN zum Stand des Einführungsverfahrens geäußert. In ihrem Monatsmagazin teilt die Internet-Regierung mit, dass man derzeit die 223 Kommentare auswerte, die zum Bericht des Implementation Recommendation Team (IRT) eingegangen sind. Die Vorschläge des IRT sollen dann, soweit angezeigt, in die dritte Entwurfsfassung des Bewerberhandbuchs einfließen; dessen Veröffentlichung ist noch im laufenden Monat September geplant. Mit konkreten Entscheidungen ist für das Meeting in Seoul zu rechnen, das vom 25. bis 30. Oktober 2009 stattfindet.
Die Klageschrift von Minds + Machines finden Sie unter:
> http://domainnamewire.com/wp-content/puck.pdf
Quelle: domainnamewire.com, icann.org
Warschau – 2. europäisches Domainer-Treffen
Im polnischen Warschau findet das zweite „MeetDomainers – Truly European Meeting of Domain Investors!“ statt. Die Domain-Investoren, wie sie sich auch nennen, kommen vom 25. bis 27. September 2009 zusammen.
Beim diesjährigen Treffen der europäischen Domainer stehen am ersten Tag Rechtsfragen auf der Agenda: Rafal Sikora setzt sich mit unterschiedlichen Domain-Rechtsstreiten auseinander und wird seinem Auditorium zeigen, wie man beim Registrieren von Domain-Namen keine Schwierigkeiten bekommt, und wie man sich gegen unbegründete Vorwürfe zur Wehr setzt. Eine zweite Rechtsrunde beschäftigt sich am Nachmittag des ersten Tags sodann mit Urheberrechten. Danach findet bis in den frühen Abend hinein eine Live-Auktion statt. Am zweiten Tag stellt sich die Kernfrage aller Domainer: Was macht man mit einer Domain, um mit ihr Geld zu generieren, die über den Vormittag diskutiert wird. Am Nachmittag wird gelehrt, wie man am geschicktesten und schnellsten ein Unternehmen in Polen und in Übersee gründet. Der dritte Tag beschließt das Domainer-Treffen mit einer Stadtrundfahrt mit englischsprachiger Führung.
Das zweite, wirklich europäische Domainer-Treffen findet vom 25. bis zum 27. September 2009 im Marriott Hotel, Aleje Jerozolimskie 65, 00-697 Warszawa (Warschau), Polen statt. Bis 15. September kostet die Teilnahme EUR 225,- (inklusive MwSt. EUR 274,50), danach EUR 250,- (inklusive MwSt. EUR 305,-).
Weitere Informationen und Anmeldung unter:
> http://www.meetdomainers.eu
Quelle: meetdomainers.eu
TLDs – Neues von .cm, .biz und .sic
Der Neustart der ccTLD von Kamerun entwickelt sich zur unendlichen Geschichte: nachdem erneut ein Termin platzte, ist die Öffnung bis auf weiteres verschoben. Gut, dass da .biz mit der Freigabe von Ein- und Zwei-Zeichen-Domains in die Presche springt, würde nicht auch Graf Dracula die Welt der TLDs erobern wollen – hier unsere Kurznews.
Der Live-Start der Länderendung .cm (Kamerun) verzögert sich weiter. Wie CoCCA (Council of Country Code Administrators Incorporated) mitteilt, hat man den ursprünglich für 27. August 2009 geplanten Beginn der Live-Registrierung auf unbestimmte Zeit verschoben. Zur Begründung verweist man darauf, dass die .CM TLD Server, auf die CoCCA seine Daten verschieben soll, weitere Tests erfordern würden, da sie noch nicht zuverlässig genug arbeiten würden. Auf der Website von NETCOM, der Domain Name Registry für Kamerun, findet sich hierauf jedoch kein erläuternder Hinweis. Zumindest bei NameJet.com klingelt die .cm-Kasse: die Versteigerung von etwa 2.000 .cm-Domains aus der Landrush-Phase zu Preisen von durchschnittlich US$ 625,- brachte zusammen mit Registrierungsgebühren von weiteren etwa US$ 750.000,00 allein in einer Woche fast US$ 2 Mio. ein. An der Spitze rangiert hotels.cm für US$ 81.100,-, überraschend deutlich vor dem Klassiker sex.cm für US$ 51.300,-. Insgesamt stehen etwa 15.500 .cm-Domains zur Auktion an, die in den kommenden Tagen und Wochen versteigert werden. Weil die Endung zur Registrierung von .com-Tippfehlerdomains förmlich einlädt, empfehlen Markenrechtsexperten vorbeugende Anmeldungen, um nicht Opfer von Cybersquattern zu werden.
NeuStar, Verwalter der Business-Domain .biz, hat angekündigt, .biz-Domains mit einem oder zwei Zeichen über die Handelsplattform Sedo meistbietend versteigern zu lassen. Die einwöchige Online-Auktion startet mit ihrem ersten Teil am 23. September 2009 und endet am 30. September 2009; versteigert werden 31 von insgesamt 36 noch nicht per Ausschreibung vergebener einstelliger .biz-Domains, bestehend aus einzelnen Buchstaben des Alphabets oder einer der Zahlen 1 bis 9. Erst im November 2009 folgt dann der zweite Teil mit der Versteigerung von weiteren etwa 1.300 .biz-Domains mit zwei Zahlen oder Zeichen. Eine komplette Liste der derzeit zu versteigernden Domain-Namen ist unter sedo.biz abrufbar; ein Faktenblatt kann bei Sedo.biz per eMail angefordert werden.
Zum Schluss wirds fast etwas gruselig: auf Initiative des Szekler National Council wollen sich die Bewohner von Szeklerland bei ICANN um die Einführung der TLD .sic bewerben. Laut Wikipedia handelt es sich bei Szeklerland um ein Gebiet im Osten Siebenbürgens im zentralen Teil Rumäniens, in dem die Szekler, eine ungarischsprachige Volksgruppe, siedeln. Damit liegt Szeklerland etwa in dem Gebiet, in welchem Graf Dracula einst sein Unwesen getrieben haben soll. Das Kürzel .sic leitet sich von Siculitas, einer Übersetzung für „Szekler people“ ab. Im Mittelalter soll Siculitas für eine Gemeinschaft unter Selbstverwaltung und mit Freiheitsrechten gestanden haben. Szeklerland sieht sich mit seiner Initiative in einer Reihe von Kandidaten wie der Bretagne, Cornwall oder Wales, die nach dem katalanischen Vorbild .cat ebenfalls ihre eigene Internetidentität einführen wollen. Und man zeigt sich selbstbewusst: bereits im 1. Quartal 2010 soll die Registrierung beginnen und allen Szeklern offen stehen.
Weitere Informationen zu .cm finden Sie unter:
> http://register.cm
> http://cocca.org.nz
Weitere Informationen zur .biz-Auktion finden Sie unter:
> http://sedo.biz/us/sedo/biz/
Weitere Informationen zu .sic finden Sie unter:
> http://www.dotsic.com
Quelle: isquattedyour.eu, neustarregistry.biz, stephanevangelder.com, wikipedia.org