ICANN

Zwangstransfer für DotForce-Domains

Die Internetverwaltung ICANN weist Kunden des koreanischen Registrars DotForce Corp. darauf hin, dass sämtliche dort angemeldeten Webadressen zwangsweise umziehen müssen. Domain-Verluste sollen weitgehend ausgeschlossen sein.

Ein Zeitablauf des sogenannten „Registrar Accreditation Agreements“ (RAA) und fehlende Voraussetzungen für dessen Verlängerung haben nach Angaben von ICANN dazu geführt, dass der Registrar DotForce Corp. die Berechtigung verloren hat, Domain-Namen mit generischer Endung zu registrieren oder zu verwalten. Um die Kunden zu schützen, hat ICANN eine Ausschreibung durchgeführt und Interessenten gebeten, sich um eine Übernahme der Domains zu bewerben. Insgesamt gingen daraufhin acht Bewerbungen bei ICANN ein, wobei letztlich der südkoreanische Registrar Yesnic Co., Ltd. das Rennen für sich entschieden hat. Damit ziehen nun sämtliche vormals bei DotForce verwalteten Domains zu Yesnic um; offizielle Zahlen, wie viele Domains hiervon betroffen sind, nennt ICANN nicht.

Frühere Kunden von DotForce werden in diesen Tagen von Yesnic kontaktiert und über die Einzelheiten des Transfers unterrichtet. Vorsorglich rät ICANN jedoch, selbst aktiv zu werden und mit Yesnic in Verbindung zu treten, um das Risiko eines nur versehentlichen Domain-Verlusts zu reduzieren. Dies gilt insbesondere in den Fällen, in denen der Registrierungsvertrag bald endet und somit rasches Handeln unerlässlich ist. Gesonderte Gebühren sind für den Transfer nicht zu bezahlen; allerdings verlängert sich – anders als sonst bei Transfers – auch die Vertragslaufzeit nicht mit dem Datum des Umzugs. In den praktischen Auswirkungen wird also lediglich der Registrar getauscht. Wer seinen Registrar dagegen selbst auswählen möchte, kann ungeachtet des Transfers zu Yesnic seine Domain auch zu jedem anderen Anbieter umziehen. Allerdings ist es YESNIC vorbehalten, innerhalb von 60 Tagen nach dem Erstumzug einem weiteren Transfer zu widersprechen.

Bisher scheint der zwangsweise Umzug reibungslos zu verlaufen, öffentliche Proteste über Domain-Verluste gab es, anders als noch anlässlich der Wirren um den US-Registrar Registerfly.com, nicht. Scheint, als hätte ICANN einen stabilen Krisenplan entwickelt.

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