Newsletter-Ausgabe #392: Dezember 2007

Themen: TLD-IDNs – ICANN drückt aufs Tempo | Statistik – Domain-Zahlen rauschen in den Keller | Update – Neues von .bb, .berlin und .md | OLG Koblenz – Meinungsäußerung in Internetforen | Weihnachten – der Wunschzettel eines Domainers | guy.com – Preis in fünf Wochen versechsfacht | Sedo – Tipps für den Portfolio-Verkauf

TLD-IDNs – ICANN drückt aufs Tempo

Die Internet-Verwaltung ICANN macht bei der Einführung internationalisierter Top Level Domains rasche Fortschritte: sechs Wochen nach dem Beginn des öffentlichen Testprogramms hat ICANN bekanntgegeben, dass bereits im Februar 2008 der neue Standard verabschiedet werden soll.

Seit Mitte Oktober 2007 können Nutzer aus aller Welt vollständig internationalisierte Domain-Namen (IDNs) in elf Sprachen testen. Zu diesem Zweck hat ICANN elf so genannte Labels in unterschiedlichen Sprachen in die Root Zone eingetragen. Die Labels repräsentieren dabei jeweils den Begriff „test“ in den Sprachen Arabisch, Persisch, Chinesisch (vereinfacht wie traditionell), Kyrillisch, Koreanisch, Hebräisch, Japanisch, Tamilisch, Hindi und Griechisch. Zeitgleich hat ICANN für sämtliche Testdomains so genannte „Wiki“-Seiten geschaltet, die es den Testern ermöglicht, ihre Erfahrungen und Eindrücke mit den neuen Domain-Namen mit anderen Nutzern zu teilen. In einem ersten Update hat ICANN Zahlenmaterial veröffentlicht, das Einblick in die Testumgebungen der neuen Domain-Namen gibt.

Die meisten Beta-Tester kommen demnach aus dem chinesischsprachigen Raum; auf sie allein entfallen 40 Prozent der Tester, was viel über die Zukunftschancen von IDN-TLDs verrät. Mit gut 13,5 Prozent folgen russischsprachige Nutzer, knapp vor jenen aus Arabien mit 12,5 Prozent. Das wenigste Interesse äusserten Nutzer der Sprachen Hindi und Tamilisch, die es jeweils auf einen Anteil von nur etwas über 1,6 Prozent bringen. Dass diese Zahlen nur bedingt repräsentativ sind, zeigt die Art des Browsers, den die Tester bevorzugen: hier führt Netscape bzw. kompatible Browser deutlich vor Yeti; erst auf Platz 3 folgt der IE von Microsoft, der weltweit verbreitetste Internetseitenbetrachter. Viel spricht daher dafür, dass vor allem Technik-Freaks die neuen Domains testen.

Doch die vielen Beta-Tester scheinen Wirkung zu zeigen: galt es bisher als ausgemacht, dass die Testphase bis Mitte 2008 andauert, soll es jetzt viel schneller gehen. So hat eine als „design team“ bezeichnete Arbeitsgruppe der IETF (Internet Engineering Taskforce) überarbeitete Diskussionspapiere für die technischen Standards zur Implementierung der neuen Domains vorgelegt. ICANN drängt jetzt die Internet Community, sich an der in den letzten Zügen befindlichen Entwicklung durch Prüfung der Diskussionpapiere zu beteiligen. Dieser Entwicklungsschritt soll bald abgeschlossen und der neue Standard in den kommenden beiden Monaten veröffentlicht werden. Wann die neuen Domains dann zu registrieren sind, ist derzeit aber noch offen.

Weiteres Zahlenmaterial finden Sie unter:
> http://blog.icann.org/?p=239

Weitere Informationen finden Sie unter:
> http://idn.icann.org

Quelle: icann.org, eigene Recherche

Statistik – Domain-Zahlen rauschen in den Keller

Auch wenn die Abende im November ohnehin meist dunkel und düster sind – für die Domain-Verwaltungen waren sie rabenschwarz: Erstmals in diesem Jahr brachen gleich mehrere Endungen ein.

Grösster Verlierer ist VeriSign, Registry der beiden weltweit wichtigsten generischen Top Level Domains .com und .net. Gleich um über vier Millionen Domains ging es für .com in den vergangenen vier Wochen nach unten. Allerdings sollte an dieser Stelle nicht verschwiegen werden, dass es im Oktober 2007 noch einen überraschend hoher Nettoanstieg von ebenfalls über 4,1 Millionen gab, so dass letztlich eine Nivellierung eintritt. Anders dagegen bei .net, die sich im Oktober noch über ein Wachstum von etwa 450.000 Domains freuen durfte, während man im November um knapp 130.000 Adressen in den Keller rauschte. Dies dürfte .de aufatmen lassen, war .net in den vergangenen Monaten doch gefährlich nah an die bisher zweitplatzierte unter den weltweit wichtigsten Top Level Domains herangerückt. Zumal .de gegen den Trend zulegt, und dank eines Nettoanstiegs von etwa 87.000 Domains bei inzwischen über 11,5 Millionen Domains notiert.

Auch für .info ging es bergab. Konnte man im Oktober noch die Marke von fünf Millionen knacken, sorgt ein Verlust von über 87.000 Domains netto für ein erneutes Absinken unter die psychologisch nicht unwichtige Grenze. Konkurrent .biz verharrt dagegen auf altbekanntem Kurs, und legt wieder einmal um typische 21.000 Domains netto zu. Gegen den Strom schwimmt daneben auch .org, die um netto über 85.000 Domain-Namens nach oben klettert.

Zum Schluss noch ein Blick nach „down under“: wie die australische Domain-Verwaltung auDA mitteilt, freut man sich über die Registrierung der einmillionsten .au-Domain. Miss Heather Grierson, Managing Director des Unternehmens Elite Finance, hat mit der Anmeldung von elite-finance.com.au die Jubiläums-Domain erwischt. Noch vor fünf Jahren stand .au bei gerade mal 250.000 Domains, so dass .au seinen Anteil am Aufstieg der cc-TLDs verbuchen kann. Dazu beigetragen haben dürfte, dass auDA im November eine landesweite Marketing-Kampagne gestartet hatte, um die Millionenmarke zu knacken.

Die aktuellen Domain-Zahlen:
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.de – 11.524.091 – (Vergleich zum Vormonat: + 87.230)
.at – 782.878 – (Vergleich zum Vormonat: – 5.702)
.com – 70.771.756 – (Vergleich zum Vormonat: – 4.208.113)
.net – 10.535.718 – (Vergleich zum Vormonat: – 129.846)
.org – 6.330.688 – (Vergleich zum Vormonat: + 85.306)
.info – 4.923.726 – (Vergleich zum Vormonat: – 87.365)
.eu – 2.680.033 – (Vergleich zum Vormonat: + 53.063)
.biz – 1.894.832 – (Vergleich zum Vormonat: + 21.312)
.us – 1.363.430 – (Vergleich zum Vormonat: + 15.685)

insgesamt: 110.807.152 (Stand 1. Dezember 2007)

Aktuelle Domain-Zahlen finden Sie unter:
> http://www.domain-recht.de/

Weitere Registrar-Statistiken finden Sie unter:
> http://www.registrarstats.com

Quelle: auda.org.au, eigene Recherche

Update – Neues von .bb, .berlin und .md

Auf traumhaft schöne Inseln führt uns diesmal die Reise durch die Welt der ccTLDs. Aus deutschen Landen hört man dagegen altbekanntes – Streitigkeiten in der Politik. Gut, dass .asia da für Transparenz sorgt.

Die Top Level Domain .bb, offizielles Landeskürzel für die Karibikinsel Barbados, steht unter neuer Verwaltung. Wie die Internet-Regierung ICANN anlässlich einer Telefonkonferenz vom 20. November 2007 beschlossen hat, wechselt die Registry-Funktion vom Telekommunikationsunternehmen „Cable & Wireless“ auf die Regierung des Urlaubsparadieses. Nach einem ICANN-Bericht stösst die eigene TLD bei den Insulanern derzeit auf wenig Interesse, was allerdings mit der technischen Infrastruktur zusammenhängen kann. Seit 1999 können Domains mit der Endung .bb für umgerechnet knapp EUR 40,00 im Jahr registriert werden, wobei die Anmeldung Personen und Unternehmen mit Sitz auf Barbados vorbehalten ist. Ob mit dem Registrywechsel auch die Vergabebestimmungen gelockert werden, ist nicht bekannt.

Die geplante geoTLD .berlin kämpft weiter mit heftigem politischen Widerstand. Ein Antrag der CDU-Fraktion, zur Weiterentwicklung des Adressraumes die Einführung der Top Level Domain .berlin zu unterstützen, ist im Abgeordnetenhaus an der Mehrheit der rot-roten Regierungskoalition gescheitert. Einmal mehr machte die Regierung deutlich, dass man .berlin als Konkurrenz zum eigenen Städteportal berlin.de mit behaupteten 27 Millionen monatlichen Nutzern ansieht. Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit sieht bei .berlin laut heise.de zudem die Gefahr, dass eine Vermischung von öffentlichen und privaten Angelegenheiten eintritt. Mehr Unterstützung durch die einheimische Regierung, namentlich sogar dem Premierminister Francois Fillon, erfährt dagegen .bzh, die geplante Endung der Bretagne. Aktuell wird im Rahmen einer Machbarkeitsstudie die Erfolgsaussicht von .bzh näher geprüft, wobei Vertreter der dafür zuständigen Organisation „Breton Prospective“ bereits bei ICANN vorstellig wurden. Zudem läuft eine Online-Petition, in deren Rahmen .bzh bereits mehr als 15.000 Unterstützer für sich gewinnen konnte. Die Ergebnisse der Studie sollen noch im Dezember 2007 vorgestellt werden.

Domain-Registrierung per SMS – mit diesem neuen Service geht MoldData, Verwalterin der moldawischen Länderendung .md, an den Start. Allerdings steht das Angebot derzeit nur Kunden des Mobilfunkanbieters Moldcell zur Verfügung, der unter der Nummer 4959 Bestellungen entgegennimmt. Als Antwort auf die Bestellung erhält man eine SMS mit einem „Validation Code“, über den man dann binnen 10 Tage die Registrierung über das Internet bestätigen muss.

Abschließend noch eine Nachricht für Neugierige: DotAsia, Verwalterin der neuen Asien-Domain .asia, hat eine Liste mit allen bisher vorgemerkten .asia-Domains veröffentlicht. Die Liste mit Stand 15. November 2007 enthält damit sämtliche Domains aus dem Pionieer Program, die Domains aus Phase 2a der Sunrise Period sowie die von der Registry reservierten Adressen.

Weitere Informationen zu .bb finden Sie unter:
> http://domains.org.bb/

Weitere Informationen zu .bzh finden Sie unter:
> http://www.pointbzh.com/www/bzh/

Weitere Informationen zu .md finden Sie unter:
> http://www.nic.md/

Die .asia-Listen finden Sie unter:
> http://short4u.de/4755a977125f3

Quelle: domainesinfo.fr, heise.de, agencebretagnepresse.com, domainnamenews.com

OLG Koblenz – Meinungsäußerung in Internetforen

Das Oberlandesgericht Koblenz setzte sich ausführlich mit Fragen der Meinungsäußerung und den Grenzen zur Schmähkritik bei Äußerungen in einem Internetforum auseinander (Beschluss vom 12.07.2007, Az.: 2 U 862/06). Die bekannten Bewertungskriterien zeigen: Meinungsfreiheit hat einen hohen Stellenwert.

Die Verfügungsklägerin machte gegenüber der Verfügungsbeklagten, Betreiberin eines Internetforums, Unterlassungsansprüche aufgrund beleidigender und verleumderischer Äußerungen geltend. In dem Internetforum der Verfügungsbeklagten wurde ein Beitrag veröffentlicht, in dem behauptet wird, die L. Service-Vermittlungs-GmbH (Verfügungsklägerin) gebe es gar nicht, und es seien dubiose Werber und Betrüger im Auftrag der Verfügungsklägerin unterwegs. Die Verfügungsklägerin wollte in einem einstweiligen Verfügungsverfahren die Verfügungsbeklagte verpflichten, den Beitrag unverzüglich zu löschen oder eine entsprechende Sperrung zu veranlassen.

Vor dem Landgericht hatte der Antrag auf Erlass einer einstweiligen Verfügung keinen Erfolg, weshalb die Verfügungsklägerin Berufung beim OLG Koblenz einlegte. Aber auch hier drang die Verfügungsklägerin nicht durch. Nach Ansicht des OLG Koblenz steht der Verfügungsklägerin kein Unterlassungsanspruch bzw. Beseitigungsanspruch zu (§§ 823 Abs. 1, Abs. 2 i.V.m. § 185 StGB, 1004 BGB analog in Verbindung mit § 11 TDG). Grundsätzlich könne ein solcher Anspruch gegen den Betreiber eines Internetforums bestehen, weil er als Betreiber des Forums diese Inhalte verbreitet. Dabei muss er den Kommunikationsvorgang nicht überwachen; erhält er aber Kenntnis, so muss er die Sperrung oder Löschung des Vorgangs veranlassen. Die hier umstrittene Äußerung sei aber kein rechtswidriger Inhalt, es handele sich bei dem Forenbeitrag lediglich um die Schilderung von Erfahrungen, die der Verfasser des Beitrages über einen Kontakt mit für die Verfügungsklägerin tätigen Werbefirmen gemacht und dort wiedergegeben hat.

Das OLG Koblenz wägt in seinen Gründen zwischen Meinungsfreiheit und rechtswidriger Verletzung des Persönlichkeitsrechts ab. Dabei berücksichtigt es, dass die hier umstrittenen Äußerungen im Meinungskampf aufgestellt wurden. In solchen Fällen wird die Zulässigkeit der freien Rede vermutet. In der öffentlichen Auseinandersetzung müsse Kritik hingenommen werden, die durchaus auch überspitzt und polemisch sein dürfe. Andernfalls drohe die Gefahr der Lähmung oder Verengung des Meinungsbildungsprozesses. Unzulässig seien allenfalls so genannte Schmähkritiken, also Werturteile, die in jeder sachlichen Grundlage entbehrende, böswillige oder gehässige Schmähungen übergehen. Erst wenn die Diffamierung einer Person im Vordergrund steht und nicht mehr die Auseinandersetzung mit der Sache, wird diese Grenze zur Schmähkritik überschritten. Hier konstatiert das Gericht in der Äußerung „Achtung Betrüger unterwegs! L. … GmbH“ und „Betrüger vom LRS“ noch eine subjektive Meinungsäußerung, die die Grenze zur Schmähkritik nicht überschreitet. Die Warnfunktion der Äußerung, in der der Beklagte auf die Methoden der Klägerin aufmerksam mache, stehe im Vordergrund, nicht die Herabwürdigung der Klägerin.

Die Entscheidung des OLG Koblenz findet man unter:
> http://www.jurpc.de/rechtspr/20070186.htm

Spezialisierte Anwälte findet man unter:
> http://www.domain-anwalt.de

Quelle: jurpc.de

Weihnachten – der Wunschzettel eines Domainers

Noch 18 mal schlafen, dann ist Weihnachten. Haben Sie Ihre Weihnachtsgeschenke schon zusammen – vielleicht für Papa eine neue Krawatte, für die Mama eine elektrische Zahnbürste und für Freund oder Freundin ein iPhone. Doch was schenkt man einem Domainer?

Domainer sind schwer zu beschenken. Noch selten hat man sie gesehen, wie sie am Heiligabend ihre Domain-Namen freudestrahlend aus glitzerndem Geschenkpapier auspacken und dann beginnen, hell leuchtenden Auges mit ihnen zu spielen. Dabei ist es ganz leicht, ihnen eine Freude zu machen – das Online-Magazin domainnamewire.com hat eine Wunschliste für Weihnachten zusammengestellt, aus der sich jedermann frei bedienen darf:

Besonders begehrt soll eine Software namens „Watch My Domains Pro“ sein. Sie erlaubt es, Domains zu verwalten, DNS-Daten zu kontrollieren und auf Verlängerungsfristen zu achten. Für US$ 49,- ist man dabei, und kann dem Domainer seines Herzens ein bisschen mehr freie Zeit verschaffen. An zweiter Stelle steht etwas old-fashioned ein Buch: Sex.com, der Krimi von Kieren McCarthy rund um die wertvollste, geheimnisvollste und umkämpfteste Domain der Welt. Allerdings sollte man sich beeilen, das Buch ist nicht in allen größeren Buchhandlungen vorrätig und am besten online zu bestellen. Oder wie wäre es mit einem originellen Domainer-T-Shirt, mit Sprüchen wie „Cybersquatters, a class of their own“, „business.com sold for millions, and all I got was this shirt“ oder „Tasters suck!“, auch in Frauengrössen lieferbar. Ein ganz ausgefallenes Geschenk wäre zudem ein Ticket für eine der zahlreichen Domain-Konferenzen, die weltweit stattfinden. Egal ob T.R.A.F.F.I.C., DOMAINfest, Domain Roundtable oder für Puristen eines der drei jährlichen ICANN-Meetings, für jeden Geldbeutel ist etwas dabei.

Bei alldem sollten Sie allerdings den Klassiker nicht aus den Augen verlieren: den eigenen Namen als Domain. Mancher Grabber mag Prominentennamen en masse als Domain gehortet haben – die Bedeutung seines eigenen Namens wird ihm erst bewusst, wenn er sie auf Klageschriften und Fahndungsplakaten liest …

Spezielle T-Shirts für Domainer finden Sie unter:
> http://www.cafepress.com/domainers/4162453

Quelle: domainnamewire.com

guy.com – Preis in fünf Wochen versechsfacht

Die vergangene Handelswoche verblüfft. Wir verzeichnen gleich mehrere Domain-Gewinner der schnellen Art: Ende Oktober günstig eingekauft und gleich wieder verkauft, machen sie in nur wenigen Tagen teilweise sagenhafte Schnitte. Darüber hinaus exzellieren .co.uk, .nl und .mobi.

Unsere Aufzeichnungen sollten uns nicht täuschen: Was haben wood.info, fall.net und guy.com gemeinsam? Alle drei Domains fanden im Oktober diesen Jahres zu kommoden Preisen neue Inhaber, die sie im November mit ordentlichen Gewinnen wieder losschlugen: fall.net, Ende Oktober zum Preis von US$ 5.000,- gekauft, Ende November für US$ 8.000,- (ca. EUR 5.395,-) weiterverkauft; gleiches gilt für wood.info, das nun aber stolze US$ 18.500,- (ca. EUR 12.476,-) erzielte, was gegenüber US$ 4.102,- im Oktober diesen Jahres eine 400-prozentige Steigerung darstellt. Doch den sagenhaften Höhepunkt bringt guy.com: noch im Oktober hatte jemand die Domain für US$ 150.000,- erstanden, doch nun für US$ 1.000.000,- (ca. EUR 674.393,-) weiterverkauft.

Nicht minder spektakulär geht es derzeit auf dem Markt für Länderdomains zu, wobei .co.uk federführend ist und nicht nur fly.co.uk für hochfliegende GBP 87.500,- (ca. EUR 123.054,-) aufweist, sondern auch das Pendant zur, letzte Woche verzeichneten, mobil.co.uk, nämlich phones.co.uk zum Preis von runden GBP 45.000,- (ca. EUR 63.285,-) fand. Weitere .co.uk-Domain-Geschäfte waren neben anderen:

engineer.co.uk – GBP 3.600,- (ca. EUR 5.063,-)
gokarts.co.uk – GBP 3.100,- (ca. EUR 4.360,-)
evolved.co.uk – GBP 2.000,- (ca. EUR 2.813,-)

Doch wer meint, mit .co.uk wären die Hochpreise der Länderendungen abgehandelt, rechnet nicht mit der Sedo-Versteigerung von Benelux-Domains. Hier erzielte die niederländische veiling.nl herausragende EUR 46.000,-, gefolgt von gezondheidszorg.nl für immer noch EUR 16.500,-. Erst dann folgt mit luik.be zu EUR 3.500,- eine belgische Domain. Weitere Zuschläge der Auktion waren:

kerstdagen.nl – EUR 3.250,-
hotelgids.nl – EUR 2.250,-
bruidskleding.be – EUR 2.200,-
veemarkt.nl – EUR 1.800,-
zeilles.nl – EUR 1.000,-
mmv.nl – EUR 600,-
imh.be – EUR 360,-

Die deutsche Endung .de weist einige Verkäufe zu geringen Preisen auf, doch meldete ein Leser mytb.de, die er zum guten Preis von EUR 8.999,- losschlagen konnte. Erwähnt seien noch die Domains reklamation.de zu EUR 7.885,-, sandylion.de zu EUR 1.950,-, telegramme.de zu EUR 1.400,- und die Umlaut-Domain gerätebau.de für EUR 1.350,-. Weitere Domains aus dem Bereich waren unter anderem:

resurs.eu – GBP 2.800,- (ca. EUR 3.938,-)
immobilien24.eu – EUR 1.850,-
casinoclassic.eu – EUR 1.250,-

wifi.us – US$ 5.500,- (ca. EUR 3.709,-)
bad.tv – US$ 4.400,- (ca. EUR 2.967,-)
bankloans.tv – EUR 2.500,-
harvard.ch – EUR 2.250,-
destinos.com.mx – EUR 2.000,-
bookit.tv – EUR 1.500,-
bjornborg.dk – EUR 1.500,-

Aufsehen erregend und hochpreisig zeigte sich nun auch wieder .mobi anlässlich der von Sedo für die .mobi-Vergabestelle abgehaltenen Premium-Domain-Auktion und anderen Geschäften:

dating.mobi – US$ 73.000,- (ca. EUR 49.231,-)
date.mobi – US$ 40.000,- (ca. EUR 26.976,-)
adult.mobi – US$ 30.000,- (ca. EUR 20.232,-)
gay.mobi – US$ 18.000,- (ca. EUR 12.139,-)
webcam.mobi – US$ 16.000,- (ca. EUR 10.790,-)
student.mobi – US$ 14.000,- (ca. EUR 9.441,-)
cash.mobi – US$ 12.500,- (ca. EUR 8.430,-)
map.mobi – US$ 11.870,- (ca. EUR 8.005,-)

Dabei darf man nicht übersehen, dass auch .info hin und wieder für große Zahlen gut ist, diesmal mit free.info für US$ 42.000,- (ca. EUR 28.324,-), gefolgt von lotto.info für US$ 12.500,- (ca. EUR 8.430,-), software.info für immerhin noch US$ 8.500,- (ca. EUR 5.732,-) und blyk.info für EUR 3.500,-.

Die klassischen generischen Endungen .net und .org hielten sich etwas zurück. Mit mixi.net zum Preis von US$ 16.501,- (ca. EUR 11.128,-) war zumindest ein etwas herausragendes Ergebnis vorhanden. Darüber hinaus verhielten sich die Endungen ruhig:

blonde.net – GBP 5.000,- (ca. EUR 7.032,-)
sexkoreamember.net – US$ 9.401,- (ca. EUR 6.340,-)
cabletelevision.net – US$ 7.000,- (ca. EUR 4.721,-)
computergame.net – US$ 6.011,- (ca. EUR 4.054,-)
heist.net – US$ 5.850,- (ca. EUR 3.945,-)
oldcars.net – US$ 5.300,- (ca. EUR 3.574,-)
carta.net – US$ 5.300,- (ca. EUR 3.574,-)
insuranceonline.org – US$ 4.900,- (ca. EUR 3.305,-)
loanapplications.net – US$ 4.120,- (ca. EUR 2.778,-)
verified.net – US$ 4.100,- (ca. EUR 2.765,-)
nhse.org – US$ 4.000,- (ca. EUR 2.698,-)

Schließlich neigt sich, nach dem erstaunlichen guy.com-Deal, das Jahr und zumindest eine jahreszeitgerechte Domain tritt mit xmas.com hervor, und das auch beim Preis: satte US$ 294.200,- (ca. EUR 198.406,-) sind nicht schlecht zum Fest. Im übrigen blieb alles wie es ist:

dock.com – US$ 70.000,- (ca. EUR 47.207,-)
videoproduction.com – US$ 65.020,- (ca. EUR 43.849,-)
silkscreen.com – US$ 32.500,- (ca. EUR 21.918,-)
workbooks.com – US$ 31.000,- (ca. EUR 20.906,-)
casinocruises.com – US$ 25.000,- (ca. EUR 16.860,-)
relative.com – US$ 20.000,- (ca. EUR 13.488,-)
gasolinecreditcards.com – US$ 20.000,- (ca. EUR 13.488,-)
cgi.com – US$ 18.500,- (ca. EUR 12.476,-)
agenceimmobiliere.com – GBP 8.750,- (ca. EUR 12.305,-)
emmanuel.com – US$ 17.500,- (ca. EUR 11.802,-)
esurrance.com – US$ 13.500,- (ca. EUR 9.104,-)
yourank.com – US$ 12.500,- (ca. EUR 8.430,-)
delawareinsurance.com – US$ 12.000,- (ca. EUR 8.093,-)

Weitere Domain-Preise finden Sie unter:
> http://www.domain-spiegel.de

Quelle: dnjournal.com, sedo.de, domainnews.nl

Sedo – Tipps für den Portfolio-Verkauf

Hohe Kaufpreise für Domain-Portfolios sind und waren bisher keine Seltenheit: Als besonders bekanntes Beispiel gilt Marchex Inc., ein in den USA ansässiges Unternehmen, welches sich auf den Kauf großer Portfolios spezialisiert hat. Unter anderem erwarb Marchex in diesem Jahr ein Portfolio bestehend aus 50 spanischen Domains für 10 Millionen US-Dollar. Dass derlei hohe Summen investiert werden, ist insbesondere für Inhaber von Domain-Portfolios interessant. Was man tun kann, um das eigene Portfolio erfolgreich zu verkaufen, die richtigen Investoren zu finden und was man zu beachten hat, erklärt Semra Yilmaz von Sedo.de.

Das Beispiel von Marchex zeigt, dass es zahlreiche Investoren gibt, die den Wert von Domain-Portfolios längst erkannt haben. Diese Investoren sind potentielle Kaufinteressenten und lassen sich grob in drei Gruppen einteilen:

– Investoren aus der Finanzbranche wie iREIT oder Demand Media; Domains gelten hier als reine Kapitalanlage.

– Advertising-Unternehmen wie Marchex, die Domains kaufen und anschließend durch Domain-Parking Einnahmen erzielen.

– Domain-Firmen wie DomCollect oder Name Media, die gekaufte Domains parken und/oder weiterverkaufen.

Ausschlaggebend für diese Käufer ist der Traffic, den das Portfolio beinhaltet. Je mehr Traffic und je höher dadurch die Einnahmen ausfallen, desto interessanter das Portfolio. Doch gibt es Einschränkungen: Beinhaltet das Portfolio zahlreiche Domains, die Markenrechte verletzen, wird der Portfolioerwerb aufgrund zu hohem Risiko uninteressant. Nicht unmöglich, aber dennoch etwas schwieriger zu verkaufen sind zudem Portfolios, die aus bestimmten Themen-Domains bestehen, wie Erotik- oder Glücksspiel-Portfolios.

Je mehr relevante Informationen über das Portfolio bekannt sind, desto besser: Portfoliokäufer erwarten mindestens eine komplette Domainliste, aussagekräftige Statistiken (Visits, CTR, EPC, usw.) sowie eine Preisvorstellung. Sobald Informationen fehlen, können Investoren misstrauisch werden und Abstand von einem Kauf nehmen.

Ob ein Portfolio für Investoren interessant ist, kann man ganz grob anhand bestimmter Faktoren erkennen: Zunächst addiert man die Einnahmen durch Parking und Verkäufe und zieht dann die Registrierungskosten etc. ab. Anschließend verwendet man einen Multiplikator, je nachdem wie das Wachstumspotential auf lange Sicht einzuschätzen ist. Die Summe ergibt zumindest einen fairen Verhandlungswert des Portfolios.

Erhält nun ein Verkäufer ein Angebot, sollte er zuerst abwägen, ob das Angebot ungefähr seinen Vorstellungen entspricht und erst dann weitere Verhandlungen führen.

Es gibt mehrere Möglichkeiten, geeignete Käufer zu finden: Gerade im Bereich Domain-Handel wird dem Thema Networking eine große Bedeutung zugemessen. Die Gelegenheit zum Networking bietet sich auf bestimmten Domain-Events, auf denen man Investoren kennenlernen kann. Man kann auch eigene Marketingmaßnahmen ergreifen, indem man auf seinen Webseiten Verkaufshinweise anbringt, oder das Portfolio bei einer Domain-Handelsplattform einträgt. Zusätzlich bieten domainspezifische Foren die Möglichkeit, auf den Verkauf des eigenen Portfolios aufmerksam zu machen.

Wer keine Zeit hat, sich mit dem Verkauf eines Portfolios zu befassen, kann die Veräußerung in die professionellen Hände eines Domain-Brokers geben. Die Zusammenarbeit mit einem Domain-Broker birgt Vorteile: Ein Domain-Broker besitzt Marktkenntnisse und kann den Wert und die Verkaufschancen eines Portfolios von Beginn an sehr gut einschätzen. Und da er in einem gut funktionierenden Netzwerk arbeitet, kennt er sich in der Käuferlandschaft aus und kann diese Kontakte zum Vorteil des Verkäufers nutzen.

Informationen zur Bewertung von Domain-Portfolios erhalten Sie unter:
> http://sedo.de/appraisal.php3

Quelle: sedo.de

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