Newsletter-Ausgabe #244: Januar 2005

Themen: panix.com – Domain-Entführung bei US-Provider | .net – Konkurrenz bedrängt VeriSign | .org – Umlaut-Start ohne Pannen | ccTLDs – Neues von .ph und .nr | vaterschaftstest.ag – tipp.ag und die Folgen | Rückblick – Domain-Handel zufrieden mit 2004 | Dialer-Domain – chat.de mutiert zur Kostenfalle | Hamburg – Seminar zum eCommerce

panix.com – Domain-Entführung bei US-Provider

Die erst im November letzten Jahres in Kraft getretenen, neuen Transfer-Regeln für Domain-Namen verzeichnen ihr erstes prominentes Opfer: der New Yorker Internet Service Provider Panix beklagte am vorvergangenen Wochenende die rätselhafte Entführung seiner Internet-Domain panix.com. Erst am Monag gelang es, die Webadresse zurückzuholen; der oder die Täter blieben bisher unerkannt.

Wie sich im Nachhinein nun rekonstruieren liess, wiesen am vorvergangenen Samstag gegen 4.15 Uhr früh die DNS-Einträge für die bereits im Jahr 1991 erstmals registrierte Domain panix.com ohne jegliche Ankündigung und völlig überraschend auf ein Unternehmen in Grossbritannien. Inhaber der Domain war plötzlich ein australisches Unternehmen, während der gesamte eMail-Verkehr über ein kanadisches Unternehmen lief. Die Folgen für Panix waren – nomen est omen – panisch: alle Dienste im Zusammenhang mit der panix.com-Domain, die immerhin von 6.000 Kunden genutzt werden, waren unerreichbar. Doch damit nicht genug. Durch die Umleitung der Webseiten und des eMail-Verkehrs war Missbrauch Tür und Tor geöffnet. Erste Prüfungen bei Panix ergaben, dass die Domain vom bisherigen Registrar Dotster zum australischen Anbieter Melbourne IT gewandert war, ohne dass man selbst einen Transfer eingeleitet hatte. Ebenso waren zwingend vorgeschriebene Warnhinweise vor dem Umzug ausgeblieben.

Licht ins Dunkel brachte erst eine von Melbourne IT eingeleitete Untersuchung, die nach quälend langen 48 Stunden die Domain zurück zu Panix brachte. Danach soll ein nicht näher beschriebenes Schlupfloch über einen mit gefälschter Kreditkarte angelegten Reseller-Account zur Initiierung des Transfers geführt haben. Da nach der neuen Transfer-Policy das Schweigen auf einen Umzugsantrag im Zweifel als Zustimmung zu werten ist, gelang es unbekannten Dritten, die Domain zumindest kurzfristig zu kapern. Der betroffene Reseller analysiert derzeit seine Weblogs und will so helfen, die Hintermänner aufzuspüren.

Wer sich vor ähnlichen Negativ-Erfahren schützen will, kann dies durchaus tun. So setzen zahlreiche Registrare wie die Starnberger united-domains GmbH oder Schlund + Partner sowohl alle bestehenden als auch die neu angemeldeten .com- oder .net-Domains automatisch auf „REGISTRAR-LOCK“. Die Domains sind so gesperrt und vor einem Transfer sicher. Bei allen übrigen generischen Domains wie .org, .info oder .biz verhindert ohnehin der so genannte „Authorization Code“ einen unrechtmässigen Wechsel. Nur mit diesem Code, den der alte Registrar erst auf Anfrage bei einem Umzug mitteilt, kann der neue Provider die Domain übernehmen.

> http://www.panix.com/

Die neue Transfer Policy finden Sie unter:
> http://www.icann.org/transfers/policy-12jul04.htm

Quelle: panix.com, nytimes.com, p2pnet.net, eigene Recherche

.net – Konkurrenz bedrängt VeriSign

Das Bewerberfeld im Rennen um die künftige Verwaltung der generischen Top Level Domain .net ist überraschend um zwei Kandidaten reicher: Wie ICANN am vergangenen Mittwoch bekanntgab, tauchten kurz vor Ablauf der Deadline neben den bereits bekannten Bewerbungen von VeriSign, Afilias und DENIC mit Core++ und Sentan Registry Services, Inc. zwei scheinbare Neulinge auf.

Am 30. Juni 2005 endet der Vertrag zwischen der Internet-Regierung ICANN und dem derzeitigen Verwalter von .net, dem US-amerikanischen Domain-Giganten VeriSign. Derzeit läuft die Neuausschreibung, an der neben VeriSign und Afilias auch die deutsche Domain-Verwaltungsstelle DENIC teilnimmt. Dabei verspricht sich DENIC durchaus gute Chancen, die Ausschreibung zu gewinnen, und verweist in einer Presserklärung auf hohe technische Kompetenz, Verbundenheit mit der Internet Community sowie die Absicht, erwirtschaftete Überschüsse in die Verbesserung der Infrastruktur zu reinvestieren. Auffallend war, dass sich Sun Microsystems, Microsoft und MCI hinter VeriSign stellten, während die Deutsche Telekom AG ihre ursprüngliche Sympathie für VeriSign nun in einem Brief an ICANN-Präsdident Twomey zurückzog – offensichtlich scheint man sich an die Stärken der DENIC erinnert zu haben.

Eher zu den Aussenseitern zählen die kurzfristig aufgetauchten Mitbewerber Core++ und Sentan. Sentan ist ein Joint Venture aus .biz-Verwalter Neulevel und der japanischen Domain-Verwaltungsstelle Japan Registry Services (JPRS); hinter Core++ steckt ein eigens gegründetes Konsortium von Domain-Registraren, Registry-Betreibern, Netzwerktechnologie- und Telekommunikationsunternehmen, und hat seinen Sitz in Barcelona. Da nach Ansicht aller Experten der Schwerpunkt von .net in der Gewährleistung von Sicherheit und Stabilität des Internets liegt, gilt es als sehr unwahrscheinlich, dass ICANN zwei Neulingen die Verantwortung für .net überträgt.

Wie die Entscheidung aber letztlich ausfällt, ist schwer zu prognostizieren. Nachdem ICANN dem US-Handelsministerium untersteht, dürfte es zuallererst eine politische Frage sein, ob man die Verwaltung von .net aufgrund ihrer enormen Bedeutung für die Infrastruktur des Internets – zu den Nutzern der mehr als fünf Millionen .net-Domains zählen unter anderem die DNS Root Server und viele grosse Internet Service Provider – weiterhin in den USA behalten möchte, oder auch eine europäische Lösung in Betracht kommt. In letzterem Fall hat DENIC sicherlich gute Karten, den Zuschlag zu erhalten.

Wann die Entscheidung über das weitere Schicksal von .net genau fällt, ist nicht bekannt. Ob der ursprünglich für März angepeilte Termin zur Vertragsunterzeichnung gehalten werden kann, ist offen. Gerade im Hinblick auf die Bedeutung von .net sollte in jedem Fall Sicherheit und Stabilität vor Geschwindigkeit gehen.

Näheres zu den fünf .net-Bewerbern finden Sie unter:
> http://www.verisign.com/
> http://www.denic.de/
> http://www.afilias.info/
> http://www.sentanregistry.net/
> http://www.core-plusplus.net/

Quelle: theregister.co.uk, theinquirer.net, eigene Recherche

.org – Umlaut-Start ohne Pannen

Mit vergleichsweise bescheidenem Erfolg ist die altehrwürdige generische Top Level Domain .org in die Umlaut-Ära gestartet: mit insgesamt 3.078 neuen Umlaut-Domains in den ersten drei Tagen blieb .org hinter den Erwartungen zurück. Wer dagegen erst noch auf der Suche nach der passenden Umlaut-Domain ist, für den steht ein grosses Angebot an freien und attraktiven Namen parat.

Wie die Verwaltungsstelle Public Interest Registry (PIR) bekanntgab, verlief auch der Einführungsprozess für internationalized Domain Names (IDNs) unterhalb der Endung .org am 15. Januar erfreulich unkompliziert; technische Probleme wurden nicht bekannt. Seither können nun auch die drei deutschen Umlaute in .org-Domains verwendet werden. Technisch greift PIR wie alle übrigen Verwaltungsstellen auf den von ICANN verabschiedeten, offiziellen Punycode-Standard zurück, der die Sonderzeichen-Domains unter Verwendung des Präfix „xn--“ in ASCII-kompatible und damit computerverständliche Zeichen umsetzt. Wie bei allen IDNs ist auch bei .org ein aktueller Browser erforderlich, um die neuen Möglichkeiten auszuschöpfen.

Was PIR bisher nicht richtig kommuniziert hat, ist der Umstand, dass die neuen Umlaut-Domains unter .org bis zum 15. März 2005 nicht konnektiert und somit im Internet bis dahin nicht erreichbar sind. Während dieser Zeit wartet die Vergabestelle auf eventuelle Einsprüche von Markenrechtsinhabern. Nach diesem Termin werden alle Umlaut-Domains, die nicht von Einsprüchen betroffen sind, automatisch konnektiert.

Nach Angaben von Edward G. Viltz, Präsident und CEO von PIR, stellt die Einführung deutscher Umlaute nur die erste Phase der künftigen IDN-Strategie des Unternehmens dar. Im dritten Quartal 2005 folgen Sonderzeichen aus insgesamt zehn weiteren Sprachen, darunter Dänisch, Ungarisch, Koreanisch, Norwegisch, Polnisch und Schwedisch; weitere Sprachen sollen ebenfalls im dritten Quartal bekanntgegeben werden. „Wir sind mit den vorläufigen Ergebnissen der Einführung sehr zufrieden“, so Viltz in einer Presseerklärung. „Die rege Nachfrage vor allem von nichtkommerziellen Organisationen bestärkt unsere Strategie, der .org-Community so bald wie möglich weitere IDNs in anderen Sprachen bereitzustellen.“

Registrierung von .org-Domains mit Umlauten möglich unter:
> http://www.united-domains.de/umlaut-reg/

Kostenloses Umlaut-PlugIn fuer den Internet-Explorer unter:
> http://www.umlaut-download.de

Quelle: marketwire.com, pir.org, eigene Recherche

ccTLDs – Neues von .ph und .nr

Das Schmierentheater um die als „Phone-Domain“ bekannt gewordene Länderendung .ph der Philippinen scheint sich zur unendlichen Geschichte zu entwickeln. Heile Welt herrscht dagegen auf der Pazifikinsel Nauru, die Registrierungen unterhalb ihre Top Level Domain .nr zur weltweiten Verwendung geöffnet hat.

Im Sommer letzten Jahres forderte die National Telecommunications Commission (NTC) der Philippinen den bisherigen Verwalter der Top Level Domain .ph, das Unternehmen DotPH Inc., auf, sich für eine Tätigkeit entweder als Verwaltungsstelle (Registry) oder als Registrar zu entscheiden; beides zusammen soll künftig ausgeschlossen sein. Nachdem bereits zuvor eine 90tägige Frist fruchtlos verstrich, fiel nun auch bis zur zweiten Deadline am 15. Januar keine Entscheidung. DotPH bat vielmehr, die Frist erneut zu verlängern, da man von Seiten der staatlichen Stellen noch nicht genügend Informationen erhalten habe, um zu einem Ergebnis kommen zu können. Hiermit zeigte sich die Behörde zunächst einverstanden, forderte DotPH jedoch zu einem formellen Antrag auf, in dem die Verlängerung begründet werden sollte. Es überrascht wenig, dass ein solcher Antrag bis heute aussteht. Doch der Geduldsfaden der NTC scheint langsam zum Zerreissen gespannt. Man räume dotPH eine letzte Frist von „einer Woche oder so“ ein. Sollte man dann wiederum keine Antwort erhalten haben, werde man sich direkt an ICANN wenden und offiziell um eine Redelegation der Top Level Domain nachsuchen. Wer .ph-Domains auf seinem Wunschzettel hat, sollte sich also vorerst noch gedulden, bis die vertragliche Lage geklärt ist.

Von ähnlichen Problemen verschont ist dagegen .nr, das offizielle Landeskürzel für die im Südpazifik gelegene Insel Nauru. Ab sofort kann sich jedermann weltweit ohne Beschränkung sein kleines Stück vom Paradies sichern. Zur Auswahl stehen Webadressen unterhalb der Subdomains .com.nr, .net.nr, .org.nr, .info.nr und biz.nr. Die Gebühren liegen bei US$ 50,- (umgerechnet knapp EUR 40,-) im Jahr, und sind im voraus zu bezahlen. Richtig teuer, aber ebenso exklusiv sind dagegen reine Second Level Domains, die jeweils mit US$ 500,- zu Buche schlagen. Die Registrierung ist direkt über die Website der Vergabestelle CENPACNET möglich.

Weitere Informationen ueber .ph erhalten Sie unter:
> http://www.domains.ph/

Weitere Informationen ueber .ph erhalten Sie unter:
> http://www.cenpac.net.nr/dns/index.html

Quelle: inq7.net, eigene Recherche

vaterschaftstest.ag – tipp.ag und die Folgen

Der Inhaber der Domain vaterschaftstest.ag sieht sich einer Klage vor dem Landgericht Hamburg ausgesetzt, da er als Inhaber einer .ag-Domain nicht zugleich Inhaber einer entsprechenden Aktiengesellschaft ist. Die Klage gegen ihn erfolgt offenkundig im Zuge des Urteils des OLG Hamburg über tipp.ag.

Ein gutes halbes Jahr ist es her, dass das OLG Hamburg sein Urteil (vom 02.06.2004, Az.: 5 U 162/03) im Rechtsstreit um die Nutzung des Zeichens tipp.AG bzw. tipp.ag fällte und die Ansicht vertrat, .ag-Domains dürften ausschließlich von gleichnamigen Aktiengesellschaften registriert werden. Die Revision gegen das Urteil wurde nicht zugelassen, da das OLG der Ansicht ist, der Rechtsstreit habe keine grundsätzliche Bedeutung. Die Beklagte legte das einzig mögliche Rechtsmittel ein: die Nichtzulassungsbeschwerde. Über sie wird der BGH dieser Tag entscheiden.

Mit der neuen Klage gegen Oliver Penzel, Inhaber der Domain vaterschaftstest.ag, wird die umstrittene Ansicht des OLG Hamburg nun aufgegriffen und versucht, Kapital daraus zu schlagen. Die Literatur hat in zahlreichen Artikeln sehr deutlich gemacht, dass das Urteil aus Hamburg im Hinblick auf die enge Verzahnung von Domain-Inhaber und möglicher Bedeutung der Domain-Endung abwegig ist. Die Domain-Endungen werden willkürlich für eine länderspezifische Vermarktung interpretiert, stehen dabei aber in keinem Zusammenhang mit den Registrierungsbedingungen, die gerade die Registrierung solcher Domains für jeden ermöglichen.

So werden beispielsweise die Top Level Domains .fm, .tv, .ws und .cd als Radio-, Fernseh-, Website- und CD-Domains beworben. Ein Gericht käme allerdings nicht auf die Idee, dem Inhaber einer .tv-Domain vorzuschreiben, einen Fernsehsender gleichen Namens zu betreiben. Und das sind jeweils Interpretationen der Abkürzungen; .ag lässt sich auch als Arbeitsgemeinschaft oder Amtsgericht verstehen. Zuletzt bleibt es aber die Länderkennung von Antigua und Barbuda.

Es ist zu wünschen, dass das LG Hamburg das Verfahren über die Domain vaterschaftstest.ag aussetzt, bis der Rechtsstreit um tipp.ag endgültig geklärt ist. Das kann unter Umständen noch einige Zeit in Anspruch nehmen, je nach dem ob der BGH die Revision zulässt oder nicht.

Die Entscheidung des OLG Hamburg zu tipp.ag findet man zum Beispiel unter:
> http://www.jurpc.de/rechtspr/20040262.htm

Weitere Informationen zur Entscheidung des OLG Hamburg über tipp.ag finden Sie hier:
> http://www.domain-recht.de/magazin/article.php?id=313
> http://www.domain-recht.de/magazin/article.php?id=196

Spezialisierte Anwälte finden Sie unter:
> http://www.domain-anwalt.de

Quelle: Oliver Penzel, eigene Recherche

Rückblick – Domain-Handel zufrieden mit 2004

Rekorde allenthalben. Das Domain-Jahr 2004 verlief bestens, die Verkäufe und die Preise zogen an. Die Sedo GmbH ist Marktführer und die Aussichten für die Zukunft sind – nach Angaben der Branchenkenner – rosig.

Das Magazin DNjournal.com hat eine Analyse des Marktes durchgeführt und stellte fest, dass (theoretisch) fast jeden Tag im vergangenen Jahr eine Domain zum Preis von über US$ 10.000,- verkauft wurde; genau waren es 331 Domains. Davon aber ganz abgesehen zogen die Preise allenthalben an, so dass die Sedo GmbH, die mit 41% umsatzstärkste Domain-Börse (es folgen Pool mit 18%, Afternic mit 10% sowie Greatdomains und Moniker mit je 8%), eine Preissteigerung vom durchschnittlichen Domain-Preis von EUR 1.650,- in 2003 auf EUR 1.950,- in 2004 feststellen konnte. Der Verkaufsumsatz hat damit bei Sedo um 200% zugelegt.

DNjournal.com sprach mit den wichtigen Leuten der Branche, die beinahe ein einheitliches Bild der Domain-Zukunft geben. Viele werden in 2005 auf den Domain-Markt kommen und mitmischen wollen, meinen die Profis. Wenigen Newcomern wird da das Glück beschieden sein, gute Geschäfte zu machen. Allgemeine Meinung ist, dass nun die Zeit derer kommt, die geschickt Traffic leiten können. Bei denen bleibt das Geld. Zudem werden immer mehr Portfoliokäufe getätigt werden. Einzelne Domains werden zwar weiter und zahlreicher gehandelt, aber die richtig guten Verkäufe bewegen sich in ganz anderen Regionen, wie bereits der größte Domain-Deal des vergangenen Jahres gezeigt hat, als Marchex für US$ 164,2 Mio. Name Development Ltd. aufgekauft hat. Dafür gab es nur einen Grund: das Domain-Portfolio des Unternehmens, das mehr als 100.000 Domains umfasst. In diesem Maßstab wird sich das zukünftig zwar nicht abspielen, munkeln die Kenner der Szene, aber vergleichbare Käufe im kleinen Stil wird es einige geben.

Die Entwicklung der Domain-Käufe wird also weitestgehend durch Traffic bestimmt, der dank des erst im vergangenen Jahr wirklich genutzten Domain-Parking messbar wird. So gewinnen alle Beteiligten an der durch Domain-Parking gewährten Transparenz. Bei alledem steht zu vermuten, dass wirklich herausragende Einzeldomainverkäufe seltener werden. Denn viele wichtige Domains habe gerade erst neue Inhaber gefunden, die allerdings auf die Vermarktung der Domain und nicht auf deren Verkauf spekulieren. Jedoch wird sich der niedere und mittlere Domain-Markt verstärken, und die Preise anziehen. Das alles sehen die Domain-Auguren. Ob sie zuletzt Recht behalten haben, sehen wir dann im nächsten Jahr. Bis dahin, gute Domain-Geschäfte!

Detaillierte Statistiken zeugt Sedo unter:
> http://www.sedo.de/presse/presse_190105.php4

Quelle: dnjournal.com, sedo.de

Dialer-Domain – chat.de mutiert zur Kostenfalle

Das Preis-Niveau der vergangenen Woche war hoch. Die Vorlage der Rekord-Domain chat.de mit EUR 360.000,- vermochte freilich niemand zu toppen. Dafür gibt es mit der Domain ged.com, die für US$ 150.000,- (ca. EUR 115.385,-) spektakulär hoch dotiert ist, eine sehr starke Dreibuchstabendomain. Darüber hinaus mauserten sich einige .com-Domains in den fünfstelligen Dollarbereich.

Aber zuerst die schlechte Nachricht: Sicher, chat.de verkaufte sich mit EUR 360.000,- für einen guten Preis. Aber den muss man doch nicht mit Dialer-Gebühren von EUR 30,- binnen eines Monats wieder reinholen! Das ist einfach unverschämt. Der Chatter und die Chatterin seien hiermit gewarnt. Ansonsten gibt es auf dem deutschen Domain-Markt nichts zu vermelden. Allerdings verkaufte sich die dänische Domain kopenhagen.dk für US$ 3.199,- (ca. EUR 2.460,-).

Die alteingesessenen gTLDs .net und .org sorgen wieder für gute Unterhaltung: Die Domain babehunt.org erzielte EUR 8.000,-, legalforms.net ging für US$ 3.301,- (ca. EUR 2.540,-), wba.org für US$ 2.700,- (ca. EUR 2.075,-) und iva.net für immerhin noch US$ 1.151,- (ca. EUR 885,-).

Dagegen nehmen sich die neuen gTLDs recht zahm aus: physician.info brachte es zwar auf US$ 4.150,- (ca. EUR 3.190,-), aber dann fällt das Niveau sehr deutlich auf US$ 2.000,- (ca. EUR 1,540,-) für nutrition.biz. Nebraska.info und nebraska.biz brachten jeweils US$ 1.525,- (ca. EUR 1.175,-), allstars.biz erzielte schon nur noch US$ 800,- (ca. EUR 615,-) und missionhills.info nurmehr US$ 499,- (ca. EUR 385,-). Das Schlusslicht ist classroom.info mit US$ 460,- (ca. EUR 355,-).

Bei den .com-Domains tummeln sich sieben Verkäufe im fünfstelligen Dollarbereich: herbal.com steht mit US$ 25.000,- (ca. EUR 19.230,-) im Saft, spearfishing.com zog jemand für US$ 18.350,- (ca. EUR 14.115,-) an Land. Es folgen payone.com für US$ 15.000,- (ca. EUR 11.540,-), addidas.com für US$ 13.009,- (ca. EUR 10.005,-), humanhair.com für US$ 11.001 ,- (ca. EUR 8.460,-), pso.com für US$ 10.000,- (ca. EUR 7.690,-) und zu guter Letzt stockpilot.com für ebenfalls glatte US$ 10.000,- (ca. EUR 7.690,-).

Weitere erwähnenswerte Domain-Käufe waren:

mensclothes.com – US$ 9.000,- (ca. EUR 6.925,-)
ladiesclothes.com – US$ 2.888,- (ca. EUR 2.220,-)
3arab.com – US$ 8.312,- (ca. EUR 6.395,-)
oldcomputers.com – US$ 6.700,- (ca. EUR 5.155,-)
hotelseurope.com – US$ 5.500,- (ca. EUR 4.230,-)
websitebuild.com – US$ 5.000,- (ca. EUR 3.845,-)
woodfloorcare.com – US$ 3.600,- (ca. EUR 2.770,-)

Einen Überblick über verkaufte Domains erhalten Sie unter:
> http://www.domain-spiegel.de

Quelle: dnjournal.com, sedo.de, heise.de, eigene Recherche

Hamburg – Seminar zum eCommerce

Das Unternehmen Forum Institut für Management GmbH bietet am 16. Februar 2005 ein Seminar mit dem Titel „E-Commerce update“ in Hamburg, in dem „neue Trends in Recht und Rechtsprechung“ besprochen werden.

Referenten des eintägigen Seminars sind Rechtsanwalt Dr. Jochen Dieselhorst, Hamburg, und Rechtsanwalt Dr. Georg F. Schröder, München, die beide versiert auf den Gebieten des E-Commerce und Internetrechts sind. Auf dem Programm steht neben den neuesten Entwicklungen des Domain-Rechts auch die Haftung nach TDG und MDStV, des Verbraucherschutzrechts, des Wettbewerbsrecht im Internet sowie des Urheber- und Datenschutzrechts bezogen auf Internet und E-Commerce.

Das Seminar findet am Mittwoch, den 16. Februar 2005 von 9.00 bis 17.00 Uhr im Steigenberger Hotel Hamburg statt. Die Gebühr beträgt EUR 785,- zuzüglich 16% MwSt. inklusive einer Dokumentation, Arbeitsessen und Erfrischungen.

Weitere Infomationen und Anmeldung über:
> http://www.forum-institut.de

Quelle: forum-institut.de, eigene Recherche

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