Domain-Newsletter

Ausgabe #1193 – 09. November 2023

Themen: Internet – dominiert EU die Internetstandards? | Statistik – China zieht .com nach unten | TLDs – Neues von .at, .bot und .microsoft | UDRP – Microtech Knives macht keine Schnitte | NIS2 – Informatives ePaper von InterNetX | aiq.com – Drei-Zeichen-Domain für US$ 325.000,– | RIPE 87 – Treffen Ende November 2023 in Rom

INTERNET – DOMINIERT EU DIE INTERNETSTANDARDS?

Haben die von der EU angestossenen Initiativen über Internetstandards zu echten Veränderungen geführt? Dieser Frage ist eine neue Studie im „Journal of European Public Policy“ nachgegangen – das Politik-Blog EUROPP (European Politics and Policy) hat Teile davon veröffentlicht.

Das Internet ist ein Netz unabhängiger Netzwerke, die dank gemeinsamer Standards und Protokolle wie dem Internet Protocol (IP) miteinander kommunizieren. Solche Standards wie das Domain Name System (DNS) werden in der Regel nicht von staatlichen Einrichtungen, sondern von privaten Organisationen wie der Internet Engineering Task Force (IETF) oder der Internet Corporation for Assigned Names and Numbers (ICANN) entwickelt. Diese Organisationen sind ein integraler Bestandteil der Internet Governance, in der Regierungen, der Privatsektor und die Zivilgesellschaft miteinander konkurrieren, um die Zukunft des Internets zu definieren. Spätestens mit Anwendung der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) im Mai 2018 hat die EU zu erkennen gegeben, dass man weltweit eine maßgebliche Rolle bei der Entwicklung dieser Standards spielen will; selbst die in den USA ansässige ICANN musste sich dem beugen und hat ihr WHOIS-System grundlegend reformiert. Doch die DSGVO war erst der Anfang. Seit 2019 hat die EU-Kommission eine Reihe von weiteren Initiativen gestartet, um ihre Rolle in Standardisierungsprozessen zu stärken und ihre eigene Vision vom Internet zu fördern. In einer neuen Studie haben Clément Perarnaud (Vrije Universiteit Brüssel) und Julien Rossi (Paris 8 University) die Entwicklungen unter der Präsidentschaft von Ursula von der Leyen untersucht und sie im „Journal of European Public Policy“ kostenpflichtig veröffentlicht – im britischen Politik-Blog EUROPP geben sie einen kostenfreien Einblick.

Sie stellen fest, dass die EU zunehmend ihr Ziel durchsetzt, direkten Einfluss auf Internet-Infrastrukturen und Standardisierungsprozesse zu nehmen. So bleibt die EU nach aussen ein relativ diskreter Akteur bei der Standardisierung, aber ihre Abwesenheit in Organisationen wie der IETF bedeute nicht, dass sie inaktiv sei. So könne die EU indirekt durch EU-Mitgliedstaaten vertreten werden, auch wenn nur wenige von ihnen technische Experten mit genügender Fachkenntnis und Erfahrung entsenden können. Dessen ungeachtet sei auf europäischer Ebene in der EU-Standardisierungsstrategie 2022 die Internet-Standardisierung als zentrale Priorität festgelegt worden. Das Projekt „DNS4EU“ könne dabei einen wesentlichen Richtungswechsel in der Art und Weise bewirken, wie die EU an die Infrastruktur herangeht. Ziel dieses Projekts ist die Entwicklung eines öffentlichen rekursiven DNS-Resolvers, der eine Alternative zu den Diensten bietet, die hauptsächlich – wenn auch nicht ausschließlich – von Nicht-EU-Unternehmen bereitgestellt werden. Das wäre ein direkter Eingriff der EU in die Internet-Infrastruktur. Für die beiden Autoren verdeutlicht diese Entwicklung, wie digitale Souveränitätsdiskurse von der EU nach und nach „operationalisiert“ werden und wie sie ihre eigenen politischen Effekte erzeugen. Sie stellen aber auch fest, dass europäische Standardisierungsorganisationen in anderen Bereichen, etwa der Barrierefreiheit, dazu neigen, globale Internetstandards von privaten Konsortien zu integrieren, anstatt eigene zu erstellen.

Derartige Eingriffe in die Infrastruktur könnten den wachsenden Trend zur staatlichen Regelsetzung in der Internet-Governance weiter beschleunigen. Man muss nur an das Gesetz über digitale Dienste (DSA) und das Gesetz über den digitalen Markt (DMA) denken, die zwei Hauptziele verfolgen: die Schaffung eines sichereren digitalen Raums, in dem die Grundrechte aller Nutzer digitaler Dienste geschützt werden und Schaffung gleicher Wettbewerbsbedingungen für die Förderung von Innovation, Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit sowohl im europäischen Binnenmarkt als auch weltweit. Wer mehr wissen will: die vollständige Studie ist zu Preisen ab EUR 43,– kostenpflichtig erhältlich.

Sie finden den vollständigen EUROPP-Artikel unter:
> https://blogs.lse.ac.uk/europpblog/2023/10/26/has-the-eus-discourse-on-internet-standards-generated-real-policy-change/

Quelle: eigene Recherche

STATISTIK – CHINA ZIEHT .COM NACH UNTEN

Nachlassende Nachfrage aus der Volksrepublik China zieht die Registrierungszahlen für .com nach unten. Das berichtet die US-Registry VeriSign Inc., und auch der Corona-Effekt hat unverändert Einfluss auf die Entwicklung der Domain Name Industry.

„China has .com’s growth by the balls“ titelte der Domain-Blogger Kevin Murphy auf domainincite.com provokant, um die aktuelle Entwicklung der Registrierungszahlen unter .com zu beschreiben. Das 3. Quartal 2023 endete demnach für VeriSign mit 173,9 Mio. Registrierungen; davon entfallen 160,8 Mio. auf .com und 13,2 auf .net. Das bedeutet einen Rückgang von 0,1 Prozent gegenüber dem gleichen Quartal des Vorjahres. Die Ursache liegt für VeriSign auf der Hand. CEO Jim Bidzos teilt mit: „(…), low demand from China remains the primary source of drag on the overall domain name base growth, excluding registrars based in China, both our domain name base and new registrations are up year-over-year“. Zugleich gab das Unternehmen bekannt, dass der Umsatz in China im 3. Quartal 2023 auf US$ 22 Mio. zurückging; im Jahr zuvor waren es noch US$ 26,8 Mio. Finanziell steht VeriSign gleichwohl prächtig da. Der Umsatz lag im 3. Quartal 2023 bei US$ 376 Mio., 5,4 Prozent mehr als im gleichen Quartal 2022. Zugleich meldet Verisign einen Nettogewinn von US$ 188 Mio., verglichen mit einem Nettogewinn von US$ 169 Mio. im gleichen Quartal des Jahres 2022.

Die europäische Sicht der Dinge beleuchtet das Council of European National Top-Level Domain Registries (CENTR) in seinem aktuellen TLD Market Report. In der ersten Hälfte des Jahres 2023 erholte sich das Domain-Wachstum unter den europäischen ccTLDs von einem rekordverdächtigen Tief zu Beginn des Jahres und erreichte im Juli ein durchschnittliches Wachstum von 2,0 Prozent. Geht man den Ursachen auf den Grund, blickt CENTR auf das Verhältnis zwischen neuen Domains und denen, die auslaufen oder gelöscht werden. Um ein positives Wachstum zu erzielen, sollte die Nachfragequote über 1 liegen, was bedeutet, dass mehr Domains registriert als gelöscht werden. Wenn das Verhältnis über einen längeren Zeitraum unter 1 sinkt, wird die TLD wahrscheinlich in eine Phase des Rückgangs eintreten. Im Juli 2023 lag der Median des Nachfrageverhältnisses bei 1,2 und damit ähnlich hoch wie ein Jahr zuvor. Während dieser Medianwert als gesund gilt und im Allgemeinen mit langfristigen Trends übereinstimmt, variiert er zwischen den Registries erheblich. In der ersten Hälfte des Jahres 2023 verzeichnete etwa die Hälfte der europäischen ccTLDs einen Anstieg der Löschungsraten. Dies könnte auf die Corona-Pandemie zurückzuführen sein. Bei vielen ccTLDs kam es während der Pandemie zu einem starken Anstieg der Registrierungen; es ist gut möglich, dass die zuletzt steigenden Löschungen diejenigen Domains betreffen, die während der Pandemie registriert wurden, nun aber verfallen. Der Corona-Effekt wirkt sich demnach weiterhin auf die Statistiken aus.

Aus der Ukraine meldet die .ua-Registry Hostmaster Ltd., dass man die erste Jahreshälfte 2023 mit 612.778 registrierten .ua-Domains abgeschlossen hat. Das bedeutet trotz des andauernden russischen Angriffskrieges ein Plus von 1,5 Prozent; zum Ende des 2. Quartals 2023 ist jedoch ein deutlicher Trend zu sinkenden Domain-Zahlen zu beobachten. Den muss Italiens Länderendung .it nicht fürchten. Wie die Verwalterin Registro.it mitteilt, waren zum Ende August 2023 exakt 3.481.745 .it-Domains registriert, ein leichtes Plus von 14.052 Domains gegenüber dem Jahresende 2022. Dabei beobachtet Registro.it eine Trendverschiebung; der Anteil der Einzelpersonen an den Registrierungen ist um vier Prozent auf 50 Prozent gestiegen, bei den Unternehmen ist er dagegen um acht Prozent auf 29 Prozent gesunken. Bei den Regionen führt nach wie vor mit weitem Abstand die Lombardei, Italiens führende Wirtschaftsregion, vor Latium und Kampanien. Wer weitere Details wissen will: der vollständige Quartalsbericht steht zum kostenlosen Download bereit.

Die aktuellen Domain-Zahlen:
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.de – 17.636.656 – (Vergleich zum Vormonat: + 15.753)
.at – 1.508.436 – (Vergleich zum Vormonat: – 1.941)
.com – 160.475.597 – (Vergleich zum Vormonat: – 316.496)
.net – 13.134.132 – (Vergleich zum Vormonat: – 18.304)
.org – 10.792.133 – (Vergleich zum Vormonat: + 5.728)
.info – 3.710.772 – (Vergleich zum Vormonat: – 13.923)
.biz – 1.281.042 – (Vergleich zum Vormonat: – 5.972)
.eu – 3.670.853 – (Vergleich zum Vormonat: – 206)

.xyz – 3.695.031 – (Vergleich zum Vormonat: + 25.241)
.online – 3.151.978 – (Vergleich zum Vormonat: + 71.987)
.top – 2.882.402 – (Vergleich zum Vormonat: + 34.441)

(Stand 01. November 2023)

Jim Bidzos Statement anlässlich des „Q3 2023 Verisign Inc Earnings Call“ finden Sie unter:
> https://finance.yahoo.com/news/q3-2023-verisign-inc-earnings-094121942.html

Den aktuellen TLD Market Report von CENTR finden Sie unter:
> https://www.centr.org/library/library/download/10778/7780/41.html

Den aktuellen Quartalsbericht für .it finden Sie unter:
> https://www.nic.it/sites/default/files/documenti/2023/it_quarter_08_23.pdf

Aktuelle Domain-Zahlen finden Sie unter:
> http://www.domain-recht.de

Quelle: domainincite.com, centr.org, hostmaster.us, nic.it

TLDS – NEUES VON .AT, .BOT UND .MICROSOFT

Domain-Atlas für Österreich: die .at-Registry Nic.at hat eine Domain-Landkarte für die Alpenrepublik veröffentlicht. Derweil vertraut Microsoft sechs seiner Marken-Endungen der .uk-Verwalterin Nominet an, während Amazon den Zugang zu .bot erleichtert – hier die Kurznews.

Exakt 1.073.413 .at-Domains sind von Personen mit österreichischer Postadresse registriert. Das sind 71 Prozent des gesamten .at-Domain-Bestandes. Doch welche Gemeinde hat die Nase vorn, wenn es um Domain-Namen geht? Und in welchen Bundesländern wohnen die fleißigsten Domain-Inhaber? Nic.at, Verwalterin der österreichischen Länder-Endung .at, hat die erste Auflage ihrer österreichischen Domain-Landkarte vorgestellt. Die Zahlen von Nic.at wurden dazu mit Bevölkerungszahlen von Statistik Austria in Verbindung gebracht und analysiert. Wir möchten hier nicht zu viel verraten, aber es gibt in Österreich keine Gemeinde ohne .at-Domain. Auf der Pole Position liegt der erste Bezirk in Wien, aber auch Wintersportgebiete sind Hotspots; Untertauern, Ischgl oder Sölden liegen im Ranking vorne. Zudem bietet Nic.at einen ganz besonderen Service: ein gedrucktes Exemplar der Domain-Landkarte kann unter pr@nic.at angefordert werden.

Amazon Registry Services Inc., Verwalterin der neuen Top Level Domain .bot, erleichtert die Domain-Registrierung. Bisher war Voraussetzung, dass man seine .bot-Domain nutzt, um einen Chatbot zu veröffentlichen („bot validation“). Nach Unternehmensangaben sollte es sich bei .bot um einen Adressraum „specifically for developers and their end customers to find and discover bots“ handeln. Doch von dieser Vorgabe rückt man nun ab; jetzt heißt es: „Amazon Registry has removed all registration restrictions for .bot.“ Prompt schoss die Zahl der Domain-Registrierungen steil nach oben. Waren es am 27. Oktober 2023 nur 1.312 .bot-Domains, waren es am 03. November 2023 bereits 3.333. Die meisten .bot-Domains sind aktuell über den US-Registrar EnCirca registriert; dort liegen die Registrierungsgebühren bei knapp US$ 70,– pro Jahr und Domain. Lediglich der Anteil der geparkten Domains ist mit über 85 Prozent noch sehr hoch; mit steigender Anzahl der Registrierungen dürfte dieser Anteil jedoch sinken und .bot präsenter in der Öffentlichkeit werden.

Ritterschlag für die .uk-Registry Nominet: die US-amerikanische Microsoft Corporation, weltweit größter Software-Hersteller und eines der größten Unternehmen überhaupt, vertraut Nominet die Verwaltung der sechs Marken-Endungen .azure, .bing, .hotmail, .microsoft, .windows und .xbox an. Bisher hatte VeriSign Inc. diese Aufgabe als Registry Service Provider inne. „We are delighted to be named Registry Services Provider for Microsoft’s brand TLD portfolio. With more than a quarter of a century experience running .UK we are pleased to offer our services to a growing number of partners worldwide.“, so Eleanor Bradley, Managing Director bei Nominet. Bei .office und .skype vertraut Microsoft dagegen weiterhin auf die Dienste von GoDaddy Registry. Gemessen an der Zahl der registrierten Domains bleibt es für Nominet ein überschaubares Geschäft. Unter .microsoft sind aktuell 86 Domains registriert, bei den fünf anderen zum Teil deutlich weniger. Allerdings dürfte jede einzelne Domain im Hinblick auf Sicherheit und Stabilität einen besonderen Wert für Microsoft und seine Kunden – und damit für Nominet – haben.

Die Domain-Landkarte für Österreich finden Sie unter:
> https://www.nic.at/de/news/nic-at/at-domainlandkarte-2023

Quelle: nic.at, domainnamewire.com, nominet.uk

UDRP – MICROTECH KNIVES MACHT KEINE SCHNITTE

Die Microtech Knives Inc. aus den USA hat ein Problem mit der Uniform Domain-Name Dispute-Resolution Policy (UDRP): in zwei Verfahren vor The Forum (NAF) unterlag sie grandios, weil in beiden Fällen schon keine Ähnlichkeit von Domain und Marken vorlag.

nattyoutdoorstore.com
Die 1994 gegründete Microtech Knives Inc. gestaltet Präzisionsmesser, stellt sie her und vertreibt sie unter microtechknives.com. Im Streit um die im Juni 2019 registrierte Domain nattyoutdoorstore.com sah die Microtech Knives Inc. die Rechte an ihren Marken „MICROTECH“, „ANTHONY L MARFIONE“ und „OUTBREAK“ verletzt, die sie zwischen Februar 2017 und Oktober 2021 in den USA registriert hat. Sie sieht eine Verwechslungsgefahr mit der Domain nattyoutdoorstore.com, weil der Begriff „nattys“ Ähnlichkeit mit „ANTHONY L MARFIONE“ aufweise, und mit „OUTDOOR“, einem beschreibenden Begriff, der Ähnlichkeit mit „OUTBREAK“ aufweise. Darüber hinaus sei der Gegner unter dem Domain-Namen nicht bekannt und nicht berechtigt, die Marken zu nutzen. Der Gegner ist Wachira Chaina / Natty´s Store mit Sitz in Thailand, der sich nicht zur Sache äußerte. Professor David E. Sorkin wurde als Entscheider tätig.

Sorkin wies die Beschwerde kurz und knapp ab und stellte ein Reverse Domain Name Hijacking (RDHN) fest (NAF Claim Number: FA2310002065667). Er bringt die Sache mit zwei Sätzen auf den Punkt: „Complainant alleges that the disputed domain name NIS2 – INFORMATIVES EPAPER VON INTERNETX

Unsere Kollegen von InterNetX haben ein Vademecum zum Thema „NIS2“ vorgelegt. Unter dem Titel „NIS2 Unraveling the Directive – Insights for operators & domain experts“ geben sie einen Überblick über die neue EU-Regelung zur Cybersicherheit.

Das 24-seitige ePaper „NIS2 Unraveling the Directive – Insights for operators & domain experts“ vom Domain-Provider InterNetX, der ein Schwesterunternehmen der united-domains AG ist, zu deren Projekten domain-recht.de und der Domain-Newsletter gehören, stellt in drei Kapiteln die NIS2-Richtlinie vor, stellt klar, wer ihr zu folgen hat, und welche Konsequenzen sich für Betreiber digitaler Infrastrukturen und Fachleute daraus ergeben. Das Europäische Parlament hat vor kurzem die Richtlinie zur Netz- und Informationssicherheit (NIS2) verabschiedet, die darauf abzielt, die Sicherheitssysteme in immer mehr Bereichen zu verbessern, um Cyber-Bedrohungen zu verhindern und zu bekämpfen. Am 27. Dezember 2022 wurde die Richtlinie im EU-Amtsblatt veröffentlicht und trat zum 16. Januar 2023 in Kraft. Die Mitgliedstaaten müssen die Richtlinie innerhalb von 21 Monaten nach ihrem Inkrafttreten in nationales Recht umsetzen. Wie bereits berichtet, bringt NIS2 für die Domain Name Industry zahlreiche Änderungen mit sich, die sich unter anderem aus Artikel 28 („Datenbank der Domänennamen-Registrierungsdaten“) ergeben.

Das von InterNetX nun vorgelegte englischsprachige ePaper enthält einen umfassenden Leitfaden und eine Untersuchung der wichtigsten Bestimmungen der NIS2-Richtlinie. Es bietet wertvolle Einblicke und Anleitungen, die speziell auf die Betreiber digitaler Infrastrukturen und Fachleute zugeschnitten sind. Im ersten Kapitel gehen die Autoren auf den Sinn und Zweck der NIS2-Richtlinie ein, die für die Stärkung der Cybersicherheitsstrategie der EU sogen soll. Sie erklären die Rolle der NIS2-Richtlinie im EU-Ökosystem und stellen die drei Säulen der NIS2 zur Verbesserung der Cybersicherheit vor: Ausbau der Widerstandsfähigkeit, Harmonisierung der Widerstandsfähigkeit bei allen Mitgliedsstaaten und Verbesserung des Verständnisses und der gemeinsamen Krisenreaktion zwischen den Mitgliedsstaaten. Im zweiten Kapitel stellt sich die Frage, wer die Vorschriften der NIS2 einhalten muss. Die NIS2-Richtlinie richtet sich an ein breites Spektrum von Einrichtungen, darunter Betreiber wesentlicher Dienste (OES), Anbieter digitaler Dienste (DSP) und sogar bestimmte Einrichtungen der öffentlichen Verwaltung. Es wird zwischen essentiellen und wichtigen Einrichtungen unterschieden, wobei – unabhängig von ihrer Größe – Registries und DNS-Dienstleister zu den essentiellen Einrichtungen zählen. Im weiteren zeigt das ePaper in diesem Kapitel, welche regulatorische Anforderungen die NIS2-Richtlinie und welche Folgen die Nichteinhaltung der Vorgaben mit sich bringen. Im dritten Kapitel wird unter Bezugnahme auf Artikel 27 und 28 auf Unklarheiten der NIS2-Richtlinie für die Domain-Branche eingegangen. Hier kommen Polina Malaja (CENTR) und Rechtsanwalt Thomas Rickert (eco e.V.) zu Wort, die die Herausforderungen der NIS2-Richtlinie für die Domain-Branche zeigen, und InterNetX, welche die Möglichkeit der Bewältigung der Herausforderungen der NIS2-Richtlinie für zumindest die Betreiber digitaler Infrastrukturen aufzeigt.

Das ePaper von InterNetX bringt keine Lösungen für die sich stellenden Fragen der NIS2-Richtlinie, es verschafft dem Lesenden aber einen Überblick, und aufgrund der Stellungnahmen von Polina Malaja (CENTR), Rechtsanwalt Thomas Rickert (eco e.V.) und InterNetX klare Anregungen für weitere Entwicklungen auf europäischer und staatlicher Ebene sowie zwischen den betroffenen Industrien. Wir empfehlen die Lektüre des derzeit nur in englischer Sprache vorliegenden ePapers. Um Zugriff auf das ePaper bei internetx.com zu erhalten, sind Angaben wie Name, Unternehmensname, eMail-Adresse usw. zu machen, ehe man einen Downloadlink zugesandt bekommt.

Sie finden das ePaper „NIS2 Unraveling the Directive – Insights for operators & domain experts“ unter:
> https://snapshot.internetx.com/en/epaper/nis2-unraveling-the-directive/?

Unsere ersten Einschätzungen zu NIS2 finden Sie im Artikel „NIS2 führt zu umfänglichen WHOIS-Datenbanken bei den Domain-Verwaltungen“ vom Januar 2023 unter:
> https://domain-recht.de/domain-registrierung/whois/datenschutz-nis2-fuehrt-zu-umfaenglichen-whois-datenbanken-bei-den-domain-verwaltungen-68750.html

Quelle: internetx.com, eigene Recherche

AIQ.COM – DREI-ZEICHEN-DOMAIN FÜR US$ 325.000,–

Für die vergangene Domain-Handelswoche ziehen wir unsere Zahlen wieder deutlich bei namebio.com. Die an erster Stelle platzierte aiq.com mit ihrem Preis von US$ 325.000,– (ca. EUR 302.979,–) ging allerdings bei Sedo über die Theke.

Mit der Drei-Zeichen-Domain aiq.com zum Preis von US$ 325.000,– (ca. EUR 302.979,–) spielt sich die vergangene Domain-Handelswoche in erfreuliche Höhen, auch wenn die Domain damit lediglich Platz 11 der Jahresbestenliste erreicht. Die zweitbeste unter .com ist oxx.com zum Preis von US$ 55.001,– (ca. EUR 51.274,–), die sich zu ihrem im Februar 2015 erzielten Wert von US$ 40.000,– (ca. EUR 35.398,–) durchaus verbessert. Eine Verbesserung erzielt auch kamra.com von US$ 5.000,– (ca. EUR 3.876,–) im Juli 2010 auf jetzt US$ 23.534,– (ca. EUR 21.939,–).

Unter den Länderendungen sind die Zahlen etwas gemächlicher. Die europäische Domain cont.eu führt die Liste mit EUR 14.000,– an. Auf dem 2. Platz folgt ihr via.eu zum Preis von GBP 10.000,– (ca. EUR 11.536,–). Die deutsche Endung erreicht mit chipz.de gerade EUR 4.999,–.

Die neuen generischen Endungen erfreuen mit sehr guten .xyz-Preisen, die mit proto.xyz und rails.xyz gleich zwei Domains zu jeweils US$ 50.000,– (ca. EUR 46.612,–) melden. Die klassischen generischen Endungen sind ebenfalls im Rennen mit brooklyn.org, die sich The Brooklyn Community Foundation US$ 49.000,– (ca. EUR 45.680,–) kosten ließ. Darüber hinaus listen wir eine Menge aktueller Daten aus namebio.com wie americanschoolbuscouncil.org zum Preis von US$ 18.150,– (ca. EUR 16.920,–). Das Ende unserer Liste zeigt ein wenig Bewegung bei zwei Domains: die Drei-Zeichen-Domain bsd.net steigert sich von EUR 3.200,– im Mai 2010 auf jetzt US$ 5.000,– (ca. EUR 4.661,–) und foul.net verbessert sich von US$ 1.499,– (ca. EUR 1.327,–) im Februar 2015 auf jetzt US$ 4.500,– (ca. EUR 4.195,–). Die vergangene Domain-Handelswoche war also sehr in Ordnung, wenn auch nicht herausragend.

Länderendungen
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cont.eu – EUR 14.000,–
via.eu – GBP 10.000,– (ca. EUR 11.536,–)

wero.fr – EUR 7.499,–
strictly.ai – US$ 6.000,– (ca. EUR 5.593,–)
sportybet.co.za – US$ 6.000,– (ca. EUR 5.593,–)
provita.ch – EUR 5.199,–
0.vg – US$ 5.211,– (ca. EUR 4.847,–)
fund.co – US$ 5.000,– (ca. EUR 4.661,–)
chipz.de – EUR 4.999,–
envato.com.au – US$ 4.900,– (ca. EUR 4.568,–)
braintrust.eu – EUR 3.599,–
laminatshop.de – EUR 3.500,–
energyvault.com.ua – US$ 3.500,– (ca. EUR 3.263,–)
earn.ch – EUR 3.100,–
fsz.ch – EUR 2.950,–
manresa.vc – US$ 3.000,– (ca. EUR 2.797,–)
wick.co – US$ 2.956,– (ca. EUR 2.756,–)
runa.vc – US$ 2.788,– (ca. EUR 2.599,–)
hym.nl – EUR 2.500,–
humanpower.de – EUR 2.500,–
quadro.eu – EUR 2.500,–
netbuy24.de – US$ 2.516,– (ca. EUR 2.346,–)
softwareengineer.ai – US$ 2.500,– (ca. EUR 2.331,–)
j2l.fr – EUR 2.499,–
caresuite.de – EUR 2.000,–
iot.in – EUR 2.000,–
versa.co – US$ 2.188,– (ca. EUR 2.040,–)

Neue Endungen
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proto.xyz – US$ 50.000,– (ca. EUR 46.612,–)
rails.xyz – US$ 50.000,– (ca. EUR 46.612,–)
copilot.xyz – US$ 38.599,– (ca. EUR 35.984,–)
r.vip – US$ 30.000,– (ca. EUR 27.967,–)
porto.xyz – US$ 24.988,– (ca. EUR 23.295,–)
alva.xyz – US$ 24.988,– (ca. EUR 23.295,–)
ctrl.xyz – US$ 22.000,– (ca. EUR 20.509,–)
getin.xyz – US$ 17.988,– (ca. EUR 16.769,–)
anza.xyz – US$ 10.000,– (ca. EUR 9.322,–)
handles.xyz – US$ 7.000,– (ca. EUR 6.526,–)
directly.xyz – US$ 6.988,– (ca. EUR 6.515,–)
max.app – US$ 3.050,– (ca. EUR 2.843,–)

Generische Endungen
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brooklyn.org – US$ 49.000,– (ca. EUR 45.680,–)
americanschoolbuscouncil.org – US$ 18.150,– (ca. EUR 16.920,–)
aitaf.org – US$ 17.200,– (ca. EUR 16.035,–)
artallianceaustin.org – US$ 16.240,– (ca. EUR 15.140,–)
ssl.org – US$ 15.775,– (ca. EUR 14.706,–)
kwani.org – US$ 15.380,– (ca. EUR 14.338,–)
ndjson.org – US$ 13.050,– (ca. EUR 12.166,–)
mmm.org – US$ 10.251,– (ca. EUR 9.556,–)
culturestrike.org – US$ 9.200,– (ca. EUR 8.577,–)
friendswithbenefits.net – US$ 7.000,– (ca. EUR 6.526,–)
rentsmarteducation.org – US$ 6.650,– (ca. EUR 6.199,–)
viragotheatre.org – US$ 6.548,– (ca. EUR 6.104,–)
globalrust.org – US$ 6.440,– (ca. EUR 6.004,–)
bvml.org – US$ 6.200,– (ca. EUR 5.780,–)
goblet.org – EUR 6.000,–
plantgdb.org – US$ 5.651,– (ca. EUR 5.268,–)
pafikabkolaka.org – US$ 5.100,– (ca. EUR 4.754,–)
bsd.net – US$ 5.000,– (ca. EUR 4.661,–)
pafibrebes.org – US$ 4.938,– (ca. EUR 4.603,–)
foul.net – US$ 4.500,– (ca. EUR 4.195,–)
elaia.net – US$ 4.500,– (ca. EUR 4.195,–)

.com
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aiq.com – US$ 325.000,– (ca. EUR 302.979,–)
oxx.com – US$ 55.001,– (ca. EUR 51.274,–)
4775.com – US$ 46.000,– (ca. EUR 42.883,–)
weapons.com – US$ 45.750,– (ca. EUR 42.650,–)
closure.com – US$ 45.000,– (ca. EUR 41.951,–)
5679.com – US$ 36.000,– (ca. EUR 33.561,–)
doctoronline.com – US$ 31.250,– (ca. EUR 29.133,–)
ky777.com – US$ 30.501,– (ca. EUR 28.434,–)
anrong.com – US$ 29.730,– (ca. EUR 27.716,–)
europeanunion.com – US$ 27.004,– (ca. EUR 25.174,–)
fvi.com – GBP 25.000,– (ca. EUR 28.841,–)
vendora.com – US$ 24.222,– (ca. EUR 22.581,–)
kamra.com – US$ 23.534,– (ca. EUR 21.939,–)
ottosbierhalle.com – US$ 23.099,– (ca. EUR 21.534,–)
internationallinksgolfclub.com – US$ 22.858,– (ca. EUR 21.309,–)
olyarms.com – US$ 21.973,– (ca. EUR 20.484,–)
fangtu.com – US$ 21.267,– (ca. EUR 19.826,–)
sundayherald.com – US$ 21.250,– (ca. EUR 19.810,–)
cocopay.com – US$ 20.901,– (ca. EUR 19.485,–)
zive.com – US$ 20.251,– (ca. EUR 18.879,–)

Weitere Domain-Preise finden Sie unter:
> https://www.domain-spiegel.de

Quelle: namenio.com, domaininvesting.com, sedo.de, thedomains.com

RIPE 87 – TREFFEN ENDE NOVEMBER 2023 IN ROM

Réseaux IP Européens (RIPE) lädt zum 87. RIPE-Meeting im November / Dezember 2023. Das zweite Meeting in diesem Jahr findet in Rom (Italien) statt. Der Meeting-Plan bringt umfangreiche Arbeitstage.

RIPE ist eine im Jahr 1989 gegründete Arbeitsgemeinschaft zur Koordination des Internets. Ihren Sitz hat die Organisation in Amsterdam (Niederlande) und in Dubai. RIPE verwaltet als regionale Internet Registry für Europa, den Mittleren Osten und Teile von Zentralasien IP-Adressblöcke. Das RIPE 87 wird vom 27. November bis 01. Dezember 2023 in Rom (Italien) sowohl vor Ort als auch online stattfinden. Nach einem morgendlichen „Welcome Coffee“ um jeweils 08:30 Uhr beginnen die Arbeitstage am Montag, den 27. November 2023 um 09:00 Uhr zunächst mit Tutorials und einer sich anschließenden Einführung für Neulinge, für die es auch ein eigenes Mittagessen gibt. Die Agenda, die noch immer nur in einer Entwurfsfassung vorliegt, bietet eine Menge Plenarsitzungen mit überraschenden, aber notwendigen Themenstellungen. So meint Romain Jacob (ETH Zürich): „The Internet of Tomorrow Must Sleep More and Grow Old“ und wird Energiesparmaßnahmen vorstellen. Nicht minder interessant dürfte der Beitrag von Randy Bush sein, der sich nicht nur fragt, was den Gesellschaftsvertrag von RIPE, dem NCC und den RIRs ausmacht, was von einem erwartet wird und wer „wir“ eigentlich sind. Und das ist nur ein kleiner Vorgeschmack auf den Montag. Im Laufe der Woche werden unter anderem auch Fragen zu „Web Privacy by Design“ und zu Messmethoden der Widerstandsfähigkeit des DNS gestellt und beantwortet. Weite Teile der Agenda sind noch nicht mit konkreten Vorträgen gefüllt. Das wird sich sicher in den kommenden Wochen klären.

RIPE 86 im Mai dieses Jahres in Rotterdam war das zweite Vor-Ort-Meeting nach Corona. Mit insgesamt 865 Teilnehmern vor Ort war es das Treffen mit der höchsten Teilnehmerzahl vor Ort, zudem nahmen 216 Personen online teil. Die Teilnehmerzahl nähert sich damit langsam der überwältigenden Anzahl von 1.224 registrierten Teilnehmern mit täglich 1.000 Zuschauern online aus 80 Ländern beim rein virtuellen RIPE 81 im Oktober 2020. Die rein virtuellen Folgeveranstaltungen kamen dann auf weniger Teilnehmer, die sich der Grenze von 1.000 Teilnehmern annäherten. Vielleicht nimmt RIPE 87 die vierstellige Hürde.

Das RIPE 87 findet vom 27. November bis 01. Dezember 2023 vor Ort im Sheraton Rome Parco de’ Medici, Viale Salvadore Rebecchini 39, in Rom (Italien) und online statt. Das Wochenticket kostet EUR 400,–, das Tagesticket EUR 150,–; Studenten zahlen lediglich EUR 50,–. Die Online-Teilnahme kostet nichts. Die Konferenz richtet sich in erster Linie an Internet Service Provider (ISPs) und Netzwerkbetreiber, die Teilnahme steht aber jedem offen.

Weitere Informationen und Anmeldung unter:
> https://ripe87.ripe.net

Quelle: ripe.net, eigene Recherche

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