Dan.com

Eine Handelsbörse verlässt den Domain-Marktplatz

Die Domain-Handelsplattform Dan.com schließt nun endgültig die Tore. Nutzer können noch bis 27. Juni 2025 ihre Daten herunterladen, ehe der Zugang gesperrt wird.

Wie Dan.com im unternehmenseigenen medium.com-Account am 18. Juni 2025 mitteilte, wird das Angebot abgeschaltet. Dan.com-Kunden haben nur noch bis 27. Juni 2025 Zeit, für sie wichtige Daten wie Domain-Namenslisten, ihre Domain-Verkäufe und steuerrelevante Dokumente herunterzuladen. Das Ende der innovativen Domain-Handelsbörse war abzusehen, nachdem GoDaddy sie 2022 gekauft hatte.

Gestartet 2013 in Amsterdam, hatte sich Dan.com unter Gründer Reza Sardeha schnell zu einem beliebten Marktplatz für registrierte Domain-Namen entwickelt. Als innovativ galt unter anderem die Einführung des Modells »lease to own« (LTO – zu Deutsch: Mietkauf). Käufer können dabei eine Domain kaufen und den Kaufpreis monatlich zu vorab festgelegten Konditionen bezahlen, aber die Domain sofort nutzen. Mit Zahlung der letzten Kaufpreisrate geht dann die Domain in die Inhaberschaft des Käufers über. Weitere Dienstleistungen rund um den Domain-Handel wie »Custom Checkout Link«, »Custom Lander«, »Self-Brokerage« und »Transaction Assurance Engine« ergänzten dieses Angebot.

Die Übernahme durch GoDaddy gab Dan.com im Juni 2022 bekannt; der Kaufpreis soll bei US$ 71,4 Mio. gelegen haben. Von da an wurden die Ideen und Methoden von Dan.com in die GoDaddy-Handelsbörse Afternic integriert. Seit dem 12. September 2024 war die Eröffnung neuer Kundenkonten unter dan.com nicht mehr möglich, Afternic und Dan.com verschmolzen. Nun also kommt das Ende der innovativen Domain-Handelsbörse, die dank ihrer Kunden zum »catalyst for change« wurde. Das Team von Dan.com erklärt in seinem Abschiedsposting auf medium.com, man arbeite weiter an innovativen Projekten innerhalb von GoDaddy.

Domain-Investor Elliot Silver bedauert das Ende von Dan.com und macht sich Gedanken über die Zukunft der Domain dan.com. Dazu gibt es noch keine Verlautbarung seitens GoDaddy. Der Verkauf der Domain wäre sicher nicht die beste Lösung – wenn auch eine lukrative. Für viele Domains dürften noch die Nameserver von Dan.com eingetragen sein, und darüber hinaus gibt es sicher reichlich Links, die auf die Domain weisen. In den Händen Dritter könnte dies zur missbräuchlichen Nutzung führen. Silver spekuliert auf eine Weiterleitung auf Afternic oder GoDaddy oder auf den Artikel von Dan.com auf Medium.

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