Branchenblogger und Domain-Investor Andrew Allemann fragte kürzlich: »What’s one thing you wish someone had told you before you started domain investing?« Er erhielt anregende Antworten, die für Interessierte bei einem anvisierten Start als Domain-Investor hilfreich sein können.
Aus den in seinem Blogpost aufgezählten Erkenntnissen ergeben sich durchaus widersprüchliche Informationen, aber hilfreich sind sie allemal. So wird deutlich, dass früher, in den 1990er, die Registrierung von Domains deutlich kostenintensiver war. Domains kosteten laut DomainGang-Blogger Theo US$ 100,– für zwei Jahre, Allemann erinnert US$ 70,– pro Jahr und Domain. Damals hätte man mehr investieren sollen, trotz der Preise. Aber Allemann macht klar, dass man als Student seinerzeit (wie heute) keine ausreichenden Mittel für einen Haufen Ein-Wort-Domains hatte. – Edwin Hayward meint:
Kauf keine IDNs. Tus nicht.
Das wäre die richtige Empfehlung gewesen. Die Registrierung von internationalisierten Domains als Investment für den Secondary Market ist sicher hochproblematisch. IDNs zahlen sich allenfalls für jemanden aus, der die Domains wirklich für sein Geschäft nutzen will.
Todd Ryan greift eine Sache auf, die bekannt ist aus den Bereichen Kunst, Musik und Literatur: Er schätzt, 95 Prozent der Domain-Investoren arbeiten nicht profitabel. Von den fünf Prozent profitablen machen weniger als ein Viertel mehr als US$ 10.000,– im Jahr. Allenfalls für zwei Prozent zahlt es sich finanziell aus. Mit diesem – nicht belegbaren, aber naheliegenden – Wissen vor Augen, stellt sich die Frage, ob man in Domains investieren will, ganz anders. Neil McCarthy empfiehlt, bei Domain-Investitionen auf die eigene Lebenserfahrung zu vertrauen, anstatt zu versuchen, denen nachzueifern, die 20 Jahre mehr Erfahrung mit Domains haben, 20 Jahre, die sich so nicht wiederholen werden. Die lautesten Stimmen seien nicht immer die weisesten. Für Allemann die vielleicht beste Empfehlung ist, statt in Domains in Aktien von namhaften Unternehmen zu investieren.
In den Kommentaren bekennt man sich allerdings, entgegen der Rede von McCarthy, zu klassischen Lektionen und zu Rick Schwartz, insbesondere dessen »strategy of collecting solid dot-com names is the best way to go. You do need a lot of patience, though.« Und Rick Schwartz hat in einem aktuellen Artikel auf ricksblog.com beschrieben, nach welchen Kriterien er sich auch heute noch günstige Domains sucht, die er zukünftig zu sechs- und siebenstelligen Beträgen verkaufen will. Ob man sich dafür entscheidet, in Domains zu investieren, und wenn ja, nach welcher Methode, bleibt einem letztlich selbst überlassen. Es gilt, was Allemann für viele richtig schreibt:
There are easier ways to make guaranteed money than investing in domains. But it’s not as much fun!