Investing

Die Premiumdomain candy.com schlägt ein neues Kapitel auf

Die Premium-Domain candy.com steht zum Verkauf. Das Web3-Unternehmen Candy Digital, welches die Domain 2021 für einen ungenannten Betrag erworben hat, wechselt von candy.com auf candy.io.

Die Geschichte von candy.com ist lange und das Paradebeispiel für eine erfolgreiche Premium-Domain. Domain-King Rick Schwartz verkaufte die Domain 2009 für US$ 3 Mio. und handelte eine fünfprozentige Beteiligung an dem Süßwarengeschäft der beiden jungen Geschäftsleute aus, die die Domain kauften. Sie waren mit candy.com am Markt nicht auf Anhieb so erfolgreich, wie erhofft, weshalb Schwartz ein paar Zugeständnisse machte und im Gegenzug weitere Beteiligungen erhielt. Als die Geschäfte über Süßwaren hinausgingen, gründeten die Domain-Inhaber 2021, unter Beteiligung von Schwartz, greenrabbit.com und konnten candy.com zur Finanzierung sehr gut verkaufen.

Käufer von candy.com war das Web3-Unternehmen Candy Digital, das sich davon zu Zeiten des NFT-Hypes gute Geschäfte versprach. Jetzt steht candy.com wieder zum Verkauf, ohne konkreten Käufer, und Candy Digital hat sich auf candy.io zurückgezogen. Geht man auf candy.com, sieht man eine Landing-Page von Hilco Digital, auf der es heißt:

We are entertaining serious offers only for the Candy.com domain name.

Nur ernstgemeinte Anfragen kann man an Andrew Miller von Hilco Digital richten. Elliot Silver sprach Miller an, der daraufhin mitteilte, bereits 2021 beim Verkauf von candy.com an Candy Digital als Broker beteiligt gewesen zu sein. Er bestätigt, dass Hilco Digital und einige wichtige Partner candy.com erworben haben und mit Amanda Waltz von Candy Digital zusammenarbeiten, um in Sachen candy.com ein neues Kapitel zu schreiben und der Domain ein nächstes dauerhaftes Zuhause zu geben.

Candy.com ist eine äußerst wertvolle Domain, die für viele Zwecke verwendet werden kann. Der Verweis auf die vergangenen Nutzungen spricht allerdings nicht dafür, dass die Domain für sich Erfolg verspricht. Schwartz konnte sie sehr gut verkaufen und schlug auch aus der Beteiligung Vorteile; er spricht von insgesamt US$ 11 Mio. Aber schon im Süßwarengeschäft gab es Schwierigkeiten, die allerdings bravourös gemeistert wurden. Candy Digital hingegen setzt auf NFTs, die zwar 2021 erfolgversprechend aussahen, auf die aber bereits 2022 niemand mehr angesprochen werden wollte. Im Grunde stellt der Umstieg von candy.com auf candy.io einen Abstieg dar. Und statt die „äußerst wertvolle“ Domain einfach an den nächsten innovativen Entrepreneur zu einem hohen Preis zu verkaufen, scheint sich ein Konsortium an candy.com zu beteiligen, um einen solchen auszumachen. Das alles spricht dafür, dass candy.com aus der Not heraus verkauft werden muss. Die Domain allein macht nicht die Musik; man muss schon auch ein wirtschaftlich erfolgreiches Geschäft betreiben, welches durch die Domain unterstützt wird. So herum wird ein Schuh draus.

Kommentar schreiben

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht, oder weitergegeben.
Bitte füllen Sie die gekennzeichneten Felder aus.*

Abonnieren Sie unseren Newsletter

Der Domain-Newsletter von domain-recht.de ist der deutschsprachige Newsletter rund um das Thema "Internet-Domains". Unser Redeaktionsteam informiert Sie regelmäßig donnerstags über Neuigkeiten aus den Bereichen Domain-Registrierung, Domain-Handel, Domain-Recht, Domain-Events und Internetpolitik.

Mit Bestellung des Domain-Recht Newsletter willigen Sie darin ein, dass wir Ihre Daten (Name und E-Mail-Adresse) zum Zweck des Newsletterversandes in unseren Account bei der Optimizly GmbH (vormals Episerver GmbH), Wallstraße 16, 10179 Berlin übertragen. Rechtsgrundlage dieser Übermittlung ist Artikel 6 Absatz 1 Buchstabe a) der Europäischen Datenschutzgrundverordnung (DSGVO). Sie können Ihre Einwilligung jederzeit widerrufen, indem Sie am Ende jedes Domain-Recht Newsletters auf den entsprechenden Link unter "Newsletter abbestellen? Bitte einfach hier klicken:" klicken.

Top