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State of the Industry-Report 2017

Neues Jahr, neues Glück: schon zum 13. Mal hat Ron Jackson, Herausgeber des Domain Name Journal, seinen Report »State of the Industry 2017« veröffentlicht. Und die Erwartung der Experten ist klar – die Konsolidierung der Branche wird andauern.

Es ist eine illustre Runde, die Jackson um sich versammelt und um ihre persönliche Einschätzung zur Zukunft der Domain-Branche im Jahr 2017 gebeten hat. Mit von der Partie sind diesmal unter anderem Mike Mann (domainmarket.com), Monte Cahn (RightOfTheDot.com), Paul Stahura (Donuts Inc.), Jothan Frakes (NamesCon), Zak Muscovitch (DNAttorney.com) sowie Phil Corwin (Legal Counsel, Internet Commerce Association). Mike Mann hat ein Vermögen als Domainer erwirtschaftet; er gilt als heftiger Kritiker des nTLD-Programms von ICANN. Als Beispiel für dessen Versagen verweist er auf .blog: sie habe kaum das Interesse der Verbraucher geweckt, obwohl sie viel attraktiver ist als vergleichbare Endungen wie .web, .app oder .store. Auch die so genannten „Fortune 500“-Unternehmen würden nach wie vor auf .com setzen. Der Sekundärmarkt biete nahezu endlose Alternativen an attraktiven .com-Domains; es bestehe kein Grund, zu einer anderen TLD zu wechseln, von den günstigen und über Jahre stabilen Gebühren für .com-Domains ganz abgesehen. Kurz gefasst: ».com will still be king«.

Etwas optimistischer zeigt sich Monte Cahn. Für ihn kann .web zum echten Herausforderer von .com werden. Jedoch geht auch er davon aus, dass es fünf bis zehn Jahre dauern wird, bis sich eine nTLD etabliert hat. Die wohl einschneidenste Entwicklung war für Cahn der drastische Umschwung auf dem Markt chinesischer Domain-Inhaber, der die gesamte Industrie erfasst habe. So sei China im Jahr 2016 für 54 Prozent aller nTLD-Registrierungen verantwortlich gewesen. Inzwischen habe sich der Markt wieder konsolidiert. Für 2017 erwartet er weitere Übernahmen ganzer Domain-Portfolien und Firmenübernahmen in einem insgesamt politisch weniger regulierten Markt. Donuts-Gründer Paul Stahura sieht erwartungsgemäß sämtliche Vorteile auf Seiten der nTLDs, deren Gesamtzahl auf über 27 Millionen angestiegen sei. Er sieht zwei Trends: Konsolidierung durch weitere Registry-Verkäufe und Innovation durch kreative Nutzung der Möglichkeiten des Domain Name Systems; Beispiele hierfür nannte Stahura leider nicht.

Domain-Veteran Jothan Frakes betont, dass »Governance and Policy« zwar oft zum Gähnen, aber enorm wichtig für die Zukunft sind. Beispielhaft verwies er auf das Problem der Validierung der Kontaktdaten von Domain-Inhabern. Aber auch für ihn zählt die anhaltende Konsolidierung zu den wichtigsten Trends, nachdem 2016 bereits GoDaddy die Host Europe Group, VeriSign die .web-Registry und WordPress/Automattic die Endung .blog übernommen haben. Die Zahl all dieser Transaktionen im Unternehmensbereich wird uns also auch im Jahr 2017 begleiten.

An dieser Stelle können wir nur auszugsweise aus den Einschätzungen der Experten zitieren. Wer sich dagegen ein umfassendes Bild über eine Branche verschaffen will, die nie schläft, dem sei daher die Lektüre des gesamten Reports dringend empfohlen.

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