Domain-Newsletter

Ausgabe #1045 – 26. November 2020

Themen: David schluckt Goliath – Donuts übernimmt Afilias | SCION – wird das Domain Name System umgekrempelt? | TLDs – Neues von .au, .beauty und .llp | .berlin – Transparenzbericht 2019 ist da | LG München I – muenchen.de ist wettbewerbswidrig | chatroom.com – Gequatsche für US$ 65.167,- | NamesCon – DNJournal stellt Industry-Report vor

DAVID SCHLUCKT GOLIATH – DONUTS ÜBERNIMMT AFILIAS

Das Domain-Jahr 2020 schließt mit einem echten Kracher: Donuts Inc., mit 242 verwalteten Domain-Endungen die größte nTLD-Registry der Welt, erobert die „alte“ Welt und übernimmt die .infoVerwalterin Afilias Inc. Über die Höhe des Kaufpreises wurde Stillschweigen vereinbart.

Es klingt, als würde der Schwanz mit dem Hund wedeln. Entstanden ist Afilias im Jahr 2000 aus einem Zusammenschluss von Domain-Registraren wie Network Solutions (NSI) und Register.com mit dem Ziel, sich um die Endung .info zu bewerben. Mitte des Jahres 2001 erhielt man den Zuschlag und verwaltet aktuell knapp 4,2 Mio. Domains mit dieser Endung, was .info zu einer der erfolgreichsten Neueinführungen macht. Darüber hinaus verwaltet Afilias inzwischen aber auch eine Vielzahl von nTLDs wie .mobi, .pro, .pink, .blue, .red, .black, .shiksha, .lgbt, .poker, .lotto, .bet, .ski, .bio, .global und .llc; zudem kümmert man sich in technischer Hinsicht um ccTLDs wie .ag (Antigua und Barbuda), .me (Montenegro), .au (Australien), und .io (Britisches Territorium im Indischen Ozean). Insgesamt kommt Afilias auf aktuell etwa 20 Millionen Registrierungen. Nicht Teil der Transaktion ist das Registrar-Geschäft von Afilias (darunter 101domain.com), ebenso wenig der Bereich mobile Software. Außerdem behält Afilias die Rechte an der Bewerbung um .web; den Zuschlag für diese Endung hat der Registry-Neuling Nu Dot Co LLC dank der Unterstützung der .com-Registry VeriSign erhalten, muss jedoch im Rahmen eines von Afilias angestrengten Schiedsverfahrens noch darum zittern, ob man die Endung behalten darf. Die Endung .web gilt allgemein als wohl größter .com-Konkurrent.

Wird die Übernahme wie geplant noch im vierten Quartal 2020 abgeschlossen, entsteht ein neuer Registry-Gigant. Die im Jahr 2010 gegründete und im US-Bundesstaat Washington ansässige Donuts Inc., die seit 2018 dem US-Investor Abry Partners gehört, verwaltet aktuell 242 nTLDs, deren bekannteste .live ist. Doch so groß das Portfolio auch insgesamt ist, mit rund 4,4 Mio. registrierten Domains ist deren Anzahl überschaubar, da viele Donuts-TLDs auf weniger als 10.000 Registrierungen kommen. Mit der Übernahme von Afilias katapultiert sich Donuts auch in dieser Kategorie in eine neue Liga. Für Afilias scheint Donuts jedoch nicht der erste Ansprechpartner gewesen zu sein. Im Interview mit domainicite.com deutete Donuts-CEO Akram Atallah an, dass sich Afilias selbst auf dem Markt angeboten habe; ob und welche Konkurrenten Donuts am Ende ausgestochen hat, blieb vorerst aber offen.

In der Domain Name Industry setzt sich damit der Trend zur Konsolidierung fort. Erst im Mai 2020 hatte der weltgrößte Domain-Registrar GoDaddy Inc. mitgeteilt, das Registry-Business von Neustar Inc. für US$ 218 Mio. (ca. EUR 201 Millionen) erworben zu haben. Das Registry-Portfolio von Neustar umfasst zahlreiche generische und country code Top Level Domains, wie zum Beispiel .biz, .co, .in, .nyc und .us, sowie die Backend-Registry-Technologie für insgesamt 215 TLDs mit 12 Millionen registrierten Domains. Der neue Geschäftszweig firmiert als GoDaddy Registry und wird von Nicolai Bezsonoff angeführt.

Quelle: donuts.news, domainincite.com, eigene Recherche

SCION – WIRD DAS DOMAIN NAME SYSTEM UMGEKREMPELT?

Steht das Domain Name System (DNS), wie wir es kennen, vor dem Ende? Hat das Internet künftig nationale Grenzen? Geht es nach den Experten von SCION (Scalabilty, Control, And Isolation on Next-Generation Networks), soll die Architektur des Internets revolutioniert werden.

Das virtuelle, 81. Meeting der Réseaux IP Européens (RIPE) vom Oktober 2020 hallt auch nach Wochen mit einem „Birds of a Feather“-Vortrag nach, der allein schon wegen der mitwirkenden Organisationen aufhorchen ließ: David Hausheer (Universität Magdeburg), Victor Reijs (SIDN Labs) und Adrian Perrig (ETH Zürich) befassten sich mit der Rolle der Regional Internet Registries im Rahmen das SCION-Konzepts, das die Architektur des Internets neu gestalten würde. Die Einzelheiten sind sehr technisch. Das Routingprotokoll, das Provider miteinander verbindet, ist nach Ansicht von SCION fehleranfällig und erlaubt es, Traffic fehlzuleiten. Hier setzt SCION an und möchte die Übertragungspfade vorher festlegen (path-aware routing). Die Vorberechnung der Routen übernehmen zentrale autonome Systeme (AS) für alle Teilnehmer innerhalb eines von ihnen verwalteten Teilnetzes (Isolation Domain oder kurz ISD), die Wurzel einer Trusted Domain ist. Der große Vorteil ist laut SCION, dass der interne Verkehr lokal abgewickelt werden kann und keine Umwege über externe ISDs nehmen muss.

Die dazu eingesetzten SCION-Adressen unterscheiden sich von IPv4- und IPv6-Adressen. Sie bestehen aus drei Teilen: Der erste Teil der Adresse ist die Nummer des ISD, der zweite die Nummer des AS und der letzte bezeichnet das Endsystem. Das Online-Magazin heise.de zitiert als vereinfachtes Beispiel die Adresse 1, 10, 1.2.3.4. SCION ersetzt dabei nicht die heutige IPv4/IPv6-Adressierung für Endhosts, sondern ergänzt diese durch eine explizite SCION-AS-Adressierung. Damit könnten nationale Teilnetze aufgebaut werden: „Ein mögliches Modell für ISDs wäre eine Gestaltung entlang nationaler Grenzen oder entlang der Grenzen von Staatenbündnissen, denn Parteien innerhalb eigener Jurisdiktionen können Verträge durchsetzen und sich auf eine Trusted Root Configuration (TRC) einigen.“ Einzelheiten sind dem Buch „SCION: A Secure Internet Architecture“ zu entnehmen, das kostenlos heruntergeladen werden kann. Hausheer verspricht: „Offenheit und Transparenz sind zwei der zentralen Eigenschaften, die erst durch SCION gewährleistet werden.“

Versuche, das DNS zu revolutionieren oder durch ein Nachfolgemodell zu ersetzen, gab es schon viele, auch wenn alle erfolglos blieben. Zwar weiß niemand, wohin sich die Technik in 50 Jahren entwickelt. Schon jetzt erkennbare Tendenzen und Motive sprechen aber dafür, dass uns das heutige System der Domain-Namen auch langfristig erhalten bleiben wird. Ein Adressierungs-System zur Ordnung des Informationsangebots ist unumgänglich; dabei muss es möglich sein, ein bestimmtes Angebot gezielt ohne Umweg ansteuern zu können. Alternative Systeme müssten den aktuellen Grad des DNS an Benutzerfreundlichkeit steigern, um akzeptiert zu werden. Dann die bestehende Infrastruktur: abertausende von Servern dienen derzeit weltweit allein dem Zweck, die Navigation per DNS zu ermöglichen; Ersatz wäre teuer und müsste erst aufgebaut werden. Daneben ist das DNS herstellerunabhängig und daher wenig anfällig für Monopolisierungsversuche, die Wettbewerber auf den Plan rufen würden. SCION bräuchte also schon einen sehr langen Atem, um alldem gerecht zu werden.

Weitere Informationen finden Sie unter:
> https://www.domain-recht.de/verweis/2411

Das Buch „SCION: A Secure Internet Architecture.“ finden Sie unter:
> https://www.scion-architecture.net/pdf/SCION-book.pdf

Quelle: heise.de, eigene Recherche

TLDS – NEUES VON .AU, .BEAUTY UND .LLP

Influencer, aufgepasst: mit .beauty, .hair und .skin stehen in Kürze drei Schönheits-Domains zur Registrierung offen. Derweil wechselt .llp die Registry, während Australiens .au die Vergaberegeln ändert – hier unsere Kurznews.

Die Australian Domain Name Administrator (auDA), zuständige Registry für die australische Länder-Endung .au, hat anlässlich eines Board-Meetings vom 10. November 2020 eine Reihe von Änderungen in der Registrierung beschlossen. Hinter Wortwolken wie „Steigerung des Vertrauens“, „sich wandelnden Bedürfnissen der Domain-Inhaber“ oder „Hilfe, dass .au australisch und sicher bleibt“, steckt zum Beispiel das Verbot des „renting or leasing of domain names“ an Dritte. Damit möchte auDA sicherstellen, dass das WHOIS-Verzeichnis die wahren Rechtsverhältnisse widerspiegelt. Positiv aufgenommen werden dürfte, dass die Entscheidung zur Löschung einer Domain binnen zwei Tagen rückgängiggemacht werden kann. Zudem beträgt die Frist zur Beseitigung kleinerer Vertragsverletzungen nicht mehr 12, sondern 30 Tage. Ferner hat auDA beschlossen, dass liquidierte Gesellschaften keine .au-Domain mehr registriert halten dürfen. Die Änderungen treten am 12. April 2021 in Kraft. Ob sie sich auf die Registrierungszahlen auswirken, bleibt abzuwarten; Mitte 2020 waren 3.180.395 .au-Domains registriert.

Die in Las Vegas ansässige XYZ.COM LLC, die mit .xyz den Markt aufmischt, hat den Startplan für die Einführung der drei Endungen .beauty, .hair und .skin bekanntgegeben. Für diese nTLDs, die XYZ.COM LLC vom französischen Konsumgüterkonzern L’Oréal S.A. erworben hat, geht es am 01. Dezember 2020 mit einer Sunrise Period los, die bis 05. Februar 2021 läuft. Vom 10. Februar 2021 bis 02. März 2021 folgt dann eine „Early Access Period“, bevor ebenfalls am 02. März 2021 die Live-Phase beginnt. Und anders als noch zu Zeiten von L’Oréal soll jedermann profitieren, denn soweit ersichtlich, steht die Registrierung für alle zu jedem beliebigen Zweck offen. L’Oréal hatte die drei Endungen ursprünglich als „closed generics“ geführt, um sie exklusiv für sich zu nutzen; dem hatte ICANN aber einen Riegel vorgeschoben. Daraufhin machte L’Oréal eine Registrierung mit strengen Beschränkungen und Gebühren im deutlich vierstelligen Bereich für viele Nutzer unattraktiv, bevor man sie schließlich an XYZ.COM LLC verkaufte.

Die in Overland Park (US-Bundesstaat Kansas) ansässige Dot Registry LLC trennt sich von der von ihr verwalteten neuen generischen Top Level Domain .llp. Wie die zu Uniregistry gehörende Uni Naming & Registry Corp. (UNR) mitteilt, hat man bereits im April 2020 die Rechte aus dem Registry-Agreement mit ICANN übernommen. Eine Registrierung unter der im Dezember 2019 delegierten Endung ist bisher noch nicht möglich; nach Angaben von UNR ist der Start im Laufe des Jahres 2021 geplant. Das Kürzel .llp steht für Limited Liability Partnership, eine hybride Gesellschaftsform, die sowohl Eigenschaften einer Personengesellschaft als auch einer Kapitalgesellschaft in sich vereint. Vor allem bei Anwaltskanzleien gilt die LLP als beliebt. Um das öffentliche Vertrauen in LLPs nicht zu beschädigen, soll eine Registrierung nur unter Auflagen möglich sein; wie diese ausfallen und wie sie im Einzelnen kontrolliert werden, ist aktuell nicht bekannt.

Weitere Informationen zu den Änderungen bei .au finden Sie unter:
> https://www.domain-recht.de/verweis/2410

Quelle: auda.org.au, icann.org, digitaljournal.com

.BERLIN – TRANSPARENZBERICHT 2019 IST DA

Die dotBERLIN GmbH & Co. KG, Verwalterin der Top Level Domain .berlin, hat ihren zweiten Transparenzbericht veröffentlicht. Der aktuelle Transparenzbericht 2019 bietet keine aufreibenden Neuigkeiten, und das ist gut.

Die Domain-Verwaltung für .berlin legte dieser Tage nach dem Transparenzbericht 2018 ihren Transparenzbericht 2019 vor, der das gesamte Jahr 2019 umfasst. Mit ihren Transparenzberichten will .berlin darstellen, welche Anfragen zu personenbezogenen Daten, Domain-Inhabern oder Domains sie von Strafverfolgungsbehörden und anderen Anfragenden erhalten hat, inwieweit .berlin-Domains missbräuchlich genutzt wurden und wie sie mit alledem umgegangen ist. Weiter stellt dotBERLIN darin zusammen, wie viele Anfragen auf Herausgabe von personenbezogenen Daten eingegangen sind und ob diese rechtmäßig bzw. nicht rechtmäßig waren. Damit will man zugleich das Bewusstsein für den Umgang mit personenbezogenen Daten und das Vertrauen in .berlin stärken.

Auch im zweiten Jahr des Transparenzberichts hält sich der Ansturm der Anfragen in Grenzen. Generelle Anfragen nach unspezifischen Daten, etwa von Journalisten, Behörden oder Anwälten, gab es 2019 keine. Domainspezifische Anfragen gab es vier, die sich alle auf die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) stützten. Damit war es eine Anfrage weniger als im Vorjahr. Alle vier Anfragen befand dotBerlin nach Prüfung für korrekt, man gab aber nur in einem Fall, einem Insolvenzverfahren, auch Auskunft. Anfragen zur Beschlagnahme einer Domain, wegen eines URS- oder eines UDRP-Verfahrens und auch sonst gab es keine. Die Anzahl der Abuse- und Spam-Fälle war diesmal höher als im Vorjahr: gab es 2018 lediglich zwei Fälle, waren es diesmal insgesamt fünf: vier Fälle von Phishing und ein Fall von Spam. Bei dotBerlin, die knapp 50.000 Domains verwaltet, sieht man überwiegend den vergleichsweise hohen Preis der Domains als Grund für die geringe Missbrauchsquote. Davon abgesehen beobachte man etwaigen Missbrauch und handele schnell, weshalb Missbrauch von .berlin-Domains sehr selten vorliege und nur für kurze Zeit bestehe.

Der 8-seitige Transparenzbericht 2019 von dotBerlin ist übersichtlich und schnell gelesen. Es bleiben keine Fragen offen. Das Beispiel von dotBerlin sollte Schule machen.

Sie finden den Transparenzbericht 2019 der dotBerlin GmbH & Co. KG unter:
> https://dot.berlin/transparenzbericht

Quelle: dot.berlin, eigene Recherche

LG MÜNCHEN I – MUENCHEN.DE IST WETTBEWERBSWIDRIG

Laut einem aktuellen Urteil des Landgericht München I verstößt das Online-Stadtportal muenchen.de der Stadt München gegen das Gebot der Staatsferne der Presse und ist deshalb wettbewerbswidrig.

Die bayerische Landeshauptstadt München betreibt seit 2004 ihr offizielles Stadtportal muenchen.de in der aktuell abrufbaren Form. Das Portal umfasst mehr als 173.000 Seiten und ist mit bis zu rund 2,9 Millionen Besuchen und 12 Millionen Seitenaufrufen im Monat nach der Selbstpräsentation das mit Abstand meistbesuchte Münchner Service-Portal und gleichzeitig eines der erfolgreichsten deutschen Stadtportale überhaupt. Die Seite vermittelt nicht nur staatliche Publikationen, sondern berichtet in zahlreichen Beiträgen über das gesellschaftliche Leben in München. Aus diesem Grunde erhoben einige Münchner Zeitungsverlage gegen das Stadtportal der Landeshauptstadt Klage vor dem Landgericht (LG) München I.

Das LG München I gab der Klage der Zeitungsverlage statt, weil das Angebot von muenchen.de in der konkret beanstandeten Form mit dem verfassungsrechtlichen Gebot der „Staatsferne der Presse“ gemäß Art. 5 GG unvereinbar und deshalb wettbewerbswidrig ist (Urteil vom 17.11.2020, Az.: 33 O 16274/19). Bisher liegt lediglich eine Pressemitteilung des Gerichts vor. Das Urteil ist nicht rechtskräftig. In seiner Begründung bezieht sich das LG München I laut der Pressemitteilung auf die Fülle an Informationen, die den Erwerb einer Zeitung oder Zeitschrift – jedenfalls subjektiv – entbehrlich machten. Es würden in Quantität und Qualität deutlich Themen besetzt, deretwegen Zeitungen und Zeitschriften gekauft werden. So werde in zahlreichen Beiträgen über das gesellschaftliche Leben in München berichtet, und das Layout sei in einer Art (boulevard-) pressemäßig gestaltet, dass die verfassungsmäßigen Zulässigkeitsgrenzen überschritten seien. Das Landgericht nahm eine umfassende Interessenabwägung zwischen der Garantie der kommunalen Selbstverwaltung (Art. 28 Abs. 2 Satz 1 GG) und der Garantie des Instituts der freien Presse (Art. 5 Abs. 1 Satz 2 GG) vor. Dabei orientierte sich das Gericht an der BGH-Entscheidung „Crailsheimer Stadtblatt II“ (Urteil vom 20.12.2018, Az.: I ZR 112/17), die sich zwar auf ein Druckwerk beziehe, aber auf das in Streit stehende Internetportal übertragbar sei. Im Internet gelten zwar andere Nutzergewohnheiten als bei Printmedien, deshalb seien die Grenzen des Zulässigen etwas weiter. Für das Landgericht werden diese weiteren Grenzen durch die Inhalte und die Aufmachung des Portals überschritten. Die Pressemitteilung resümiert die Entscheidungsgründe: Es sei vielmehr insgesamt nicht mehr erkennbar, dass das Stadtportal eine staatliche Publikation darstelle.

Abschließend stellt die Pressestelle noch fest, dass das Landgericht München I in der Entscheidung über muenchen.de um die konkrete Ausgestaltung und nicht über das Stadtportal per se urteilte. Rechtskräftig wird das Urteil vorläufig nicht; die Portalbetreiberin hat inzwischen Berufung eingelegt. Wir sind gespannt, wie die Sache weitergeht und werden gegebenenfalls berichten.

Die Pressemitteilung der Pressestelle des LG München I finden Sie unter:
> https://www.domain-recht.de/verweis/2413

Spezialisierte Anwälte findet man unter:
> http://www.domain-anwalt.de

Quelle: juris.de

CHATROOM.COM – GEQUATSCHE FÜR US$ 65.167,-

Die vergangene Domain-Handelswoche wartete mit chatroom.com zu einem Preis von US$ 65.167,- (ca. EUR 54.970,-) als teuerste Domain auf, was ein Anticlimax zur vorherigen Woche darstellt. Doch gar so schlecht waren die Preise nicht.

Die Domain chatroom.com ging vergangene Woche für US$ 65.167,- (ca. EUR 54.970,-) bei NameJet.com über den Tisch. Mit diesem Preis stand sie allein. Mit deutlichem Abstand folgte flinks.com zum Preis von US$ 25.000,- (ca. EUR 21.088,-), der sich gleich drei Domain-Namen zum Preis von je US$ 20.000,- (ca. EUR 16.870,-) anschlossen: jey.com, skillhub.com und daydaypay.com. Während daydaypay.com einfach geparkt ist, macht skillhub.com seinem Namen alle Ehre und bietet eine Plattform, um die eigene Karriere zu machen; jey.com ist zumindest nicht einfach geparkt, gibt aber auch nicht preis, was dort künftig zu erwarten ist.

Die Länderendungen führte die niederländische gereedschap.nl (Werkzeuge) mit dem hervorragenden Preis von EUR 35.750,- an. Der Name ist bei der Domain Programm: man bekommt Werkzeug aller Art über die Domain. Es folgt die kolumbianische atlas.co zum Preis von US$ 7.999,- (ca. EUR 6.747,-), die allerdings nicht konnektiert ist. Die kolumbianische Endung .co wies noch vier weitere Verkäufe auf, von denen gamble.co mit ihrem Preis von EUR 3.000,- nicht uninteressant ist, kostete sie doch im März 2009 lediglich US$ 1.000,-. Die deutsche Endung brillierte mit insgesamt zehn Domains, deren teuerste gartendusche.de mit EUR 5.220,- war, deren Inhaber anbietet, was draufsteht. Der überwiegende Teil der gehandelten .de-Domains ging an Endnutzer und zeigt ebenfalls bereits ordentliche Angebote. Zu erwähnen ist noch die französische goodjob.fr, die auf EUR 3.799,- kam, was gegenüber März 2009 eine gewisse Steigerung mit sich bringt: damals war sie für glatte EUR 3.000,- zu haben.

Die neuen generischen Endungen verbuchten einen kurzfristigen und hohen Deal: go.link brachte am 21. November 2022 runde US$ 26.000,- (ca. EUR 21.931,-) ein und stellt damit den bisher höchsten Verkaufspreis einer .link-Domain dar. Die Domain one.link fällt dagegen zwar deutlich ab, aber erzielte doch noch beachtliche EUR 8.000,-. Die klassischen generischen Endungen waren dagegen schwach besetzt, mit Domains wie skinlab.net für US$ 4.995,- (ca. EUR 4.213,-) und coches.org für EUR 2.999,-, die sich zumindest gegenüber ihrem Preis von EUR 2.000,- vom Oktober 2004 verbessern konnte. Die vergangene Domain-Handelswoche gab damit ein eher schwaches Bild ab.

Länderendungen
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gereedschap.nl – EUR 35.750,-

atlas.co – US$ 7.999,- (ca. EUR 6.747,-)
digibyte.co – US$ 4.099,- (ca. EUR 3.458,-)
gamble.co – EUR 3.000,-
collected.co – US$ 2.500,- (ca. EUR 2.109,-)
betsport.co – US$ 2.000,- (ca. EUR 1.687,-)

gartendusche.de – EUR 5.220,-
cityair.de – EUR 5.000,-
fandorado.de – EUR 4.000,-
aximo.de – US$ 3.466,- (ca. EUR 2.924,-)
4x.de – EUR 3.000,-
zöllner.de – EUR 2.500,-
einfach-sicherer.de – EUR 2.500,-
harem.de – EUR 2.500,-
ihrekontaktlinsen.de – EUR 2.500,-
luftreinigung.de – EUR 2.000,-

tape.it – EUR 5.000,-
vitamina.eu – EUR 4.650,-
protect.uk – GBP 4.250,- (ca. EUR 4.775,-)
goodjob.fr – EUR 3.799,-
ampd.io – US$ 3.299,- (ca. EUR 2.783,-)
wohnungmieten.ch – EUR 2.990,-
onlinecars.eu – EUR 2.990,-
aikq.ch – EUR 2.000,-
psc.in – US$ 2.000,- (ca. EUR 1.687,-)

Neue Endungen
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go.link – US$ 26.000,- (ca. EUR 21.931,-)
one.link – EUR 8.000,-
echelon.xyz – US$ 2.000,- (ca. EUR 1.687,-)
sponsored.link – US$ 1.888,- (ca. EUR 1.593,-)

Generische Endungen
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skinlab.net – US$ 4.995,- (ca. EUR 4.213,-)
coches.org – EUR 2.999,-
prophesy.net – US$ 2.500,- (ca. EUR 2.109,-)
bitcoinbet.org – US$ 2.495,- (ca. EUR 2.105,-)

.com
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chatroom.com – US$ 65.167,- (ca. EUR 54.970,-)
flinks.com – US$ 25.000,- (ca. EUR 21.088,-)
jey.com – US$ 20.000,- (ca. EUR 16.870,-)
skillhub.com – US$ 20.000,- (ca. EUR 16.870,-)
daydaypay.com – US$ 20.000,- (ca. EUR 16.870,-)
iloa.com – US$ 15.000,- (ca. EUR 12.653,-)
3starhotel.com – US$ 15.000,- (ca. EUR 12.653,-)
yellowlogistics.com – US$ 12.000,- (ca. EUR 10.122,-)
thenewgallery.com – US$ 12.000,- (ca. EUR 10.122,-)
aistudios.com – US$ 11.700,- (ca. EUR 9.869,-)
traxgroup.com – US$ 10.000,- (ca. EUR 8.435,-)
ihide.com – US$ 10.000,- (ca. EUR 8.435,-)
7peaks.com – US$ 9.999,- (ca. EUR 8.434,-)
ohstraining.com – US$ 9.995,- (ca. EUR 8.431,-)
cleverstore.com – EUR 8.500,-
roomly.com – US$ 8.500,- (ca. EUR 7.170,-)
coolt.com – EUR 8.000,-
fbtrading.com – US$ 8.000,- (ca. EUR 6.748,-)
angelhouse.com – EUR 7.500,-
pcrtest.com – US$ 6.800,- (ca. EUR 5.736,-)
sweettweet.com – US$ 6.500,- (ca. EUR 5.483,-)
sembi.com – US$ 6.000,- (ca. EUR 5.061,-)
aeroarmor.com – US$ 5.940,- (ca. EUR 5.011,-)
stellum.com – US$ 5.500,- (ca. EUR 4.639,-)
pfanne.com – US$ 5.500,- (ca. EUR 4.639,-)
avtoday.com – US$ 5.499,- (ca. EUR 4.639,-)
amais.com – EUR 5.391,-
docio.com – US$ 5.000,- (ca. EUR 4.218,-)
onvent.com – US$ 5.000,- (ca. EUR 4.218,-)
familyloans.com – US$ 5.000,- (ca. EUR 4.218,-)
loandoc.com – US$ 5.000,- (ca. EUR 4.218,-)
cheapbroadband.com – US$ 5.000,- (ca. EUR 4.218,-)

Weitere Domain-Preise finden Sie unter:
> http://www.domain-spiegel.de

Quelle: sedo.de, thedomains.com, domainnamewire.com

NAMESCON – DNJOURNAL STELLT INDUSTRY-REPORT VOR

Wie bereits mitgeteilt, findet die kommende NamesCon Online im Januar 2021 unter dem Titel „Domaining Around the Globe“ statt. Jetzt gaben NamesCon und dnjournal.com bekannt, mehrere Sessions anlässlich dieser Konferenz zusammen zu gestalten.

NamesCon, die nach eigenen Angaben größte alljährliche Domain-Industrie-Konferenz, die rund um den Globus Aufmerksamkeit erfährt, findet im kommenden Jahr vom 27. bis 29. Januar 2021 zum zweiten Mal online statt. Zu diesem Zeitpunkt wird dnjournal.com zum 17. Mal seinen alljährlichen „State of The Domain Industry Report“ veröffentlicht haben, in dem Herausgeber Ron Jackson Experten aus der Domain Name Industry zur Lage derselben befragt. Die vergangene NamesCon Online griff thematisch Aspekte auf, die sich im „State of The Domain Industry Report“ finden und fand damit Anklang bei den Teilnehmern der NamesCon. Nun haben sich NamesCon und Ron Jackson zusammengetan, um auf der kommenden NamesCon Online den dann aktuellen „State of The Domain Industry Report 2021“ im Detail zu besprechen und zu diskutieren. Angesetzt ist schon am ersten Tag der NamesCon Online eine Diskussionsrunde mit Unternehmensführern. Am zweiten Veranstaltungstag wird der „State of The Domain Industry Report 2021“ mit dem Schwerpunkt auf Domain-Investoren und -entwicklern, am dritten Tag mit Fokus auf Domain-Broker behandelt.

Viele Skeptiker der Online-Variante der NamesCon konnten mit dieser im September 2020 überzeugt werden, dass sie tatsächlich die Stimmung der Konferenz und das Miteinander auf ihr in ihre virtuelle Variante transportiert. Die NamesCon Online findet auf einer Plattform statt, die fürs Networking gemacht ist, und bietet ein vollgepacktes Programm mit Keynotes, Live-Streams, Expertenrunden, regionen-spezifischem Lernen und erstklassigen Möglichkeiten, Kontakte zu knüpfen.

Die NamesCon Online „Domaining Around the Globe“ findet vom 27. bis 29. Januar 2021 online statt. Die Kosten für die Teilnahme an der NamesCon Online betragen für das Standardticket bis einschließlich 30. November 2020 US$ 59,- statt der regulären US$ 79,-. Das bereits früher angebotene DNAcademy-Bundle, das zusätzlich zwei exklusive DNAcademy-Sessions erlaubt und die einjährige Subskription des Angebots der DNAcademy beinhaltet, kostet wie zuvor schon US$ 399,-. Schließlich dürfen Interessenten, die erstmals an der NamesCon teilnehmen, dies kostenlos tun.

Weitere Informationen, Anmeldung und Newsletter unter:
> https://namescon.online

Mehr zum State of The Domain Industry Report 2020 finden Sie unter:
> https://www.domain-recht.de/verweis/2414

Quelle: namescon.online, eigene Recherche

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