Domain-Handel

Aktuelle Domain-Upgrades von Unternehmen

Der Domain-Handel wird immer auch beschwingt, weil Unternehmen zu spät ins Internet kommen und zunächst eine Behelfsdomain registrieren müssen, ehe sie ausreichend Geld für die richtige oder zumindest eine bessere Domain haben. Man spricht von einem Upgrade. Die Domain-Handelsplattform dn.com hat kürzlich einige aktuelle Upgrades benannt.

Die nach eigenen Angaben »world’s leading domain trading platform, for buying and selling domains« dn.com macht in einem Tweet von Anfang Juli 2024 auf aktuelle Entwicklungen beim Domain-Handel aufmerksam. In der ersten Hälfte des Jahres 2024 haben demnach viele Unternehmen ihren Domain-Namen verbessert, indem sie kürzere und einprägsamere Domains wählten. dn.com listet, leider ohne Preisangaben, folgende Entwicklungen:

i-newswire.comzunewswire.com
supportshepherd.comzusomewhere.com
hop.inzuhopin.com
mytilineos.comzumetlengroup.com
convertkit.comzukit.com
sigi-global.comzusigi.com

Aus unserer Sicht lässt sich nicht in jedem Fall von einem Upgrade sprechen, in einigen Fällen ist der Begriff Umfirmierung besser. Das dürfte beispielsweise für die Headhunter-Unternehmung »Somewhere« gelten, die unter der Domain supportshepherd.com noch »Shepherd« hieß. Auch bei der Mytilineos S.A. liegt eine Umfirmierung vor, nämlich zu Metlen. Ob die neue Domain metlengroup.com wirklich besser funktioniert als mytilineos.com, stellt sich dabei ebenfalls als Frage. Richtige Domain-Upgrades findet man tatsächlich bei der Southworth International Group Inc., die von sigi-global.com zu sigi.com wechselte. Gleiches lässt sich sicher von der Puplishingplattform Newswire sagen, die von i-newswire.com zu newswire.com wechseln kann. Bei der Streamingplattform Hopin stellt sich auch die Frage, ob ein echtes Upgrade vorliegt, immerhin verlängert sich die genutzte Domain von hop.in auf hopin.com. Der Wechsel zu einer .com-Alternative wird in der Regel als Sprung nach vorne wahrgenommen. In diesem Falle trifft dies auch zu, denn das Unternehmen hatte bis vor kurzem noch ihren Sitz im Vereinigten Königreich und nicht etwa in Indien, worauf die Landesendung .in schließen ließ. Jetzt Sitzt das Unternehmen in den USA. Man fragt sich allerdings, warum man die Domain hop.in bereits gelöscht ist. Ein Blick in archive.org zeigt, dass Hopin die Domain hopin.com bereits seit 2021 und früher nutzt. Aktuell ist das von dn.om gemeldete Upgrade damit nicht. Dass hop.in von dem Unternehmen überhaupt je genutzt wurde, konnten wir nicht feststellen. Bei convertkit.com liegt ein Domain-Upgrade verbunden mit einer Umfirmierung vor: das Unternehmen wird Kid und nutzt zukünftig die Domain kid.com, auf der es aktuell heißt: »We’re rebranding to Kit.«

Eine deutlichere Unterscheidung zwischen Domain-Upgrade (kürzere Domain, die auf dem früheren Namen basiert und den Firmennamen widerspiegelt) und Namensänderung (das Unternehmen besorgt sich eine ganz andere – kurze und einprägsame – Domain und benennt sich um) erscheint sinnvoll. Bei kid.com liegt da sicher eine Vermischung beider Szenarien vor. Für echte Domain-Upgrades gibt es zahlreiche Beispiele aus der nahen Vergangenheit, denen auch ein Preisschild anhängt. So ist eine der teuersten bekannten Domains des Jahres genau so einem Upgrade geschuldet: Im Februar 2024 erzielte die Domain tp.com US$ 1.200.000,– (ca. EUR 1.127.735,–) und wanderte zum Unternehmen Teleperformance, wobei tp.com lediglich auf teleperformance.com weiterleitet. Die erst vorangegangene Woche erwähnte Domain voice.art ging zum Spitzenpreis von US$ 40.000,– (ca. EUR 37.383,–) an die Designer-Kollaboration Voiceart, die zuvor auf voiceart.ink setzte. Etwas weiter zurück geht die im März 2023 von der britischen Fastfoodkette Archies für GBP 80.000,– (ca. EUR 90.961,–) gekaufte Domain archies.com, die die frühere Domain lovearchies.com ersetzt. Im Kleinen funktioniert das auch: so kaufte im April 2024 das US-Unternehmen Cresswell Richardson aus Tennessee die Domain creswell.com für US$ 2.200,– (ca. EUR 2.020,–) und verbesserte sich so von mycresswell.com.

Das ist nur ein kleiner Ausschnitt von Upgrades aus jüngster und jüngerer Zeit. Für Unternehmen ist es sinnvoll, die Augen für Upgrade-Domains offen zu halten, die, wie cresswell.com zeigt, nicht zwingend teuer sein müssen. Ein Domain-Upgrade bedeutet in der Regel bessere Sichtbarkeit, weil eine kürzere Domain, gegebenenfalls unter .com oder einer Landes- oder Städteendung, je nach Anforderung, sich besser einprägt und erinnert werden kann. Wenn sie dann auch nicht zu kompliziert und damit weniger vertipperanfällig ist, finden einen Kunden und potentielle Kunden besser.

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