Themen: Rückblick – Sedo legt Marktstudie 2006 vor | Update – Neues von .info, .mobi und .cn | Streit um flights.eu – Vorlage an den EuGH | Trennung von der DENIC – Dolderer wirft Handtuch | .eu – „Code of Conduct“ offiziell veröffentlicht | Rückblick – Sedo legt Marktstudie 2006 vor | Exot – .cc-Domains gehen im Paket weg | Juni 2007 – T.R.A.F.F.I.C. in New York
Rückblick – Sedo legt Marktstudie 2006 vor
Der Handel mit Domains steigt. Im vergangenen Jahr 2006 wurden mehr Domains zu höheren Preisen gehandelt als die Jahre zuvor. Auch der Einstieg in das Jahr 2007 zeigt schon jetzt steigende Tendenzen. Sedo.de hat nun eine Studie über den Domain-Sekundärmarkt 2006 vorgelegt.
Das geldbezogene Handelsvolumen stieg im Jahr 2006 um 102 Prozent gegenüber 2005; 2006 setzte der Handel also gut doppelt soviel Geld im Domain-Markt um als noch im Jahr zuvor. In 2005 betrug der Umsatz noch US$ 48.113.480,- (ca. EUR 36.175.550,-); 2006 steigerte sich der Umsatz bereits auf US$ 96.897.566,- (ca. EUR 72.838.883,-). Nach Angaben von Sedo erzielte der Verkauf von Domains 2006 in Deutschland mehr Umsatz als mit den Registrierungskosten.
Für die Sedo GmbH, die die Studie erstellte, ist diese Nachricht nur begrenzt erfreulich. Denn während der Gesamtumsatz sich verdoppelte, konnte sedo.de sich lediglich von EUR 18.252.729,- in 2005 auf EUR 30.702.000,- steigern; das sind ca. 68 Prozent. Faktisch bedeutet das einen Verlust von Marktanteilen. Nichtsdestotrotz liegt Sedo mit seinem Marktanteil von 39,9 Prozent bei Domains, die für über US$ 2.000,- gehandelt werden, mit deutlichem Abstand zu SnapNames, die 18,9 Prozent dieses Marktsegments besetzen. Der Anteil privater Verkäufe liegt bei 14,3 Prozent, was durchaus hoch ist.
Interessant ist der Anteil, der der von der Domain-Handelsbörse Moniker eingerichtete T.R.A.F.F.I.C-Event einnimmt: 7,9 Prozent aller Domain-Verkäufe über US$ 2.000,- in 2006 wurden innerhalb weniger Stunden auf diesen beiden Veranstaltungen durchgeführt. Hinzu kommt, dass Moniker/DomainSystems darüber hinaus nochmals einen Anteil in Höhe von 5,4 Prozent vom Jahresumsatz einfahren. Somit liegt Moniker genau genommen mit 13,3 Prozent auf Rang drei der Domain-Handelsbörsen, und nicht erst bei den 5,4 Prozent, mit denen sie vor Afternic (4,6), BuyDomains (4,1) und Pool (1,1) liegt.
Die Studie, die man als .pdf-Datei bei Sedo herunterladen kann, lotet auch einige Details der bei Sedo getätigten Domain-Verkäufe aus. Unter anderem finden sich Grafiken, die zeigen, dass der Domain-Transfer sowohl für .com, aber mehr noch für .de zugunsten sonstiger und insbesondere .eu-Domains im Verhältnis prozentual zurückgegangen ist. In absoluten Zahlen stieg der Verkauf von Domains deutlich von 10.989 Domain im Jahr 2005 auf 17.850 Domains in 2006 um 62 Prozent an. Der Duchschnittspreis stieg bei Sedo von EUR 1.661,- in 2005 auf EUR 1.720,- in 2006.
Alles in allem war es also ein erfreuliches Jahr 2006 für den Domain-Handel. Und dass es in 2007 noch besser wird, davon kann man ausgehen.
Die Studie von Sedo kann man hier abrufen:
> http://www.sedo.de/presse/Domain-Marktstudie2006.pdf
Quelle: sedo.de, eigene Recherche
Update – Neues von .info, .mobi und .cn
Rechtzeitig zum ICANN-Meeting in Lissabon, dem grossen Treffen der Branche, meldet sich eine Vielzahl von Domain-Verwaltungen mit aktuellen Entwicklungen. Die wichtigsten haben wir für Sie zusammengefasst.
Rund fünfeinhalb Jahre nach Aufnahme des Normalbetriebs vermeldet Afilias Limited, Verwalter der Top Level Domain .info, die Registrierung der viermillionsten Domain. Als Jubiläumsdomain darf sich leger-europe2007.info, ein britischer Reiseanbieter, feiern. Damit hat .info den Konkurrenzkampf mit der ebenfalls im Jahr 2000 neu eingeführten Endung .biz, die es seither auf etwa 1,65 Millionen Domains bringt, klar für sich entschieden. Anlässlich dieses Meilensteins veröffentlichte Afilias die Studie „4 Millionen .INFO-Domains – eine Analyse“. Danach bildet Nordamerika mit 48 Prozent aller Registrierungen den wichtigsten Markt für .info, gefolgt von Deutschland mit 11 Prozent. Noch erfreulicher: 74 Prozent aller .info Domains werden aktiv genutzt, wobei rund eine Million Angebote ausschließlich unter .info vertreten sind. Auch im Handel liegt .info vorne; hier führt newyork.info für US$ 46.000,00 die Verkaufsliste an.
Die Mobil-Domain .mobi scheint ihr wahres Potential langsam auszuspielen: der Internetprovider T-Online, einer der Grossinvestoren von dotMobi Ltd., bietet seinen Kunden ab sofort als Teil von Diensten wie etwa „T-Online Domain“ und „T-Online Homepage“ eine Registrierung von .mobi-Domains an. Dazu steht insbesondere unerfahrenen Nutzern ein Homepage-Generator zur Verfügung, mit dem die speziellen .mobi-Inhalte erstellt werden können. An Kosten für die Zusatzleistung einer eigenen .mobi-Domain verlangt T-Mobile EUR 3,99 im Monat, so dass sich ein Vergleich mit anderen Anbietern durchaus lohnt. Die Aufnahme von .mobi in das Angebot zeigt aber, dass auch die Deutsche Telekom AG auf das mobile Internet setzt.
Um die Einführung der Geo-Domain .berlin ist eine kuriose Debatte entbrannt: ein, laut Online-Ausgabe der Zeitung „Welt“, „Kuhdorf“ namens Berlin in Schleswig-Holstein, rund 360 Kilometer von der Hauptstadt entfernt, begehrt ein Mitspracherecht; schließlich sei das Dorf mit seinen derzeit etwa 500 Einwohnern mit Gründung im Jahr 1215 immerhin 22 Jahre älter die Schwester an der Spree. Wie konkret man beteiligt werden will, ist ebenso offen wie die Frage, ob .berlin überhaupt eingeführt wird. Eine offizielle Stellungnahme von ICANN liegt nicht vor; jedoch hatte sich zuletzt die Bundespolitik für eine derartige Endung stark gemacht.
Die chinesische Domain-Verwaltung CNNIC will die Vormachtstellung von .com angreifen: mit Kampfpreisen von umgerechnet US$ 0,13 will man Domain-Inhaber, die bisher auf eine Adresse unter .com gesetzt haben, für sich gewinnen. Ende des Jahres 2006 kam China auf 4,1 Mio. registrierte Domain-Namen, davon knapp die Hälfte mit der Endung .com. Mit der Billiginitiative will China neben der Förderung seiner Top Level Domain vor allem unabhängiger von US-Servern werden, gleichzeitig aber auch im Interesse nationaler Sicherheit die Kontrollen erhöhen. Mit versträrkten Inhaltskontrollen ist also zu rechnen.
Die Studie „4 Millionen .INFO-Domains – eine Analyse“ finden Sie hier:
> http://short4u.de/460964ad323c1
Quelle: presseportal.de, onlinekosten.de, welt.de, circleid.com
Streit um flights.eu – Vorlage an den EuGH
Panel, also Richter, für das alternative Streitbeilegungsverfahren der europäischen Domain höchster Ordnung „.eu“ zu sein, fordert manchmal Denken und Blicken über den Tellerrand hinaus. Rechtsanwalt Dr. Lambert Grosskopf, Bremen, ist Panel für .eu-Streitigkeiten nach der ADR. Er befindet über den Streit hinsichtlich der Domain flights.eu, und kommt in der Sache auch zu einer praktikablen Lösung. Doch rügt der Beschwerdegegner, die Beschwerdeführerin nutze das ADR-Verfahren missbräuchlich, und begehrt eine entsprechende Feststellungsentscheidung des Gerichts. Nun liegt die Sache beim Europäischen Gerichtshof (EuGH).
Im Streit um die Domain flights.eu stehen einerseits eine deutsche Reiseagentur, die vom Inhaber der Domain, dem Beschwerdegegner, die Übertragung des Domain-Namens flights.eu verlangt. Ihre Beschwerde stützt die Beschwerdeführerin unter anderem auf zwei deutsche Wort-/Bild-Marken „flights.com“ und „flights.de“, deren Inhaber zwei verschiedenen, in den USA ansässige Unternehmen sind. Dem Gegner hält sie vor, die Anmeldung seiner Marke „flights“ diene lediglich dazu, die .eu-Domain zu erlangen. Die Marke habe der Gegner nicht genutzt, weshalb er kein berechtigtes Interesse im Sinne von Artikel 21 der VOEG Nr. 874/2004 habe; vielmehr habe er die Domain lediglich registriert, um sie zu verkaufen, was missbräuchlich im Sinne dieser Norm sei.
Der Inhaber der Domain flights.eu, der zugleich Inhaber der deutschen Marke „flights“ ist, mit der ausgestopfte Reptilien und Futtertröge geschützt werden, ist daneben auch Inhaber zahlreicher Marken, die er genutzt hat, um in der .eu-Sunrise Period entsprechende Domain-Namen anzumelden. Er dreht den Spieß einfach um und meint, die Beschwerdeführerin sei nicht Inhaberin von Rechten an dem Begriff „flights“ oder damit ähnlichen Begriffen, und nutze auch die Marke „flights.com“ nicht, sondern biete nur Reisebürodienstleistungen unter der Bezeichnung „Reisebüro Bühler“ an. Er beantragte die Zurückweisung des Antrags der Beschwerdeführerin, und stellte darüber hinaus einen Feststellungsantrag, wonach zu prüfen ist, ob die Beschwerde bösgläubig geführt wird und ein Missbrauch des Verfahrens vorliegt.
Die Beschwerdeführerin vermochte während des Verfahrens nicht, irgendwelche Rechte an den Marken zweifelsfrei nachzuweisen. Die eingetragenen Marken, auf die sich die Beschwerdeführerin bezieht, sind nicht mit der in Streit befindlichen Domain identisch und aufgrund der Endungen „.de“ und „.com“, die mit Inhalt der Marken sind, auch nicht verwirrend ähnlich. Deshalb war der Antrag der Beschwerdeführerin auch ohne Schwierigkeiten vom Panel zurückzuweisen.
Probleme bietet indes der Feststellungsantrag des Beschwerdegegners. Für diesen Antrag gibt es keine Regelung in der Verordnung. Nach Ansicht des Panels ist der Antrag auf Feststellung berechtigt, denn im Rahmen eines solchen Verfahrens können Schadensersatzansprüche entstehen, die nicht im ADR-Verfahren, aber vor ordentlichen Gerichten geltend gemacht werden können. Damit liegt eine Lücke des Regelungssystems vor, das sich auf die Verordnung Nr. 874/2004 EG stützt. Um die notwendige Feststellung über den Missbrauch der ADR durch die Beschwerdestellerin treffen zu können, müsste das ADR-Panel auf sonstiges Gemeinschaftsrecht zurückgreifen und so das Recht fortbilden. Ob die Kompetenzen des Gerichts so weit gehen, ist allerdings die Frage, die sich dem Panel RA Grosskopf stellt. Das kann nur der EUGH feststellen, im Wege des Vorabbescheids nach Art. 234 EG. Dabei fragt sich auch, ob das in Prag ansässigen „Schiedsgericht für Streitigkeiten über .eu-Domain-Namen bei der Wirtschaftskammer der Tschechischen Republik und der Landwirtschaftskammer der Tschechischen Republik“ (Tschechisches Schiedsgericht) überhaupt ein Gericht im Sinne des Art. 234 EG ist und damit befugt, die Sache dem EuGH überhaupt vorzulegen. Ist das geklärt, kann der EuGH auch sagen, ob das Schiedsgericht das Recht fortbilden darf, sei es durch Überarbeitung der ADR-Regeln, oder durch die Rechtsfortbildung durch den einzelnen Richter.
Das Schiedsverfahren ist bereits seit einigen Wochen ausgesetzt. Bis sich das Tschechische Schiedsgericht dazu entschlossen hat, die Sache an den EUGH weiterzureichen, nachdem RA Grosskopf die Entscheidung vorgelegt hatte, dauerte seine Zeit. Nun also ging die Schiedssache zum EUGH und trägt das Aktenzeichen 126/07. Dass die Mühlen dort langsam mahlen, dürfte bekannt sein. Zum Schaden der Parteien sollte das nicht sein: Der Antrag der Beschwerdeführerin wird abgewiesen und der Domain-Inhaber kann seine Domain weiter nutzen. Für alle bedeutet aber eine Entscheidung des EUGH darüber, ob das Tschechische Schiedsgericht auch über den Missbrauch des ADR-Verfahrens entscheiden kann, einen ganz erheblichen Fortschritt.
Die Entscheidung findet man unter:
> http://www.adreu.eurid.eu/adr/interim_decisions/index.php
Spezialisierte Anwälte findet man unter:
> http://www.domain-anwalt.de
Quelle: RA L. Grosskopf, eigene Recherche
Trennung von der DENIC – Dolderer wirft Handtuch
Die DENIC eG, mit über zehn Millionen registrierten .de-Domains erfolgreichste Länderverwaltung der Welt, und ihr Vorstandsmitglied Sabine Dolderer haben sich getrennt: wie Dolderer in einer knappen eMail vom vergangenen Freitag mitteilt, sei sie mit dem Aufsichtsrat übereingekommen, die Zusammenarbeit mit sofortiger Wirkung zu beenden.
Sabine Dolderer, in den ersten Jahren noch im Rechenzentrum der Universität Karlsruhe tätig, ist seit dem Jahr 1994 der DENIC verbunden. Seit deren Gründung leitete sie den Geschäftsbetrieb sowie die technischen Dienste von Frankfurt, dem Sitz der DENIC eG, aus. Sie war maßgeblich am Aufbau und der Entwicklung der DENIC und damit dem Aufstieg der Top Level Domain .de zur inzwischen unangefochten zweiterfolgreichsten Top Level Domain der Welt zuständig; auch international geniesst Dolderer Wertschätzung. Vielen gilt sie zumindest in der öffentlichen Wahrnehmung als das „Gesicht“ der DENIC. Umso überraschender kam die Mitteilung von der Trennung am vergangenen Freitag, die selbst für zahlreiche Genossen der DENIC unvermittelt eintraf. Auch am Rande des derzeit laufenden ICANN-Meetings in Lissabon stiess die Entscheidung auf Verwunderung, zumal Dolderer dort unverändert für die DENIC auftritt.
Die Gründe für diesen überraschenden Schritt bleiben zunächst vage. In einer ersten Presseerklärung spricht die DENIC eG von „unterschiedlichen Vorstellungen über die zukünftige Weiterentwicklung der DENIC.“ Auch in ihrer Abschiedsnachricht deutete Dolderer Differenzen mit dem Aufsichtsrat an, ohne jedoch konkret zu werden. Auf Nachfrage teilte uns Dr. Klaus Herzig, der Pressesprecher der DENIC mit, dass man bezüglich der Einzelheiten Vertraulichkeit vereinbart habe. Das Online-Magazin heise.de spekuliert, dass die Trennung mit der Aufstellung der DENIC im globalen Registry-Markt zu tun haben könnte, nachdem sich DENIC im Jahr 2003 vergeblich um die Verwaltung der Endung .net beworben hatte; Belege hierfür gibt es jedoch nicht.
Sebastian von Bomhard, Vorsitzender des Aufsichtsrats, zeigte sich in einer ersten Reaktion ebenfalls überrascht, bestätigte jedoch die Trennung und bedauerte die öffentliche Kommunikation der Entscheidung. Auch sei die Entscheidung nicht spontan gefallen, sondern Ergebnis einer längeren Entwicklung. Diese Mitteilung stiess wiederum bei vielen Genossen auf Unverständnis, da man über derartige Entwicklungen nicht informiert gewesen sei. Wirkliche Aufklärung wäre jedoch nur zu erwarten, wenn sich die Parteien von der vereinbarten Vertraulichkeit entbinden würden; Anzeichen hierfür gibt es jedoch nicht. Für Spannung auf der Generalversammlung der DENIC im Mai ist also gesorgt.
> http://www.denic.de/de/denic/news/news_65.html
Quelle: denic.de, heise.de, eigene Recherche
.eu – „Code of Conduct“ offiziell veröffentlicht
Nach mehrmonatiger Überarbeitung und öffentlicher Auslegung hat EURid, Verwalterin der europäischen Top Level Domain .eu (dotEU), nunmehr die offizielle Fassung des neuen .eu Verhaltenskodex („code of conduct“) veröffentlicht. Bereits Ende März 2007 soll er verabschiedet werden.
Als eine Art Gütesiegel für .eu-Registrare mit vorzüglichem Service gedacht, zielt der Verhaltenskodex vor allem auf eine Verbesserung der Rechtsstellung der Kunden ab. Zu diesem Zweck legt er den Registraren eine Vielzahl von Verpflichtungen auf; so hat der Registrar unter anderem sicherzustellen, dass die übermittelten Daten zum Inhaber einer Domain zutreffen, die Kommunikation per Fax oder eMail möglich ist, oder die Details des Registrierungsauftrages archiviert werden. Domains, die ein Registrar für sich selbst registriert hat, darf er nur zum Preis der Registrierungsgebühr verkaufen; ein Versteigern von Domains ist ausgeschlossen. Darüber hinaus soll der Registrar um weitestgehende Transparenz bei seinen Angeboten bemüht sein, insbesondere die Preise seiner Leistungen betreffend. Domain-Registrare, die für sich die Regelungen des Kodex´ freiwillig gelten lassen wollen, erhalten im Gegenzug die Möglichkeit, mit einem speziellen, runden und in den Farben blau, rot und weiss gehaltenen Logo für sich zu werben.
Über die Einhaltung des Kodex soll ein so genanntes „councel of conduct“ wachen. Dieses Gremium, das im Rahmen der Einführung zunächst aus 8 bis 12, durch eine Lotterie ausgesuchten Registrarvertretern besteht und später auf 15 aufgestockt wird, wird für die Dauer von zwei Jahren bestimmt, trifft sich mindestens einmal jährlich und ist neben der Überwachung verantwortlich für die Fortentwicklung des Leitfadens. Einzelheiten regelt ein Dokument mit der Bezeichnung „Rules and Procedures“; wer dem Gremium angehören wird, ist derzeit noch offen. Am heutigen Donnerstag, dem 29. März 2007, wird der Leitfaden offiziell durch das „interim council of conduct“ verabschiedet. Registrare, die sich diesem Kodex anschließen wollen, können das ab sofort tun; das Antragsformular steht auf einer eigens eingerichteten Website zum Download zur Verfügung.
Kurz vor Redaktionsschluss erreicht uns schließlich noch die Nachricht, dass EURid inzwischen den Jahresbericht 2006 veröffentlicht hat. Der Report fasst die Entwicklungen von dotEU im abgelaufenen Jahr mit zahlreichen Daten und Statistiken zusammen. Derzeit ist der Bericht nur in englisch verfügbar; mit einer deutschen Übersetzung ist aber zu rechnen.
Alle Informationen zum „code of conduct“ finden Sie unter:
> http://www.coc.eu/
Den Jahresrückblick 2006 finden Sie unter:
> http://short4u.de/46095cbc4c9e8
Registrierung von .eu-Domains möglich z.B. unter
> http://www.united-domains.de
Quelle: eurid.eu, eigene Recherche
Rückblick – Sedo legt Marktstudie 2006 vor
Der Handel mit Domains steigt. Im vergangenen Jahr 2006 wurden mehr Domains zu höheren Preisen gehandelt als die Jahre zuvor. Auch der Einstieg in das Jahr 2007 zeigt schon jetzt steigende Tendenzen. Sedo.de hat nun eine Studie über den Domain-Sekundärmarkt 2006 vorgelegt.
Das geldbezogene Handelsvolumen stieg im Jahr 2006 um 102 Prozent gegenüber 2005; 2006 setzte der Handel also gut doppelt soviel Geld im Domain-Markt um als noch im Jahr zuvor. In 2005 betrug der Umsatz noch US$ 48.113.480,- (ca. EUR 36.175.550,-); 2006 steigerte sich der Umsatz bereits auf US$ 96.897.566,- (ca. EUR 72.838.883,-). Nach Angaben von Sedo erzielte der Verkauf von Domains 2006 in Deutschland mehr Umsatz als mit den Registrierungskosten.
Für die Sedo GmbH, die die Studie erstellte, ist diese Nachricht nur begrenzt erfreulich. Denn während der Gesamtumsatz sich verdoppelte, konnte sedo.de sich lediglich von EUR 18.252.729,- in 2005 auf EUR 30.702.000,- steigern; das sind ca. 68 Prozent. Faktisch bedeutet das einen Verlust von Marktanteilen. Nichtsdestotrotz liegt Sedo mit seinem Marktanteil von 39,9 Prozent bei Domains, die für über US$ 2.000,- gehandelt werden, mit deutlichem Abstand zu SnapNames, die 18,9 Prozent dieses Marktsegments besetzen. Der Anteil privater Verkäufe liegt bei 14,3 Prozent, was durchaus hoch ist.
Interessant ist der Anteil, der der von der Domain-Handelsbörse Moniker eingerichtete T.R.A.F.F.I.C-Event einnimmt: 7,9 Prozent aller Domain-Verkäufe über US$ 2.000,- in 2006 wurden innerhalb weniger Stunden auf diesen beiden Veranstaltungen durchgeführt. Hinzu kommt, dass Moniker/DomainSystems darüber hinaus nochmals einen Anteil in Höhe von 5,4 Prozent vom Jahresumsatz einfahren. Somit liegt Moniker genau genommen mit 13,3 Prozent auf Rang drei der Domain-Handelsbörsen, und nicht erst bei den 5,4 Prozent, mit denen sie vor Afternic (4,6), BuyDomains (4,1) und Pool (1,1) liegt.
Die Studie, die man als .pdf-Datei bei Sedo herunterladen kann, lotet auch einige Details der bei Sedo getätigten Domain-Verkäufe aus. Unter anderem finden sich Grafiken, die zeigen, dass der Domain-Transfer sowohl für .com, aber mehr noch für .de zugunsten sonstiger und insbesondere .eu-Domains im Verhältnis prozentual zurückgegangen ist. In absoluten Zahlen stieg der Verkauf von Domains deutlich von 10.989 Domain im Jahr 2005 auf 17.850 Domains in 2006 um 62 Prozent an. Der Duchschnittspreis stieg bei Sedo von EUR 1.661,- in 2005 auf EUR 1.720,- in 2006.
Alles in allem war es also ein erfreuliches Jahr 2006 für den Domain-Handel. Und dass es in 2007 noch besser wird, davon kann man ausgehen.
Die Studie von Sedo kann man hier abrufen:
> http://www.sedo.de/presse/Domain-Marktstudie2006.pdf
Quelle: sedo.de, eigene Recherche
Exot – .cc-Domains gehen im Paket weg
In der vergangenen Handelswoche zeigte sich wie gewohnt eine .com-Domain auf der Spitzenposition, doch penticton.com wechselte nicht für US-Dollar den Inhaber, sondern für CAD 88.000,- (ca. EUR 56.905,-). Dicht auf den Fersen folgte eine .mobi-Domain dem Inhaber. Und unter .cc (Keeling-Inseln) verkaufte jemand seinen Bestand an Zwei-Zeichen-Domains.
Gleich zehn Zwei-Zeichen-Domains gingen zum Preis von je US$ 3.000,- (ca. EUR 2.255,-) in neue Hände. Jemand hat da einen Bestand an .cc-Domains bereinigt, der zum Anbieten von Third Level Domains einlädt, findet man doch die Kürzel für gängige ccTLDs wie zum Beispiel .jp für Japan oder .in für Indien: ae.cc, br.cc, cv.cc, es.cc, in.cc, jp.cc, pk.cc, ru.cc, ua.cc und za.cc.
Hohe Präsenz zeigte wieder .co.uk mit tjc.co.uk für GBP 4.113,- (ca. EUR 6.055,-) als teuerste ccTLD und weiteren, interessanten Domains: tradingeducation.co.uk erzielte GBP 1.254,- (ca. EUR 1.845,-), franchiseforsale.co.uk war mit GBP 940,- (ca. EUR 1.385,-) dabei, und pokies.co.uk brachte es auf GBP 850,- (ca. EUR 1.250,-).
Im übrigen zeigte sich der Markt der Länderkennungen variabel, wies allerdings lediglich drei eher schwache .de-Domains auf:
videosporno.tv – EUR 1.500,-
pokerforum.es – EUR 1.400,-
hotelpreise.de – EUR 1.350,-
einrichtungsmesse.de – EUR 1.250,-
online-frankierung.de – EUR 1.000,-
ebook.ca – US$ 1.302,- (ca. EUR 980,-)
Unter den generischen Domain-Endungen schob sich wieder einmal die junge .mobi in den Vordergrund, die so mit sto/cks.mobi für US$ 70.000,- (ca. EUR 52.590,-) auch gleich noch die zweitteuerste Domain der Woche brachte, und mit gi/rls.mobi zu US$ 49.000,- (ca. EUR 36.815,-) noch einmal glänzte. Ebenfalls stark war diesmal .info, wenn man sich am Preis orientiert: cre/ditcard.info kostete beachtliche US$ 25.500,- (ca. EUR 19.160,-). Doch gab es daneben lediglich webpage.info für wiederum nur US$ 2.000,- (ca. EUR 1.505,-). Dotbiz beschränkte sich auf arthur.biz zum Preis von EUR 2.900,-.
Unter den klassischen generischen Top Level Domains geht es diesmal gesittet zu. Weit vor allen anderen steht creditcardapplications.net, die US$ 14.000,- (ca. EUR 10.520,-) zog, gefolgt von der deutlich günstigeren mint.net für herbe US$ 8.155,- (ca. EUR 6.125,-). Danach sinkt das Preisniveau deutlich ab:
jpeg.net – US$ 4.100,- (ca. EUR 3.080,-)
tmhs.org – US$ 3.000,- (ca. EUR 2.255,-)
automarket.net – US$ 2.800,- (ca. EUR 2.105,-)
ubik.net – US$ 2.688,- (ca. EUR 2.020,-)
cead.net – US$ 2.650,- (ca. EUR 1.990,-)
barato.net – US$ 2.100,- (ca. EUR 1.580,-)
whatnow.org – US$ 2.000,- (ca. EUR 1.505,-)
upturn.net – US$ 2.000,- (ca. EUR 1.505,-)
npsa.org – US$ 2.000,- (ca. EUR 1.505,-)
docunet.net – US$ 1.888,- (ca. EUR 1.420,-)
mailcheck.net – US$ 1.888,- (ca. EUR 1.420,-)
nybil.net – EUR 1.400,-
pageant.org – US$ 1.860,- (ca. EUR 1.395,-)
Schließlich zeigte .com, was Domains wert sein können. Neben der hochpreisigen penticton.com für CAD 88.000,- (ca. EUR 56.905,-) gaben iab.com zum Preis von US$ 67.250,- (ca. EUR 50.525,-) und mobiletones.com für US$ 60.000,- (ca. EUR 45.080,-) ein stolzes Bild ab. Darüber hinaus gab es acht weitere Domains im fünfstelligen Euro-Bereich:
localphone.com – US$ 39.000,- (ca. EUR 29.300,-)
asiangames.com – US$ 30.000,- (ca. EUR 22.540,-)
conn.com – US$ 29.500,- (ca. EUR 22.165,-)
salmiya.com – US$ 29.138,- (ca. EUR 21.890,-)
deejay.com – US$ 21.611,- (ca. EUR 16.235,-)
mybadcredit.com – US$ 19.900,- (ca. EUR 14.950,-)
scenichomes.com – US$ 18.000,- (ca. EUR 13.525,-)
united-kingdom.com – US$ 15.500,- (ca. EUR 11.645,-)
physiotherapie.com – EUR 8.500,-
iteam.com – US$ 10.650,- (ca. EUR 8.000,-)
developersgroup.com – US$ 8.900,- (ca. EUR 6.685,-)
nofun.com – US$ 8.780,- (ca. EUR 6.575,-)
Weitere Domain-Preise finden Sie unter:
> http://www.domain-spiegel.de
Quelle: dnjournal.com, sedo.de
Juni 2007 – T.R.A.F.F.I.C. in New York
Die T.R.A.F.F.I.C. West in Las Vegas ist erst wenige Tage her, schon richtet sich der Blick wieder nach vorne: Zum nächsten Stelldichein der Handelsbranche wird in die Stadt der Städte geladen – New York ist Anfang Juni das Ziel für alle Domainer.
Mit einem Umsatzergebnis von über US$ 4,3 Mio. in Las Vegas Anfang März stellte die T.R.A.F.F.I.C. einmal mehr eindrucksvoll unter Beweis, dass sie sich zur dominierenden Messe der gesamten Handelsbranche entwickelt hat. Und auch in New York erwartet die Teilnehmer ein voller Terminkalender. Obwohl der endgültige Zeitplan noch nicht veröffentlicht ist, planen die Veranstalter jedenfalls fünf Seminare zu domainspezifischen Themen; hierzu zählen ein Seminar über Fragen und Antworten für Domain-Investoren ebenso wie die Ausführungen zu den Grundlagen des Domain-Business. Selbst auf Herausforderungen der Wall Street will das Treffen seine Teilnehmer vorbereiten.
Darüber hinaus darf man sicher sein, dass die Veranstalter auch diesmal wieder bemüht sind, Geschäfte abzuwickeln und attraktive Domains zu versteigern. Wem das alles ein bisschen zu viel Kommerz ist, der wird sich in New York definitiv auch anderweitig unterhalten können.
Die nächste T.R.A.F.F.I.C. findet vom 19. bis 22. Juni 2007 im Grand Hyatt Hotel in der Park Avenue nähe Grand Central Terminal in New York/USA statt. Um möglichst frühe Buchung wird gebeten; Anmeldungen sind wie immer nur nach Einladung möglich.
Weitere Informationen finden Sie unter:
http://www.targetedtraffic.com/
Quelle: targetedtraffic.com