Newsletter-Ausgabe #448: Januar 2009

Themen: Vorhersage – Domain-Trends des Jahres 2009 | Studie – welche Branche hat die meisten Domains? | TLDs – Neues von .mobi, .tel und .lv | BGH – Google AdWords auf dem Prüfstand | slots.eu – .eu-Domain erobert Chartspitze | answers.travel – ernste Zweifel an Rekorderlös | DENIC & Co – Domainpulse 2009 in Dresden

Vorhersage – Domain-Trends des Jahres 2009

Die Domain-Trends 2009 – wohin geht die Reise? Das renommierte Magazin dnjournal.com befragt fast schon traditionell Domainer und Personen aus der Domain Name Industry nach ihrer Meinung, um den neuesten Trends und Vorhersagen auf die Spur zu kommen.

Noch im Januar 2008 freute sich die Welt der Domains über das vierte Jahr in Folge mit robustem Wachstum. Doch bald geriet man in schwere See: die durch Pay-per-Click (PPC) erzielbaren Einnahmen sackten um 50 Prozent nach unten, und spätestens im dritten Quartal 2008 sanken auch die Preise im Domain-Handel. Doch es gibt keinen Grund, Trübsal zu blasen. So sieht Monte Kahn von Moniker.com zwar Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise auf das Domain-Business; da die Zahl der Internet-Nutzer jedoch weiter enorm wachse, böten die Märkte auch in Zukunft grosse Möglichkeiten. Breitband und High-Speed Internetzugang stehen nahezu weltweit zu geringen Kosten zur Verfügung, Computer werden billiger und der Mobil-Markt gewinnt dank drahtloser Netzwerke und tragbarer Geräte hinzu. In eine ähnliche Kerbe schlägt Andrew Miller (Internet Real Estate Group), der Domains wie creditcards.com, software.com und shop.com gekauft und entwickelt hat. Nach seiner Ansicht müsse der Markt erwachsener werden, wobei er davor warnt, die Szene mit weiteren TLDs zu verwässern; seine Empfehlung lautet unverändert auf generische .com-Domains.

Einen wirtschaftlichen Ausblick wagt Ari Goldberger, unter Domainern als versierter und kompetenter Anwalt hoch geschätzt. Um ihre Investitionen wieder hereinzuspielen, erkennt er einen Trend zur Entwicklung von Domains; soziale Netzwerke wie etwa Linked-in und Facebook böten Kontaktmöglichkeiten, über die sich Domainer bei der Entwicklung gegenseitig helfen können. Auch sei für Schwanengesänge auf klassische Medien wie Zeitungen kein Anlass; im Gegenteil könnten sie durch kraftvolle generische Domain-Marken an Reichweite gewinnen. Für Tim Schumacher von der Domain-Handelsplattform Sedo wird 2009 ein Jahr voller Herausforderungen. Für Schumacher steht bei schwachen Werbeerlösen ein Jahr der Domain-Verkäufe bevor; smartes Kaufen und smartes Verkaufen sei immer die Wahl erfolgreicher Domainer gewesen. Darüber hinaus konsolidiere sich der Markt weiterhin; so sieht Schumacher keinen Grund, warum es dutzende von Parking-Unternehmen geben müsse. Zudem sei Sedo gemeinsam mit der United Internet AG offen für Zukäufe.

Und kein Ausblick ohne Rick Schwartz, den ungekrönten Domain-König – und der fällt ungewohnt pessimistisch aus. Angesichts der Wirtschaftskrise gehe man durch unbekanntes Gebiet, und auch wenn er Vergleiche mit der „Großen Depression“ im Jahr 1929 für verfehlt hält, sind sie nachvollziehbar. Domains als eine Art Transportmittel könnten sich allgemeinen wirtschaftlichen Entwicklungen nicht entziehen. Doch er sieht daneben auch positive Veränderungen: so zum einen die Entscheidung von Google, direkt mit Domainern zu verhandeln und Werbeverträge zu schließen, zum anderen das auch von Monte Kahn festgestellte Wachstum des Internets. Und wie immer gilt: harte Zeiten schaffen die besten Möglichkeiten – wer 2009 und 2010 überlebt, wird laut Schwartz die Welt beherrschen!

Darüber hinaus hat dnjournal.com zahlreiche weitere Stimmen aus der Industrie zusammengetragen. Den gesamten Artikel mit allen Vorhersagen finden Sie hier:
> http://dnjournal.com/cover/2009/january.htm

Quelle: dnjournal.com

Studie – welche Branche hat die meisten Domains?

Das Domain-Management-Unternehmen NetNames, Teil des am Londoner Investmentmarkt gelisteten Unternehmens Group NBT plc, hat in einer Umfrage ermittelt, in welcher Branche man die meisten Domains für Marken und Organisationen registriert. Der überraschende Sieger: die Vertriebsbranche.

Da nur Kunden von NetNames an ihr teilgenommen haben, mag sie wenig repräsentativ sein, dennoch liefert die Umfrage ein interessantes Bild deutscher Unternehmen im Umgang mit Domain-Namen. Laut einer Pressemitteilung ist die Vertriebsbranche mit 395 registrierten Domain-Namen pro Unternehmen der absolute Spitzenreiter in Sachen Domains. Auf den weiteren Plätzen folgen die Spiele- und Wettbranche mit 358, das Transportwesen mit 337 und die Unterhaltungs- und Freizeitindustrie mit 320 Domains pro Organisation. NetNames gibt zu bedenken, dass Cybersquattern bereits ein einziges verfügbares Suffix genügt, um die Domain für ihre Aktivitäten zu missbrauchen; entsprechend sorgsam sollten Unternehmen mit Domains umgehen. Und die Absicht von ICANN, zahlreiche weitere Top Level Domains zuzulassen, ist nicht dazu angetan, die Sorge kleiner werden zu lassen.

Insgesamt betrachtet scheinen die Unternehmen und Organisationen die Bedeutung von Domains erkannt zu haben. Die überwiegende Mehrheit der von NetNames befragten Kundenunternehmen, wie beispielsweise aus dem Finanzsektor, der Arbeitsvermittlung, der Pharmaindustrie oder der Reise- und Tourismusbranche, liegt in einem Bereich zwischen hundert und 250 registrierten Domain-Namen pro Unternehmen. Deutlich geringere Registrierungszahlen meldet NetNames aus dem Regierungs- und Öffentlichen Sektor mit 82 Domains pro Einrichtung; im Bildungsbereich sind es gar nur 73 registrierte Domain-Namen pro Einrichtung.

Auch wenn die Zahl der Domains für sich wenig über ein optimales Domain-Portfolio aussagt, so hat sich offenbar unter deutschen Unternehmen die Erkenntnis durchgesetzt, dass allein mit der .de-Domain kein Land zu gewinnen ist. Doch nicht nur der Schutz eigener Marken macht Domain-Registrierungen erforderlich, auch die Gewinnung neuer Kunden etwa durch allgemein beschreibende Domains (wie es beispielsweise buecher.de mit der Domain gesetze.de praktiziert) ist möglich. Nur wer das wahre Potential von Domains erkennt, wird sie erfolgreich einsetzen.

Quelle: visavis.de, eigene Recherche

TLDs – Neues von .mobi, .tel und .lv

Während ICANN an entsprechenden Plänen für andere Endungen noch bastelt, schafft DotMobi Fakten: ab sofort stehen .mobi-Domains mit einem oder zwei Zeichen zur Verfügung. Für die Telefon-Domain rückt der Landrush-Start näher, und in Lettland macht man .lv noch attraktiver – hier unser Überblick.

Das irische Konsortium DotMobi (informell für mTLD Top Level Domain Ltd.), Verwalter der Mobil-Domain .mobi, hat die Verfügbarkeit von .mobi-Domains aus einem und/oder zwei Zeichen bekannt gegeben. Damit sind erstmals besonders kurze und damit besonders attraktive Domains wie q.mobi, k9.mobi, 13.mobi oder ny.mobi möglich. „Domains aus einem oder zwei Zeichen sind die wertvollsten – und oft teuersten – Domains, sofern sie verfügbar sind“, erklärte Trey Harvin, CEO von dotMobi, in einer Pressemitteilung. DotMobi vertreibt diese Domains allerdings nicht auf üblichem Weg, sondern will sie starken Marken für hochwertige mobile Inhalte zur Verfügung stellen. Für Interessenten hat DotMobi eine eigene Internetseite eingerichtet, über die man sich ab sofort für eine der Domains bewerben kann.

Die Telefon-Domain .tel nähert sich dem Massenstart: nur noch wenige Tage bleiben Inhabern von Kennzeichenrechten, um bevorzugt in den Genuss ihrer .tel-Domain zu kommen. Spätestens ab dem 3. Februar 2009 um 15.00 Uhr (GMT) startet die Landrush-Phase, in der sich jedermann um seine .tel-Domain-Namen bemühen kann. Die Verteilung erfolgt nach dem „first come, first served“-Grundsatz ohne Validierung. Domains aus der Landrush müssen allerdings für mindestens drei Jahre registriert werden, im übrigen gelten die allgemeinen Registrierungsbedingungen. Der reguläre Registrierungsbetrieb beginnt sodann am 24. März 2009 um 15.00 Uhr GMT; hier sind dann auch Einjahresverträge möglich. Inhaltlich bietet .tel jedem Inhaber eine Standardseite, die mit Kontaktdaten wie Telefon-, Fax-, Mobilnummer, eMail-Adresse, URL, XING-, SKYPE- oder Facebook-Name gefüllt werden können. Web-Weiterleitung oder Mail-Dienste sind unter .tel nicht möglich.

Nic.lv, Verwalter der lettischen Landesendung .lv, hat das Registrierungssystem grundlegend überarbeitet. Das neue Online-Managementsystem namens NIC24 soll die Handhabung von .lv-Domains noch einfacher machen. Dabei zählt .lv bereits jetzt zu den attraktivsten Länderendungen: jedermann weltweit kann .lv-Domains registrieren, ein Sitz vor Ort ist nicht erforderlich. Auch bei der Zahl der zu registrierenden Domains gibt es keine Beschränkung. Mit EUR 10,50 pro Jahr und Domain zählt .lv zudem zu den Schnäppchen unter den Länderendungen. Historisch bedingt gibt es zwar zusätzlich einige offizielle, generische Sub Level Domains wie .com.lv oder .net.lv; die Kunden sind jedoch angehalten, ihre Domains direkt unter .lv anzumelden. Die Registrierung erfolgt direkt über die Registry-Website.

Weitere Informationen zu .mobi finden Sie unter:
> http://dotmobi.mobi/onechar

Weitere Informationen zu .lv finden Sie unter:
> http://www.nic.lv

Vorbestellung von .tel-Domains für EUR 29,- im Jahr pro Domain inklusive Mehrwertsteuer möglich zum Beispiel unter:
> http://www.united-domains.de/tel-domain

Quelle: prnewswire.co.uk, telnic.org, nic.lv

BGH – Google AdWords auf dem Prüfstand

Am 22. Januar 2009 gab die Pressestelle des Bundesgerichtshofes dessen Einschätzung zur Problematik von Markenrechtsverletzungen durch Google-AdWords in drei Entscheidungen bekannt. Die Urteile liegen noch nicht vor. In zwei Entscheidungen sah der BGH keine Markenrechtsverletzung, in der dritten überliess er die Antwort dem EuGH.

Zunächst stand die Entscheidung des OLG Braunschweig (Urteil vom 12.07.2007, Az.: 2 U 24/07) in der Sache „bananabay“ auf dem Programm (BGH I ZR 125/07). Die Beklagte bietet Erotikartikel an und gab den geschützten Begriff „bananabay“ gegenüber Google als Schlüsselwort an. Der Bundesgerichtshof legte diese Sache dem EuGH vor: Das Markenrecht ist harmonisiertes europäisches Recht, für das der EuGH zuständig ist. Der EuGH hat die Auslegungshoheit und muss nun prüfen, ob in der Verwendung einer geschützten Bezeichnung als Google-Schlüsselwort eine Benutzung als Marke im Sinne des Markengesetzes (Art. 5 Abs. 1 Satz 2 lit. a der Richtlinie des Rates 89/104 /EWG ) vorliegt.

Bei den beiden anderen Rechtsstreiten gestaltete sich die Sache einfacher. In der Sache BGH I ZR 139/07 stritten zwei Unternehmen, die über das Internet Leiterplatten anbieten, über die Nutzung der Buchstabenfolge „pcb“, die als Abkürzung für „printed circuit board“ (Leiterplatte) steht. Die Klägerin, die „Beta Layout GmbH“, ist freilich Inhaberin der Marke „PCB-POOL“. Der Beklagte nutzte das Google-Schlüsselwort „pcb“; bei Eingabe von „PCB-POOL“ in die Suchmaschine im Anzeigenblock erschien neben der Trefferliste eine Anzeige der Beklagten. Die Klägerin hatte erfolgreich bis zum OLG Stuttgart (Urteil vom 09.08.2007, Az.: 2 U 23/07) geklagt. Nun wies der BGH die Klage unter Aufhebung des Berufungsurteils ab, mit der Begründung, der Markeninhaber kann in der Regel die Verwendung einer beschreibenden Angabe auch dann nicht untersagen, wenn sie markenmäßig benutzt und dadurch die Gefahr einer Verwechslung mit der geschützten Marke begründet wird. Da der BGH keine Verletzung des Markenrechts sah, legte er die Sache dem EuGH nicht vor.

Die „Beta Layout GmbH“ war auch Klägerin im dritten Verfahren (BGH I ZR 30/07). Der Beklagte in dieser Sache hatte „Beta Layout“ bei Google als Schlüsselwort genutzt. Hier erschien bei Eingabe von „Beta Layout“ als Suchwort neben der Trefferliste ein Anzeigenblock mit einer Anzeige für die Produkte des Wettbewerbers. Das OLG Düsseldorf (Urteil vom 23.01.2007, Az.: 20 U 79/06) hatte die Berufung bereits zurückgewiesen, weil keine Verwechslungsgefahr bestanden habe, weshalb die Unternehmensbezeichnung nicht verletzt wurde. „Der Internetnutzer nehme nicht an, dass die in dem gesonderten Anzeigenblock neben der Trefferliste erscheinende Anzeige von der Beta Layout GmbH stamme.“ Der BGH hat diese Entscheidung bestätigt. Und da der Schutz der Unternehmensbezeichnungen anders als der Markenschutz nicht auf harmonisiertem europäischem Recht beruht, musste der BGH die Sache ebenfalls nicht dem EuGH vorlegen.

Spezialisierte Anwälte findet man unter:
> http://www.domain-anwalt.de

Quelle: bundesgerichtshof.de, shopbetreiber-blog.de

slots.eu – .eu-Domain erobert Chartspitze

In der vergangenen Domain-Handelswoche führte zwar die .com-Domain boutiquehotel.com zum Preis von US$ 40.000,- (ca. EUR 30.769,-) die Liste an, doch stand mit slots.eu (EUR 24.000,-) wieder eine .eu-Domain an zweiter Position und unter den Länderendungen ganz vorne. Richtige Reißer blieben aber wieder aus.

DotEU steht mit der Spielerdomain slots.eu, die EUR 24.000,- erzielte, endlich einmal wieder ganz vorne bei den Länderendungen. Daneben gab es noch jb.eu für EUR 4.975,- unter .eu. Die zweitstärkste Länderdomain bot .co.uk auf mit kos.co.uk für GBP 15.000,- (ca. EUR 15.953,-). Weitere .uk-Domains waren:

megabingo.co.uk – GBP  3.500,- (ca. EUR  3.722,-)
competitive-intelligence.co.uk – GBP  2.500,- (ca. EUR  2.659,-)
jamb.co.uk – GBP  2.300,- (ca. EUR  2.446,-)

Hochpreisig zeigten sich auch photo-libre.fr mit EUR 11.100,- und ebooking.fr mit EUR 10.500,-. Danach folgten gemäßigtere Preise:

xboard.us – US$ 12.500,- (ca. EUR  9.615,-)
olx.com.au – US$  7.000,- (ca. EUR  5.385,-)
camiones.com.mx – US$  5.000,- (ca. EUR  3.846,-)
dobre.sk – EUR  3.500,-
suits.me – US$  4.000,- (ca. EUR  3.077,-)
caesarstone.cn – EUR  2.500,-
televisions.es – EUR  2.500,-
lora.it – EUR  2.000,-
raumtalk.de – EUR  2.000,-
cluster.us – US$  2.500,- (ca. EUR  1.923,-)
isobuster.de – EUR  1.900,-
supercasino.it – GBP  1.700,- (ca. EUR  1.808,-)

Mit ovh.info für US$ 3.000,- (ca. EUR 2.308,-) und kfz-versicherung.info für EUR 2.000,- sah es an der Front neuerer generischer Endungen schwach aus. Auch .mobi konnte mit law.mobi für US$ 2.850,- (ca. EUR 2.192,-) nichts an dem Eindruck ändern. Hingegen zeigte sich .org recht akimbo, mit 360.org für US$ 25.500,- (ca. EUR 19.615,-). Es folgte bei deutlich niedrigeren Preisen epd.net für US$ 10.000,- (ca. EUR 7.692,-), flag.net für US$ 8.900,- (ca. EUR 6.846,-) und wrecker.net zu US$ 6.300,- (ca. EUR 4.846,-). Danach kamen leichtere Preise:

festgeld.org – EUR  4.200,-
hudclips.org – US$  5.100,- (ca. EUR  3.923,-)
velo.net – EUR  3.500,-
medinfo.net – US$  3.960,- (ca. EUR  3.046,-)
kostenloses-girokonto.net – EUR  3.000,-
newworldorder.org – US$  3.501,- (ca. EUR  2.693,-)
stamford.net – US$  3.000,- (ca. EUR  2.308,-)
datacare.net – US$  2.788,- (ca. EUR  2.145,-)
gaystore.net – EUR  2.125,-
dubaicity.net – EUR  2.100,-
alazhar.net – US$  2.588,- (ca. EUR  1.991,-)
7O.net – US$  2.550,- (ca. EUR  1.962,-)
stocktips.net – US$  2.541,- (ca. EUR  1.955,-)

Die .com-Domain boutiquehotel.com kostete US$ 40.000,- (ca. EUR 30.769,-), was kein herausragender Preis, aber doch der höchste in der vergangenen Woche war. Weiter folgten unter .com einige runde Zahlen und unspektakuläre Domains:

captchacreator.com – US$ 30.000,- (ca. EUR 23.077,-)
pokerpals.com – US$ 25.000,- (ca. EUR 19.231,-)
papuanewguinea.com – US$ 25.000,- (ca. EUR 19.231,-)
groovetube.com – US$ 15.500,- (ca. EUR 11.923,-)
photosight.com – US$ 15.000,- (ca. EUR 11.538,-)
pornphone.com – US$ 13.000,- (ca. EUR 10.000,-)
tapshoes.com – US$ 12.000,- (ca. EUR  9.231,-)
laparisienne.com – US$  9.500,- (ca. EUR  7.308,-)
dimotoo.com – EUR  7.000,-
ttbc.com – US$  7.480,- (ca. EUR  5.754,-)
pccity.com – US$  7.155,- (ca. EUR  5.504,-)

Weitere Domain-Preise finden Sie unter:
> http://www.domain-spiegel.de

Quelle: dnjournal.com, sedo.de

answers.travel – ernste Zweifel an Rekorderlös

Vor kurzem überraschte die Endung .travel mit dem Verkauf von answers.travel für kolportierte US$ 3,3 Mio. Nun kursiert eine Presseinformation über eine Untersuchung der Hudson Crossing Advisory. Deren Untersuchung über den so genannten zweiten Domain-Markt bringt es auf den Punkt: Domain-Endungen, die vollständige Begriffe darstellen – wie .travel – sind hochwertiger als irgendwelche Kürzel wie .pro. Und die Seiten von Hudson Crossing liefern den Hintergrund für diese Erkenntnis.

In einer verbreiteten Presseinformation wird auf die Untersuchung der Hudson Crossing Advisory Bezug genommen. Die Untersuchung stellt fest, dass .com von Anbeginn das Internet beherrscht. Keine andere Domain-Endung ist so erfolgreich, und keine, die versucht hat, es ihr gleich zu tun, vermochte nur ansatzweise ihr Niveau zu erreichen. Zudem stellt die Untersuchung, die bereits bei den Begrifflichkeiten Schwierigkeiten zu haben scheint und Domain-Endungen als Registries apostrophiert, fest, dass nur sieben Domain-Endungen Bedeutungen in sich tragen, darunter .jobs, .museum, .travel, .info sowie .name, während die übrigen alle vollkommen bedeutungslos sind. Letzteres meint, laut der Presseinformation, ein gewisser Kirk Bradshaw von einer Bradshaw Consulting.

Nachdem .com König ist und andere Domain-Endungen nichts, bleiben die sieben Endungen, die eine eigene Bedeutung haben. Und von diesen wieder nur vier, deren Markt einen signifikanten Wert besitzen: .travel wegen der Investitionen der Reiseindustrie, .tv wegen der Medienindustrie, .jobs wegen der Online-Jobvermittlungs-Industrie und .museum wegen der Museumswerbung, die allerdings gering sei. Da .jobs- und .museum-Domains nur an legitimierte Institutionen vergeben werden, bleiben lediglich .tv und .travel als Domain-Endungen mit Zukunft übrig. Und da .travel wirklich die Endung ist, die auch eine ordentliche Bedeutung hat, ist sie die beste. Das, so heisst es in der Presseinformation, sieht man ja auch an der gerade so teuer verkauften answers.travel.

Ob es diese Untersuchung von Hudson Crossing Advisory wirklich gibt? Wir wissen es nicht. Doch deren Inhalt und Aussage, soweit er an die Öffentlichkeit getragen wird, sind mehr als zweifelhaft. Vieles spricht dafür, dass sie Bestandteil einer großangelegten Werbeaktion für die Endung .travel ist, die mit dem angeblichen Verkauf von answers.travel für US$ 3,3 Mio. ihren Ausgang nimmt. Deutlich wird das an der Selbstdarstellung des die Untersuchung durchführenden Unternehmens Hudson Crossing Advisory. Der Schwerpunkt der Beratungspraxis und -erfahrung von Hudson Crossing liegt auf dem Feld der Reiseindustrie. Kein Wunder also, wenn die im US-amerikanischen Raum viel zitierte Untersuchung zu dem Ergebnis führt, dass eigentlich alle Domain-Endungen außer .com gar nichts taugen, bis auf, nun ja: .travel.

Beeindruckend sind denn auch die detaillierten Ausführungen zu den Ansichten von John Marshall von Travel Domain Partners, eine Gruppe und ein Name, die/der allein im Zusammenhang mit der Pressemitteilung in Erscheinung treten (wie schon der von Kirk Bradshaw). John jedenfalls fragte seine 15jährige Tochter, ob sie sich unter answers.pro, answers.aero, answers.ws und answers.travel etwas konkretes vorstellen könne. Nur bei .travel schaltete sich ihre Phantasie ein. Und dieses bisschen Phantasie scheint mehr zu sein, als Hudson Crossing Advisory bei der Vermarktung von .travel zu Gebote stand.

Wir erlauben uns nach dieser Presseinformation weiter daran zu zweifeln, dass die Domain answers.travel tatsächlich zum Preis von US$ 3,3 Mio. verkauft wurde.

Die vielfach erwähnte Presseinformation finden Sie beispielsweise unter:
> http://uk.sys-con.com/node/813508
> http://www.traveldailynews.com/pages/show_page/29068

Quelle: eigene Recherche

DENIC & Co – Domainpulse 2009 in Dresden

Eines der wichtigsten Ereignisse gleich zu Beginn dieses Jahres (wie alle Jahre) ist die von den drei deutschsprachigen Domain-Verwaltungen DENIC eG, Nic.at und SWITCH abwechselnd organisierte Domainpulse im Februar.

Gastgeber der Domainpulse 2009 ist DENIC eG. Die Veranstaltung findet diesmal in Dresden statt, und wird vom 12. bis 13. Februar 2009 abgehalten. Als Gastredner erwartet man den Philosophen Peter Sloterdijk, unter anderem bekannt aufgrund der Sendung „Das Philosophische Quartett“ und seiner „Sphären Trilogie“. Weiter mit dabei sind Staatsminister Dr. Johannes Beermann und Markus Beckedahl von netzpolitik.org.

Zu den Themen gehört insbesondere die Einführung neuer generischer Domain-Endungen, die in einem Panel mit Olof Nordling (ICANN), Tim Schumacher (Sedo), Dirk Krischenowski (DotBerlin und DOTZON GbR) und anderen besprochen werden. Die Rechtsabteilungen der drei Verwaltungen beschäftigen sich am zweiten Tag der Veranstaltung mit der Frage, ob Registries für rechtsverletzende Domains haften.

Die Tagung findet im Maritim Hotel & Internationales Congress Center Dresden, Ostra-Ufer 2, 01067 Dresden statt. Weitere Informationen und Anmeldung unter:

> http://domainpulse.de

Quelle: domainpulse.org

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