Domain-Newsletter

Ausgabe #1147 – 08. Dezember 2022

Themen: WHOIS-Daten – Tucows reagiert auf ICANN-Advisory | Statistik – .com wieder auf Berg- und Talfahrt | TLDs – Neues von .cy, .de und .eu | trx.com – erneut UDRP-Streit vor US-Zivilgericht | .xyz – wer ist Swetha und sind die Preise echt? | acquire.com – Lichtblick für US$ 240.020,- | München – 18. OSE Symposium im Januar 2023

WHOIS-DATEN – TUCOWS REAGIERT AUF ICANN-ADVISORY

Der kanadische Domain-Registrar Tucows hat öffentlich sein Angebot verteidigt, kostenpflichtig WHOIS-Daten anzubieten. Vor allem für Privatpersonen kommt aber auch ein Erlass der Gebühren in Betracht.

Jahrzehntelang waren die sogenannten WHOIS-Daten rund um einen Domain-Namen für jedermann und jederzeit frei zugänglich. Doch seit dem 25. Mai 2018 hat sich alles geändert: mit der Anwendung der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) haben fast alle Registries und Registrare die öffentlich einsehbaren Informationen zu einer Domain radikal reduziert. Wie die Internet-Verwaltung ICANN meldet, haben nun einige Registrare damit begonnen, die nicht-öffentlichen WHOIS-Angaben kostenpflichtig zugänglich zu machen; in einem „Advisory“ namentlich genannt ist Tucows. Einer der drei größten Registrare der Welt hat ein System namens „Tiered Access Compliance and Operations“ (TACO) eingeführt; über die Domain tieredaccess.com und die darunter erreichbare Website erhalten Dritte auf begründete Anfrage Zugang zum nicht-öffentlichen Teil der WHOIS-Daten, und zwar auf jene Daten, die vormals öffentlich zugänglich waren. Inhaltlich beschränkt sich das Angebot jedoch auf Domains, die über Tucows registriert sind oder waren. Für die Einrichtung eines TACO-Accounts berechnet Tucows grundsätzlich US$ 500,-, dazu kommen monatlich weitere US$ 250,- (einschließlich fünf Abfragen) und weitere US$ 50,- für jede weitere Abfrage.

In einem Blog-Artikel vom 14. November 2022 hat Tucows das kostenpflichtige Angebot öffentlich verteidigt. Man bekenne sich zu Datenschutz, Privatsphäre und Transparenz, möchte aber auch klarstellen, weshalb für die Prüfung von Anfragen zur Offenlegung von Registrierungsdaten eine Inrechnungstellung erforderlich sei. Über TACO habe man begonnen, Rechnungen an die Antragsteller zu stellen, die eine sehr hohe Anzahl an Anfragen einreichen, bei denen in einem ersten Schritt die Beurteilung ihres berechtigten Interesses durchgeführt werden müsse. Tucows verkaufe keine personenbezogenen Daten, und erhebe ebenso keine Gebühren für die Weitergabe personenbezogener Daten. Man stelle einen Compliance-Service in Rechnung, der Anfragen auf das Vorhandensein eines berechtigten Interesses bewerte, bevor man Zugang zu personenbezogenen Daten gewähre. Dieser Service sei mit erheblichen Personalkosten verbunden. Aber man mache auch Ausnahmen. „Wir sind uns bewusst, dass Gebühren in diesem Rahmen eine Zugangsbarriere darstellen können und haben daher Schritte unternommen, um diesen Effekt abzuschwächen. Für einmalig Anfragende und Privatparteien akzeptieren und gewähren wir regelmäßig einen Erlass dieser Gebühr“, so Reg Levy, Head of Compliance bei Tucows. „Dadurch stellen wir sicher, dass wir durch die von uns berechneten Gebühren auf unfaire Art und Weise Antragsteller nicht daran hindern, Daten zu erhalten, an denen sie ein legitimes Interesse haben.“ Die überwiegende Mehrheit der Anfragen nach Registrierungsdaten (etwa 90 %) komme von Commercial-Litigation-Vertretern im Zusammenhang mit mutmaßlichen Verletzungen von geistigem Eigentum.

Völlig ungewöhnlich sind solche Gebührenmodelle nicht. Auch im Facebook-Metaversum gibt es eine „Cost Reimbursement“-Klausel, wonach im Einzelfall Geld für Informationen verlangt wird. Ob das Geschäftsmodell langfristig Zukunft hat, muss man aber bezweifeln. So könnte ein solches Gebührenverlangen mit der EU-Richtlinie zur Erhöhung der Cybersicherheit (überarbeitete NIS-Richtlinie, kurz „NIS 2“) kollidieren. Darin heißt es: „Die Mitgliedstaaten sollten dafür sorgen, dass alle Arten des Zugangs zu personenbezogenen und nicht personenbezogenen Domänennamen-Registrierungsdaten kostenfrei sind.“ Lediglich nicht-europäische Unternehmen könnten versucht sein, auch in Zukunft Geld zu verlangen.

Den Blog-Artikel von Tucows finden Sie unter:
> http://newsletter.domain-recht.de/go/15/56TATG4Y-56STXGP7-56STXGOX-16ZFHAL.html

Weitere Informationen zum TACO-System finden Sie unter:
> http://newsletter.domain-recht.de/go/15/56TATG4Y-56STXGP7-55ZO6HKI-X188F8.com

Weitere Informationen finden Sie unter:
> http://newsletter.domain-recht.de/go/15/56TATG4Y-56STXGP7-55ZO6HKJ-65AYQS.html

Quelle: icann.org, eigene Recherche

STATISTIK – .COM WIEDER AUF BERG- UND TALFAHRT

Dotcom bleibt das Sorgenkind, aber der Gesamtmarkt ist stabil: mit diesem Fazit lässt sich die Entwicklung der weltweit wichtigsten Registrierungszahlen im November 2022 beschreiben. Und auch bei den Markenendungen hat sich einiges getan.

Im September verloren, im Oktober gewonnen, jetzt wieder an Registrierungen verloren: die Berg- und Talfahrt bei .com hat im November angehalten. Unter dem Strich steht ein leichtes Minus von rund 37.000 Domains. Dass im gleichen Zeitraum .net leicht zulegen konnte, dürfte die Registry VeriSign trösten. Und auch .org mit einem Zuwachs von fast 30.000 und .info mit einem Plus von über 21.000 Domains zeigen, dass die .com-Alternativen gefragt sind. Die Statistiker von CENTR legen in ihrem Global TLD Report für das 2. Quartal 2022 nahe, dass die globalen Domain-Märkte auf ein präpandemisches Niveau zurückkehren. Als Eckpunkte nennt CENTR dafür, dass der sinkenden Anzahl an Neuregistrierungen auch eine gesunkene Zahl an Domain-Löschungen und Nicht-Verlängerungen gegenübersteht; die sogenannte „churn rate“ (also Domain-Namen, die gelöscht oder nicht verlängert werden) ist seit Mitte 2021 gesunken. Erfreulich sei, dass der Anteil der „error rates“ bei europäischen ccTLDs bei lediglich zwei Prozent liegt; für gTLDs meldet CENTR alamierende zehn Prozent. Das bedeutet, dass die Zahl der Domains mit aktiv genutzter Website bei Domains mit europäischer Länderendung deutlich höher liegt als unter generischer Endung; möglicherweise nimmt die Spekulation mit gTLDs wieder an Fahrt auf.

In Brüssel hat die .eu-Registry EURid den Quartalsbericht zum 3. Quartal 2022 veröffentlicht. Demnach schloss die Europa-Endung zum 30. September 2022 mit offiziell 3.721.099 registrierten .eu-Domains, ein Minus von 1.078 Domains gegenüber dem Vorquartal. Am beliebtesten bleibt .eu in Deutschland; hier haben 1.002.657 Domain-Inhaber ihren Sitz, gefolgt von den Niederlanden (462.937) und Frankreich (307.249). Wachstum gab es im 3. Quartal 2022 vor allem in Portugal (+ 7,3 Prozent), Norwegen (+ 4,5 Prozent), Französisch-Guyana (+ 3,8 Prozent) und Slovenien (+ 1,4 Prozent); kräftig verloren hat .eu dagegen in Lettland (- 7 Prozent). Die „renewal quote“ lag mit 85 Prozent leicht über den 83,3 Prozent aus dem 2. Quartal 2022. Weniger gefragt waren die sogenannten „multi-year registrations“, also Registrierungsverträge mit einer Laufzeit von über einem Jahr; sie verringerten sich von 5.636 auf 5.059. Wer noch mehr wissen will: der „Q3 2022 progress report“ steht ab sofort zum kostenlosen Download bereit.

Obwohl sich die Gesamtzahl der Markenendungen aufgrund einiger freiwilliger Rückzüge reduziert hat, bleiben ausgewählte Registries sehr aktiv. So hat die Deutsche Vermögensberatung ihre Endung .dvag seit Ende 2017 mit rund 200 Registrierungen auf aktuell 5.786 ausgebaut. Auch .audi, die Ende 2016 bei unter 600 Registrierungen stand, kommt mittlerweile auf über 1.660 registrierte Domains. Insgesamt hat sich der Markt der nTLDs im November 2022 nur kaum bewegt; zwar verlor Marktführer .xyz 50.000 Domains, dafür legten .online und .top mit je knapp unter 60.000 Domains zu. Ingesamt war daher eher eine Seitwärtsbewegung festzustellen, bei der letztlich zum Monatsende November 2022 exakt 30.581.971 Domains unter neuer Endung zu zählen waren.

Die aktuellen Domain-Zahlen:
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.de – 17.411.027 – (Vergleich zum Vormonat: + 24.296)
.at – 1.467.545 – (Vergleich zum Vormonat: + 5.400)
.com – 161.022.238 – (Vergleich zum Vormonat: – 36.853)
.net – 13.251.611 – (Vergleich zum Vormonat: + 7.588)
.org – 10.685.105 – (Vergleich zum Vormonat: + 29.782)
.info – 3.687.690 – (Vergleich zum Vormonat: + 21.544)
.biz – 1.374.603 – (Vergleich zum Vormonat: + 1.421)
.eu – 3.649.194 – (Vergleich zum Vormonat: – 23.263)

.xyz – 4.706.133 (Vergleich zum Vormonat: – 50.500)
.online – 2.288.858 (Vergleich zum Vormonat: + 59.507)
.top – 2.070.152 (Vergleich zum Vormonat: + 57.982)

(Stand 01. Dezember 2022)

Den „Q2 Global TLD Report“ von CENTR finden Sie unter:
> http://newsletter.domain-recht.de/go/15/56TATG4Y-56STXGP7-56STXGOY-U0BMID.html

Den „Q3 2022 progress report“ für .eu finden Sie unter_
> http://newsletter.domain-recht.de/go/15/56TATG4Y-56STXGP7-56STXGOZ-DJJ12UU.pdf

Aktuelle Domain-Zahlen finden Sie unter:
> http://www.domain-recht.de

Quelle: eurid.eu, gtld.club, eigene Recherche

TLDS – NEUES VON .CY, .DE UND .EU

EURid dreht an der Preisschraube: zum ersten Mal seit 2006 erhöht die .eu-Registry die Gebühren für .eu-Domains – um einen überschaubaren Betrag. Derweil heißt es bei Zyperns .cy, sich rechtzeitig um die Verlängerung zu kümmern, während .de sicher und stabil bleibt – hier unsere Kurznews.

Die University of Cyprus, Verwalterin der zypriotischen Länderendung .cy, weist darauf hin, dass das Verfahren zur Verlängerung des Registrierungsvertrages für .cy-Domains, die zum 31. Dezember auslaufen, am 15. November 2022 begonnen hat. Domain-Namen, die nicht rechtzeitig verlängert werden, werden automatisch deaktiviert, können allerdings gegen Zahlung einer ExtraGebühr von EUR 10,- reaktiviert werden. Das Zeitfenster dafür ist allerdings begrenzt; die Reaktivierung muss bis 16. Januar 2023 erfolgen, andernfalls wird die Domain gelöscht und zur erneuten Registrierung frei. Für die Verlängerung muss sich der „billing contact“ in das „.cy Registry“-System einloggen; die Zahlung selbst ist per Kreditkarte möglich. Inhaber von .cy-Domains sollten sich rechtzeitig um die Einhaltung aller Fristen kümmern, zumal bereits die Erstregistrierung unter .cy nicht ganz einfach ist. Privatpersonen müssen eine Kopie ihres Passes vorlegen, Unternehmen einen aktuellen Handelsregisterauszug. Ausserdem dauert die Registrierung einer .cy-Domain in aller Regel ca. zehn Tage, also ungewöhnlich lange.

Die .eu-Verwalterin EURid hat angekündigt, die Registrierungsgebühren für .eu-Domains erhöhen zu wollen. Mit Wirkung zum 01. Januar 2023 erhöhen sich die Einkaufspreise für die Domain-Registrare um EUR 0,25; die Erhöhung betrifft sowohl die Erstregistrierung, die Verlängerung, den Transfer als auch die Aktivierungsgebühr einer .eu-Domain. Es handelt sich um die erste Erhöhung seit dem Jahr 2006. Da EURid als gemeinnützige Organisation geführt wird, dient die Preissteigerung nicht der Maximierung des Gewinns, sondern lediglich dazu, die erhöhten Kosten abzubilden. Unverändert bleiben die Kosten für den „Bulk transfer“ größerer Domain-Portfolien und der „Registry lock“; letzterer kostet damit unverändert EUR 10,- pro Jahr und .eu-Domain. Ob die Registrare die erhöhten Gebühren an die Kunden weitergeben, bleibt abzuwarten; einen Automatismus gibt es in aller Regel nicht, zumal die Leistungen der Domain-Registrare über die reine Registrierung einer Domain weit hinausgehen.

Weitere Informationen zur Verlängerung von .cy-Domains finden Sie unter:

> http://newsletter.domain-recht.de/go/15/56TATG4Y-56STXGP7-56STXGP0-138F9FL.html

Quelle: nic.cy, denic.de, eurid.eu

TRX.COM – ERNEUT UDRP-STREIT VOR US-ZIVILGERICHT

Nach dem Streit um lambo.com findet erneut ein UDRP-Verfahren seine Fortsetzung vor einem Zivilgericht: der Inhaber der Domain trx.com versucht, ebenfalls vor einem US-Gericht in Arizona, den drohenden Verlust der Adresse abzuwenden.

Im Sommer 2022 hatten wir berichtet, dass der kalifornische Domain-Investor Richard Blair vom weltbekannten italienischen Automobilhersteller Automobili Lamborghini S.p.A. vor einem Schiedsgericht der WIPO auf den Transfer der Domain lambo.com in Anspruch genommen wurde und unterlag; das UDRP-Panel zeigte sich dabei ungewöhnlich uneins. Blair wollte das für ihn ungünstige WIPO-Urteil aber nicht akzeptieren und hat deshalb vor dem District Court For The District Of Arizona Klage auf Feststellung eingereicht, dass weder die Registrierung noch die Nutzung der Domain lambo.com gegen den „Anticybersquatting Consumer Protection Act“ (ACPA) verstößt. Noch während dieser Rechtsstreit läuft, versucht nun auch der Inhaber der Domain trx.com, eine für ihn ungünstige UDRP-Entscheidung des National Arbitration Forum zu drehen. Auf Betreiben der Fitness Anywhere LLC hatte das Panel dort am 11. November 2022 auf Transfer der Domain trx.com entschieden. Der Domain-Inhaber war mit falschen WHOIS-Angaben aufgefallen und hatte zudem auf die Beschwerde gar nicht reagiert; zum Verhängnis wurde ihm ausserdem, dass er die Domain für zunächst EUR 1,2 Mio. und später zu einem ungenannten Betrag zum Kauf angeboten hatte. Das Urteil war damals schon aufgrund der vielfältigen Bedeutung des Kürzels „TRX“ und der dünnen Beweislage kritisiert worden, unter anderem vom Domain-Investor Nat Cohen.

Inzwischen scheint nun auch der Domain-Inhaber sein Versäumnis erkannt zu haben. Am 30. November 2022 reichte der als Loo Tze Ming benannte Domain-Inhaber, der seinen Sitz in Malaysia hat, wie zuvor Richard Blair vor dem District Court For The District Of Arizona Klage auf Feststellung ein, dass Registrierung, Inhaberschaft und Nutzung der Domain trx.com rechtmäßig sei und daher ein Transfer der Domain auf die Fitness Anywhere LLC zu unterbleiben habe. Ausserdem will Loo Tze Ming feststellen lassen, dass die Fitness Anywhere LLC Reverse Domain Name Hijacking betreibe. Erstmalig gibt er an, die Domain im April 2022 für mehr als US$ 138.000,- über 4.cn erworben zu haben; das UDRP-Verfahren habe er übersehen, unter anderem, weil es nicht in seiner Muttersprache geführt worden sei. Er bestreitet, dass die Beklagte Inhaberin von Markenrechten an dem Zeichen „TRX“ sei; offenbar hat sie im Juni 2022 Insolvenz angemeldet, im August 2022 alle Markenrechte übertragen und erst im September 2022 das UDRP-Verfahren initiiert. Ferner wendet er ein, dass nach dem nunmehr maßgeblichen ACPA – anders als nach der UDRP – der Zeitpunkt der Erstregistrierung (die hier 1999 erfolgt sei) maßgeblich sei, und die Domain seither auf vielfältige Weise rechtmäßig genutzt wurde. Mit dem US-Anwalt John Berryhill vertraut der Domain-Inhaber auf einen renommier-ten Domain-Juristen.

Loo Tze Ming macht damit Gebrauch von der Regelung in Ziffer 4 k) der UDRP. Sie sieht vor, dass die unterlegene Partei zehn Arbeitstage nach Zugang der Entscheidung eines Schiedsgerichts Zeit hat, um ein Zivilverfahren vor einem ordentlichen Gericht einzuleiten. Die Zuständigkeit eines Gerichtgs in Arizona begründet er damit, dass der Registrar dort seinen Sitz habe; so hatte auch Richard Blair im Streit um lambo.com argumentiert. Ob und wann in beiden Verfahren eine Entscheidung fällt, ist derzeit offen; möglicherweise versuchen beide Domain-Inhaber auch nur, den Preis für einen Transfer der Domain in die Höhe zu treiben.

Die Klage von Loo Tze Ming finden Sie unter:
> http://newsletter.domain-recht.de/go/15/56TATG4Y-56STXGP7-52971BDW-P0NU6G.pdf

Die UDRP-Entscheidung über die Domain trx.com finden Sie unter:
> http://newsletter.domain-recht.de/go/15/56TATG4Y-56STXGP7-56STXGP1-5Q0AX8.htm

Die Klage von Richard Blair finden Sie unter:

> http://newsletter.domain-recht.de/go/15/56TATG4Y-56STXGP7-56STXGP2-KMEQT9.pdf

Die UDRP-Entscheidung über die Domain lambo.com finden Sie unter:

> http://newsletter.domain-recht.de/go/15/56TATG4Y-56STXGP7-56STXGP3-13YEAS1.html

Spezialisierte Anwälte findet man unter:
> https://www.domain-anwalt.de

.XYZ – WER IST SWETHA UND SIND DIE PREISE ECHT?

Schon oft haben wir an dieser Stelle von Swetha und ihren teilweise spektakulären .xyz-Verkäufen berichtet. Doch wer ist diese Swetha eigenlich? Und sind die Verkäufe echt?

Im Mai 2021 ist uns Swetha zum ersten Mal aufgefallen, als sie beacon.xyz für US$ 24.888,- (ca. EUR 20.433,-) und patron.xyz für US$ 9.888,- (ca. EUR 8.118,-) verkaufen konnte. Schon damals trug Swetha den Titel „Königin des .xyz-Handels“. Und das trifft den Nagel auf den Kopf, denn wie kein anderer Händler im Sekundärmarkt hat sich Swetha auf den Verkauf von Domain-Namen unter einer einzigen Top Level Domain, also .xyz, spezialisiert. Doch wo Licht ist, ist oft auch Schatten, so dass immer wieder Zweifel laut wurden, ob Swetha so erfolgreich ist, wie sie vor allem über ihren Twitter-Account @DomainNameGear häufig berichtet; zuletzt hat unter anderem der ungekrönte Domain-King Rick Schwartz, der für seine .com-Vorliebe bekannt ist, Bedenken geäußert. Niemand anderer als Daniel Negari, Gründer und CEO der .xyz-Verwalterin XYZ.COM LLC, hat sich deshalb veranlasst gesehen, die Verkäufe zu kommentieren.

Öffentlich bekannt ist, dass Swetha mit vollem Namen Swetha Yenugula heißt und aus Indien stammt. Mit dem Kauf, Verkauf und der Entwicklung von Domains ist sie seit 2014 befasst. Was sie zu welchem Preis anbietet, lässt sich unter swetha.xyz nachlesen, und in der Tat – dort finden sich ausschließlich .xyz-Domains, wobei möglichst kurze, generische Begriffe dominieren. Im Durchschnitt verkauft sie nach eigenen Angaben zwei bis drei .xyz-Domains pro Woche, wobei sie sich der Domain-Handelsplattform dan.com und dem Netzwerk von Afternic.com bedient. Negari stellt klar, dass XYZ.COM LLC selbst mit Swetha in keiner Verbindung steht, und spart nicht mit versteckter Kritik an den Swetha-Zweiflern: „The fact that Swetha is a woman living in India breaking barriers by crushing it in the male-dominated domain industry is nothing less than inspiring.“ Doch stimmen auch die gemeldeten Verkaufspreise? Um hier für Transparenz zu sorgen, hat Swetha kurzerhand ihren Afternic-Account für Michael Sumner von NameBio geöffnet, und dessen Fazit ist eindeutig: „Thus I now feel 100% confident in all her reports, not just the Afternic ones.“ Dazu hat er einen Screenshot veröffentlicht, der für die letzten zwölf Monate 68 verkaufte Domains und einen Umsatz von US$ 1.293.511,- bestätigt. Teuerste Domain war danach quest.xyz zu US$ 69.888,-. Zahlreiche Verkäufe bewegen sich im vierstelligen Bereich, was einmal mehr bestätigt: die Masse der Domain-Deals bewegt sich nicht im sechs- oder siebenstelligen Bereich, aber „Kleinvieh“ macht auch Mist.

Mittlerweile hat auch Reza Sardeha, Gründer von dan.com, die Verkäufe von Swetha über Twitter bestätigt: „would 100% vouch for you. You’re a true inspiration to many domainers and please ignore the haters. Keep building, growing and sharing!“ Swetha hat die Kritik damit genutzt, ihre Glaubwürdigkeit zu stärken. Und sie hat noch einen draufgesetzt: bull.xyz hat sie aktuell für US$ 199.888,- verkauft. Damit ist sie für vier der sechs teuersten, öffentlich gemeldeten .xyz-Verkäufe verantwortlich – eine beeindruckende Marke.

Den Screenshot der Afternic-Verkäufe finden Sie unter:
> http://newsletter.domain-recht.de/go/15/56TATG4Y-56STXGP7-56STXGP4-7O1YN0.jpg

Quelle: domaininvesting.com, eigene Recherche

ACQUIRE.COM – LICHTBLICK FÜR US$ 240.020,-

Die vergangene Domain-Handelswoche bringt einen Lichtblick mit acquire.com, die US$ 240.020,- (ca. EUR 233.029,-) erzielte. Vereinzelt gab es weitere schöne Domain-Preise.

Die Kommerzendung .com verbucht wieder einmal eine Domain zu einem Preis im sechsstelligen Bereich: acquire.com kommt mit US$ 240.020,- (ca. EUR 233.029,-) aktuell auf Platz 25 der Jahresbestenliste. Die Domain foge.com kommt auf US$ 10.000,- (ca. EUR 9.709,-), nachdem sie im Januar 2022 mit US$ 5.500,- (ca. EUR 4.934,-) gehandelt wurde, was bereits eine Verbesserung gegenüber jenen US$ 3.800,- (ca. EUR 3.363,-) aus dem Mai 2015 darstellt. Es geht also bergauf.

Unter den Länderendungen steht die indische Drei-Zeichen-Domain tez.in zu einem Preis von US$ 62.744,- (ca. EUR 60.917,-) vorne. Die kanadische Endung positioniert sich dahinter, mit der Drei-Zeichen-Domain wmx.co für US$ 25.000,- (ca. EUR 24.272,-) und vier weiteren Domains, von denen drei ebenfalls aus nur drei Zeichen bestehen. Die deutsche Endung steigt bei EUR 7.500,- mit fixme.de ein.

Die neuen generischen Endungen sind lediglich mit der Domain new.poker zum Preis von US$ 5.987,- (ca. EUR 5.813,-) vertreten. Bei den klassischen generischen Endungen sieht es nicht viel besser aus. Die vergangene Domain-Handelswoche glänzt mit acquire.com und gibt so ein deutlich besseres Bild als in der Vorwoche ab.

Länderendungen
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tez.in – US$ 62.744,- (ca. EUR 60.917,-)

wmx.co – US$ 25.000,- (ca. EUR 24.272,-)
nge.ca – EUR 14.012,-
canadahockey.ca – US$ 11.300,- (ca. EUR 10.971,-)
igc.ca – US$ 9.660,- (ca. EUR 9.379,-)
fga.ca – US$ 7.800,- (ca. EUR 7.573,-)

fixme.de – EUR 7.500,-
vollstreckung.de – EUR 4.929,-
elitemed.de – EUR 3.500,-
onairsolutions.de – EUR 3.500,-
elitemed.de – EUR 3.500,-
einsatzausbildung.de – EUR 3.050,-
finpal.de – EUR 2.990,-
vrsg.de – EUR 2.789,-
irl.de – EUR 2.500,-
detailed.de – EUR 2.500,-
easydocs.de – EUR 2.500,-
fediverse.de – EUR 2.499,-
auskunftsersuchen.de – EUR 2.250,-

mvx.fr – EUR 5.000,-
lyonfoot.fr – EUR 4.750,-
roads.io – GBP 3.000,- (ca. EUR 3.489,-)
computershare.in – GBP 2.990,- (ca. EUR 3.477,-)
mfactory.eu – EUR 2.599,-
invie.nl – EUR 2.500,-
niantic.ar – US$ 2.000,- (ca. EUR 1.942,-)
blumenlieferung.ch – EUR 2.000,-

Neue Endungen
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new.poker – US$ 5.987,- (ca. EUR 5.813,-)

Generische Endungen
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brainfit.org – US$ 3.995,- (ca. EUR 3.879,-)
finpal.org – US$ 2.900,- (ca. EUR 2.816,-)

.com
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acquire.com – US$ 240.020,- (ca. EUR 233.029,-)
motherduck.com – US$ 60.000,- (ca. EUR 58.252,-)
mids.com – US$ 31.000,- (ca. EUR 30.097,-)
robobet.com – US$ 24.995,- (ca. EUR 24.267,-)
bufferedetfs.com – US$ 24.888,- (ca. EUR 24.163,-)
onwards.com – US$ 22.000,- (ca. EUR 21.359,-)
foge.com – US$ 10.000,- (ca. EUR 9.709,-)
lampmedia.com – US$ 10.000,- (ca. EUR 9.709,-)
hexacore.com – US$ 8.000,- (ca. EUR 7.767,-)
hyperchyem.com – US$ 8.000,- (ca. EUR 7.767,-)
privacymail.com – US$ 6.720,- (ca. EUR 6.524,-)
nitesky.com – US$ 6.000,- (ca. EUR 5.825,-)
sinab.com – GBP 4.500,- (ca. EUR 5.233,-)
fiddlefig.com – US$ 5.000,- (ca. EUR 4.854,-)
ncvc.com – US$ 5.000,- (ca. EUR 4.854,-)

Weitere Domain-Preise finden Sie unter:
> https://www.domain-spiegel.de

Quelle: dnjournal.com, sedo.de, thedomains.com

MÜNCHEN – 18. OSE SYMPOSIUM IM JANUAR 2023

Das 18. OSE Symposium findet am 27. Januar 2023 in München unter dem Titel „EU Turbo Gesetzgebung und Implikationen für die Unternehmenspraxis“ statt. Eine Teilnahme ist vor Ort, aber auch online möglich.

Zum 18. Mal trifft sich die Organisation pro Software Escrow e.V. (OSE) zu einem Symposium. OSE beschreibt sich selbst als ein Verband von Unternehmen und Personen, die Dienst- und Beratungsleistungen im Umfeld von Quellcode-Hinterlegungen (Software Escrow) nutzen oder erbringen. Folglich geht es bei dem Symposium am 27. Januar 2023 in München, das als Hybrid-Veranstaltung vor Ort und online stattfindet, um Daten. Die Tagung leitet Rechtsanwältin Isabell Conrad (München), die auch in das Thema der Tagung einführt. In einer Keynote von Ulf Heyden (Burda München) werden „Herausforderungen für pay-free Geschäftsmodelle von Webportalen“ dargestellt. Die werden dann in drei Themenblöcken weiterbehandelt mit dem Blick auf das EU-Datenrecht (EU Data Act), die Entwicklungen im Datenschutz und die Themen Cloud und Escrow.

Das 18. OSE Symposium findet am 27. Januar 2023 von 08:00 bis 17:30 Uhr im Haus der Bayerischen Wirtschaft, Max-Joseph-Strasse 5 in 80333 München, statt. Die Preise für die Tickets liegen zwischen EUR 260,– und EUR 325,-, je nachdem, ob man online oder vor Ort teilnimmt. Für Teilnehmer vor Ort endet das Symposium mit einem Get-together bei Finger-Food. Teilnehmer können sich eine Fortbildungsbestätigung für Fachanwälte nach § 15 FAO über 7,5 h (bei vollständiger Teilnahme) ausstellen lassen.

Weitere Informationen und Anmeldung unter:
> http://newsletter.domain-recht.de/go/15/56TATG4Y-56STXGP7-56STXGP5-2NJ2I7.html
> http://newsletter.domain-recht.de/go/15/56TATG4Y-56STXGP7-56STXGP6-186J4IA.html

Quelle: davit.de, ose-international.org

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