Newsletter-Ausgabe #477: August 2009

Themen: Tasting – Missbrauchsquote drastisch gesenkt | Statistik – .ar führt Südamerika-Rangliste an | TLDs – Neues von .nl, .pro und .horse | AG Frankfurt – Domain als Firma irreführend? | brazil.com – Zuckerhut für US$ 500.000,- | Sedo – Marktbericht für 2. Quartal vorgestellt | Neue TLDs – Nic.at lädt zu Info-Veranstaltung

Tasting – Missbrauchsquote drastisch gesenkt

Die Internet-Verwaltung ICANN (Internet Corporation for Assigned Names and Numbers) verkündet das Ende des „Domain Tasting“: laut einer Untersuchung hat eine Änderung der Vergabebestimmungen das testweise Gratis-Registrieren von Domains um 99,7 Prozent gesenkt.

Ein exzessiver Gebrauch der so genannten Add Grace Period (AGP) steckt hinter dem Phänomen Domain-Tasting. Ursprünglich gedacht, um Tippfehler bei der Domain-Anmeldung korrigieren zu können, nutzten zahlreiche Domainer diese Frist, um Domains zu registrieren, sie mit Werbeanzeigen zuzupflastern und innerhalb der fünftägigen AGP zu entscheiden, ob der damit verbundene Traffic eine dauerhafte Registrierung lohnt. War dies nicht der Fall, wurde die Domain gelöscht, ohne dass dafür Gebühren anfielen. Zu Spitzenzeiten wurden auf diese Weise innerhalb eines Monats Millionen von .com-Domains angemeldet und innerhalb von fünf Tagen wieder gelöscht. Um den Missbrauch einzudämmen, änderte ICANN im Juni 2008 seine Policy und belegte AGP-Löschungen unter bestimmten Voraussetzungen mit einer Gebühr. Ein Beispiel aus der Praxis: hat ein Registrar 1.000 Domains im Monat registriert und 300 davon in der AGP wieder gelöscht, kam er auf 700 Domains netto. Da nach den seit Juni 2008 geltenden Regeln maximal zehn Prozent hiervon kostenlos sind, musste er für 230 Domains je US$ 0,20 an Gebühren bezahlen; künftig werden es sogar mindestens US$ 6,75 sein.

Und diese Maßnahme bleibt nicht ohne Wirkung: nicht nur, dass sie Geld in ICANNs Kassen spült, auch das Domain-Tasting ist drastisch zurückgegangen. Im Zeitraum zwischen Juni 2008 und April 2009 ging die Zahl der Löschungen in der AGP um 99,7 Prozent zurück; in Zahlen ausgedrückt ein Rückgang von etwa 17,7 Millionen auf knapp unter 60.000. Besonders deutlich wird dies, wenn man sich einzelne Top Level Domains ansieht: waren es bei .com im Juni 2008 noch 15.738.292 Löschungen, sind es im April 2009 gerade einmal 37.519. Bei .net ging es von 1.860.164 auf 6.202 zurück. Lediglich bei .asia und .mobi stieg die Zahl der Löschungen, da die Verwalter die Policy-Änderung erst im Mai 2009 umgesetzt hatten. Sorgenfrei ist allein .coop: hier gab es keinerlei Löschungen innerhalb der Add Grace Period.

Erfreut stellt ICANN-CEO Rod Beckstrom fest, dass ICANN damit das Domain-Tasting – aufgrund der Werbeanzeigen auf zahlreichen Domains von ICANN auch als eine Art Internet-Graffiti bezeichnet – erfolgreich bekämpft hat: „Es ist ungeheuer zufriedenstellend, wie kollektive Verantwortung, Koordination und Problemlösung den Missbrauch des Domain Name System so rasch beseitigen kann.“ Beckstrom weiter: „Dies ist ein weiterer Beweis, dass das multi-stakeholder Modell ICANNs funktioniert, und zwar gut funktioniert“.

Den vollständigen ICANN-Report finden Sie unter:
http://icann.org/en/tlds/agp-status-report-12aug09-en.pdf

Quelle: icann.org, eigene Recherche

Statistik – .ar führt Südamerika-Rangliste an

Die argentinische Länderendung .ar ist die zahlenmäßig grösste Länderendung Südamerikas – zu diesem Ergebnis kommt eine Vertretung zahlreicher lateinamerikanischer Registries. Und legt mit einer Rangliste für den gesamten Kontinent nach.

Knapp 1,9 Millionen registrierte Domains reichen für .ar, um die argentinische Landesendung zur beliebtesten country code Top Level Domain (ccTLD) des gesamten südamerikanischen Kontinents zu machen. Auf Platz zwei folgt Brasilien; die Domain-Endung vom Zuckerhut kommt auf gut 1,7 Millionen .br-Domains und kann sich damit Hoffnung machen, .ar eines Tages nicht nur im Fussball zu übertrumpfen. Doch danach sinken die Zahlen rapide: die drittplatzierte mexikanische Endung .mx kommt auf etwas über 320.000 Domains, Chiles Kürzel .cl auf nicht einmal 250.000 Adressen. Nimmt man Venezuela mit knapp 150.000 Domains aus, liegt der lateinamerikanische Rest bei jeweils deutlich unter jeweils 50.000 Länderdomains.

Gleichwohl gibt es Anlass zur Hoffnung. So konnte etwa die ccTLD von Ecuador ihr Monatsergebnis um satte 7,5 Prozent steigern, nachdem die nationale Vergabestelle die Gebühren deutlich gesenkt hatte. Im Fall von Mexiko verhalf die Öffnung der Second Level Ebene zu einem Monatswachstum von immerhin 4,11 Prozent. Ein Bedürfnis nach Domains mit Länderendung scheint also durchaus zu bestehen; bleibt zu hoffen, dass die Registries mit einer weiteren Liberalisierung der Vergabebedingungen und günstigen Preisen das Domain-Feuer auch in Lateinamerika endgültig entfachen.

Die aktuellen Domain-Zahlen:
—————————-

.ar (Argentinien) – 1.885.188
.br (Brasilien) – 1.722.408
.mx (Mexiko) – 320.435
.cl (Chile) – 249.210
.ve (Venezuela) – 149.010
.bz (Belize) – 44.261
.pe (Peru) – 35.099
.co (Kolumbien) – 26.103
.uy (Uruguay) – 20.453
.ec (Ecuador) – 20.607
.cr (Costa Rica) – 11.750
.do (Dominikanische Republik) – 10.428
.py (Paraguay) – 9.100
.gt (Guatemala) – 7.300
.ky (Cayman Islands) – 6.229
.pa (Panama) – 5.195
.ni (Nicaragua) – 5.127
.bo (Bolivien) – 5.071
.sv (El Salvador) – 4.262
.hn (Honduras) – 4.039
.cu (Kuba) – 2.247
.tt (Trinidad-Tobago) – 2.133
.bs (Bahamas) – 1.930
.gd (Grenada) – 2.050
.gy (Guyana) – 1.670
.ht (Haiti) – 1.320
.bb (Barbados) – 1.130

(Stand 30. Juni 2009)

Aktuelle Domain-Zahlen finden Sie unter:
http://www.domain-recht.de

Weitere Registrar-Statistiken finden Sie unter:
http://www.registrarstats.com

Quelle: latinoamericann.org

TLDs – Neues von .nl, .pro und .horse

Sie haben die Bücher von Hanni und Nanni ebenso verschlungen wie die TV-Serie Black Beauty? Dann haben wir diesmal etwas für Sie in unserer TLD-Abteilung. Abgerundet werden die Kurzmeldungen durch Neues aus den Niederlanden und von der Profi-Domain .pro.

Die holländische Domain-Verwaltung SIDN hat angekündigt, ihre Vergabebedingungen mit Wirkung zum 1. Oktober 2009 zu überarbeiten. Zu den wichtigsten Änderungen zählt, dass SIDN künftig ausländischen Domain-Inhabern seine Postadresse zur Verfügung stellt. Zwar können .nl-Domains bereits jetzt von jedermann angemeldet werden, Personen mit Sitz außerhalb der Niederlande benötigen jedoch eine inländische Postanschrift, um Schreiben und offizielle Dokumente erhalten zu können. Hierfür kann nun die Postadresse von SIDN verwendet werden; schon jetzt bieten Registrare wie united-domains.de allerdings ohne zusätzliche Kosten an, einen Treuhänder in den Niederlanden zu benennen, der das Postproblem für den Domain-Inhaber löst. Darüber hinaus soll es SIDN in Zukunft leichter möglich sein, eine Domain zu sperren, wenn sie in rechtswidriger und insbesondere krimineller Weise genutzt wird. Wer sich zu den geplanten Änderungen äussern möchte, kann dies bis 25. August 2009 unter der eMail-Adresse support@sidn.nl tun.

RegistryPro, Verwalter der Profi-Domain .pro, hat sich mit ICANN über die Freigabe von allen .pro-Domains mit einem, zwei und drei Zeichen verständigt. Adressen wie i.pro, pr.pro und 777.pro sollen das Interesse an der bisher selten genutzten Top Level Domain signifikant steigern. Laut RegistryPro will man über 4.000 eMails mit Anfragen zu den kurzen und damit besonders attraktiven Domains erhalten haben, wobei allein zwei Domains für über 500 Anfragen sorgten; welche, verrät RegistryPro nicht. Die Verteilung der Adressen soll im 4. Quartal 2009 erfolgen, Details will RegistryPro in Kürze veröffentlichen.

Dass der Prozess zur Einführung neuer Top Level Domains zeitweilig auch skurrile Züge trägt, belegt das US-amerikanische „Dot Horse Project“. Ziel dieser Initiative ist die Einführung einer Domain-Endung .horse. Als Zielgruppe hat man alle Dinge und Personen rund ums Pferd ausgemacht; jeder, der in sportlicher oder geschäftlicher Hinsicht mit Pferden befasst ist, und sei es nur zum reinen Vergnügen, soll unter .horse kommunizieren können und eine verlässliche Quelle für Neuigkeiten, Informationen und Ideen finden. Verwaltet werden soll .horse von der Pferdeindustrie, also allen Liebhabern von Fury, Mister Ed & Co. Die Projektwebsite hält derzeit nur spärliche Informationen bereit; immerhin teilt man mit, dass zu den Unterstützern von .horse unter anderem der Keeneland Pony Club, das Kentucky Equine Humane Center und The Greater Lexington Chamber of Commerce, Inc. zählen. Dass ICANN zugleich die Einführung der Endung .bello vorbereitet, ist allerdings nur ein Gerücht.

Weitere Informationen zu .nl finden Sie unter:
http://www.sidn.nl/

Weitere Informationen zu .horse finden Sie unter:
http://www.dothorseproject.com/

Quelle: sidn.nl, stephanevangelder.com, registry.pro

AG Frankfurt – Domain als Firma irreführend?

Ist die Verwendung einer generischen Domain in der Firma einer Gesellschaft unzulässig, weil sie nicht unterscheidungskräftig ist und in die Irre führt? Mit diesem Problem musste sich das Amtsgericht Frankfurt in einer domainrechtlichen Entscheidung auseinandersetzen (Az. 72 AR 74/09).

Christoph Schmitt aus Dreieich ist seit neun Jahren Inhaber der Domain tagesgeldkonto.de. Er nutzt sie als unabhängiges Finanzportal für Tagesgeld. Im Zuge der Reform des GmbH-Rechts entschloss er sich Anfang des Jahres 2009, eine so genannte Unternehmergesellschaft (UG) zu gründen, einer Unterform der klassischen GmbH. Als er die Gesellschaft unter der handelsrechtlichen Firma tagesgeldkonto.de UG (haftungsbeschränkt) beim Amtsgericht Frankfurt am Main eintragen lassen wollte, meldete die Industrie- und Handelskammer (IHK) Frankfurt am Main Bedenken an; ihrer Ansicht nach fehle es der Firma tagesgeldkonto.de an Unterscheidungskraft, der Zusatz „.de“ stelle keinen individualisierenden Zusatz dar. Wie uns die IHK auf Nachfrage mitteilte, seien etwa die Entscheidung des LG Köln zu brillenshop.de GmbH sowie parallel gelagerte markenrechtliche Entscheidungen vom OLG Dresden zu kettenzuege.de und dem LG Erfurt zu deutscheanwaltshotline.de aus den Jahren 2006 und 2005 zu berücksichtigen. Obwohl Schmitt daraufhin Gegenbeispiele wie die Hotel.de AG ins Feld führte, hielt die IHK an ihrer Ansicht fest, und führte zudem den Aspekt der „Irreführung“ nach § 18 Abs. II HGB ins Feld. Wie Schmitt in einer Presseerklärung mitteilt, habe die IHK ausgeführt, dass viele angesprochene Verkehrskreise davon ausgehen würden, dass es sich bei einem solchen Unternehmen um eines mit besonderen Möglichkeiten im Bereich der Geldanlage als Tageskonten handelt; der Name erwecke den Eindruck, dass Bankgeschäfte getätigt werden. Sobald man die Internetseite aufruft, bemerkt man als Kunden den Irrtum.

Das Amtsgericht Frankfurt am Main vermochte dem nicht zu folgen. Nach Ansicht des Gerichts ist die Firma unterscheidungskräftig und nicht irreführend im Sinne von § 18 Abs. I und II HGB. Zwar fehlt bei reinen Gattungsbezeichnungen die Unterscheidungskraft; durch individualisierende Zusätze könne sie jedoch wieder hergestellt werden, was vorliegend durch die Top Level Domain „.de“ geschehe. Der Verweis auf eine Internetseite individualisiere die Gesellschaft nach Einschätzung des Amtsgerichts sogar sehr gut, weil die betroffenen Rechtskreise durch bloßes Lesen der Firma erfahren, was die Gesellschaft genau tut, und wo und wie sie leicht zusätzliche Informationen über das Unternehmen bekommen können. Die Firma sei auch nicht irreführend; dass Unternehmen, nur weil die Webseite sich mit Tagesgeld befasst, selbst Finanzdienstleistungen anbieten, wird nach Auffassung des Gerichts von den betroffenen Verkehrskreise nicht angenommen. Der Begriff „Konto“ ist bankenaufsichtsrechtlich nicht geschützt, womit der Gesetzgeber erkennen lässt, dass er die Verwendung dieses Begriffs nicht als Hinweis auf Tätigkeiten im Sinne des Kreditwesengesetzes versteht. Auf diesen Standpunkt hat sich auf telefonische Nachfrage des Gerichts auch die Bundesbank gestellt.

Die IHK erhielt sodann Gelegenheit, zu diesen Ausführungen bis 15. Juli 2009 Stellung zu nehmen und Widerspruch gegen die beabsichtigte Eintragung einzulegen. Wie Schmitt mitteilt und die IHK auf unsere Nachfrage unbestritten ließ, machte sie hiervon keinen Gebrauch, so dass die Gesellschaft mittlerweile unter der Firma tagesgeldkonto.de UG (haftungsbeschränkt) und der HRB 85976 zur Eintragung gelangt ist.

Spezialisierte Anwälte findet man unter:
http://www.domain-anwalt.de

Quelle: tagesgeldkonto.de, eigene Recherche

brazil.com – Zuckerhut für US$ 500.000,-

Eine durchwachsene Domain-Handelswoche liegt hinter uns. Während die country code Top Level Domains mit Ausnahme von .de gute Ergebnisse vermissen lassen, schiesst .com mit mehreren Deals im sechsstelligen Bereich wieder mal den Vogel ab. Auch Yahoo konnte einen interessanten .com-Deal landen.

Zuerst aber der Blick auf die Länderkürzel. Hier erfreut die deutsche Endung .de mit der Meldung, dass grafikkarte.de für EUR 52.360,- einen neuen Inhaber gefunden hat. Noch leitet die Domain auf die Sedo-Website um, bei so viel Investment hofft man aber auf mehr. Von den Cocos- (Keeling-) Inseln lässt der Verkauf von live.cc für US$ 10.000,- (ca. EUR 7.043,-) aufhorchen und zeigt, dass auch die zweite Liga der Länderkürzel immer für eine Überraschung gut ist. Des weiteren wird vermeldet:

payment.de – US$ 50.000,- (ca. EUR 35.216,-)
forums.cn – US$ 10.000,- (ca. EUR  7.043,-)
uebernachtung.de – EUR  8.735,-
easypilot.de – EUR  5.063,-
easypilot.be – EUR  5.063,-
easypilot.it – EUR  5.063,-
easypilot.dk – EUR  5.063,-
rollstühle.de – EUR  5.000,-

In der Klasse von .net, .org & Co. findet sich diese Woche nur Mittelmäßiges. Da sticht parents.info für GBP 5.000,- (ca. EUR 5.826,-) schon hervor, wobei die Domain bereits aktiv für ein Informationsangebot für Eltern genutzt wird. Selbst die durchaus attraktive talk.org kommt gerade mal auf US$ 5.100,- (ca. EUR 3.592,-). Decken wir über den Rest zwar nicht den Mantel des Schweigens, verlieren aber kein Wort zuviel:

fcv.mobi – US$  5.000,- (ca. EUR  3.521,-)
fingertips.net – US$  5.773,- (ca. EUR  4.066,-)
fcv.mobi – US$  5.000,- (ca. EUR  3.521,-)
k47.net – US$  4.188,- (ca. EUR  2.949,-)
dietplans.org – US$  3.000,- (ca. EUR  2.112,-)
streamlink.net – US$  2.588,- (ca. EUR  1.822,-)
todo.net – US$  2.200,- (ca. EUR  1.549,-)
aps.mobi – US$  2.000,- (ca. EUR  1.408,-)
bodysculpt.net – US$  1.900,- (ca. EUR  1.338,-)
a90.net – US$  1.888,- (ca. EUR  1.329,-)
nicepeople.net – US$  1.800,- (ca. EUR  1.267,-)
livemore.net – US$  1.750,- (ca. EUR  1.232,-)
sportsradio.net – US$  1.700,- (ca. EUR  1.197,-)
egas.net – US$  1.524,- (ca. EUR  1.073,-)
probiotic.org – US$  1.500,- (ca. EUR  1.056,-)
nuhealth.net – US$  1.488,- (ca. EUR  1.048,-)
yapi.net – US$  1.300,- (ca. EUR    916,-)
chatsoftware.net – US$  1.200,- (ca. EUR    845,-)
rent-car.net – US$  1.000,- (ca. EUR    704,-)
studentsite.net – US$    750,- (ca. EUR    528,-)
johncharles.net – US$    500,- (ca. EUR    352,-)

Gut, dass sich .com davon unbeeindruckt zeigt. Den Spitzen- platz sichert sich eine spezielle Länderdomain: US$ 500.000,- (ca. EUR 352.162,-) für brazil.com zeigt, dass der Zuckerhut nicht nur bei Fussballern besondere Wertschätzung geniesst. Ein Doppelpack folgt knapp dahinter: ein unbekannter Käufer war bereit, für payment.com und payments.com kombinierte US$ 400.000,- (ca. EUR 281.730,-) hinzublättern. Von der Suchmaschine Yahoo hört man, dass sie sich die Domain omg.com für US$ 80.000,- (ca. EUR 56.346,-) gesichert hat. Da diese Abkürzung üblicherweise für ein zwiespältiges „Oh My God“ oder „Oh My Goodness“ verwendet wird, hoffen wir, dass der Domain-Name nicht zu sehr auf die Suchergebnisse abfärbt. Schließlich sind an Verkäufen zu nennen:

ipal.com – US$ 59.000,- (ca. EUR 41.555,-)
lmk.com – US$ 58.500,- (ca. EUR 41.203,-),
domainappraisal.com – US$ 52.000,- (ca. EUR 36.624,-)
cyg.com – EUR 35.000,-
pilotgroup.com – US$ 20.000,- (ca. EUR 14.086,-)
rivercity.com – US$ 15.000,- (ca. EUR 10.564,-)
scubatours.com – US$ 12.000,- (ca. EUR  8.451,-)
clik.com – US$ 10.000,- (ca. EUR  7.043,-)
libel.com – US$  9.999,- (ca. EUR  7.042,-)
plusloans.com – US$  9.250,- (ca. EUR  6.515,-)
fitcard.com – US$  8.000,- (ca. EUR  5.634,-)
tagz.com – US$  7.995,- (ca. EUR  5.631,-)
treppenlifte.com – EUR  7.500,-
vru.com – US$  7.000,- (ca. EUR  4.930,-)
uproperty.com – US$  7.000,- (ca. EUR  4.930,-)
nurseregistry.com – US$  6.000,- (ca. EUR  4.225,-)
esob.com – US$  5.000,- (ca. EUR  3.521,-)

Weitere Domain-Preise finden Sie unter:
http://www.domain-spiegel.de

Quelle: domainnamewire.com, domainnamenews.com

Sedo – Marktbericht für 2. Quartal vorgestellt

Die Domain-Handelsplattform Sedo hat den Marktbericht für das zweite Quartal 2009 veröffentlicht. Erfreulich: Domains werden weiter munter gehandelt, auch wenn die Preise gesunken sind.

Exakt 9.403 Domains für umgerechnet über EUR 11 Millionen gingen bei Sedo im Zeitraum April bis Juli 2009 über den Thresen. Dominiert haben einmal mehr .com-Domains, auf die 76 Prozent aller Verkäufe entfielen. Auf Platz zwei folgt .net mit 11 Prozent und deutlichem Abstand. Die Business-Endung .biz war mit einem Prozent kaum gefragt, während .info mit sechs Prozent mit .org gleichziehen konnte. Bei den Länderendungen dominiert .de mit 60 Prozent den Markt, .uk liegt mit 13 Prozent weit dahinter. Länderkürzel wie .eu, .es oder .nl kamen auf gerade einmal je drei Prozent Marktanteil. Die Zahlen sollten jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass einzelne Domains auch unter einer vermeintlich selten gehandelten Domain-Endung Spitzenpreise erzielen können.

Bei der Art und Weise, wie Domain-Namen gehandelt werden, regiert zumindest bei Sedo noch das Angebot-Gegenangebot-Spiel mit Abstand vor den immer beliebter werdenden Auktionen der Börsen. Auch hier gilt: die schlagzeilenträchtigen Versteigerungen von Premium-Domains sollten nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Masse des Domain-Handels noch den klassischen Wegen folgt. Festpreise und Domain-Brokerage spielen dagegen eine nur untergeordnete Rolle.

Die Wirtschaftskrise geht allerdings auch am Domain-Handel nicht spurlos vorbei. So sank der durchschnittliche Verkaufspreis für .com-Domains von GBP 2.563,- im Jahr 2007 auf GBP 1.163,- im 2. Quartal 2009. Weit weniger deutlich ist der Rückgang bei .org (von GBP 992,- auf GBP 667,-) und .info (von GBP 557,- auf GBP 396,-). Nur .net verzeichnet mit GBP 1.039,- auf 1.148,- einen leichten Anstieg. Ebenso drastisch wie bei .com war der Preisverfall bei .uk, hier ging es von GBP 3.461,- im Jahr 2007 auf GBP 1.798,- im Jahr 2009 nach unten. Das deutsche Kürzel .de bleibt mit Werten von GBP 763,- zu GBP 630,- vergleichsweise konstant, für Österreichs .at ging es sogar von GBP 582,- zu GBP 1.004,- steil nach oben.

Für den Rest des Jahres erwartet Sedo eine Stabilisierung der Preise und einen Anstieg der ccTLD-Verkäufe. Bleibt also abzuwarten, ob der bisherige Jahresspitzenreiter unter .de, die Domain flatrate.de, mit ihren EUR 160.000,- noch übertroffen wird.

Die gesamte Sedo-Studie finden Sie unter:
http://www.domain-recht.de/verweis/153

Quelle: sedo.de

Neue TLDs – Nic.at lädt zu Info-Veranstaltung

Die österreichische Domain-Verwaltung Nic.at und ISPA, Dachverband der österreichischen Internet Service-Anbieter, laden für den 15. September 2009 zur Veranstaltung „Neue Top Level Domains“ nach Wien.

Letztes Jahr hat die Internet Corporation for Assigned Names and Numbers (ICANN) beschlossen, den Adressraum an Top Level Domains zu öffnen. Künftig steht es praktisch jedermann frei, sich um eine eigene Domain-Endung zu bewerben, egal ob .web, .bmw oder .tirol. Nic.at liefert Hintergründe, Aufklärung und detaillierte Information zu dieser aktuellen Entwicklung, die das Domain Name System tiefgreifend umgestaltet. Behandelt werden der aktuelle Stand der Entwicklungen bei ICANN zum Bewerbungsprozess, die formalen Anforderungen einer Bewerbung sowie technische und administrative Lösungen zum Betrieb einer Registry. Ferner erhalten die Teilnehmer Gelegenheit zur Diskussion mit Experten und Anbietern von diesbezüglichen Leistungen und Lösungen.

Als Referenten konnten die freie Journalistin Monika Ermert (Heise online, Washington Internet Daily, Intellectual Property Watch), Dirk Krischenowski (Gründer und Gesellschafter der Berliner dotzon GmbH), Andreas Wildberger, Generalsekretär der ISPA (Internet Service Providers Austria), sowie Robert Schischka und Richard Wein, ihres Zeichens Geschäftsführer von Nic.at, gewonnen werden.

Die Veranstaltung findet am Dienstag, den 15. September 2009 ab 14.30 Uhr im Media Tower (15. Stock), Taborstraße 1 bis 3 in 1020 Wien statt. Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung bis spätestens 7. September 2009 aber unbedingt erforderlich.

Weitere Informationen und Anmeldung unter:
http://www.nic.at/neuetlds/neuetlds_home/

Quelle: nic.at

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