Newsletter-Ausgabe #568: Juni 2011

Themen: nTLDs – Never-Ending-Story für Bewerberhandbuch? | Statistik – Registries melden drastische Einbrüche | TLDs – Neues von .eu, .be und .xxx | Umfrage – eco legt Domain-Atlas 2011 vor | UDRP – fehlende Nutzung führt zum Domain-Verlust | Abgebrannt – fatburners.com für US$ 66.000,- | Update – Juni-Seminare der Wettbewerbszentrale

nTLDs – Never-Ending-Story für Bewerberhandbuch?

Die Internet-Verwaltung ICANN hat die siebte Fassung des Bewerberhandbuchs um eine neue generische Top Level Domain (Applicant Guidebook) veröffentlicht. Die Frage, ob es sich um die Endfassung handelt, ließ ICANN jedoch offen.

Über 350 Seiten stark ist das aktuelle Handbuch, dessen Aufbau mit seinen sechs verschiedenen Modulen beibehalten wurde. Die Änderungen sind insgesamt jedoch zahlreich, wenngleich häufig sprachlicher Natur. Gravierende Neuerungen ergaben sich nicht; so hat man etwa die Gebühren für das Bewerbungsverfahren, darunter die Bewerbergebühr von US$ 185.000,-, unverändert gelassen; zudem muss ein Bewerber auch weiterhin damit rechnen, dass das Prüfungsverfahren mindestens neun Monate in Anspruch nimmt. Mit dem Applicant Service Center (ASC) steht jedoch jedem Bewerber erstmals ein Kundenservice zur Verfügung, der unter anderem bei Fragen zum nTLD-Programm insgesamt als auch zum Bewerbungsverlauf weiterhilft. Verschärft hat ICANN den Katalog an Voraussetzungen in der Person des Bewerbers, deren Vorliegen zwingend zu seinem Ausschluss führen, so etwa die Beteiligung an Steuerdelikten oder die Verwicklung in Cybersquatting-Aktivitäten. Doch damit nicht genug: da das „background screening“ des Bewerbers im öffentlichen Interesse erfolgt, behält sich ICANN darüber hinaus das Recht vor, eine Bewerbung aus jedem anderen Grund abzulehnen.

Dem Risiko, angesichts solch weitreichender Vorbehalte in juristische Auseinandersetzungen verwickelt zu werden, scheint sich ICANN jedenfalls bewusst zu sein. So weist eine der Regelungen ausdrücklich darauf hin, dass ICANN in einer ständigen Geschäftsbeziehung mit der weltweit tätigen US-Anwaltskanzlei Jones Day steht und gedenkt, diese Beziehung während des gesamten Verfahrens beizubehalten. Wer daher am Verfahren teilnimmt, erklärt damit zugleich, selbst auf eine Vertretung durch Jones Day zu verzichten. Davon betroffen wären immerhin Unternehmen wie Apple Inc., Bank of America Corp., Bayer AG oder Deutsche Bank AG, die in der Vergangenheit die Dienste von Jones Day in Anspruch genommen haben.

Domain-Experten weltweit spekulieren nun, ob es sich um die Endversion des Bewerberhandbuchs handelt oder weitere Fassungen folgen. Sicher ist, dass der jetzige Entwurf im Gegensatz zu allen Vorversionen nicht zur öffentlichen Stellungnahme ausliegt; eine offizielle „comment period“ gibt es dieses Mal also nicht. Dies deutet darauf, dass der ICANN-Vorstand wie angekündigt am 20. Juni 2011 in Singapur grünes Licht gibt. Allerdings findet sich in den Änderungen erstmals eine Klausel, nach der sich ICANN das Recht vorbehält, jederzeit nach vorheriger Ankündigung auf der ICANN-Website Änderungen am Bewerberhandbuch als auch am Bewerbungsverfahren vorzunehmen. Dies könnte darauf deuten, dass es nie eine finale Endfassung, sondern eine laufend aktualisierte Version geben wird, und statt dem Bewerberhandbuch das nTLD-Programm verabschiedet wird. Potentielle Bewerber müssten dann damit rechnen, dass sich die Teilnahmebedingungen während des laufenden Verfahrens ändern. Für diesen Fall stellt ICANN zwar im Einzelfall ein angemessenes Entgegenkommen in Aussicht; wer das Bewerberverfahren bisher jedoch schon für kompliziert und wenig planbar gehalten hat, dürfte angesichts solch allgemein gehaltener Regelungen jedoch in seinem Urteil bestärkt werden.

Die aktuelle Entwurfsfassung des Bewerberhandbuch finden Sie unter:
> http://www.icann.org/en/topics/new-gtlds/comments-7-en.htm

Quelle: icann.org, domainnamewire.com, jonesday.com

Statistik – Registries melden drastische Einbrüche

Schwach wie selten zuvor präsentieren sich die Registrierungszahlen im Mai 2011: bei vier der fünf weltweit wichtigsten generischen Top Level Domains brachen die Werte teilweise drastisch ein. Gut, dass wenigstens bei .co die Sonne scheint.

So mancher dürfte sich diesmal verwundert die Augen reiben, wenn er auf die Registrierungszahlen der vergangenen vier Wochen blickt. Gut, dass .com mit einem Zuwachs von lediglich 265.000 Domain-Namen netto nicht seinen stärksten Monat hinlegt (allein im Februar 2011 war es noch über 970.000), ist geschenkt. Aber dass .org und .info, seit vielen Monaten Domain-Musterschüler, sogar Verluste von mehreren hunderttausend Domains vermelden, fällt mehr als aus dem Rahmen. Sind es bei .info gut 350.000 Adressen weniger, notieren die Statistiker bei .org sogar einen Rückgang von über 412.000 Domains. Aber damit nicht genug: auch .biz rutscht um deutlich mehr als 150.000 Domains zurück, und selbst die beständige .net landet mit rund 35.000 Domains in den Miesen. Droht eine bisher nicht bekannte Domain-Blase zu platzen?

Die Antwort dürfte weit simpler und beruhigender sein. Vor allem in den USA verkaufen viele Registrare ganze Domain-Pakete, bei denen der Kunde im Rahmen von zeitlich beschränkten Marketingaktionen bei Anmeldung eines Domain-Namens unterhalb von .com gleich das .net-, .org- oder .info-Pendant mit dazu bekommt. Fallen nach Ende des Aktionszeitraums die regulären Gebühren an, entscheiden sich viele Kunden, die vermeintlich unattraktiven Domains nicht zu verlängern – prompt rauschen die Registrierungszahlen in den Keller. Ob es sich also um eine nachhaltige Entwicklung handelt, werden erst die kommenden Monate zeigen.

Etwas Trost spendet da schon jetzt die kolumbianische Endung .co: hatten wir vor kurzem noch gemeldet, dass sie endgültig aus dem langen Schatten von .com getreten ist, bestätigt sie uns schon wenig später mit der Nachricht der einmillionsten Domain. Wie die Registry .CO Internet S.A.S. offiziell bestätigt, konnte dieser Meilenstein in weniger als zwölf Monaten nach dem Neustart erreicht werden. Die Registrierungen verteilen sich auf über 200 Länder weltweit, wobei etwa 50 Prozent auf Nordamerika und weitere 25 Prozent auf Europa entfallen. Wer die Jubiläumsdomain sein Eigen nennen darf, teilte die Registry leider nicht mit.

Die aktuellen Domain-Zahlen:
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.de – 14.421.050 – (Vergleich zum Vormonat: + 68.230)
.at – 1.046.312 – (Vergleich zum Vormonat: + 8.430)
.com – 95.161.117 – (Vergleich zum Vormonat: + 265.351)
.net – 13.954.197 – (Vergleich zum Vormonat: – 35.946)
.org – 9.207.911 – (Vergleich zum Vormonat: – 412.938)
.info – 7.823.770 – (Vergleich zum Vormonat: – 350.188)
.eu – 3.335.090 – (Vergleich zum Vormonat: + 8.709)
.biz – 2.095.028 – (Vergleich zum Vormonat: – 157.356)
.us – 1.723.193 – (Vergleich zum Vormonat: – 164.142)

(Stand 1. Juni 2011)

Aktuelle Domain-Zahlen finden Sie unter:
> http://www.domain-recht.de

Weitere Registrar-Statistiken finden Sie unter:
> http://www.registrarstats.com

Quelle: domainnews.com, eigene Recherche

TLDs – Neues von .eu, .be und .xxx

Die Porno-Domain .xxx kämpft mit Akzeptanz-Problemen: nach einer Umfrage lehnt über ein Drittel der Vertreter aus der eigenen Community die Endung ab. Bei .eu fordert man dagegen mehr Technik, während Belgien die Vertragsbedingungen für .be-Domains ändert – hier die Kurznews.

Die dotEU-Registry EURid hat technische Verbesserungen angemahnt, damit das Internet sein Potential an Mehrsprachigkeit besser ausschöpft. In dem Bericht „.eu Insights report“, den EURid zusammen mit der UNESCO erstellt hat, ist explizit die Rede von internationalisierten Domain-Namen, die auch zehn Jahre nach ihrer Einführung nur eine Nebenrolle spielen. Etwa 69.000 IDNs sind aktuell unterhalb von .eu registriert, davon knapp 26.000 mit den Buchstaben „ü“ und „ö“. Da überrascht es wenig, dass 31.729 IDNs unter .eu deutsche Inhaber aufweisen. Als Hürde für die weitere Verbreitung von IDNs hat EURid die mangelnde Unterstützung in Browsern und eMail-Programmen, aber auch unmittelbar im Rahmen der Domain-Registrierung ausgemacht. „IDNs müssen für Verbraucher dringend zugänglicher werden, wenn das multilinguale Internet Realität werden soll“, so EURid-Manager Marc Van Wesemael.

DNS.be, Betreiber der belgischen Länderendung .be, hat seine allgemeinen Vertragsbedingungen (Terms and Conditions) modifiziert. Mit Wirkung ab 14. Juni 2011 treten die Änderungen für alle .be-Domains in Kraft, weshalb sich DNS.be per eMail an sie gewandt hat. Wesentliche Änderungen sind mit der Modifizierung allerdings nicht verbunden; im Mittelpunkt steht mit der Verwendung eines neuen Prozederes im Falle eines Domain-Transfers eine technische Thematik. Wer daher eine .be-Domain sein Eigen nennt und dauerhaft behalten will, braucht nichts weiter zu unternehmen.

Die Rotlicht-Domain .xxx spaltet auch nach der Einführung ihre Community: nach einer Online-Umfrage von XBIZ planen zwar etwa 35 Prozent der in der Porno-Industrie tätigen Unternehmen die Registrierung, weitere 35 Prozent lehnen .xxx dagegen offen ab. Von den Befürwortern planen lediglich 13 Prozent eigene Projekte und Angebote unterhalb von .xxx, 22 Prozent sorgen dagegen mit einer defensiven Registrierung dem Risiko eines Missbrauchs durch die eigene Konkurrenz vor. Von den Gegnern sieht mit 17 Prozent immerhin die Hälfte keinen Wert oder Nutzen in .xxx. Don Parret, Geschäftsleiter bei XBIZ, zieht daher den Schluss, dass ein Großteil des Geschäftsmodells von Betreiber ICM Registry auf defensiven Anmeldungen beruhen wird. Aktuell befindet sich .xxx in der Startvorbereitung; die öffentliche Registrierung soll voraussichtlich im September 2011 beginnen.

Den „.eu Insights report“ finden Sie unter:
> http://www.eurid.eu/files/Insights.pdf

Die neue Version der „Terms and Conditions“ für .be finden Sie unter:
> http://www.domain-recht.de/verweis/436

Die Vorbestellungen von .xxx-Domains ist ab sofort möglich zum Beispiel unter:
> https://www.uniteddomains.com/

Quelle: eurid.eu, dns.be, xbiz.com

Umfrage – eco legt Domain-Atlas 2011 vor

Mit dem Domain-Atlas 2011 legt eco (Verband der deutschen Internetwirtschaft eV) eine um die Jahreswende initiierte Umfrage unter Domain-Registraren in Deutschland vor. Das Ergebnis ist ein Überblick über die deutsche Registrar-Szene mit zahlreichen Details, die innerhalb der Branche für Anregungen sorgen wird.

Der Domain-Atlas 2011 ist der erste seiner Art für Deutschland. Auf 43 Seiten fasst er die von Dezember 2010 bis Januar 2011 von eco in Zusammenarbeit mit VeriSign Deutschland gesammelten und ausgewerteten Daten aus der Domain-Branche in Deutschland übersichtlich zusammen. 203 Teilnehmer füllten den zugrunde liegenden Fragebogen mit 42 Fragen zu Unternehmen, Domain-Geschäft, Service/Marketing und Trends aus, wobei, je nach Antwort bei einzelnen Fragen, nicht jedem Teilnehmer alle Fragen vorgelegt wurden.

Das Domain-Geschäft in Deutschland betreiben demnach zu 94 Prozent deutsche Unternehmen, wobei von diesen 61 Prozent auch im Ausland tätig sind. Doch neue Märkte wollen zukünftig nur 13 Prozent erschließen. Domain-Anbieter sind überwiegend kleine Unternehmen mit bis zu 10 Mitarbeitern (59 Prozent), wobei bei 60 Prozent von diesen maximal drei Mitarbeiter ausschließlich für das Domain-Geschäft zuständig sind. Sie verwalten überwiegend bis zu 10.000 Domains. Unternehmen mit 10 bis 24 Mitarbeitern beschäftigen sich intensiver mit dem Domain-Geschäft. Die meisten Unternehmen sitzen im Nord-Westen Deutschlands, wobei in den Postleitzahlenbereichen 40000 bis 49999 und 50000 bis 59999 insgesamt 36 Prozent der Unternehmen sitzen, und im Bereich 20000 bis 29999 nochmals 14 Prozent. Auf die übrigen Postleitzahlenbereiche verteilen sich je zwischen 3 und 9 Prozent der Unternehmen.

Für 55 Prozent ist das Domain-Geschäft wichtig oder sehr wichtig (32 Prozent), aber nicht das ausschließliche Geschäft: 52 Prozent bieten daneben Hosting, 43 Prozent eMail und 35 Prozent Datacenter-Services an. Etwas undurchsichtig sind die Angaben der Studie zur Frage, wie viel Umsatz mit dem Domain-Geschäft einher geht: über 50 Prozent des Umsatzes soll es einmal bei 41 Prozent, ein andermal bei lediglich etwas mehr als einem Viertel der Unternehmen ausmachen. Letzterer Wert wird dann nochmals bereinigt. Die Kunden kommen erwartungsgemäß überwiegend aus Deutschland und da aus der gesamten Republik; nur wenige Anbieter beschränken sich auf lokale Aktivität. Dabei ist die Angebotspalette an Domain-Endungen entweder sehr klein (unter zehn Endungen bei 28 Prozent) oder beinahe umfassend (über 250 Endungen bieten 44 Prozent an). Die deutsche Endung .de ist bei den Unternehmen am beliebtesten: 44 Prozent sind für .de akkreditiert, 33 Prozent für .at-Domains und 21 Prozent für .eu-Domains, während .com mit 15 Prozent lediglich auf dem vierten Platz liegt. Anders sieht es bei den Registrierungen aus: da liegt zwar auch .de mit 79 Prozent vorne, doch folgt .com an zweiter Position mit 59 Prozent. Es schließen sich .net (27 Prozent) sowie .eu und .info mit je 12 Prozent an.

Neben den hier kurz erwähnten Informationen bietet die Studie zahlreiche weitere Daten und Anregungen, die nicht nur für die Registrare, sondern auch für deren Kunden von Interesse sind. Der Registrar-Atlas 2011 ist demnach ein Erfolg. Eco plant schon jetzt eine erneute Befragung, um auch zukünftig einen aktuellen Domain-Atlas liefern zu können. Wir sind gespannt.

Den Domain-Atlas findet man unter:
> http://www.eco.de/dokumente/20110526_RegistrarAtlas.pdf

Quelle: eco.de

UDRP – fehlende Nutzung führt zum Domain-Verlust

Das Tschechische Streitbeilegungsgericht (Czech Arbitration Court (CAC) legte kürzlich eine UDRP-Entscheidung vor, wonach der langjährige Inhaber einer ungenutzten generischen Domain diese an den Inhaber einer gerade eingetragenen Marke abgeben muss (ADR vom 15.05.2011, Fall #100235). Das könnte einige Domainer verunsichern.

Der Antragsteller ist ausweislich der Entscheidungsgründe M. Benoit Thiercelin, der sich auf die US- und EU-Wort/Bild-Marke „media expo“ beruft, die am 03. Mai 2010 (US) und am 15. Juni 2010 (EU) jeweils eingetragen wurde. Die Domain medicalexpo .com wurde 1997 erstmals registriert und befindet sich zumindest seit 2000 in der Hand des Antragsgegners. Dieser hat die Registrierung zuletzt 2006 auf mehrere Jahre bis 2012 verlängert; genutzt hat er die Domain nicht. Auf Anfragen des Antragstellers reagierte der Domain-Inhaber wohl nicht. Schließlich rief der Antragsteller das CAC an.

CAC-Panelist Joseph Cannataci entschied, dass die Domain auf den Antragsteller zu übertragen sei. Nach Ansicht des Panelist sind sich Marke und Domain zum Verwechseln ähnlich. Für den Domain-Inhaber, der im übrigen keine korrekten WHOIS-Daten hinterlegt hatte und zudem nicht auf den Antrag reagierte, zeige sich kein Grund, aus dem er ein Recht zur Nutzung der Domain ableiten könne. Schließlich sei er auch bösgläubig (bad faith) im Sinne der UDRP, weil er die Domain 14 Jahre lang nicht nutzte und den Markeninhaber davon abhalte, die Rechte, die ihm seine Marke gewähre, auch umzusetzen.

Kevin Murphy greift die Entscheidung in seinem Weblog unter domainincite.com auf. Danach hat der Antragsteller bereits im vergangenen Jahr versucht, eine vergleichbare Domain über ein WIPO-Verfahren zu erlangen. Das Panel aber wies seinen Antrag wegen Reverse Domain Name Hijacking zurück (virtualexpo.com, Case No. D2010-0941); das wird auch der Grund sein, warum er sich diesmal an das CAC wandte. Problematisch scheint aus unserer Sicht noch der Umstand, dass die Daten des Antragstellers nicht mit denen des Markeninhabers identisch sind. Dass das Panel darauf nicht eingegangen ist, verwundert: Inhaber der EU- und der US-Marke ist Corentin Thiercelin, 960, avenue de l’Escalaoyle, F-13820 Ensuès La Redonne, Frankreich. Antragsteller aber ist der Franzose M. Benoit Thiercelin, 7, Avenue André Roussin, F-13016 Marseille. Alles in allem erscheint die UDRP-Entscheidung dubios. Tatsächlich hätte man wohl auch hier eher von einem Reverse Domain Name Hijacking ausgehen müssen.

Die Entscheidung von CAC findet man unter:
> http://www.domain-recht.de/verweis/437

Die Entscheidung der WIPO, bei der dem Antragsteller Reverse Domain Name Hijacking vorgeworfen wird, findet man unter:
> http://www.domain-recht.de/verweis/438

Spezialisierte Anwälte findet man unter:
> http://www.domain-anwalt.de

Quelle: domainincite.com, eigene Recherche

Abgebrannt – fatburners.com für US$ 66.000,-

Die vergangene Domain-Handelswoche wies schwache Zahlen auf. Mit dem fatburners.com-Deal zu US$ 66.000,- (EUR 45.833,-) und internet.co zu US$ 40.000,- (EUR 27.778,-) lagen die höchsten Preise eher im schwachen Mittel. Allerdings gab es einige Wiederverkäufe, die Interessantes über die Preisentwicklung zeigen.

Die kolumbianische Endung zeigt sich weiter stark, und konnte mit internet.co zum Preis von US$ 40.000,- (EUR 27.778,-) die teuerste Domain unter den Länderendungen platzieren. An zweiter Position lag die britische sendmoney.co.uk für US$ 29.500,- (EUR 20.486,-). Erfolgreich und preissteigernd war love.ly zu US$ 20.000,- (EUR 13.889,-), die 2008 lediglich EUR 4.600,- erzielte. Ähnlich, aber etwas besser erging es der australischen jobs.net.au, die US$ 15.000,- (EUR 10.417,-) kostete und damit mehr als das Dreifache in 2010, als sie nur US$ 4.834,- erzielte.

spar24.de – EUR 8.000,-
kaffeeautomaten.de – EUR 7.500,-
timbuk2.de – EUR 4.800,-

internet.co – US$ 40.000,- (EUR 27.778,-)
movie.co – US$ 12.000,- (EUR 8.333,-)

sendmoney.co.uk – US$ 29.500,- (EUR 20.486,-)
love.ly – US$ 20.000,- (EUR 13.889,-)
education.co.za – US$ 15.000,- (EUR 10.417,-)
jobs.net.au – US$ 15.000,- (EUR 10.417,-)
loan.cc – US$ 13.500,- (EUR 9.375,-)
lookbook.fr – EUR 6.000,-
zynga.es – EUR 6.000,-
iad.nl – EUR 5.700,-
insurance.net.au – US$ 7.900,- (EUR 5.486,-)
t.cm – US$ 7.600,- (EUR 5.278,-)
planeo.es – EUR 5.000,-
carmats.co.uk – EUR 4.200,-
hogares.es – US$ 6.000,- (EUR 4.167,-)
halloween.se – EUR 4.050,-
zilverprijs.nl – EUR 3.950,-

Die neueren generischen Endungen hielten sich wie so oft zurück, doch konnte .biz mit einem schönen Deal glänzen:

about.biz – US$ 15.000,- (EUR 10.417,-)
amor.info – EUR 8.000,-

Die teuerste Domain unter .net besetzte teeth.net mit viel Biss für EUR 21.000,-. Überraschend kurzfristig wurde die gerade erst zu US$ 6.600,- erworbene kansascity.net für nun US$ 7.000,- (EUR 4.861,-) weitergereicht. Im übrigen fühlen sich die Preise bei .net und .org besser an als sonst:

teeth.net – EUR 21.000,-
autoinsurancecomparison.org – US$ 18.229,- (EUR 12.659,-)
carinsurancecompanies.org – US$ 18.229,- (EUR 12.659,-)
ecigarette.org – EUR 9.999,-
pet.net – US$ 14.000,- (EUR 9.722,-)
bug.net – EUR 9.500,-
greenbusiness.org – US$ 12.500,- (EUR 8.681,-)
pronto.net – US$ 12.500,- (EUR 8.681,-)
memorise.org – US$ 12.250,- (EUR 8.490,-)
cfl.org – US$ 12.000,- (EUR 8.333,-)
teeth.org – US$ 12.000,- (EUR 8.333,-)
bruno.org – US$ 10.000,- (EUR 6.944,-)
msys.net – US$ 9.388,- (EUR 6.519,-)
fijiairlines.net – US$ 8.800,- (EUR 6.111,-)
confinedspacetraining.net – US$ 8.500,- (EUR 5.903,-)
fex.net – US$ 7.700,- (EUR 5.347,-)
kansascity.net – US$ 7.000,- (EUR 4.861,-)
insomnio.net – US$ 4.988,- (EUR 3.464,-)

Mit fatburners.com für US$ 66.000,- (EUR 45.833,-) setzte .com nur ein marginales Zeichen. Der Preis ist für sich nicht hoch, übertrifft aber den, den die Domain 2006 erlöste, erheblich: seinerzeit kostete fatburners.com lediglich US$ 13.250,-. Darüber hinaus war .com schwach besetzt:

fatburners.com – US$ 66.000,- (EUR 45.833,-)
stempel.com – US$ 35.000,- (EUR 24.306,-)
thefit.com – US$ 30.900,- (EUR 21.458,-)
qis.com – US$ 27.000,- (EUR 18.750,-)
thewall.com – US$ 25.000,- (EUR 17.361,-)
lettregratuit.com – EUR 15.000,-
domainwealth.com – US$ 21.000,- (EUR 14.583,-)
localenergy.com – US$ 21.000,- (EUR 14.583,-)
543.com – US$ 20.000,- (EUR 13.889,-)
ekonomikbilet.com – US$ 16.000,- (EUR 11.111,-)
percolate.com – US$ 15.000,- (EUR 10.417,-)

Weitere Domain-Preise finden Sie unter:
> http://www.domain-spiegel.de

Quelle: dnjournal.com, sedo.de, thedomains.com

Update – Juni-Seminare der Wettbewerbszentrale

Die Wettbewerbszentrale mit Sitz in Bad Homburg bietet noch in diesem Juni in Frankfurt und Köln ein „Update Internetrecht & Online-Marketing“. Als Referent ist unter anderem Prof. Dr. Thomas Hoeren dabei.

Die Veranstaltung beschäftigt sich mit aktuellen Entwicklungen und Rechtsfragen in den Bereichen Internetrecht und Online-Marketing wie Informationspflichten, Widerrufsrecht, Domain-Recht, Haftung des Admin-C und des Providers, Social Media Marketing und AdWords. Einschlägige Referenten sind Prof. Dr. Thomas Hoeren von der Uni Münster und Rechtsanwältin Nicole Tews, LL.M. (Medienrecht), von der Wettbewerbszentrale. Die Veranstaltung richtet sich an Kammer-, Unternehmens- und Verbandsjuristen sowie Rechtsanwälte, die bei der Werbegestaltung oder Rechtsverfolgung beraten, sowie an Unternehmer oder Agenturen, die im Bereich Werbung & Vertrieb tätig sind und bereits über Grundkenntnisse im Internetrecht verfügen.

Das „Update Internetrecht & Onlinemarketing“ findet wie folgt statt:

16.06.2011 (Do), Frankfurt/M., NH Hotel Frankfurt City, Vilbe-
ler Strasse 2, 60313 Frankfurt, 10.30 bis 13.30 Uhr

20.06.2011 (Mo), Köln, NH Hotel Köln City, Holzmarkt 47, 50676
Köln, 10.30 bis 13.30 Uhr

Der Preis für die Veranstaltungen beträgt jeweils EUR 300,- zuzüglich USt., Mitglieder der Wettbewerbszentrale zahlen weniger, nämlich EUR 250,- zzgl. USt. Im Preis mit enthalten sind Handouts zur Vertiefung der Thematik, Checklisten zum Internetrecht, Übersichten zur Rechtsprechung sowie eine Teilnahmebescheinigung als Fortbildungsnachweis über 2,75 Zeitstunden zur Vorlage gemäß § 15 FAO.

Weitere Informationen und Anmeldung unter:
> http://wettbewerbszentrale.de/de/_seminare/?id=17

Quelle: wettbewerbszentrale.de

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