Newsletter-Ausgabe #479: September 2009

Themen: IBM-Report – Phishing drastisch zurückgegangen | Statistik – bei der DENIC schlägts dreizehn | TLDs – Neues von .nz, .se und .gay | OLG Hamm – Meinungsfreiheit kontra Forenhaftung | dropshipper.com – Domain-Paket für US$ 1,5 Mio. | Preisvorschlag – Sedo mit neuem Bewertungs-Tool | ICANN – 36. Meeting im Oktober 2009 in Seoul

IBM-Report – Phishing drastisch zurückgegangen

Schlechte Zeiten für Phisher: wie IBM in seinem halbjährlichen „X-Force 2009 Trend and Risk Report“ berichtet, ging die Zahl der Phishing-eMails drastisch zurück. Doch Anlass, sich zurückzulehnen, gibt es nicht – Trojaner sind dabei, die Rolle der betrügerischen Mails zu übernehmen.

Das sogenannte Phishing, die Kurzform für „password“ und „fishing“, also das Angeln nach persönlichen Passwörtern, zählt zu den verbreiteten kriminellen Handlungen im Internet. Insbesondere Banken wie die Postbank, Raiffeisenbanken und Sparkassen waren wiederholt Opfer betrügerisch gestalteter eMails, in denen die Absender dazu aufriefen, einen Link anzuklicken und dort persönliche Daten wie PIN, TAN oder Kreditkarteninformationen einzugeben, um sich zu verifizieren. Optimiert wurde diese Masche durch Verwendung von rechtswidrig registrierte Domains, die den Eindruck der Echtheit unterstreichen sollten. Doch langsam verlieren Cyberkriminelle an dieser Methode das Interesse: wie IBM mitteilt, haben im ersten Halbjahr 2009 gerade einmal 0,1 Prozent aller unerwünschten eMails Phishing-Attacken enthalten; im Jahr 2008 lag diese Quote noch bei im Durchschnitt 0,5 Prozent aller Spammails. Die meisten dieser Nachrichten kommen inzwischen aus Russland und den USA, während der bisherige „Spitzenreiter“ Spanien als Absendeort aus der Mode gekommen zu sein scheint. Die meisten Phishing-URLs werden unverändert in den USA und Rumänien gehostet. In der Betreffzeile lieben es Phisher französisch: „Attention! Votre compte PayPal a ete limite!“ fand in einem Viertel der Spammails Verwendung, wobei die Erwähnung von PayPal ohnehin als bei Phishern beliebt anzusehen ist.

Wer glaubt, die Cyberkriminellen hätten ihren Feldzug aufgegeben, täuscht sich allerdings. Im Vergleich zum Vorjahr haben Trojaner mit einem Zuwachs von 9 auf nun 46 Prozent eine Vorreiterrolle übernommen. Hierbei handelt es sich um Software wie beispielsweise Browser-Plug-Ins, die oberflächlich nützlich ist, jedoch zum Beispiel persönliche Daten ausliest und per Internet überträgt. Sogenannte „Downloader“ oder „Injectors“ nutzen den befallenen Rechner auch, um so weitere Programme zu installieren und damit den Computer quasi zu entführen. IBM erklärt diesen Anstieg mit einer Vielzahl von kostenloser Software, mit deren Hilfe sich die Schadprogramme leicht und auch von Laien – zum Teil genügt das Ausfüllen von Textfeldern – erstellen lassen. Für die zweite Jahreshälfte 2009 erwartet IBM einen weiteren Anstieg von Trojanern; ein Austrocknen des kriminellen Sumpfs steht also nicht zu erwarten.

Den vollständigen IBM-Bericht finden Sie unter:
> http://www-03.ibm.com/press/us/en/pressrelease/28257.wss

Quelle: ibm.com, eigene Recherche

Statistik – bei der DENIC schlägts dreizehn

Bei der DENIC eG schlägts dreizehn: wie die deutsche Länderdomain-Verwaltung mitteilt, hat man die 13millionste .de-Domain vergeben. Doch nicht alle Registries haben Grund zum Jubel.

Gut 16 Monate, nachdem .de im April 2008 das Dutzend vollgemacht hat, knackt das deutsche Länderkürzel erneut eine Millionenmarke. Am 19. August 2009 überschritt die Zahl der registrierten .de-Domains erstmals die Grenze von 13 Millionen. Freuen darf sich der Berliner Gerald Zörner, der mit der Domain gallery-december.de, angemeldet über die Berliner Strato AG, die Jubiläumsadresse erwischt hat; die Domain ist bereits aktiv. Nach Angaben der DENIC wächst .de pro Jahr um etwa eine Million Domains; statistisch betrachtet hat bereits etwa jeder siebte Einwohner der Bundesrepublik eine .de-Domain registriert. Exakt 461.294 Domains enthalten als so genannte internationalisierte Domains (IDNs) Sonderzeichen wie die drei deutschen Umlaute.

Unbeeindruckt von so viel positiven Zahlen zeigt sich .com, die um knapp 400.000 Domains netto zulegen kann und knapp unterhalb der 82 Millionen notiert. Die grösste TLD der Welt zeigt sich damit ausserordentlich beständig, lag im Juli 2009 der Zuwachs mit etwa 380.000 Domains doch in nahezu gleicher Höhe. Das kann auch .net für sich behaupten, die um 41.000 Domains im August verglichen zu 39.500 Domains im Juli 2009 dazugewinnen kann. Selbst .org ist mit 46.207 (August 2009) zu 43.800 (Juli 2009) außerordentlich beständig.

In negativer Weise konstant zeigt sich dagegen .biz; die Business-Domain verliert erneut etwa 4.000 Domains und nähert sich wieder der Marke von zwei Millionen an. Nur ein Ausrutscher ist bei .info anzunehmen, die in den letzten vier Wochen knapp an die 9.000 Domains verliert. Gut, dass da dotEU für einen erfreulichen Abschluss sorgt: gleich über 34.000 neue Domain-Namen kann die Europa-Domain netto hinzugewinnen – die Marke von drei Millionen Adressen ist damit wieder in greifbare Nähe gerückt.

Die aktuellen Domain-Zahlen:
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.de – 13.029.510 – (Vergleich zum Vormonat: +   93.957)
.at – 874.979 – (Vergleich zum Vormonat: +    9.285)
.com – 81.944.318 – (Vergleich zum Vormonat: +  390.431)
.net – 12.413.591 – (Vergleich zum Vormonat: +   41.263)
.org – 7.784.865 – (Vergleich zum Vormonat: +   46.207)
.info – 5.230.150 – (Vergleich zum Vormonat: –    8.752)
.eu – 2.972.990 – (Vergleich zum Vormonat: +   34.088)
.biz – 2.037.417 – (Vergleich zum Vormonat: –    3.884)
.us – 1.630.971 – (Vergleich zum Vormonat: –   15.709)

insgesamt: 127.918.791 (Stand 1. September 2009)

Aktuelle Domain-Zahlen finden Sie unter:
> http://www.domain-recht.de

Weitere Registrar-Statistiken finden Sie unter:
> http://www.registrarstats.com

Quelle: denic.de

TLDs – Neues von .nz, .se und .gay

Ein vergleichsweise lockeres Verhältnis zum Datenschutzrecht legen die Domain-Verantwortlichen in Neuseeland an den Tag. Dafür bereitet man in Schweden den Weg, um über eine „black list“ unliebsame Domains auszusperren. Und mit .gay setzt ein Bewerber um eine neue Top Level Domain einen Farbtupfer – hier die Kurznews.

Die neuseeländische Domain Name Commission Limited (DNC) plant die Einführung erheblich erweiterter Suchmöglichkeiten für Domain-Namen unter der Landesendung .nz. Dies betrifft zum einen die Suche nach Domain-Inhabern, wobei auch Namensvariationen wie etwa Robert und Bob davon erfasst sein sollen. Damit können nicht nur Privatpersonen und Unternehmen nach den von ihnen registrierten Adressen suchen, sondern auch Anwaltskanzleien bei Nachweis eines berechtigten Interesses nach möglichen Rechtsverletzern forschen. Soweit die Informationen nicht für ein Streitschlichtungsverfahren genutzt werden, soll die Suche kostenfrei sein. Zum anderen plant DNC die Suche mit Wildcards, so dass Varianten von Domains wie zum Beispiel wwwtrademe.co.nz oder trdeme.co.nz gesucht werden können. Die Suche muss sich jedoch auf Varianten der eigenen Domain beschränken, wobei Kosten in noch festzulegender Höhe anfallen. DNC sammelt nun bis zum 27. Oktober 2009 öffentliche Meinungen ein, und will dann entscheiden, ob und wann die Suche erweitert wird.

Die schwedische Regulierungsbehörde PTS greift im Kampf gegen Cyberkriminelle zu drastischen Mitteln: laut einer Weisung an die schwedische Domain-Registry IIS (Internet Infrastructure Foundation) muss diese die Vergaberegeln ändern, da künftig jede Domain, welche die Buchstabenzeichenfolge „b“, „a“, „n“ und „k“ enthält, illegal ist, solange die Registrierung nicht durch eine offizielle Bank erfolgt; dies ist schon vor der Anmeldung zu prüfen. Auf ein Streitschlichtungsverfahren nach der Registrierung will sich PTS also nicht verlassen. Patrik Fältström, schwedischer Domain-Experte, sieht in dieser Änderung den ersten Schritt zur Schaffung einer „black list“, die auf weitere Begriffe erstreckt wird. Ob IIS die Weisung umsetzt, ist noch offen.

Für ähnliche Debatten wie bei der Rotlicht-Domain .xxx könnte bei der Internet-Verwaltung ICANN die angekündigte Bewerbung um die Endung .gay sorgen. Jedenfalls hat die in San Francisco ansässige Initiative dotGay LLC, an deren Spitze mit dem CEO Alexander Schubert einer der Mitgründer der dotBERLIN-Bewerbung steht, mitgeteilt, der schwulen Community eine eigene Internetidentität verschaffen zu wollen. Den Start der Live-Registrierung erhofft man sich für Ende 2010, wobei die Anmeldung Mitgliedern der „gay community“ vorbehalten bleiben soll. Die Vergabe will man zweiteilen: zum einen Third Level Domains wie johns.party.gay zu günstigeren Preisen als .com-Domains, und höher bepreiste Second Level Domains wie visitlondon.gay, wobei die Preise Spekulanten von einer Ausbeutung des Namensraumes abschrecken sollen. Offenbar steht dotGay LLC mit seinen Bemühungen jedoch nicht allein: Der Journalist Joe Dolce hat mitgeteilt, als CEO von Dot Gay Alliance und in Zusammenarbeit mit dem TLD-Beratungsunternehmen Minds + Machines sich ebenfalls um den Zuschlag zur Einführung der Endung .gay bewerben zu wollen. Nicht ausgeschlossen ist, dass beide Initiativen ihre Kräfte bündeln.

Weitere Informationen zu .gay finden Sie unter:
> http://www.dotgay.com
> http://www.dotgayalliance.com

Quelle: dnc.org.nz, metroweekly.com, circleid.com, eigene Recherche

OLG Hamm – Meinungsfreiheit kontra Forenhaftung

Das Oberlandesgericht Hamm zeigt sich in einem aktuellen Urteil tolerant bei der Frage, inwieweit der Forenbetreiber für Inhalte seines Forums haftet, von denen die anspruchstellende Partei meinte, es handele sich um eine Aufforderung, Straftaten zu begehen (Urteil vom 03.05.2009, Az.: 3 U 9/09).

Klägerin ist eine Modefirma, die unter anderem Artikel vertreibt, in denen Pelze verarbeitet sind. Der Beklagte betreibt ein Forum der Tierrechtsbewegung, in dem er über die diversen Aktionen in der gesamten Szene der Tierrechtsbewegung berichtet und sich grundsätzlich zum Kampf für Tierrechte bekennt. Thema im Forum war auch die Klägerin, die in einer Anti-Pelz-Kampagne angegangen wird. Der Beklagte veröffentlichte zumindest in der Vergangenheit im Forum Termine zu teilweise strafrechtlich relevanten Aktionen; er unterstützt auch so genannte autonome Tierrechtler, etwa durch die Übernahme von Rechtshilfekosten. Die Anspruchstellerin meinte, letztendlich fordere der Forumsbetreiber zu Straftaten auf. Mit einer einstweiligen Verfügung gegen den Forumsbetreiber hatte die Klägerin zunächst vollumfänglich Erfolg. Im Widerspruchsverfahren schränkte das Landgericht Münster (Urteil vom 26.11.2008, Az.: 11 O 405/07) die Verfügung etwas ein, untersagte dem Forenbetreiber aber nichtsdestotrotz die Berichterstattung. Der Forenbetreiber ging in Berufung.

Das zuständige OLG Hamm hob die einstweilige Verfügung vom 18.12.2007 des LG Münster insgesamt auf und wies den Antrag auf ihren Erlass gänzlich ab (Urteil vom 03.05.2009, Az.: 3 U 9/09). Zunächst sei der Tenor der Entscheidung des LG Münster nicht hinreichend konkret, da nicht erkennbar sei, was der Forenbetreiber im Rahmen seiner Meinungsfreiheit nun berichten dürfe und was nicht. Aber auch der Antrag der Klägerin sei in der vorliegenden Form nicht zulässig. Aber auch Inhaltlich war das OLG Hamm mit der Vorentscheidung nicht einverstanden: Das OLG Hamm konnte wie das LG Münster dem Gesamtkontext der Berichterstattung keine rechtlich erhebliche öffentliche Aufforderung zu Straftaten entnehmen. Der Beklagte missbillige das Vorgehen der Klägerin und sympathisiere mit Tierschützern und deren teilweise strafrelevanten Handeln, dies aber sei kein unmittelbarer Aufruf zu einer konkret eingrenzbaren Straftat. Auch eine rechtlich relevante mittelbare Aufforderung zum Boykott ergab sich aus Sicht des Gerichts nicht, da der Beklagte keine wirtschaftlichen Eigeninteressen verfolge. Das OLG Hamm nahm eine umfassende Abwägung der Interessen beider Parteien vor und kam zu dem Ergebnis, dass die Meinungsfreiheit des Beklagten als Tierschützer Vorrang habe, da lediglich ein bloßer Aufruf zum Boykott mit legalen Mitteln in Rede stehe; irgendwelchen Druck auf die Besucher der Internetpräsenz, sich an den Boykottmaßnahmen zu beteiligen, übe der Beklagte nicht aus. Auch die Berichterstattung und sonstige Darstellung seitens des Beklagten, die sich gerade nicht einer konkreten und speziell angreifbaren Aufforderung zu bestimmten Taten bedient, stelle sich nicht als so massiv und nachhaltig gegen die Belange der Verfügungsklägerin gerichtet dar, als dass dies eine Einschränkung der Meinungsfreiheit rechtfertigte.

Das Urteil des OLG Hamm findet man unter:
> http://www.domain-recht.de/verweis/159

Nicht mehr auf dem neuesten Stand aber immer noch lesenswert, das Skript zum Thema Forenbetreiberhaftung von Dr. Stephan Ott:
> http://www.linksandlaw.de/forenhaftung-tmg.htm

Spezialisierte Anwälte findet man unter:
> http://www.domain-anwalt.de

Quelle: kanzlei-john.de, rechtsanwalt-tierrecht.de, justiz.nrw.de

dropshipper.com – Domain-Paket für US$ 1,5 Mio.

Die vergangene Handelswoche bescherte mit dropshippers.com zum Preis von US$ 1,5 Mio. keinen herausragenden Domain-Deal, sondern den Verkauf eines Geschäfts samt Domain. Darüber hinaus wies .com zwei sechsstellige Domain-Preise auf. Die deutsche und die britische Endung lieferten sich eine kleine Schlacht, und gay.info kostete nur wenig.

Unter den Länderendungen boten sich .de und .co.uk ein schönes Preisduell: unter .de reichten die Zahlen von EUR 4.000 bis hoch zu forums.de, der mit EUR 25.000,- teuersten Länderdomain der vergangenen Woche, während .co.uk mit payment.co.uk bei GBP 20.000,- (ca. EUR 22.762,-) und payments.co.uk für GBP 10.000,- (ca. EUR 11.381,-), die 2007 noch für lediglich US$ 4.299,- zu haben war, seine Marke setzte.

golfplatz.de – EUR  22.000,-
etsy.de – EUR   7.500,-
meine-domain.de – EUR   5.500,-
roboterservice.de – EUR   4.400,-
reaction.de – EUR   4.000,-

boobs.co.uk – GBP   5.100,- (ca. EUR  5.804,-)
toys.org.uk – GBP   4.500,- (ca. EUR  5.122,-)
diyadvertising.co.uk – GBP   4.000,- (ca. EUR  4.552,-)

Die eher stille Endung .eu wusste mit cool.eu (EUR 10.000,-) und astrologie.eu (EUR 5.000,-) zwei erwähnenswerte Deals zu setzen. Im übrigen ergaben sich keine Besonderheiten.

photobox.se – EUR   7.500,-
june.fr – EUR   6.000,-
travesti.es – EUR   6.000,-
footendirect.fr – EUR   5.000,-
societeoffshore.fr – EUR   5.000,-
photobox.be – EUR   4.240,-
june.tv – US$   5.500,- (ca. EUR  3.846,-)

Die sehr gute .info-Domain gay.info erzielte leider lediglich einen Preis von US$ 9.251,- (ca. EUR 6.469,-), und bot mit finanzierung.info (EUR 3.500,-) und securityadmin.info für US$ 2.500,- (ca. EUR 1.748,-) immerhin zwei weitere Domains. Andere der neueren generischen Endungen schwiegen. Die Preise bei .net und .org waren diesmal wieder nicht berühmt. Mit cgm.net für US$ 12.000,- (ca. EUR 8.392,-) und modelbau.net für EUR 6.000,- dominierte .net wieder die Altvorderen.

archivio.net – EUR   2.940,-
pathology.org – US$   3.995,- (ca. EUR  2.794,-)
inf.net – US$   3.950,- (ca. EUR  2.762,-)
live-sex.net – EUR   2.500,-
metabo.org – EUR   2.500,-
inflatableboat.net – US$   3.388,- (ca. EUR  2.369,-)
stockprices.net – US$   3.200,- (ca. EUR  2.238,-)
pokergame.org – US$   3.000,- (ca. EUR  2.098,-)
mobit.net – US$   2.800,- (ca. EUR  1.958,-)
threatened.org – US$   2.588,- (ca. EUR  1.810,-)
einbaukchen.net – EUR   1.800,-
wordpresstheme.org – US$   2.500,- (ca. EUR  1.748,-)
haftpflichtversicherung.org – EUR   1.550,-
kfzversicherungsvergleich.net – EUR   1.500,-

Mit dropshippers.com verkaufte sich zum Preis von US$ 1,5 Mio. wieder einmal eine voll entwickelte Domain, das heisst, es wurde nicht nur die Domain selbst, sondern auch das ihr zugrunde liegende Geschäft verkauft. Der Wert der Domain lässt sich da nur schlecht ermitteln. Weiter glänzt .com mit zwei Domains im sechsstelligen Dollarbereich. Im oberen fünfstelligen Bereich standen ebenfalls zwei Domains, so dass .com insgesamt ein gutes Bild abgibt.

woodpellets.com – US$ 115.000,- (ca. EUR 80.420,-)
onlineeducation.com – US$ 100.000,- (ca. EUR 69.930,-)
brax.com – US$  80.000,- (ca. EUR 55.944,-)
farsi.com – US$  75.000,- (ca. EUR 52.448,-)
orgasms.com – US$  41.180,- (ca. EUR 28.797,-)
udk.com – EUR  28.600,-
hugh.com – US$  25.000,- (ca. EUR 17.483,-)
frisky.com – US$  20.000,- (ca. EUR 13.986,-)
juegosfun.com – EUR  12.000,-
pizzerias.com – US$  15.005,- (ca. EUR 10.493,-)
thejob.com – US$  15.000,- (ca. EUR 10.490,-)
plaisir.com – US$  12.000,- (ca. EUR  8.392,-)
e-market.com – US$  11.500,- (ca. EUR  8.042,-)
chatbox.com – US$  11.500,- (ca. EUR  8.042,-)

Weitere Domain-Preise finden Sie unter:
> http://www.domain-spiegel.de

Quelle: dnjournal.com, sedo.de, domainnamewire.com

Preisvorschlag – Sedo mit neuem Bewertungs-Tool

Die große Domain-Handelsbörse Sedo stellte vergangene Woche ein neues, kostenloses Domain-Bewertungstool vor. Die Freude über dieses kundenfreundliche Werkzeug ist nicht ungetrübt, ein brauchbares Hilfsmittel ist es allemal.

Kunden von sedo.de, die einen Sedo-Account eingerichtet und Domains eingetragen haben, können seit wenigen Tagen das neue „Preisvorschlags-Tool“ benutzen, um ihre Domains bewerten zu lassen und so einen Orientierungswert bei der Preisgestaltung zu haben. Nach Angaben von Sedo verkaufen sich Domains mit – realistischem – Festpreis besser und erfolgreicher: potentielle Käufer mögen preisliche Unklarheiten und zeitraubende Preisverhandlungen nicht. Das neue Preisvorschlags-Tool soll Kunden dazu bewegen, ihre Domains zu Festpreisen anzubieten.

Das Preisvorschlags-Tool ruft man über das Domain-Management innerhalb des Sedo-Accounts ab, man aktiviert die gewünschten Domains per Checkbox und wählt im Dropdown-Menü den Punkt „kostenlosen Preisvorschlag erhalten“ aus. Der Bewertungsprozess wird über Anklicken von „Ausführen“ gestartet. Mit der Bekanntmachung dieses Werkzeugs via Pressemitteilung und in Branchenforen brach wohl ein Sturm los; die Bewertungsnachfrage der Sedo-Kunden war so groß, dass mit Wartezeiten von einigen Stunden zu rechnen war. Das jedenfalls gab das Preisvorschlags-Tool an, wobei die Zeitangabe sich gelegentlich auf Monate ausdehnte. Bei einem Test in dieser Woche gab das Tool die Wartezeit mit 111 Minuten aus, die Antwort auf die Bewertungsanfrage kam aber doch binnen 30 Minuten.

Unabhängig davon, ob man einer Domain-Bewertung (Appraisal) positiv gegenübersteht oder sie ablehnt, weil sie keine Aussage über den Wert der Domain für den einen Käufer macht, ein wenig zweifelhaft sind die Angaben, die das neue Sedo-Werkzeug ausgibt: Ein Maß für den Wert der Domain soll auch sein, unter wieviel Domain-Endungen sie bereits registriert ist. Unklar blieb uns, welche Endungen und damit auch wie viele bei der Bewertung ins Kalkül gezogen werden. Wenn es heißt: Bereits registrierte TLDs: 9″, aber eine einfache Suchabfrage zeigt, dass der Domain-Name unter viel mehr Endungen bereits registriert ist, ist das Ergebnis ohne weitere Angaben jedenfalls nicht zu gebrauchen. Im übrigen bleiben zahlreiche Domainer skeptisch und kritisieren, dass das Tool überhaupt zum Einsatz kommt. Unter anderem wird befürchtet (auch wenn das Tool moderate Preise angibt und englischsprachige Domain-Namen besser bewertet), dass die niedrigpreisigen Domains bei Sedo von EUR 60,- auf EUR 100,- angestiegen sind: Das Tool zeigt Preise nicht unter EUR 100,- an. Den angestrebten Zweck wird das letztendlich doch brauchbare „Preisvorschlags-Tool“ aber erreichen: es werden mehr Sedo-Kunden ihre Domains mit Festpreisen versehen und so mehr Domains gehandelt werden, was alle drei Seiten zufriedenstellen wird: Käufer, Verkäufer und Sedo.

Quelle: sedo.de, consultdomain.de, eigene Recherche

ICANN – 36. Meeting im Oktober 2009 in Seoul

Das kommende 36. ICANN-Meeting findet Ende Oktober in Seoul, Korea statt. Gastgeber ist KISA, die „Korea Internet and Security Agency of Korea“. Zu erwarten stehen weitere wichtige Besprechungen hinsichtlich der Einführung neuer generischer Domain-Endungen und einem besonderen Streitverfahren für diese.

Vom 24. bis 30. Oktober 2009 findet das 36. ICANN-Meeting in der zehn Millionen Einwohner großen Metropole Seoul, der Hauptstadt von Südkorea, statt. Auf der Internetpräsenz von ICANN gibt es ein fünfminütiges Werbevideo über Seoul, das sich mit dem Meeting überhaupt nicht, dafür mit Seoul und seinen Touristenattraktionen beschäftigt. Auch der Agenda entnimmt man bisher leider keine genaueren Angaben, aber was wird es schon groß Neues zu besprechen geben? Die ersten beiden Tage des Treffens dienen wie immer Vorbesprechungen der Arbeitsgruppen sowie einigen Workshops und Treffen. Am Montag, dem 26. Oktober findet die Willkommenszeremonie statt; und der Rest der Woche sind Meetings, Meetings, Meetings.

Wer noch teilnehmen möchte, muss sich darauf einrichten, ein Visum zu besorgen. Um nach Südkorea einzureisen, bedarf es in der Regel eines Visums, das gilt jedenfalls für Deutsche. Voraussetzung ist eine Einladung zum Meeting, die man auf den Webseiten ICANNs unter sel.icann.org/travel bestellen kann.

Das Meeting findet vom 24. Oktober bis 30. Oktober 2009 im Lotte Hotel Seoul, 1, Sogong-dong, Jung-gu Seoul, Korea statt. Die Teilnahme ist kostenfrei.

Weitere Informationen und Anmeldung unter:
> http://sel.icann.org
> http://sel.icann.org/travel

Über KISA findet man weitere Informationenen unter:
> http://www.kisa.or.kr

Quelle: icann.org

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