Newsletter-Ausgabe #581: September 2011

Themen: nTLDs – MelbourneIT lüftet den Kostenschleier | .xxx – Startschuss für die Sunrise-Phase | TLDs – Neues von .at, .zw und .mumbai | nTLDs – Auktionen als Preistreiber? | LG München I – Kritik ja, aber keine Verwirrung | favorites.com – Lieblinge für US$ 165.000,- | November – bulgarisches „Domain Forum“ in Sofia

nTLDs – MelbourneIT lüftet den Kostenschleier

Eine reine Gelddruckmaschine für ICANN, Registries und Registrare – kein Vorwurf wird im Zusammenhang mit der Einführung neuer Top Level Domains öfter erhoben. Der australische Registrar MelbourneIT verrät, mit welchen Kosten seine Kunden tatsächlich kalkulieren müssen.

In der Tat: Wer sich um eine neue Domain-Endung bewerben möchte, benötigt neben Zeit vor allem eins – Geld. Allein die offizielle Bewerbungsgebühr schlägt mit US$ 185.000,-, umgerechnet also knapp EUR 130.000,-, zu Buch. Neben der Bewerbungsgebühr gibt es allerdings weitere Zahlungen, die je nach den Umständen fällig werden; so ist im Bewerberhandbuch zum Beispiel eine zusätzliche Prüfgebühr von US$ 50.000,- erwähnt. Hat eine Bewerbung Erfolg, wird eine Fixgebühr von US$ 6.250,- pro Kalendervierteljahr, also US$ 25.000,- im Jahr, fällig; hinzu kommt eine Transaktionsgebühr von US$ 0,20 pro registrierter oder verlängerter Domain. All diese Zahlungen betreffen aber lediglich das Verhältnis zur Internet-Verwaltung ICANN; die Gebühren für Waren- und Dienstleistungen im Umfeld der Bewerbung und dem Betrieb einer Domain-Endung sind nicht eingerechnet.

Als erster von zahlreichen Providern hat der australische Registrar MelbourneIT, der im Bereich der so genannten „back-end registry services“ mit der .com- und .net-Registry VeriSign am Markt auftreten will, nun einen öffentlichen Einblick gegeben, was seine Kunden zahlen müssen. Demnach ruft MelbourneIT Gebühren zwischen AUD 45.000,- und 75.000,- auf, umgerechnet also zwischen EUR 33.000,- und 55.000,-; sie gelten allerdings nur für das Bewerbungsverfahren selbst, in der Zukunft können weitere Kosten anfallen. Experten schätzen, dass sich die Einmalgebühren für das gesamte Bewerbungsverfahren, insbesondere die juristische, technische und wirtschaftliche Beratung, auf etwa EUR 300.000,- belaufen; in den Folgejahren ist mit Kosten ab EUR 100.000,- zu rechnen. Pauschale Aussagen lassen sich aber nicht treffen; sollte sich etwa Canon entscheiden, die Domain .canon ausschließlich zu unternehmenseigenen Zwecken ohne öffentliche Registrierungsmöglichkeiten zu nutzen, fällt ein erheblicher Teil der sonst üblichen Kosten eines laufenden TLD-Betriebs wie etwa der Support weg. Wer dagegen auf möglichst hohe Registrierungszahlen setzt, kann durch entsprechende Gebühren Kasse machen und die Einnahmen den erhöhten Betriebskosten entgegensetzen. Und offenbar scheinen viele Markenunternehmen vor den Kosten nicht zurückzuschrecken: MelbourneIT teilt mit, mit 270 potentiellen Bewerbern in Verhandlungen zu stehen; 17 davon sollen ihre Zusage schon verbindlich erteilt haben.

Setzt man die Kosten für eine eigene Domain ins Verhältnis zu sonst üblichen Werbekosten, relativiert dies vieles: nach Angaben der SevenOne Media GmbH, die als Tochterunternehmen der ProSiebenSat.1 Group die deutschsprachigen Sender der Gruppe vermarktet, ist zum Beispiel die Werbe-Belegung eines ProSieben-Blockbusters ab EUR 25.000,- zu haben; nach einem einzigen Abend ist mit der Werbung aber schon wieder Schluss, während eine TLD praktisch unbegrenzt und weltweit genutzt werden kann. Wie man es daher auch dreht und wendet: allein an den angeblich hohen Kosten wird kaum eine potentielle Bewerbung scheitern.

Quelle: zdnet.com.au, melbourneit.info, sevenonemedia.de

.xxx – Startschuss für die Sunrise-Phase

Das Vorspiel für die Porno-Domain .xxx hat begonnen: am Mittwoch, dem 7. September 2011, fällt der Startschuss für gleich drei Sunrise-Phasen. Anlass genug, Sie mit allen Details rund um die schillerndste Endung in der Geschichte des Domain Name Systems zu versorgen.

Das wichtigste vorab: die Sunrise Period bei .xxx teilt sich in drei Phasen auf, die jedoch sämtlich am 07. September 2011 beginnen. Die sogenannte „Sunrise-AT“ setzt voraus, dass der Teilnehmer Inhaber einer vor dem 1. September 2011 eingetragenen, in Gebrauch stehenden Marke ist, wobei die gewünschte Domain und die Marke identisch sein müssen; für Wortbild-/Bildmarken gibt es Ausnahmebestimmungen. Die parallel stattfindende „Sunrise-AD“ steht dagegen all jenen offen, die Inhaber eines mit der gewünschten .xxx-Domain identischen Begriffs aus dem Erotik-Bereich unter einer anderen Domain-Endung (generische oder Länder-Endung) sind, wobei der Domain-Name vor dem 1. Februar 2010 angemeldet worden sein muss. Gibt es mehr als eine Anfrage nach einer .xxx-Domain aus der „Sunrise-AT“ und/oder „Sunrise-AD“, folgt eine Versteigerung an den Höchstbietenden. Bleibt mit „Sunrise-B“ noch die dritte Startphase; sie dient ausschließlich dazu, eine .xxx-Domain zu blockieren und steht allen Inhabern einer vor dem 1. September 2011 eingetragenen, in Gebrauch stehenden Marke offen; im Gegensatz zu „Sunrise-AT“ oder „Sunrise-AD“ muss der Anmelder aber kein Mitglied der „sponsored community“ und damit nicht im Erotikbereich tätig sein.

Damit sind wir schon bei einer Kernvoraussetzung, um .xxx-Domains überhaupt nutzen zu dürfen: die Registrierung von .xxx-Domains ist sowohl während der Sunrise-Phasen als auch nach Beginn der Live-Registrierung ausschließlich der „sponsored community“ vorbehalten. Hierzu gehören nur Personen, Unternehmen und Organisationen, die der Ansicht sind, dass ein System der Selbstidentifikation von Vorteil ist, die sich freiwillig den Statuten sowie Leitlinien der IFFOR (International Foundation for Online Responsibility) unterwerfen und die entweder erotische Inhalte anbieten (Provider), solche Anbieter repräsentieren (Representatives) oder Produkte und Dienstleistungen für Provider oder Repräsentatives zur Verfügung stellen. Es handelt sich bei .xxx also um keine frei registrierbare Domain wie .com oder .info; im Gegenteil ist der Kreis der Registrierungsberechtigten im Grund stark beschränkt. Ob und wie streng ICM Registry auf die Einhaltung achtet, bleibt abzuwarten; immerhin verdient die Registry an jeder vergebenen Domain.

Die klassische Landrush-Phase gibt es natürlich auch bei .xxx: dem Ende der Sunrise-Phasen am 28. Oktober 2011 folgt zunächst eine kurze Ruhephase, bevor am 8. November 2011 die Landrush-Phase beginnt. Sie dauert bis 25. November 2011 an und erlaubt allen Mitgliedern der „sponsored community“ eine bevorrechtigte Domain-Registrierung. Der Live-Start am 6. Dezember 2011 beschließt dann die Einführungsphase von .xxx, um in den regulären Betrieb überzuleiten.

Details über die Sunrise-Phasen bei .xxx finden Sie unter:
> http://about.xxx/launch/plan/

Eine Teilnahme an den Sunrise-Phasen von .xxx ist möglich zum Beispiel unter:
> http://www.domain-recht.de/verweis/475

Quelle: icmregistry.com, eigene Recherche

TLDs – Neues von .at, .zw und .mumbai

Hat das nTLD-Programm seinen ersten Fälschungsskandal? Die indische Metropole Mumbai hat Berichten widersprochen, ihre Zustimmung zu einer Bewerbung erteilt zu haben. Aus Österreich erreicht uns dagegen der aktuelle .at-Report, während Simbawe noch in der Domain-Entwicklung steckt – hier unsere Kurznews.

Die österreichische Domain-Verwaltung Nic.at hat den zweiten .at-Report des Jahres 2011 veröffentlicht. Ihren Schwerpunkt hat die Ausgabe in der Beleuchtung der .at-Registrare. Waren es im Jahr 2000 noch 11 Registrare, gab es 2005 bereits über 300 und per 30. Juni 2011 genau 430 aktive .at-Registrare. Genau 290 davon kommen aus Österreich, wobei sie zusammengenommen 56 Prozent aller Registrar-Domains verwalten. Obwohl deutsche Registrare lediglich auf ein Viertel kommen, verwalten sie 37 Prozent. Interessant: Fast die Hälfte der Registrar-Domains gehört österreichischen Inhabern, die von einem österreichischen Registrar betreut werden; österreichische Registrare haben hingegen nur zu zwei Prozent deutsche Kunden bei .at-Domains. Der größte österreichische Registrar verwaltet dabei 72.663 .at-Domains, der größte deutsche Registrar immerhin 54.713 .at-Domains. Nicht nur Statistik-Fans finden im aktuellen Report zahlreiche nützliche Informationen – wir können einen Blick darauf nur empfehlen.

Etwa 12 Millionen Einwohner zählt der im Süden Afrikas gelegene Staat Simbabwe, und spielt damit bevölkerungsmässig im Mittelfeld des Kontinents, doch in Sachen Domains will es nicht so recht klappen. Das Magazin Techzim hat sich daher auf Suche nach den Ursachen gemacht und stößt gleich zu Beginn auf ein Problem: wer .zw-Domains registrieren möchte, stößt bei seiner Suche auf die Zimbabwe Internet Service Providers Association (ZISPA), die ein Formular zum Registrierungsprozedere bereit hält. Eine automatisierte Registrierung gibt es dort aber nicht, der Antrag ist stattdessen per Briefpost oder Fax zu übermitteln. Auch eine Preisliste gibt es nicht, sondern lediglich die Mitteilung, dass sich die Gebühren von Zeit zu Zeit ändern können. Nach den Ermittlungen von Techzim bewegen sich die Preise zwischen US$ 15,- und 45,-, wobei zumeist zusätzliche Dienstleistungen wie Webspace mitgekauft werden müssen. Dabei sollte man Geduld mitbringen: unter zwei Tagen Bearbeitungszeit war eine .zw-Domain im Techzim-Test nicht zu haben. Ob Besserung in Sicht ist, bleibt abzuwarten; immerhin räumt der ZISPA-Vorsitzende Troy Prinsloo aber Probleme ein.

Die eigene Top Level Domain .mumbai für die indische Metropole Mumbai? Jedenfalls die Stadtverwaltung weiß von nichts. Im Mai 2011 hatte Top Level Domain Holdings Ltd., Muttergesellschaft des TLD-Beratungsunternehmens Minds + Machines, noch offiziell bestätigt, im Auftrag der India TL Domain Pvt Ltd. (ITLD) mit .mumbai eine weitere Städte-Domain in das Rennen um eine neue Domain-Endung schicken zu wollen. ITLD wiederum berief sich auf ein Schreiben von Ms. Shailaja V. Girkar, Bürgermeister von Mumbai, dass man voll hinter der Bewerbung stehe und um die Zuteilung bitte. Dem widersprach die Stadtverwaltung nun aber energisch; in einem jetzt veröffentlichten Schreiben vom 01. Juli 2011 fordert man ICANN-Aufsichtsrat Steve Crocker auf, ohne unmittelbare Zustimmung der Stadtverwaltung keine Domain-Endung zuzuteilen, selbst wenn der Bewerber ein offizielles Schreiben vorlegen sollte. Antony Van Couvering, CEO von Minds + Machines, zeigte sich überrascht und kündigte an, eine Untersuchung zu veranlassen.

Den aktuellen .at-Report finden Sie unter:
> http://www.nic.at/de/uebernic/aktuelles/at_report/

Die Registrierung von .zw-Domains ist möglich unter:
> http://www.zispa.org.zw/

Quelle: nic.at, techzim.co.zw, domainincite.com

nTLDs – Auktionen als Preistreiber?

Vom 24. August bis 26. August 2011 fand in San Francisco (Kalifornien, USA) die bereits zweite .next-Konferenz statt, die sich ganz den neuen Domain-Endungen widmete. Domainer Michael Berkins fragte anlässlich seiner Diskussionsrunde unter dem Titel „Show Me The Money“, mit was für Höchstgeboten bei Auktionen um neue Domain-Endungen zu rechnen sei. Die Antworten lagen sehr hoch.

Das Applicant Guide Book (AGB) zur Bewerbung um neue Domain-Endungen sieht unter anderem vor, dass im Falle von Mehrfachbewerbungen um eine neue Endung (new gTLD) diese – soweit die Bewerber sich nicht einigen können – per Auktion an den Meistbietenden geht. Das eröffnet Fragen. Domain-Auktionen sind mittlerweile etabliert; sie zeigen, dass Domain-Preise sogar in den Zig-Millionenbereich getrieben werden können. Auktionen um Top Level Domains gab es bisher nicht, doch rückt die Wahrscheinlichkeit näher, dass einige der neuen Domain-Endungen seitens ICANN versteigert werden müssen, soweit sich mehrere für die Endung interessieren. Das gilt beispielsweise für die Endung .web, für die Jothan Frakes (.next u.a.) von zwölf Interessenten weiß. Aber welcher Preis sind Interessenten bereit zu zahlen?

Domainer Michael Berkins von thedomains.com und Right of the Dot stellte am dritten Tag dieser zweiten .next-Konferenz die Frage nach dem Höchstgebot für eine der neuen Endungen. Er moderierte die Diskussionsrunde „Show Me The Money“, bei der John Matson (COO Architelos.com), Jose Rasco (Managing Director bei Straat Investments, das Mutterunternehmen der .co-Verwaltung), Adrian Kinderis (CEO und Mitgründer von AusRegistry International) und Steve DelBianco (Executive Director von NetChoice) beteiligt waren. Diese schätzten mögliche Höchstgebote auf zwischen US$ 20 Mio. und US$ 50 Mio. Michael Berkins berichtet in seinem Weblog aus eigener Erfahrung, dass ihm bekannte Bewerber um new gTLDs bereit seien, im Rahmen einer Auktion um die Endung bis zu US$ 10 Mio. zu bieten. Er selbst hält Gebote von US$ 20 Mio. bis US$ 25 Mio. für realistisch.

Diese Zahlen sind sehr hoch. Im Vergleich mit Preisen, die wirkliche Spitzenpremium-Domains erzielen, wie sex.com (US$ 13.000.000,-), diamond.com (US$ 7.500.000,-) und casino.com (US$ 5.500.000,-), ist es kein großer Sprung, zum Beispiel US$ 25.000.000,- für eine komplette Domain-Endung zu zahlen. Doch sind Endungen etwas anderes als Domains. Die Kosten der ersteigerten Endung müssen über die Registrierung von Domains wieder hereinkommen. Das ist ein ganz anderes Geschäft mit anderen Frequenzen als bei Besuchern eines Angebots unter einer Domain, bei der bereits jeder Besucher des Angebots gegebenenfalls für Werbeeinnahmen sorgt. Nur wenige der neuen Endungen dürften für solche gewagten Beträge von Interesse sein, abhängig von den Vermarktungsmöglichkeiten, die mit ihr einher gehen. Dass .web da bessere wirtschaftliche Aussichten liefert als etwa .free, sollte klar sein. Ebenfalls deutlich wird anhand dieser Diskussion, dass, wer sich um eine neue generische Domain-Endung bewirbt, ordentliches Kapital in der Hinterhand haben muss, um erfolgreich zu sein.

Quelle: thedomains.com, eigene Recherche

LG München I – Kritik ja, aber keine Verwirrung

Das Landgericht München I beleuchtete in einer im März ergangenen Entscheidung die allgemeine Rechtsprechung zum Thema Unternehmenskritik über den Domain-Namen von der anderen Seite (Urteil vom 29.03.2011, Az.: 33 O 1569/10). Der Zusatz „-info“ innerhalb des Domain-Namens reicht nicht aus, das Angebot als unternehmenskritisch wahrzunehmen, weshalb eine Zuordnungsverwirrung und – in der Folge – eine rechtsverletzende Namensanmaßung entsteht.

Der Beklagte betrieb eine kritische Website unterhalb einer Domain, die den Namen des kritisierten Unternehmens (der Klägerin) mit dem Begriff „info“ verband: „unternehmen“-info.de. Das kritisierte Unternehmen sah durch den Domain-Namen seine Namensrechte verletzt. Der Beklagte sah sich berechtigt, die Domain für sein Projekt zu nutzen. Das Unternehmen erhob Klage vor dem Landgericht München I.

Das Landgericht München bestätigte die von der Klägerin angenommene Namensrechtsverletzung (§ 12 BGB) und gab der Klage statt. Die Beklagte benutze zwar den zusammengesetzten Domain-Namen „unternehmen“-info.de, über den lediglich eine Verbindung zum Namensträger hergestellt wird. Doch auch solche Domain-Namen können eine namensrechtliche Zuordnungsverwirrung bewirken, soweit der Zusatz rein beschreibender Natur ist. Durch den Zusatz „-info“ kann die Zuordnungsverwirrung nicht ausgeschlossen werden. Hinter dem Zusatz „-info“ im Domain-Namen wird, so das Gericht, der Internet-Nutzer den Namensträger vermuten: „-info“ weise als rein beschreibender Zusatz auf Informationen vom Namensträger hin. Die so bei InternetNutzern entstehende Verwirrung sei gering und werde mit Öffnen der Seite rasch wieder beseitigt. Doch reiche die geringe Verwirrung für eine Namensanmaßung aus. Damit würden berechtigte Interessen der Klägerin verletzt, zumal sie von der Nutzung der Domain ausgeschlossen werde.

Das Landgericht konstatiert also eine Namensrechtsverletzung und bestätigt zugleich die gängige Rechtsprechung. Anders als bei Entscheidungen anderer Gerichte, in denen vergleichbare Ansprüche letztendlich nicht erfolgreich durchgesetzt werden konnten, wie etwa bei den Domains oilofelf.de, stoppesso.de, awd-aussteiger.de und zuletzt bund-der-verunsicherten.de, war die Aussage des Domain-Namens „unternehmen“-info.de in der Tat nicht eindeutig unternehmenskritisch. Die Möglichkeit der Zuordnungsverwirrung ist offenbar, die Entscheidung aus München sehr gut vertretbar. Kaum fruchtbar ist die Ansicht, bei „Hinzufügung von rein beschreibenden Zusätzen wird der Verkehr hingegen regelmäßig schon den Namensträger selbst vermuten“, wobei sich das Gericht auf Fachliteratur beruft. Die behauptete Regel ist aus der Luft gegriffen, angesichts unzähliger „Unternehmen“sucks-Domains, die nur einen möglichen beschreibenden Zusatz aufzeigen, der diffamiert und innerhalb eines Domain-Namens eindeutig als unternehmenskritisch wahrgenommen werden würde. Man sollte bei unternehmenskritischen Websites also Sorgfalt bei der Wahl des Domain-Namens walten lassen und lieber einen eindeutig gegen das kritisierte Unternehmen gerichteten Zusatz in die Domain integrieren, als an diesem Punkt schwammig zu bleiben. Sinnvollerweise orientiert man sich an den genannten Beispielen.

Informationen zur Entscheidung des LG München I findet man unter:
> http://www.domain-recht.de/verweis/476

Die Entscheidung des OLG Braunschweig zu bund-der-verunsicherten.de findet man unter:
> http://www.domain-recht.de/verweis/232

Spezialisierte Anwälte findet man unter:
> http://www.domain-anwalt.de

Quelle: ferner-alsdorf.de, eigene Recherche

favorites.com – Lieblinge für US$ 165.000,-

Die vergangene Domain-Handelswoche zeigte wieder mehr Leben mit zwei Domains im sechsstelligen Bereich: favorites.com für US$ 165.000,- (ca. EUR 114.583,-) und zy.com zu US$ 105.999,- (ca. EUR 73.610,-). In allen anderen Bereichen blieb es ruhig.

Die teuerste Domain unter den Länderendungen war erstaunlicher Weise eine indische Third Level Domain: ceb.co.in, die US$ 10.000,- (ca. EUR 6.944,-) erzielte, zur Zeit jedoch keine Inhalte aufweist. Die deutsche Endung war von vier Domains repräsentiert, die keine herausragenden Preise mit sich brachten. Dafür waren zwei seltene Gäste dabei: mit tc.tc zum Preis von EUR 4.000,- waren die Turcs- und Caicos-Inseln vertreten, und mit juegosdemariobros.pe zu US$ 5.500,- (ca. EUR 3.819,-) Peru.

ceb.co.in – US$ 10.000,- (ca. EUR 6.944,-)

ganzeinfach.de – EUR 5.500,-
zocdoc.de – EUR 3.570,-
traumrock.de – EUR 3.000,-
physiopraxis.de – EUR 2.100,-

groove.me – EUR 5.000,-
secure.me – US$ 7.000,- (ca. EUR 4.861,-)

haier.pl – EUR 5.000,-
fab.cc – US$ 7.000,- (ca. EUR 4.861,-)
tc.tc – EUR 4.000,-
juegosdemariobros.pe – US$ 5.500,- (ca. EUR 3.819,-)
norgesglasset.no – US$ 5.300,- (ca. EUR 3.681,-)
lineage2.eu – EUR 3.500,-
photography.ch – EUR 3.500,-
hifi.ca – US$ 5.000,- (ca. EUR 3.472,-)
carpetcompany.co.uk – EUR 3.430,-
gold-shop.ch – EUR 2.790,-
smk.se – EUR 2.778,-
finegoods.at – EUR 2.750,-
meetup.es – EUR 2.400,-

Bei den jüngeren generischen Endungen war .info gleich viermal dabei, unter anderem mit rheuma.info für EUR 6.500,-. Darüber hinaus war seit langem mal wieder eine .mobi-Domain vertreten, und .biz ebenfalls:

rheuma.info – EUR 6.500,-
hospital.info – US$ 5.111,- (ca. EUR 3.549,-)
etfs.info – US$ 5.000,- (ca. EUR 3.472,-)
genus.info – EUR 3.000,-
rummy.mobi – US$ 2.800,- (ca. EUR 1.944,-)
jpc.biz – US$ 2.077,- (ca. EUR 1.442,-)

Die Preise bei den älteren generischen Endungen begannen bei US$ 15.000,- (ca. EUR 10.417,-), die mutualfunds.org erzielte, gefolgt von US$ 10.000,- (ca. EUR 6.944,-), die bulbs.net aufbot, unter der nun Projektorlampenwerbung geboten wird.

mutualfunds.org – US$ 15.000,- (ca. EUR 10.417,-)
bulbs.net – US$ 10.000,- (ca. EUR 6.944,-)
adventistas.org – US$ 6.500,- (ca. EUR 4.514,-)
approved.org – US$ 6.400,- (ca. EUR 4.444,-)
usfoods.net – US$ 5.200,- (ca. EUR 3.611,-)
acex.net – US$ 2.788,- (ca. EUR 1.936,-)
graphicom.net – US$ 2.788,- (ca. EUR 1.936,-)
archetypes.net – US$ 2.688,- (ca. EUR 1.867,-)
cruiseplanners.net – US$ 2.573,- (ca. EUR 1.787,-)
superservice.net – US$ 2.488,- (ca. EUR 1.728,-)
bsmart.org – US$ 2.088,- (ca. EUR 1.450,-)
superbox.org – US$ 2.088,- (ca. EUR 1.450,-)
filesearch.net – US$ 2.000,- (ca. EUR 1.389,-)
iuniversity.org – US$ 2.000,- (ca. EUR 1.389,-)

Die Endung .com liefert mit favorites.com zu US$ 165.000,- (ca. EUR 114.583,-) und zy.com für US$ 105.999,- (ca. EUR 73.610,-) gleich zwei Domains in höheren Preisregionen, doch darüber hinaus war nicht viel zu holen. Die Domain an dritter Preisposition erzielte schon nur noch US$ 19.000,- (ca. EUR 13.194,-) und heisst marketport.com.

favorites.com – US$ 165.000,- (ca. EUR 114.583,-)
zy.com – US$ 105.999,- (ca. EUR 73.610,-)
marketport.com – US$ 19.000,- (ca. EUR 13.194,-)
pikup.com – US$ 17.000,- (ca. EUR 11.806,-)
gamesbox.com – GBP 10.000,- (ca. EUR 11.283,-)
7c.com – US$ 15.500,- (ca. EUR 10.764,-)
marketreport.com – US$ 15.000,- (ca. EUR 10.417,-)
daidai.com – US$ 13.000,- (ca. EUR 9.028,-)
prodentis.com – EUR 9.000,-
youprint.com – US$ 12.000,- (ca. EUR 8.333,-)
tablette.com – EUR 8.250,-
addressable.com – US$ 10.800,- (ca. EUR 7.500,-)
filme-online.com – EUR 7.140,-
orginalprints.com – EUR 7.000,-
am3.com – US$ 10.000,- (ca. EUR 6.944,-)
animalworld.com – US$ 10.000,- (ca. EUR 6.944,-)
asiascore.com – US$ 10.000,- (ca. EUR 6.944,-)
upmany.com – US$ 10.000,- (ca. EUR 6.944,-)

Weitere Domain-Preise finden Sie unter:
> http://www.domain-spiegel.de

Quelle: dnjournal.com, sedo.de, thedomains.com

November – bulgarisches „Domain Forum“ in Sofia

Organisiert von Association UNINET und Register.bg, findet unter dem Titel „Domain Forum“ am 07. November 2011 in Sofia in Bulgarien eine Konferenz über die neuen generischen Domain-Endungen statt.

Das „Domain Forum“ ist die erste bulgarische Veranstaltung, die sich ganz ICANN und dem „new gTLD“-Programm widmet. Die Teilnehmer erhalten einen ersten Einblick in die Hintergründe der neuen Endungen, darüber wie das Programm funktioniert und wie man im Angesichte dessen seine eigenen Rechte im Internet schützen kann. Schließlich wird auch über bulgarische IDN-Domains informiert sowie das IPv6-Protokoll und DNSSEC erklärt.

Das „Domain Forum“ findet am 07. November 2011 im Grand Hotel Sofia, Gurko Str. 1, 1000 Sofia, Bulgarien statt. Eine provisorische Agenda findet sich auf der Informationsseite. Wer bereits am Vorabend anreist, kann bei einem Spaziergang durch Sofia mitmachen. Für den 08. November 2011 sind private Treffen angekündigt. Die Teilnahme ist kostenfrei.

Weitere Informationen und Anmeldung unter:
> http://www.domainforum.bg

Quelle: domainincite.com, eigene Recherche

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