Newsletter-Ausgabe #370: Juli 2007

Themen: Statistik – .de klettert auf 11 Millionen | .asia – Sunrise-Zeitplan veröffentlicht | Neue TLDs – ICANN bereitet Runde 3 vor | KG Berlin – die TLD macht den Unterschied | Bilanz – Ein Jahr Streitschlichtung bei .eu | masculine.com – Hormonschub für EUR 150.000,- | Seattle – Domains am runden Tisch

Statistik – .de klettert auf 11 Millionen

Das deutsche Landeskürzel knackt die nächste Million: nachdem Ende Juni 2006 die 10millionste .de-Domain registriert worden war, vermeldet die zentrale Domain-Verwaltung DENIC eG knapp ein Jahr später bereits die Anmeldung der 11millionsten .de-Domain.

Die Top Level Domain .de hat ein weiteres Kapitel in ihrer Erfolgsgeschichte geschrieben: am Montag, den 26. Juni 2006 stieg mit huettenberger-case-fabrik.de die Zahl der insgesamt registrierten .de-Domains erstmals auf über zehn Millionen. Wer im Fall der elfmillionsten Adresse die Jubiläumsdomain erwischt hat, wurde bisher nicht bekannt; klar ist aber, dass innerhalb nicht einmal eines Jahres über eine Million .de-Domains netto neu angemeldet wurden und .de seine Spitzenstellung unter den ccTLDs weiter festigen konnte. Übertroffen wird .de nach wie vor lediglich vom Altmeister .com, der auch diesmal mit einem Zugewinn von knapp 1,2 Millionen Domain-Namen alle anderen Endungen in den Schatten stellt und noch im Monat Juli 2007 auf über 70 Millionen klettern wird.

Das Tief aus dem Mai hat .org offenbar überwunden: musste man im Wonnemonat noch einen herben Verlust von 125.000 Domains verkraften, scheint im Juni mit einem Anstieg von etwas über 105.000 Domains wieder die Sonne. Dagegen konnte .net die guten Zahlen der Vormonate nicht ganz halten, und steht dank eines Zugewinns von knapp 120.000 Domains nunmehr bei 9,9 Millionen. Nach den tollen Monaten des Jahres 2007 wieder etwas schwächer zeigt sich .us, das diesmal mit 9.945 neuen Domains netto hinter dem Ergebnis aus dem Mai 2007 mit seinerzeit sogar 20.462 neuen Domains deutlich zurückbleibt.

Zum Schluss noch ein Blick nach China: im weltweiten Vergleich hat das chinesische Landeskürzel .cn seit der Liberalisierung der Vergaberegeln Ende 2002 kräftig an Registrierungen hinzugewonnen. Wie die Vergabestelle CNNIC bekanntgab, stieg die Gesamtzahl der registrierten .cn-Domains im Mai 2007 erstmals auf über 5,3 Millionen; aktuell liegt .cn bei 5.303.115. Damit ist .cn nach den Top Level Domains .de (Deutschland) und .uk (Großbritannien) zur drittgrössten Länderendung weltweit aufgestiegen. Ein Ende dieses rapiden Wachstums ist nicht in Sicht: zuletzt hat CNNIC angekündigt, die Werbeaktion mit Sonderpreisen für .cn-Domains bis Jahresende zu verlängern.

Die aktuellen Domain-Zahlen:
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.de – 11.055.978 – (Vergleich zum Vorjahr: + 75.970)
.at – 779.577 – (Vergleich zum Vorjahr: + 13.968)
.com – 69.240.748 – (Vergleich zum Vorjahr: + 1.178.191)
.net – 9.854.873 – (Vergleich zum Vorjahr: + 119.897)
.org – 5.913.257 – (Vergleich zum Vorjahr: + 105.156)
.info – 4.829.930 – (Vergleich zum Vorjahr: + 140.911)
.eu – 2.463.114 – (Vergleich zum Vorjahr: + 43.574)
.biz – 1.750.925 – (Vergleich zum Vorjahr: + 22.552)
.us – 1.258.955 – (Vergleich zum Vorjahr: + 9.945)

insgesamt: 107.147.357 (Stand 1. Juli 2007)

Aktuelle Domain-Zahlen finden Sie unter:
> http://www.domain-recht.de/

Weitere Registrar-Statistiken finden Sie unter:
> http://www.registrarstats.com

Quelle: peopledaily.com.cn, eigene Recherche

.asia – Sunrise-Zeitplan veröffentlicht

DotAsia, Verwalterin der neuen Top Level Domain .asia, hat den vorläufigen Rahmenzeitplan für die Einführung bekannt gegeben. Mit Hilfe eines zeitlich gestaffelten Sunrise-Systems soll es Domain-Spekulanten besonders schwer gemacht werden, vorzeitig an die begehrtesten der neuen Domains zu gelangen.

Nach Angaben von DotAsia haben Internetnutzer allein im Februar 2007 knapp 310.000 mal bei Overture nach dem Begriff „asia“ im Internet gesucht. Dies zusammen mit mehr als 400 Millionen potentiellen Kunden im asiatischen Raum verspricht nicht, nur aus Sicht des Verwalters .asia, der TLD eine große Zukunft. Um angesichts des erwarteten Ansturms die Einführungsphase geordnet verlaufen zu lassen, hat man sich für eine mehrstufige Sunrise Period entschieden, die sich in drei Hauptphasen unterteilt. Am 9. Oktober 2007 geht es mit Phase 1 los, in der Regierungen aus der Asia-/Australia-/Pazifikregion ihre Domains bevorrechtigt anmelden können. Dem geht eine Vorphase voraus, innerhalb derer von diesen Regierungen zunächst Vorschläge für eine Liste reservierter Domain-Namen ihrer jeweiligen lokalen Community gemacht werden können, darunter in erster Linie Länder-, Provinz- und Städtenamen; diese können dann später „aktiviert“ werden.

Phase 2, deren Startschuss ebenfalls im Oktober 2007 fällt, ist vor allem für die Inhaber von Markenrechten von Bedeutung, wobei drei verschiedene Unterphasen zu unterscheiden sind: in Phase 2a („früher-Vogel-Phase“), die bis 30. Oktober 2007 dauert, haben Marken mit Antragstellung vor dem 16. März 2004 das erste Zugriffsrecht, wobei die Marke veröffentlicht und in Benutzung sein muss. In Phase 2b folgen ab 15. November 2007 Marken mit Antragstellung und Eintragung vor dem 6. Dezember 2006, bevor in Phase 2c Marken in Kombination mit Begriffen aus dem Bereich der Klasse, für die die Marke Schutz geniesst, angemeldet werden dürfen. Wie bei dotEU gibt es auch diesmal einen „Verification Agent“ der auf die strikte Einhaltung der Regeln achtet. In Phase 3, die im November 2007 stattfinden soll und bis 15. Januar 2008 andauert, können dann schließlich eingetragene Unternehmen und Organisationen ihren Namen bevorrechtigt anmelden, noch bevor am 8. Februar 2008 die allgemeine Landrush-Phase beginnt.

Die Registrierung von .asia steht grundsätzlich fast jedermann offen. Möglich macht dies eine extrem grosszügige Definition des Kreises an Registrierungsberechtigten. So genügt es, wenn ein für die Domain benannter Kontakt aus der .asia-Community stammt. Mit anderen Worten: um eine .asia-Domain erhalten zu können, muss lediglich entweder der Domain-Inhaber, der admin-c, der tech-c (üblicherweise der Registrar) oder der so genannte billing-c (im Regelfall auch der Provider) in einem der insgesamt 73 assoziierten Länder seinen Sitz haben. Hierzu zählen neben klassischen asiatischen Ländern wie Japan, China, Thailand und Korea auch Australien, Zypern, Neuseeland, Saudi-Arabien und die Türkei. Zwischen natürlichen und juristischen Personen wird ebenfalls nicht unterschieden.

Was die neuen Domains kosten, ist derzeit indes noch offen. Vor Angeboten mit kostenpflichtiger Vormerkung muss gewarnt werden; verbindliche Vorbestellungen sind derzeit noch nicht möglich.

Weitere Informationen zu .asia finden Sie unter:
> http://www.dotasia.org/

Quelle: forbes.com, dotasia.org, eigene Recherche

Neue TLDs – ICANN bereitet Runde 3 vor

Am vergangenen Wochenende ging das 2. Treffen der Internet-Verwaltung ICANN in diesem Jahr, das diesmal in Puerto Rico stattfand, zu Ende. Beherrschendes Thema war einmal mehr die Einführung neuer Top Level Domains, und ICANN-CEO Paul Twomey hatte allen Anlass, optimistisch in die Zukunft zu blicken.

Nach den ersten beiden Runden in den Jahren 2000 und 2004 steht das Domain Name System (DNS) unmittelbar vor Runde drei. „Dank der in San Juan gemachten Fortschritte befinden wir uns auf Kurs, so dass 2008 die Einführung beginnen kann“, gab ein zufriedener Paul Twomey zu Protokoll. Die Erweiterung zielen dabei in zwei verschiedene Richtungen: zum einen arbeitet ICANN an dem klassischen Bewerbungsprozess, wie er etwa der Einführung von .info oder .mobi vorausging, und der zu einem Registrierungsbeginn Mitte 2008 führen soll. Derzeit bastelt ICANN noch an dem Regelwerk, das den Einführungsprozess ordnen soll. Heftig diskutiert wird dabei unter anderem die Frage, ob ICANN politischen Einfluss auf die neuen Endungen nehmen soll, oder TLDs wie zum Beispiel .nazi oder .jihad von vornherein ausgeschlossen sind, auch wenn der Bewerber ein überzeugendes Konzept vorlegt. Eine besondere Rolle spielen auch geoTLDs wie .berlin, .paris oder .nyc, deren Vertreter in Puerto Rico an den ICANN-Vorstand appellierten, eine verbindliche Zeitplanung vorzulegen.

In eine völlig neue Richtung geht ICANN daneben mit internationalisierten Top Level Domains (IDNs) auf Ebene der Top Level Domain. Demnach würde auch bei den TLDs die bisherige Beschränkung auf den ASCII-Zeichensatz mit den Buchsten a-z, den Ziffern 0-9 und dem Bindestrich entfallen, so dass Domain-Namen vollständig in chinesischen oder kyrillischen Zeichen möglich wären. Nach Angaben von Twomey machen die technischen Entwicklungen grosse Fortschritte. Klappt alles wie geplant, könnten die neuartigen Domains bereits im November diesen Jahres live in der Root Zone getestet werden. Etwas zäher werden sich allerdings die Regeln für ihre Vergabe gestalten; hier rechnet ICANN mit einer Dauer von bis zu zwei Jahren für die Entwicklung. Probleme bereiten vor allem Überschneidungen; so sieht etwa das Wort „restaurant“ in kyrillisch wie das lateinische „pectopaht“ aus. ICANN muss zudem prüfen, ob beispielsweise der .cn-Registry auch die Verwaltung der IDN-Variante übertragen wird. Vor Mitte des Jahres 2008 ist ungeachtet aller technischen Fortschrittte mit einer Entscheidung daher kaum zu rechnen.

Zu guter Letzt kam auch das Dauerthema IPv6 zur Sprache. Inzwischen ist unstreitig, dass der Adressraum mit dem bisherigen Protokoll IPv4 in wenigen Jahren zu Ende gehen wird. Dr. Vint Cerf rief daher die Verantwortlichen auf, in IPv6 zu investieren und es einzusetzen. So hat etwa die mexikanische NIC angekündigt, ab 1. Januar 2011 nurmehr das neue Protokoll zu verwenden; dass andere Registries nachziehen, steht zu erwarten.

> http://www.icann.org

Quelle: icann.org, ap.org, pcworld.com

KG Berlin – die TLD macht den Unterschied

Die Tschechische Republik führte über ihre Botschaft in Berlin mehrere einstweilige Verfügungsverfahren vor dem dortigen Landgericht. Im Fall um die Domain-Namen tschechische-republik.ch, tschechische-republik.com und tschechische-republik.at erging im September 2006 eine Entscheidung, die nun vom Kammergericht Berlin (Urteil vom 29.05.2007, Az. 5 U 153/06) überprüft wurde.

Die Domain-Inhaberin hatte die Domain-Namen auf der Handelsbörse Sedo angeboten und mit den Domains Werbung für ein Hotelbuchungssystem betrieben. Als dies bekannt wurde, wandte sich der stellvertretende tschechische Botschafter in Deutschland an die Domain-Inhaberin und forderte diese zur Unterlassung, Freigabe und Auskunft auf. Die Domain-Inhaberin nahm die Domains von der Handelsplattform, unterschrieb aber die Unterlassungserklärung nicht, gab die Domains nicht frei und gab auch keine Auskunft über Einkünfte, die sie über die Domains erzielte hatte.

Die Tschechische Republik beantragte daraufhin eine einstweilige Verfügung auf Unterlassung der Nutzung, zur Kennzeichnung von Internetdomains die Bezeichnung „tschechische-republik“ zu nutzen. Sie berief sich dabei auf ihr Namensrecht (§ 12 BGB), das auch dann gelte, wenn sie unter dieser Bezeichnung als deutsche Übersetzung nicht auf ihrem Territorium, sondern im deutschsprachigen Raum auftrete und allgemein unter diesem Namen bekannt sei. Das Gericht folgte dem Antrag, gegen den die Domain-Inhaberin Widerspruch einlegte und berief sich dabei unter anderem darauf, dass die Klägerin nicht die Inhaberin des Namensrechts „Tschechische Republik“ sei, weil sie diesen Namen nicht führe. Die Entscheidung über den Widerspruch (LG Berlin, Urteil vom 26.09.2006, Az. 9 O 355/06) fiel jedoch ebenfalls zu Gunsten der Antragstellerin aus. Nun legte die Antragsgegnerin Berufung ein und die Sache kam vor das Kammergericht Berlin.

Auch das KG Berlin (Urteil vom 29.05.2007, Az.: 5 U 153/06) ist der Ansicht, der Klägerin stehe das Namensrecht (§ 12 BGB) zur Seite, und charakterisiert den Unterlassungsanspruch sogar als „dringend“. Es bestätigt die Begründung des Landgerichts in allen Punkten: Es handele sich zwar bei dem als Domain registrierten Namen nicht um den offiziellen Staatsnamen, jedoch handele es sich um eine wörtliche Übersetzung des Staatsnamens in die deutsche Sprache, unter der die Klägerin im deutschsprachigen Raum auftritt. Die Rechtsverletzung bestehe auch hinsichtlich der Domain-Endung .com; die Entscheidung des Bundesgerichtshofs in der Sache solingen.info, bei der der BGH andeutete, dass es unter generischen Endungen keine zwingende Zurechnung der Domain zum Namensträger geben müssen, greife in diesem Falle nicht. Der BGH erwog die Endungen .biz und .pro als mögliche Ausnahmen. Da .com jedoch eine kommerzielle Endung ist, und Namensträger auch durchaus den Namen kommerziell verwerten (siehe die Entscheidung zu badwildbad.com), bestehe für diesen Fall eine Namensanmaßung.

Doch gesteht das Kammergericht zurecht zu, dass die Entscheidung der Vorinstanz zu weit geht, wo die Nutzung des Namens unter jeder Top Level Domain untersagt wird. Das Kammergericht weist darauf hin, dass bei der Kombination der streitgegenständlichen Second Level Domain mit bestimmten sonstigen, nicht länderspezifischen Top Level Domains eine Zurechnungsverwirrung dabei durchaus ausscheiden könne. Zudem sei noch unklar, welche weiteren Top Level Domains initiiert werden, bei denen ebenfalls keine Zurechnungsverwirrung entstehe. Die Antragstellerin nahm wohl deshalb den weitergehenden Antrag zurück, und beschränkte sich auf die drei Endungen .at, .ch und .com.

Die Entscheidung findet man unter:
> http://medien-internet-und-recht.de/pdf/VT_MIR_2007_256.pdf

Das Urteil des LG Berlin findet man unter:
> http://www.czechembassy.org/servis/Soubor.asp?ID=21228

Spezialisierte Anwälte findet man unter:
> http://www.domain-anwalt.de

Quelle: medien-internet-und-recht.de, eigene Recherche

Bilanz – Ein Jahr Streitschlichtung bei .eu

Seit gut einem Jahr gibt es .eu-Domains, und seit ebenfalls gut einem Jahr wird um .eu-Domains gestritten; vornehmlich vor dem Tschechischen Schiedsgericht, das im Rahmen der ADR (Alternativen Streitbeilegungsordnung) tätig wird. Das Online-Markenmagazin markenbusiness.com zieht eine Bilanz; wir schließen uns an.

In einem zweiteiligen Artikel schafft markenbusiness.com einen Überblick über die Entscheidungslage in Rechtsstreiten über .eu-Domains vor dem alleine akkreditierten Schiedsgericht bei der Wirtschaftskammer und der Landwirtschaftskammer der Tschechischen Republik. Am 18. April 2006 erging die erste Entscheidung, die sich, wie in der Anfangsphase überwiegend der Fall, gegen EURid, die zentrale Vergabestelle selbst richtete. Seitdem sind gut 630 Entscheidungen ergangen, in die ca. 1.555 Domains involviert waren. Darunter finden sich zahlreiche umstrittene Domains, die auf undurchsichtigen Markenanmeldungen beruhen. Die Rechtsprechung des Schiedsgerichts blieb seinerseits undurchsichtig und wies Anträge gegen Inhaber von Marken wie „Barc&Elona“ und „FRANKF&URT“ zurück, ließ aber dem Inhaber der Marke „ox&ford“ die Domain oxford.eu.

Gesichert ist die Rechtsprechung jedenfalls im Hinblick darauf, dass im Zusammenhang mit der .eu-Sunrise lediglich angemeldete, aber noch nicht eingetragene Marken keine Berechtigung an der entsprechenden .eu-Domain evozierte. Unter Verweis auf eine statistische Erhebung von Rechtsanwalt Jan Gerd Mietzel in der Fachzeitschrift Multimedia und Recht (MMR) dokumentiert marken business.com, dass zu Beginn der Streitbeilegungen mehrheitlich Prozesse gegen EURid geführt wurden, mittlerweile aber immer mehr Domain-Inhaber als Antragsgegner in Erscheinung treten.

In der Regel werden die Entscheidungen von einem „Richter“ (Panel) gefällt. Von einem dreiköpfigen Entscheidungs-Panel wird, erwartungsgemäß, weniger Gebrauch gemacht, was wohl am ehesten auf die deutlich höheren Kosten zurückzuführen ist. Die Kosten beginnen bei EUR 1.850,- für ein einfaches Panel und ein oder zwei streitige Domains. Nach oben sind preislich keine Grenzen gesetzt. Ein Streit über 6 bis 9 Domains mit drei Richtern verursacht Kosten in Höhe von EUR 5.020,-. Weitere festzusetzende Aufpreise ergeben sich mit weiteren Domains, über die entschieden werden soll. Verfahrenssprache ist überwiegend englisch. Das beruht auf dem Umstand, dass Verfahren gegen EURid, und die waren in der Anfangsphase die Mehrheit, auf englisch zu führen sind. Aber auch deutschsprachige (ca. 43) und niederländische (ca. 24) Entscheidungen findet man zu Genüge, auch wenn das Verhältnis nach Anzahl der Domain-Registrierungen in den Ländern nicht abgebildet wird. Denn allein 795.639 Domain-Namen sind in Deutschland registriert, während es in England bisher lediglich 344.225 und in den Niederlanden 328.919 Adressen sind.

Neben den über 630 Endentscheidungen gibt es auch 17 Zwischenbescheide. Darunter findet sich jener über die Domain flights.eu, mit dem der EuGH angerufen wird, um dort zu klären, ob und welche weitergehenden Entscheidungskompetenzen das Tschechische Schiedsgericht hat. Und über hotel.eu, bei der der Inhaber des Domain-Namens sechs Monate Zeit eingeräumt bekam, innerhalb der er Nachweise über die „einschlägige“ Nutzung der Domain hotel.eu vorlegen kann.

Doch weder muss das Tschechische Schiedsgericht am Anfang noch am Ende eines Streits um eine .eu-Domain stehen. Sowohl von Anbeginn als auch nach der Beendigung eines Streitbeilegungsverfahrens vor dem Tschechischen Schiedsgericht steht den Beteiligten der ordentliche Rechtsweg vor den Zivilgerichten offen.

Die beiden Artikel von markenbusiness.com findet man unter:
> http://www.markenbusiness.com/de/news.php?newsid=5333
> http://www.markenbusiness.com/de/news.php?newsid=5334

Das informative ADR-Entscheidungs-Wiki von Rechtsanwalt Thomas Schafft findet man unter:
> http://www.adr-decisions.eu/wiki/index.php?title=Main_Page

Quelle: markenbusiness.com, adr.eu, eigenen Recherche

masculine.com – Hormonschub für EUR 150.000,-

Als hätte die T.R.A.F.F.I.C in New York eine Euphorie der besonderen Art entfacht, zeigten sich die parallel zu dem Domainer-Treffen an anderem Ort erzielten Domain-Preise auf nicht minder hohem Niveau. Eine .cc-Domain erzielte US$ 70.000,-, und masculine.com ganze EUR 150.000,-.

Exotische Domain-Endungen zeigten in den vergangenen beiden Wochen, dass ihr Markt immer stärker in den Vordergrund rückt. Dazu zählte cc.cc, deren Preis mit US$ 70.000,- (ca. EUR 52.019,-) geradezu exorbitant anmutet, gefolgt von der besser bekannten „Fernsehen“-Endung .tv (Tuvalu) mit six.tv für eindeutige US$ 25.000,- (ca. EUR 18.578,-) und mo/neyta/lks.tv für sprichwörtliche US$ 15.000,- (ca. EUR 11.147,-). Weiter gesellten sich dazu astalavista.cc für US$ 3.700,- (ca. EUR 2.750,-), die kongolesische pc.cd zu EUR 2.500,- und die weitblickende eurovison. tv für US$ 2.117,- (ca. EUR 1.573,-) nebst dem dominios.tv für EUR 1.500,-. Die chinesische Third Level Domain cameras.com.cn fixierte sich auf US$ 4.000,- (ca. EUR 2.973,-), und ebenfalls eine Third Level Domain, allerdings aus Neuseeland, war cq.co.nz für US$ 2.500,- (ca. EUR 1.858,-).

Aus Europa fanden sich zahlreiche hochpreisige Domains zusammen, angefangen mit codes.co.uk für US$ 60.000,- (ca. EUR 44.588,-), gefolgt von plumbingsupplies.co.uk für runde GBP 6.000,- (ca. EUR 8.907,-). Aus Spanien kamen vier erstaunlich sehenswerte Domains, von der großzügigen apartamentos.es zu EUR 30.000,- über zorras.es für EUR 6.200,- und idealo.es für EUR 5.000,- bis eviajes.es für EUR 2.400,-. Ebenfalls vertreten waren die Schweiz und Frankreich mit heidi.ch für EUR 11.000,- und dcf.fr für EUR 3.600,-. Weiter gab es .eu-Domains wie biiorad.eu zu EUR 2.500,- und pgz.eu für US$ 3.300,- (ca. EUR 2.452,-) sowie auch Nordamerikanisches mit christian.us für US$ 13.500,- (ca. EUR 10.032,-) und degrees.ca für US$ 8.995,- (ca. EUR 6.685,-). Schließlich ein reger Reigen aus deutschen Landen:

solar4you.de – EUR 20.000,-
red.de – EUR 20.000,-
check.de – EUR 20.000,-
stadion.de – EUR 8.250,-
welt-der-pferde.de – EUR 5.000,-

Unter den generischen Endungen gibt es Sieger und Verlierer. Unter letzteren kann man durchaus tvs.mobi zum Preis von US$ 2.960,- (ca. EUR 2.200,-) und mediashop.biz für immerhin EUR 2.500,- sehen. Hingegen zeigt sich .info stark:

christian.info – US$ 35.000,- (ca. EUR 26.010,-)
booking.info – US$ 11.500,- (ca. EUR 8.546,-)
poems.info – US$ 7.000,- (ca. EUR 5.202,-)
cigars.info – EUR 4.999,-
shows.info – US$ 3.000,- (ca. EUR 2.229,-)
graf.info – US$ 3.000,- (ca. EUR 2.229,-)

Damit war .info hochpreisiger als .net und.org, bei denen playtennis.net mit US$ 25.000,- (ca. EUR 18.578,-) am höchsten einstieg, und moviles.net mit immerhin noch EUR 8.420,- ein stark besetztes Mittelfeld eröffnete:

handicapped.org – US$ 10.300,- (ca. EUR 7.654,-)
videopoker.net – US$ 10.100,- (ca. EUR 7.506,-)
skillgames.net – EUR 7.000,-
sermon.net – US$ 9.000,- (ca. EUR 6.688,-)
flashcomponents.net – US$ 8.275,- (ca. EUR 6.149,-)
marktplatz.org – EUR 5.500,-
officialcitysites.org – US$ 6.105,- (ca. EUR 4.537,-)
fairr.org – US$ 5.750,- (ca. EUR 4.273,-)
rooms.org – US$ 5.130,- (ca. EUR 3.812,-)
icontec.org – US$ 4.888,- (ca. EUR 3.632,-)
hymn.org – US$ 4.500,- (ca. EUR 3.344,-)
marquette.net – US$ 4.390,- (ca. EUR 3.262,-)
nightshift.net – US$ 3.840,- (ca. EUR 2.854,-)
ecard.net – US$ 3.433,- (ca. EUR 2.551,-)
orders.net – US$ 3.000,- (ca. EUR 2.229,-)

Schließlich rundete .com mit der teuersten Domain, nämlich masculin.com zum Preis von EUR 150.000,- nebst weiterer vier Domains im sechsstelligen US$-Bereich, die Sache nach oben ab:

dreamlife.com – US$ 171.750,- (ca. EUR 127.633,-)
hotproperty.com – US$ 120.000,- (ca. EUR 89.176,-)
wifelover.com – US$ 100.930,- (ca. EUR 75.005,-)
myfi/nance.com – US$ 100.000,- (ca. EUR 74.314,-)
18-wheeler.com – US$ 82.390,- (ca. EUR 61.227,-)
encrypt.com – US$ 76.000,- (ca. EUR 56.478,-)
kit.com – US$ 75.698,- (ca. EUR 56.478,-)
pat.com – US$ 63.000,- (ca. EUR 46.818,-)
toga.com – US$ 60.000,- (ca. EUR 44.588,-)
mylook.com – US$ 40.250,- (ca. EUR 29.911,-)
tasks.com – US$ 40.000,- (ca. EUR 29.725,-)
newcomputer.com – US$ 35.735,- (ca. EUR 26.556,-)
poolservice.com – US$ 22.175,- (ca. EUR 16.479,-)
boris.com – US$ 20.750,- (ca. EUR 15.420,-)
fatbusters.com – US$ 20.051,- (ca. EUR 14.901,-)
ens.com – US$ 19.000,- (ca. EUR 14.120,-)
accessbank.com – US$ 17.801,- (ca. EUR 13.229,-)
hotpicture.com – US$ 15.700,- (ca. EUR 11.667,-)
healthyplanet.com – US$ 15.350,- (ca. EUR 11.407,-)
kayakers.com – US$ 15.166,- (ca. EUR 11.270,-)
privatelife.com – US$ 15.000,- (ca. EUR 11.147,-)
polytechnic.com – US$ 15.000,- (ca. EUR 11.147,-)
nee.com – US$ 15.000,- (ca. EUR 11.147,-)
autostores.com – US$ 15.000,- (ca. EUR 11.147,-)
austinnews.com – US$ 15.000,- (ca. EUR 11.147,-)
summithealth.com – US$ 14.900,- (ca. EUR 11.073,-)
santai.com – US$ 13.500,- (ca. EUR 10.032,-)
webmoviesearch.com – US$ 13.200,- (ca. EUR 9.809,-)
southsudan.com – US$ 12.500,- (ca. EUR 9.289,-)
pcp.com – US$ 12.000,- (ca. EUR 8.918,-)
plus44.com – GBP 6.000,- (ca. EUR 8.907,-)
poda.com – EUR 8.800,-
freshscents.com – US$ 11.800,- (ca. EUR 8.769,-)
landscapingstones.com – US$ 11.450,- (ca. EUR 8.509,-)

Weitere Domain-Preise finden Sie unter:
> http://www.domain-spiegel.de

Quelle: dnjournal.com, sedo.de, domainnamewire.com

Seattle – Domains am runden Tisch

Im August treffen sich die Domainspezialisten wieder zum Name Intelligence’s 2007 Domain Roundtable, der erneut in Seattle, im US-Bundesstaat Washington abgehalten wird. Für das Treffen vom 13. bis zum 15. August kann man sich ab sofort registrieren lassen.

Die unterschiedlichsten Typen aus der Domain-Industrie finden beim Roundtable zusammen. Vertreter von ICANN werden ebenso erwartet wie einzelne Domainer und größere Unternehmen. Auch anlässlich dieser Veranstaltung findet eine große Domain-Auktion statt. Nein, es ist die größte, die bis dahin jemals abgehalten worden sein wird. Es scheint, als könnten sich zwei zufälligerweise im Domain-Umfeld tätige Menschen nicht treffen, ohne schnell eine Domain-Auktion abzuhalten.

Das Treffen beginnt bereits am Abend des 12. August mit einem Cocktail-Empfang. Anderntags geht es dann nach dem Frühstück wirklich los, mit einem Überblick über die Medien, die Domain-Neuigkeiten verbreiten. Es folgen sodann unterschiedliche Veranstaltungen zum Domain-Handel, zu Affiliate-Programmen, zu Domain-Bewertungen und zahlreiches zur Bewirtschaftung von Domains sowie zu Rechtsfragen. Redner, Referenten und Diskussionspartner für die zahlreichen Veranstaltungen stehen bisher noch nicht fest. Eine Veranstaltung am zweiten Tag, an dem mehrere Veranstaltungen parallel ablaufen, beschäftigt sich voll und ganz mit .mobi, eine weitere mit country code Top Level Domains und noch eine mit IDNs, den so genannten UmlautDomains. Das volle Spektrum der Domain-Wirtschaft scheint damit abgedeckt zu sein.

Die Domain Roundtable Konferenz wird vom 13. bis zum 15. August 2007 im Seattle Sheraton abgehalten. Frühe Reservierungen sind vergünstigt zum Preis von US$ 1.495,- zu haben.

Weitere Informationen und Anmeldung unter:
> https://www.domainroundtable.com
> https://www.domainroundtable.com/registration/

Quelle: domainnewswire.com, eigenen Recherche

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