ICANN

Strategieplan 2016 — 2020 vorgestellt

Die Internet-Verwaltung ICANN zeigt sich zuversichtlich, in Sachen Netzverwaltung auch in Zukunft eine wichtige Rolle innezuhaben. Darauf deutet der »Strategic Plan for fiscal years 2016 — 2020«, den ICANN Ende Januar 2015 veröffentlicht hat.

Im April 2013 hatte der ICANN-Vorstand beschlossen, die Vision für die eigene Zukunft in einen Strategieplan zu fassen. Nach umfassender Anhörung und Beteiligung der verschiedenen Interessensgruppen (»stakeholder«) innerhalb ICANNs verabschiedete der Vorstand schließlich im Oktober 2014 den Strategieplan für die Fiskaljahre 2016 bis 2020. Ende Januar, kurz vor dem Meeting in Singapur, hat ICANN diesen Plan nun der Öffentlichkeit präsentiert (hier eine Videofassung des Strategieplanes). Demnach fußt ICANNs Vision auf fünf strategischen Grundsätzen und sechzehn strategischen Zielen. Zu diesen Grundsätzen zählen:

  • Evolve and further globalize ICANN
  • Support a healthy, stable, and resilient unique identifier ecosystem
  • Advance organizational, technological and operational excellence
  • Promote ICANN’s role and multistakeholder approach
  • Develop and implement a global public interest framework bounded by ICANN’s mission

Der erste Grundsatz, ICANN zu entwickeln und weiter zu globalisieren, trägt dem Umstand Rechnung, dass im Jahr 1998 bei Schaffung ICANNs nur vier Prozent der Weltbevölkerung online war; im Jahr 2020 sollen es 63 Prozent sein. Zugleich soll aber das regionale Engagement gestärkt werden. Mit Grundsatz zwei betont ICANN unter anderem, dass man einen robusten, stabilen und vertrauenswürdigen Marktplatz für Domains unterstützen will; das deutet darauf hin, dass weitere TLD-Einführungsrunden fest eingeplant sind. Im Übrigen sucht man das Wort „Domains“ im Strategieplan ICANNs vergeblich; stattdessen finden sich vor allem in den Grundsätzen drei, vier und fünf wiederholte Hinweise darauf, dass ICANN in der globalen Debatte um die »Internet Governance« den eigentlichen Schwerpunkt der Tätigkeit setzen will.

Letztlich wird sich ICANN daran messen lassen müssen, ob es gelingt, diese abstrakten Grundsätze in konkrete Taten zu fassen. Dass in Sachen Netz-Verwaltung an ICANN kein Weg vorbei führt, ist für die Organisation selbst dabei offenbar selbstverständlich; ob das jedoch auch alle anderen Beteiligten wie zum Beispiel die Vertreter aus dem Regierungslager so sehen, vermag aktuell wohl keiner vorherzusehen.

Kommentar schreiben

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht, oder weitergegeben.
Bitte füllen Sie die gekennzeichneten Felder aus.*

Abonnieren Sie unseren Newsletter

Der Domain-Newsletter von domain-recht.de ist der deutschsprachige Newsletter rund um das Thema "Internet-Domains". Unser Redeaktionsteam informiert Sie regelmäßig donnerstags über Neuigkeiten aus den Bereichen Domain-Registrierung, Domain-Handel, Domain-Recht, Domain-Events und Internetpolitik.

Mit Bestellung des Domain-Recht Newsletter willigen Sie darin ein, dass wir Ihre Daten (Name und E-Mail-Adresse) zum Zweck des Newsletterversandes in unseren Account bei der Episerver GmbH, Wallstraße 16, 10179 Berlin übertragen. Rechtsgrundlage dieser Übermittlung ist Artikel 6 Absatz 1 Buchstabe a) der Europäischen Datenschutzgrundverordnung (DSGVO). Sie können Ihre Einwilligung jederzeit widerrufen, indem Sie am Ende jedes Domain-Recht Newsletters auf den entsprechenden Link unter "Newsletter abbestellen? Bitte einfach hier klicken:" klicken.

Top