Newsletter-Ausgabe #485: Oktober 2009

Themen: nTLDs – ICANN hat Bewerberhandbuch überarbeitet | Kostenfalle – Warnung vor neuen Abzockschreiben | TLDs – Neues von .org, .hn und .yu | AG Frankfurt/M – DENIC ist kein Drittschuldner | rss.com – drei Zeichen für US$ 125.000,- | insure.com – US$ 16 Mio. für Domain und Assets | dotKölsch – Auftakt für Domainer-Stammtisch

nTLDs – ICANN hat Bewerberhandbuch überarbeitet

Die Internetverwaltung ICANN (Internet Corporation for Assigned Names and Numbers) hat die dritte Entwurfsfassung des Bewerberhandbuchs für neue generische Top Level Domains veröffentlicht. Eine verbindliche Klärung aller Diskussionspunkte liegt damit allerdings nicht vor.

Wie die beiden im Oktober 2008 und Februar 2009 veröffentlichten Vorversionen ist auch die dritte Entwurfsfassung des „Applicant Guidebook“ aus insgesamt sechs verschiedenen Modulen aufgebaut: einem einführenden Überblick, den Evaluierungsregelungen, den Regelungen zur Beilegung von Rechtsstreitigkeiten, Lösungsmechanismen im Fall konkurrierender Bewerbungen um die selbe Zeichenkette, die Abläufe von der Zuteilung bis zur Delegierung einer TLD sowie den Allgemeinen Geschäftsbedingungen ICANNs, denen ein Bewerber zuzustimmen hat. Gegenüber der Vorversion hat die dritte Entwurfsfassung zahlreiche Änderungen in über 50 Bereichen erfahren, die von sprachlicher Präzisierung bis zur inhaltlichen Neufassung kompletter Absätze reichen.

Eingeleitet wird der gesamte Bewerbungsprozess unverändert mit einer befristeten Bewerbungsphase, wobei sich interessierte Kandidaten vorab für das Online-Bewerbungssystem registrieren lassen können. Zu diesem Zeitpunkt ist auch die Bewerbungsgebühr zu bezahlen, die ICANN mit US$ 185.000,00 unverändert lässt; allerdings werden davon mindestens 20 Prozent erstattet, sollte die Bewerbung erfolglos bleiben. Als Zugeständnis für Bewerber aus der ersten Phase zur Einführung neuer TLDs im Jahr 2000 ist sogar ein Kredit von bis zu US$ 86.000,00 vorgesehen. Hinzu kommen weitere Gebühren, die unter Umständen fällig werden, so etwa eine zusätzliche Prüfungsgebühr von US$ 50.000,00 und Gerichtsgebühren im Fall von Streitigkeiten, wobei ICANN Stundensätze von US$ 122.000,00 oder darüber hinaus für ein 3-Panel-Gremium erwartet. Hinzu kommen in jedem Fall die jährlichen Registry-Gebühren, sollte die Bewerbung Erfolg haben.

Im Fall der Schutzmaßnahmen für Inhaber von Kennzeichenrechten drückt sich das Bewerberhandbuch vor verbindlichen Entscheidungen und überlässt diese dem ICANN-Vorstand. Zwar berücksichtigt die Neufassung einige Empfehlungen des eigens installierten Implementation Recommendation Team (IRT), so etwa die Forderung nach einem „thick WHOIS“ und einem „postdelegation dispute procedure“; die Schaffung eines zentralen „IP Clearinghouse“, in dem Rechteinhaber ihre Zeichen gebündelt erfassen und so schützen lassen können, als auch die Etablierung eines „Uniform Rapid Suspension“-Verfahrens als eine Art Nachfolger der UDRP klammert der Entwurf aus. Wer sich selbst einen Überblick verschaffen will: ICANN hat auf seiner Website eine Fassung veröffentlicht, in der sämtliche Änderungen gegenüber der Vorversion farblich gekennzeichnet sind.

Bis vorerst 22. November 2009 hat die Öffentlichkeit nun Gelegenheit, zum überarbeiteten Bewerberhandbuch Stellung zu nehmen. Intensive Diskussionen sind jedoch bereits für das ICANN-Meeting in Seoul zu erwarten, das am 25. Oktober 2009 beginnt. Allgemein wird erwartet, dass ICANN eine vierte Version des Handbuchs folgen lässt, bevor das Bewerberverfahren im zweiten Quartal 2010 startet.

Die 3. Entwurfsfassung des Bewerberhandbuchs finden Sie im Volltext unter:
> http://www.domain-recht.de/verweis/198

Weitere Informationen finden Sie unter:
> http://www.domain-recht.de/verweis/199

Quelle: icann.org, internetcommerce.org, eigene Recherche

Kostenfalle – Warnung vor neuen Abzockschreiben

Domain-Inhaber aufgepasst: seit wenigen Tagen kursieren erneut zweifelhafte Angebote von findigen Geschäftemachern, die unter dem Deckmantel auslaufender Domain-Verträge wenig Leistung für viel Geld bieten.

Ein alter Bekannter kann es nicht lassen: per Telefax wendet sich die Domain Renewal Group in einem uns vorliegenden, rechnungsartig gestalteten Schreiben an den in Österreich ansässigen Inhaber einer .net-Domain und weist ihn „aus Gefälligkeit“ darauf hin, dass sein Domain-Registrierungsvertrag Anfang Februar 2010 endet. Um die exklusiven Rechte an der Domain zu behalten, müsse der Inhaber handeln; jetzt sei es an der Zeit, den Vertrag zu erneuern und den Domain-Namen zur Domain Renewal Group zu transferieren, da eine Privatisierung der Domain-Registrierung jetzt die freie Wahl des Registrars bei der erstmaligen Anmeldung, aber auch bei der Erneuerung erlaube. Deshalb solle man sich für die Domain Renewal Group entscheiden. Dieser ganz besondere Service kostet für .com, .net und .org-Domains je EUR 28,- im Jahr oder bei einem Fünfjahresvertrag EUR 85,-. Eine ordentliche Stange Geld, die bei weitem jene Gebühren übersteigt, die sonst von Registraren an Preisen für diese Domain-Endungen verlangt werden. Bedenkt man, dass etwa .net-Domains schon für weniger als EUR 15,- jährlich zu erhalten sind, hält sich der Spareffekt der „Domain Renewal Group“ selbst bei einer fünfjährigen Vertragsbindung in engen Grenzen.

Neue Wege geht dagegen der Anbieter ISP Renewal, dem es nicht zu dreist war, seine Nachrichten auch in die Redaktion dieses Newsletters zu senden. In der deutschsprachigen eMail an den Inhaber einer .info-Domain erfolgt ebenfalls der Hinweis, dass sie bald auslaufen werde; wenn man sie weiterhin benutzen wolle, solle man einen vorgegebenen Link anklicken. Doch der Unternehmung geht es nicht um die Tätigkeit als Registrar; sie will also nicht die Domains der kontaktierten Domain-Inhaber für teures Geld zu sich ziehen. Die Leistung von ISP Renewal liegt vielmehr darin, dafür Sorge zu tragen, dass die Domain beim bisherigen Registrar auch weiter registriert bleibt, indem ISP Renewal für die Verlängerung des Domain-Vertrages sorgt – gegen Geld. Der Service kostet im Jahr EUR 59,95 und, wenn man ihn gleich für zehn Jahre einrichtet, EUR 499,95.

Ob man bereit ist, den hohen Preis für diese Dienstleistungen zu zahlen, ist die eine Sache. Ob die Dienste für Domains sinnvoll sind, die über deutsche Registrare registriert sind, lässt sich dagegen leicht mit „nein“ beantworten. Da in der Regel Registrare mit Sitz in Deutschland, Österreich oder der Schweiz Domain-Registrierungen automatisch verlängern, haben die Domain-Inhaber keinerlei Verpflichtung, sich aktiv um den Fortbestand des Vertrages zu kümmern. Sie sind sich also ihrer Domains sicher, solange sie die Registrierung gegenüber dem Registrar nicht aktiv kündigen. Im Hinblick darauf empfiehlt es sich, die Renewal-Dienstleistung sowohl der Domain Renewal Group als auch von ISP Renewal nicht weiter zu beachten, sondern die eMail beziehungsweise das Fax kurzerhand in den Müll zu werfen.

Quelle: eigene Recherche

TLDs – Neues von .org, .hn und .yu

Das Ende war bereits verkündet, doch dann kam die Wende: die ehemalige jugoslawische Länderendung .yu erhält doch noch einen letzten Aufschub. Zwischen politische Fronten scheint dagegen die Länderendung Honduras gekommen zu sein, während .org mit einem Nutzungsbericht glänzt – hier unsere Kurznews.

Public Interest Registry, Verwalterin der generischen Top Level Domain .org, hat erstmals einen eigenen Domain-Report veröffentlicht. Der „The Dashboard“ genannte und künftig zweimal jährlich erscheinende Bericht gibt einen aktuellen Überblick über die Entwicklungen bei .org im ersten Halbjahr 2009. Demnach stieg beispielsweise die Zahl der Neuregistrierungen um 11,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr an. Interessant ist auch die Verteilung der Nutzer: als gemeinnützige Domain entfallen zum Beispiel 23 Prozent der Registrierungen auf Wiki- & Open Source Projekte, weitere 15 Prozent auf den Bereich Sport. Inhaltlich zeigen sich bei „The Dashboard“ Parallelen zum Industry Brief von VeriSign, so dass nun auch für .org eine verlässliche Informationsquelle zu Nutzungsstatistiken zur Verfügung steht.

Abseits der Regierungskrise im zentralamerikanischen Honduras ist auch im Streit um die Verwaltung des Länderkürzels .hn ein Streit entbrannt. Wie die LACTLD (Latin American and Caribbean ccTLD Association) berichtet, erschienen am 25. September 2009 Regierungsvertreter bei der Registry RDS-HN, wiesen auf eine fehlende Authorität zur Verwaltung von .hn hin und forderten die unverzügliche Suspendierung des Dienstes. Zudem verlangten sie auf Grundlage von Artikel 79B des „Telecommunications Act of the year 2002“, die Verwaltung auf die nationale Telekommunikationsbehörde CONATEL zu übertragen. RDS-HN hält die Registry-Funktion seit 1993 inne, und hat 2006 eine formelle Vereinbarung mit ICANN geschlossen; CONATEL scheint dagegen vertraglos zu sein. RDS-HN sieht in diesem Vorgehen einen Verfassungsverstoß und widersetzt sich derzeit offenbar der Anordnung; jedenfalls ist die Registry-Website weiterhin erreichbar, so dass auch Registrierungen weiterhin möglich sein sollten.

Totgesagte leben länger: .yu, das zur Abschaltung stehende Länderkürzel von Jugoslawien, erhält kurzfristig eine Gnadenfrist von bis zu sechs Monaten. Wie die Registry RNIDS (Serbian National Register of Internet Domain Names) mitteilt, hat der Vorstand der Internet-Verwaltung ICANN einen entsprechenden Antrag von RNIDS genehmigt, die Laufzeit nochmals zu verlängern. Die Verlängerung steht unter Bedingungen, über die RNIDS Nachricht erhält. Damit entscheidet sich das Schicksal der rund 4.000 verbleibenden .yu-Domains neu; RNIDS will die Öffentlichkeit rechzeitig darüber informieren. Welche Gründe hinter diesem Aufschub stecken, blieb zunächst unklar; Neuregistrierungen sind jedoch ausgeschlossen. Auch in der IANA-Datenbank ist .yu weiterhin als „being phased out“ markiert.

Den Halbjahresbericht von .org finden Sie unter:
> http://assets.pir.org/PDFs/dashboard_june_2009.pdf

Quelle: pir.org, lactld.org, rnids.rs

AG Frankfurt/M – DENIC ist kein Drittschuldner

Der Versuch, eine Domain bei der DENIC eG zu pfänden, ist gescheitert: das Amtsgericht Frankfurt am Main geht in seiner Entscheidung aus dem Januar 2009, die erst jetzt bekannt gemacht wurde, davon aus, dass die .de-Domain-Verwaltung DENIC nicht Drittschuldnerin im Rahmen einer Domain-Pfändung ist.

Der Kläger hatte im Wege einer einstweiligen Verfügung einen Zahlungstitel gegen den damaligen Inhaber des Domain-Namens greencard-select.de erlangt und einen Pfändungsbeschluss erwirkt. Der Pfändungsbeschluss betraf die Nutzungsrechte an der Domain; er wurde sowohl dem Domain-Inhaber als auch der DENIC als Drittschuldnerin im Mai 2007 zugestellt. Im Dezember übertrug der Inhaber die Domain an einen Dritten. Nun verlangte der Kläger von DENIC Schadensersatz und erhob Klage.

Das AG Frankfurt/M wies die Klage ab (Urteil vom 26.01.2009, Az.: 32 C 1317/08 – 22). Das AG Frankfurt/M geht im vorliegenden Fall zunächst davon aus, dass DENIC nicht Drittschuldner der Pfändung ist, da die Pfändung dem Wortlaut des Pfändungsbeschlusses nach nicht die Inhaberschaft an der Domain, sondern lediglich den aus dem Domain-Vertrag sich ergebenden Anspruch auf Nutzung dieser Domain umfasst. An einer Drittschuldnereigenschaft der DENIC fehlt es, weil ihre Leistung zur Ausübung des gepfändeten Rechts nicht erforderlich ist und ihre Rechtsstellung von der Pfändung auch sonst nicht berührt wird. Die DENIC ist zwar Partei des mit dem ehemaligen Domain-Inhaber bestehenden Domain-Vertrages, der die Grundlage der Domain bildet, und sie sorgt mit dem Namenservereintrag für die Konnektierung; aber einer anderen zusätzlichen Leistung der DENIC bedarf es nicht, um die Domain zu nutzen. Bei der Pfändung allein des Nutzungsanspruchs ist die Rechtsstellung der DENIC von vornherein nicht betroffen, weil der Schuldner in der Regel ja weiterhin Vertragspartner im Rahmen des Domain-Vertrages bleibt. So das Amtsgericht Frankfurt/M.

Die Frage der Pfändung von Domains ist jedoch nach wie vor umstritten. Das gilt insbesondere für die Stellung von DENIC als Drittschuldner. Gerade in diesem Punkt gehen die Meinungen auseinander. Die Entscheidung des AG Frankfurt/M klärt, auch über dieses Ergebnis mag man streiten, die Frage der Pfändung in lediglich das Nutzungsrecht, und führt einige nachvollziehbare Gründe an, warum DENIC nicht als Drittschuldner in Betracht kommt. Doch darf nicht vergessen werden, dass eine Nutzung von Domains ohne die Tätigkeit von DENIC gar nicht möglich ist. Wäre von dem Pfändungsbeschluss auch die Inhaberschaft umfasst gewesen, hätte die Entscheidung gegebenenfalls anders aussehen müssen, auch wenn die Ausführungen des Amtsgerichts nicht unbedingt genau in diese Richtung gehen.

Die Entscheidung des AG Frankfurt/M findet man unter:
> http://www.domain-recht.de/verweis/200

Spezialisierte Anwälte findet man unter:
> http://www.domain-anwalt.de

Quelle: denic.de, eigene Recherche

rss.com – drei Zeichen für US$ 125.000,-

Die Ausbeute der vergangenen Domain-Handelswoche war nicht ergiebig. Mit rss.com für US$ 125.000,- und blackjack.eu für stolze US$ 45.000,- stehen freilich zwei Domain-Namen parat, die einen guten Eindruck der Woche vermitteln.

Seit langem wieder markiert die europäische Endung dotEU ihre Präsenz: blackjack.eu erzielte gute US$ 45.000,- (ca. EUR 30.853,-). Der Preis ist hoch und niedrig zugleich, wie so oft; hoch, weil .eu tatsächlich schwächelt, niedrig, weil im Themenkomplex, in dem die Domain steht, große Geschäfte zu machen sind. Mit vouchers.eu für EUR 9.900,- bietet .eu noch eine weitere, sehenswerte Domain. Im übrigen ist die britische Endung Wieder stark vertreten, .de fällt etwas zurück und im übrigen Zeigt sich – abgesehen von .tv – eine Auswahl sonstiger Endungen in Europa:

familytree.co.uk – GBP 25.000,- (ca. EUR 26.876,-)
photocards.co.uk – GBP  9.000,- (ca. EUR  9.675,-)
hotelportal.co.uk – EUR  5.500,-
f2.co.uk – GBP  2.161,- (ca. EUR  2.323,-)
eastcoast.co.uk – GBP  2.100,- (ca. EUR  2.258,-)

motorrad-online.de – EUR 11.300,-
burgen-und-schloesser.de – EUR  4.300,-
pokerblog.de – EUR  3.000,-

sfr.ch – EUR  6.000,-
life4you.nl – EUR  5.800,-
geschenk.be – EUR  5.000,-
foodwatch.nl – EUR  4.400,-
bio-rad.nl – EUR  3.000,-
pizzeria.tv – EUR  2.750,-
scotchwhisky.fr – EUR  2.500,-
templatemonster.fr – EUR  2.250,-
allopass.se – EUR  2.000,-

Die neueren generischen Endungen zeigen sich in aller Bescheidenheit allein mit zwei erwähnenswerten .info-Geschäften: motel.info erzielte EUR 3.600,- und umts.info EUR 2.500,-. Die ältere Generation beweist mit .net eine gewisse Stärke:

gamblingonline.net – US$ 29.900,- (ca. EUR 20.479,-)
casinosonline.net – US$ 29.000,- (ca. EUR 19.863,-)
onlinebetting.net – US$ 15.000,- (ca. EUR 10.274,-)
everyone.org – US$  5.000,- (ca. EUR  3.425,-)
drama.net – US$  5.000,- (ca. EUR  3.425,-)
pals.net – US$  2.670,- (ca. EUR  1.829,-)

Mit rss.com, die ordentliche US$ 125.000,- (ca. EUR 85.616,-) erzielte, steht .com wieder an der Spitze, lieferte jedoch im weiteren kein überwältigendes Bild:

lbs.com – US$ 33.001,- (ca. EUR 22.603,-)
qtrade.com – US$ 15.000,- (ca. EUR 10.274,-)
koken.com – US$ 12.450,- (ca. EUR  8.527,-)
modelsite.com – US$ 12.000,- (ca. EUR  8.219,-)
8q.com – US$ 10.100,- (ca. EUR  6.918,-)
lundi.com – US$ 10.000,- (ca. EUR  6.849,-)
healthcareadministration.com – US$ 10.000,- (ca. EUR  6.849,-)

Weitere Domain-Preise finden Sie unter:
> http://www.domain-spiegel.de

Quelle: sedo.de, greatdomains.com, domainnamewire.com

insure.com – US$ 16 Mio. für Domain und Assets

Zwei Millionen-Deals im Domain-Bereich machen wieder einmal von sich reden. Die Domain software.com fand einem FacebookEintrag zufolge einen neuen, noch unbekannten Inhaber, und insure.com wechselte für US$ 16 Mio. seinen Inhaber. Rosige Zeiten also für Domain-Händler?

Den ersten Stich machte insure.com. Für US$ 16 Mio. wechseln Domain, Firmenbezeichnung, und „related media assets“ (von denen man nicht weiss, was sie außer den Website-Inhalten sind) den Inhaber. Die Verkäuferin hatte die Domain insure.com 2001 für US$ 1,6 Mio. gekauft. Nach dem Verkauf will die Unternehmung unter dem Namen Life Quotes weiter ihr Geschäft betreiben; mit dem Erlös für die Domain und den Firmennamen erhöht sie massiv ihre liquiden Mittel auf US$ 24 Mio. und stellt die Interessen der Aktionäre in den Mittelpunkt. Neuer Inhaber der Domain ist QuinStreet, die zur Zeit noch an einem Deal über die Domain internet.com laboriert.

Nur kurze Zeit später, am 10. Oktober 2009, gab Mike Mann von WashingtonVC, einer „privat equity“-Unternehmung, die sich auf technologieorientierte Unternehmen spezialisiert hat, in seinem Facebook-Account bekannt, dass man erfolgreich die Domain software.com verkauft habe. Weder der Käufer noch der Preis wurden genannt, doch dass der Preis herausragend hoch sein dürfte, sollte außer Frage stehen.

Ob der Preis von US$ 16 Mio. für insure.com der reine Domain-Preis ist, wird diskutiert. Elliot Silver meint, dass der Verkäufer im Grunde nichts anderes abgibt als die Domain; das eigentliche Geschäft, wenn auch nicht die Website und den Brandname, behält der Verkäufer für sich. So oder anders ist der Preis gut, aber vielleicht nicht angemessen, auch wenn insure.com nur die zweitbeste Domain hinter insurance.com ist. Über den Preis von software.com kann man nicht einmal spekulieren, er müsste jedoch, will er angemessen sein, bisherige Zahlen weit übersteigen. In allem zeigt sich aber, dass Rick Schwartz‘ Diktum von dem einmaligen Zeitfenster für „günstige“ Domain-Käufe sich wohl bewahrheitet. Die Zahlen sind hoch, doch der Wert dieser Domains ist höher. Gerade in diesen Wochen und während der T.R.A.F.F.I.C. in New York kommende Woche werden auf jeden Fall zahlreiche sehr gute Domains zu sehr guten Preisen den Inhaber wechseln, vorzugsweise an Endkunden. Danach würde ersteinmal Stille eintreten. Der Domain-Handel wird weiter florieren, dürfte sich aber weniger um herausragende Domains drehen und somit genügsamere Preise generieren.

Quelle: domainnamenews.com, elliotsblog.com

dotKölsch – Auftakt für Domainer-Stammtisch

Das „Names & Numbers Forum“ von eco, Verband der deutschen Internetwirtschaft e.V., lädt für den 02. November 2009 zu zwei Veranstaltungen nach Köln. Einerseits wird die Diskussion über die Frage „Brauchen Domainer eine Lobby???“ fortgeführt, zum anderen läutet man einen Domainerstammtisch ein.

Zunächst lädt eco für den 02. November 2009 um 15.00 Uhr in den eco Kubus auf dem Vulkangelände in Köln, wo vor Beginn des Stammtisches – der um 19.00 Uhr in der Braurei Früh startet – die anlässlich des Domainvermarkterforums in Köln begonnene Diskussion „Brauchen Domainer eine Lobby???“ fortgesetzt wird.

Der erste Kölner Stammtisch der Domainer-Branche, den eco mit dieser Veranstaltung ins Leben ruft, findet in der bekannten Kölschbrauerei Früh statt, wo in lockerer Atmosphäre ein informeller Austausch für Domainer, Registrare und sonstige Interessierte über aktuelle Entwicklungen in der Domain-Branche möglich gemacht wird. Die Auftaktveranstaltung dient dazu, Wunschthemen der Anwesenden für die nachfolgenden Veranstaltungen festzulegen. Im Laufe der Veranstaltung bietet dotKölsch jeweils einen kurzen Fachvortrag zu einem der gewünschten Themen mit anschließender Diskussion – mit Kölsch natürlich!

Die Diskussion zum Thema „Brauchen Domainer eine Lobby???“ beginnt am 02. November 2009 um 15.00 Uhr im eco Kubus in der Lichtstraße 43h, 50825 Köln; der dotKölsch-Stammtisch startet am selben Tage um 19.00 Uhr in der Brauerei Früh am Dom. Die Teilnahme sowohl an der Nachmittags- wie auch der Abendveranstaltung ist kostenfrei, eine Registrierung aber unbedingt notwendig; Anmeldeschluss ist der 29. Oktober 2009.

Weitere Informationen und Anmeldung unter:
> http://www.eco.de/initiativen/6310_7023.htm

Quelle: eco.de

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