ICANN

Rod Beckstrom zum neuen CEO gewählt

Die Internet-Verwaltung ICANN hat einen neuen CEO: Rod Beckstrom, vormals Director beim U.S. National Cybersecurity Center (NCSC), folgt auf Dr. Paul Twomey, der am 30. Juni 2009 aus dem Amt schied.

Vergangenen Freitag, am letzten Tag des Meetings im australischen Sydney, lüftete ICANN den Schleier um ein Geheimnis, das eigentlich keines mehr war. Der US-Amerikaner Rod Beckstrom, von ICANN in einer Pressemitteilung bezeichnet als „Unternehmer, Analyst und Autor“, ist Nachfolger des Australiers Paul Twomey, der seinen zum Monatsende ausgelaufenen Vertrag auf eigenen Wunsch nicht verlängern möchte. Als Autor bekannt wurde Beckstrom vor allem durch das Buch „The Starfish and the Spider: The Unstoppable Power of Leaderless Organizations“ (in der deutschen Fassung „Der Seestern und die Spinne“), in dem sich Beckstrom mit den Auswirkungen dezentraler Netzwerke im Internet wie Wikipedia oder Youtube auseinandersetzt, und die er in Gegensatz zu Kompendien wie der Encyclopaedia Britannica stellt. Beruflich einer größeren Öffentlichkeit bekannt wurde Beckstrom als Director des NCSC, einer Abteilung des US-Ministeriums für Heimatschutz. Dort war er am 13. März 2009 zurückgetreten, da er sich über mangelnde Unterstützung und fehlende Finanzmittel beklagte.

„Rod Beckstrom hat exakt den starken persönlichen und technischen Hintergrund, den ICANN benötigt, da wir an der Schwelle zu beispiellosem Wachstum und Wandel des Internets stehen“, gab ICANN-Aufsichtsrat Peter Dengate-Thrush zu Protokoll. Damit stand er jedoch nicht allein. „Rods umfangreiche technische und wirtschaftliche Expertise ist weltklasse“, zeigte sich Google-CEO Eric Schmidt nicht minder begeistert. Auch Vint Cerf, der „Vater“ des Internets, bescheinigte Beckstrom, für die Position als CEO von ICANN ausgezeichnet geeignet zu sein.

Beckstrom selbst gab sich in seiner ersten Ansprache leicht überwältigt von den Eindrücken beim ICANN-Meeting, von der Zahl der Teilnehmer, dem hohen Niveau sowie der Größe der Community. Mit konkreten Ankündigungen oder Absichten zu den neuen TLDs oder zum auslaufenden „Joint Project Agreement“ hielt er sich zurück, gab jedoch einen ersten Fingerzeig für die Zukunft: „Dieser Kuchen hat viele Schichten, und die Dinge sind unglaublich komplex. Aber der Beweis, dass das Internet gut arbeitet, zeigt, dass ICANN gut arbeitet.“

Kommentar schreiben

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht, oder weitergegeben.
Bitte füllen Sie die gekennzeichneten Felder aus.*

Abonnieren Sie unseren Newsletter

Der Domain-Newsletter von domain-recht.de ist der deutschsprachige Newsletter rund um das Thema "Internet-Domains". Unser Redeaktionsteam informiert Sie regelmäßig donnerstags über Neuigkeiten aus den Bereichen Domain-Registrierung, Domain-Handel, Domain-Recht, Domain-Events und Internetpolitik.

Mit Bestellung des Domain-Recht Newsletter willigen Sie darin ein, dass wir Ihre Daten (Name und E-Mail-Adresse) zum Zweck des Newsletterversandes in unseren Account bei der Episerver GmbH, Wallstraße 16, 10179 Berlin übertragen. Rechtsgrundlage dieser Übermittlung ist Artikel 6 Absatz 1 Buchstabe a) der Europäischen Datenschutzgrundverordnung (DSGVO). Sie können Ihre Einwilligung jederzeit widerrufen, indem Sie am Ende jedes Domain-Recht Newsletters auf den entsprechenden Link unter "Newsletter abbestellen? Bitte einfach hier klicken:" klicken.

Top