Domainer

von ICANN ungeliebt?

Anlässlich einer ICANN-Tagung in Dubai, die sich unter anderem mit einer zukünftigen geoTLD .arab beschäftigte, äußerte sich ICANN-Präsident und CEO Dr. Paul Twomey auch zur Frage des Geschäfts mit Domains. Wie thedomains.com berichtet, lassen seine Äußerungen für Domainer nichts Gutes hoffen, denn Domaining sei laut Twomey ein Problem.

Domaining? „It’s going to be an issue“, wird Twomey zitiert. Was Twomey wirklich sagte und tatsächlich meinte, bleibt unklar. Nachdem auf gulfnews.com ein Artikel von Scott Shuey mit kritischen Äußerungen von Twomey zum Domaining veröffentlicht war, griff Michael Gilmour diesen auf dem Blog thedomains.com auf und machte deutlich, dass ICANN etwas gegen Domainer habe: Domainer zählten laut Twomey, zitiert auf gulfnews.com, zu den Problemen der Domain-Industrie wie auch Cybersquatting und Typosquatting.

Kein Wunder, dass Domainer sich über die Äußerungen Twomeys und die Zukunftsaussichten für ihr einträgliches Geschäft aufregen. Doch reagierte ICANN auf den Artikel auf thedomains.com prompt, indem Jason Keenan, der in ICANNs Presseabteilung sitzt, sich an Jeffrey Behrendt von domainbits.com wandte und ihm ein Statement von Twomey als Reaktion auf den thedomains.com-Eintrag weiterleitete. Darin beteuerte Twomey, rein gar nichts gegen Domainer gesagt zu haben, sondern lediglich auf die Entwicklung eingegangen zu sein, wonach Domainer immer mehr auch auf ccTLD-Domains setzen. Diese Aussage griff nun wieder Scott Shuey in einem neuen Artikel auf gulfnews.com auf und teilte mit, dass Twomey die klare Aussage getroffen habe, im Mittleren Osten würden die Domainer ein Problem werden. Allerdings macht er auch deutlich, dass die Äusserungen Twomeys keineswegs so kritisch gewesen seien, wie sie von einigen Webseiten dargestellt werden. Derweil fordern immer mehr Domainer, Twomey müsse endlich als Präsident und CEO von ICANN Abschied nehmen.

Ist das nun alles in allem ein Sturm im Wasserglas, oder sind die Ängste der Domainer berechtigt? Nun, Domainer sind nicht gleich Domainer. Es gibt solche, die sich beim Sammeln ihrer Domains eher im dunkelgrauen Bereich bewegen und immer wieder auch Kennzeichenrechte Dritter verletzen. Diese stellen in der Tat eine Gefahr für alle, die guten wie die bösen Domainer, dar. Sie ziehen, wie in allen anderen Geschäftsbereichen dieser Welt, eine ganze Berufsgruppe in ein schlechtes Licht. Das ist in der Tat ein Problem. Wie ICANN damit umgehen wird, wird man sehen.

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