Newsletter-Ausgabe #408: April 2008

Themen: Domain-Gebühren – Holzauge, sei wachsam! | .com/.net – VeriSign dreht an der Preisschraube | TLDs – Neues von .sco, .mobi und .vn | LG Schwerin – Lücke im Namensrecht? | .fr – Frankreich entdeckt das Domain-Geschäft | Snowe Bill – Anfang vom Ende der Domainer? | Franfurt/M – 10. ENUM-Tag der DENIC eG

Domain-Gebühren – Holzauge, sei wachsam!

Holzauge, sei wachsam – die alte Redewendung, die sich im Geschäftsverkehr seit vielen Jahren bewährt hat und zur Vorsicht rät, sollten derzeit auch Domain-Inhaber beherzigen: egal, ob China, USA oder Deutschland – nicht jeder (oft nur vermeintliche) Service lohnt die Investition.

Was die Inhaber von asiatischen Domains unter den Endungen .cn und .tw bereits seit Monaten plagt, könnte jetzt auch auf Inhaber von .asia-Domains zukommen: chinesische „Registrare“ wie Shanghai Sql Network Information Technology Co., Ltd, bieten per eMail überteuerte Domains an, die mit den vom Betroffenen registrierten Domains bis auf die Domain-Endungung identisch sind. Die Kosten, die dabei für diverse Second Level Domains in Rechnung gestellt werden, sind – verglichen mit marktüblichen Preisen – relativ hoch; zudem bieten sie meist lediglich drei Optionen hinsichtlich der Registrierungsdauer an: 10, 20 und 30 Jahre. Diese Angebote sind mit äußerster Vorsicht zu behandeln; in der Regel wird es sich um Abzocke handeln.

Erneute Beschwerden erreichen uns auch im Zusammenhang mit dem Registrar „Deutsche IDR“. Wie im Januar 2008 berichtet, teilte uns ein Leser aus Schleswig-Holstein mit, dass sich ein Mitarbeiter von „Deutsche IDR“ telefonisch in seinem Unternehmen gemeldet und signalisiert habe, dass von dritter Seite Interesse an auf das Unternehmen des Lesers bezogenen Domains bestehe; wenn man sich schnell entscheide, könne man sich diese Domain-Namen vorher noch rechtzeitig sichern. Von dieser Meldung ließ man sich zu einer Anmeldung hinreissen; bereits am nächsten Tag lag eine Rechnung über gut EUR 1.600,00 auf dem Tisch – für insgesamt sieben Domain-Namen. Im aktuellen Fall teilt uns ein Leser mit, dass sich auch bei ihm eine Dame telefonisch gemeldet habe und vorgab, für den Registrar „Deutsche IDR“ zu arbeiten. Sie informierte ihn, dass mehrere Bestellungen für – wiederum auf den Betrieb des Lesers bezogene – Domains von einer privaten Person vorliegen würden, die der Leser sperren könne, da er ein Erstrecht hätte. Die Kosten pro Domain würden bei EUR 195,- im Jahr liegen. Auch ein Leser aus Nordrhein-Westfalen machte ähnliche Erfahrungen mit der „Deutsche IDR“, und möchte potentielle weitere Kunden vor der Vorgehensweise warnen.

Da mag es ein schwacher Trost sein, dass in den USA mit der Domain Registry or America (DROA) ein alter Bekannter mit dubiosem Geschäftsgebahren erneut aufgetaucht ist. So berichtet das Online-Magazin designertoday.com in einer Pressemitteilung vom 1. April 2008 (unter ausdrücklichem Hinweis, dass es sich um keinen Aprilscherz handelt), dass DROA an eine Wohltätigkeitsorganisation eine Rechnung über US$ 50,- für eine angebliche Domain-Verlängerung geschickt hat; dort ist man auf die Rechnung hereingefallen und hat sie bezahlt. Offensichtlich lässt sich DROA auch von drastischen Maßnahmen der Federal Trade Commission (FTC) nicht beeindrucken; so musste DROA im April 2004 auf der Website einen Hinweis anbringen, dass jeder Kunde das Recht hat, den Registrar zu wechseln und pro Domain-Transfer US$ 6,- erstattet bekommt. Dass dieser Link inzwischen wieder verschwunden ist, verwundert nicht wirklich.

Weitere Informationen finden Sie unter
> http://short4u.de/47fbb282633ec

Quelle: designertoday.com, eigene Recherche

.com/.net – VeriSign dreht an der Preisschraube

VeriSign Inc., Verwalterin der beiden weltweit wichtigsten generischen Top Level Domains .com und .net, dreht erneut an der Preisschraube: mit Wirkung ab 01. Oktober 2008 steigen für beide Endungen die Einkaufspreise der Registrare.

Was Kritiker befürchteten, scheint sich nun zu bewahrheiten: bereits im zweiten Jahr in Folge erhöht VeriSign die Gebühren für für .com- und .net-Domains. Per eMail hatte sich VeriSign am 27. März 2008 an die Registrare gewandt und offiziell einen Anstieg ab Oktober 2008 mitgeteilt. Grundlage hierfür ist der mit ICANN geschlossene Registry-Vertrag, der es VeriSign erlaubt, in vier von sechs Jahren die Domain-Preise um je 7 Prozent zu erhöhen, wobei die Erhöhung sechs Monate vorher angekündigt werden muss. Dies hatte dazu geführt, dass bereits zum 15. Oktober 2007 die Domain-Preise für .com-Domains um US$ 0,42 und im Fall von .net-Domains um US$ 0,35 erhöht wurden. Bei Ausschöpfung des gesamten Spielraums bis zum Vertragsende 2012 könnten sich die Einkaufspreise für die beiden wichtigsten generischen Endungen somit um die Hälfte erhöhen.

Das Maximum von 7 Prozent schöpft VeriSign auch diesmal bis auf den Cent genau voll aus. So steigen die Einkaufspreise für .com um US$ 0,44, bei .net um US$ 0,38 an; diese Gebühren fallen bei einer Verlängerung des Domain-Vertrages oder bei einem Transfer von einem ICANN-akkreditierten Registrar zu einem anderen ebenfalls an. Eine Begründung für die Erhöhung wird in dieser eMail nicht genannt; auf Nachfrage hat VeriSign jedoch auf die gestiegene Anzahl der DNS-Abfragen, den Ausbau der Infrastruktur für .com und .net sowie die wachsenden Cyberattacken verwiesen. Die erhöhten Preise betreffen zunächst ausschließlich die Einkaufspreise für Registrare, nicht dagegen die Endkundenpreise, also die Preise, zu denen Domain-Registrare ihren Kunden die Domains anbieten. Je nach Geschäftsmodell ist also keinesfalls zwingend davon auszugehen, dass die Registrare diese erhöhten Preise an ihre Kunden weitergeben.

Da Domain-Preise allein nicht entscheidend sind, sondern auch Faktoren wie eine zuverlässige Erreichbarkeit und die Kundenbetreuung eine Rolle spielen, besteht zur Panik kein Anlass. Möglicherweise werden sogar bei steigenden Kosten durch Ausdünnung grosser Portfolios zahlreiche attraktive Domains wieder frei. Umso wichtiger wird es sein, dass ICANN das Problem Domain-Tasting in den Griff bekommt, da erhöhte Gebühren noch mehr Nutzer dazu verleiten könnten, Domains vor der Registrierung auf Attraktivität zu testen.

> http://www.verisign.com

Quelle: domainnamewire.com

TLDs – Neues von .sco, .mobi und .vn

Der Club der Anwärter auf eine Regio-TLDs ist um ein Mitglied reicher: nach den Katalanen will nun auch Schottland seine eigene Top Level Domain. Bei .mobi arbeitet man dagegen an der Optimierung der bereits eingeführten Endung. Und in Vietnam gibts was zu feiern.

Geht es nach der Scottish National Party, gibt es nach der katalonischen Endung .cat mit .sco für Schottland bereits in Kürze eine neue Regio-TLD. Alex Salmond, seines Zeichens Ministerpräsident von Schottland, hat öffentlich bestätigt, bei der Internet-Verwaltung ICANN einen formalen Antrag stellen zu wollen. Betreiber schottischer Internetangebote sollen dann ebenso wie Behörden und staatliche Anbieter von der bisher verwendeten Endung .uk zu .sco überwechseln. Unter DotSco.org ist bereits die Kampagnen-Website online gegangen, um die Stimmen zu bündeln und zur Teilnahme an einer Parlamentspetition aufzurufen; über 1.000 Stimmen sollen bereits eingegangen sein. Mit der geplanten walisischen Endung .cym und der Londoner Städte-Domain .ldn hatten zuvor zwei weitere britische Mitstreiter bekannt gegeben, an einer eigenen Top Level Domain zu basteln; konkrete Bewerbungen sind bei ICANN bisher allerdings noch nicht eingegangen. Mit einer raschen Entscheidung ist nicht zu rechnen, da ICANN derzeit noch die allgemeinen Grundregeln zur Einführung neuer Top Level Domains aufstellen will, an denen sich etwaige Bewerber künftig messen lassen müssen.

DotMobi Ltd., Verwalter der nicht nur im Domain-Handel begehrten Mobil-Domain .mobi, arbeitet weiter an der Optimierung der Internetadresse. So erscheint in Kürze ein Update zum „Device Atlas“, der globalen Quelle für Informationen zu Mobilteilen für Entwickler digitaler Inhalte für Mobilgeräte. Er soll Web-Entwicklern noch mehr dabei unterstützen, auf individuelle Geräte abgestimmte Inhalte zu schaffen. Durch diese neuen Daten wird der Device Atlas um eine Vielzahl von Mobiltelefonen aus den USA und Japan bereichert und um Informationen zu den Eigenschaften beliebter Mobiltelefone wie dem Apple iPhone, dem RIM Blackberry Pearl, dem Nintendo DS Lite und dem Amazon Kindle ergänzt; bis Mitte April 2008 steigt so die Gesamtzahl der aufgelisteten Geräte auf mehr als 5.000 an. Die Attraktivität von .mobi, die bereits auf Unterstützung eines Konsortiums mit Nokia, Vodafone und Telekom bauen darf, wird damit weiter gesteigert; es wäre nicht verwunderlich, wenn sich dies auch auf die Domain-Preise auswirkt.

Zum Schluss noch zwei Kurzmeldungen: aus Puerto Rico meldet die zuständige Vergabestelle NIC.PR, dass unter .pr-Domains ab sofort auch internationalisierte Domain-Namen (IDNs) registriert werden können. Neben Sonderzeichen der spanischen, portugiesischen und französischen Sprache stehen für deutsche Nutzer auch die drei Umlaute zur Verfügung, so dass Domains wie schön.pr im Angebot sind. Und am anderen Ende der Welt, in Vietnam, freut man sich über die Registrierung der 62.000sten .vn-Domain. Als Grund für die steigende Attraktivität hat man die Einführung reiner Second Level Domains ausgemacht; bleibt zu hoffen, dass andere Domain-Verwalter diesem Beispiel folgen.

Weitere Informationen zu .sco finden Sie unter:
> http://www.dotsco.org

Weitere Informationen zum „Device Atlas“ finden Sie unter:
> http://deviceatlas.com

Weitere Informationen zu .pr finden Sie unter:
> http://www.nic.pr/index.asp?f=1

Quelle: timesonline.co.uk, dotmobi.mobi, nic.pr

LG Schwerin – Lücke im Namensrecht?

Das Landgericht Schwerin hat eine Namensrechtsentscheidung (Urteil vom 14.03.2008, Az.: 3 O 668/06) getroffen, die prima vista folgenschwer sein könnte: Durch nachträgliche Gründung oder Umbenennung eines Vereins, könnte man Dritten ihre früher registrierten Domains nehmen. Ob das in der Praxis machbar ist, darf bezweifelt werden. Doch die Entscheidung bleibt an dieser Stelle, mangels entsprechender Erläuterungen, zwiespältig.

Die Klägerin ist ein aus einer Bürgerinitiative „Braunkohle Nein“ entstandener eingetragener Verein, dessen Vereinsname zunächst „Bürgerbewegung Braunkohle-Nein e.V.“ war und seit März 2007 „Braunkohle-Nein e.V.“ lautet. Der Verein verlangt vom Beklagten, ein ehemaliges Mitglied des Vereins, die Freigabe der Domain braunkohle-nein.de, die dieser am 14.08.2005 auf sich registriert hat und unter der er umfassende Informationen über den Verein anbot. Nach seinem Austritt forderte der Verein vom Beklagten erfolglos, die Domain auf ihn zu übertragen. Mithin blieb ihr der Klageweg, den sie unter Berufung auf die Verletzung ihres Namensrechts beschritt.

Das LG Schwerin bestätigte die Ansicht des klagenden Vereins. Nach Auffassung des Gerichts liegt eine Namensrechtsverletzung seitens des Domain-Inhabers vor, da dieser unbefugt den Namen der Klägerin benutzt. Die Klägerin hat ihm die Nutzung des Namens nicht erlaubt und der Beklagte selbst erklärte, er sei von dem Verein nicht beauftragt worden, die Domain für diesen zu registrieren. Zudem hat der Beklagte selbst kein Namensrecht an der Bezeichnung. Ein solches ergebe sich auch nicht aus dem Umstand, dass er als Gegner des Braunkohleabbaus die Domain genutzt habe. Es fehle an einem hinreichend erkennbaren personenbezogenen und individualisierbaren Auftreten des Beklagten und dieser Bezeichnung im Rechtsverkehr. In der Folge konnte der Beklagte auch mit seinem Verweis auf den Prioritätsgrundsatz nicht durchdringen. Den Prioritätsgrundsatz sieht das LG Schwerin mit der gängigen Rechtsprechung lediglich bei Namensgleichheit, die hier aber nicht vorliegt. Folglich musste das Gericht von einer namensrechtlichen Zuordnungsverwirrung ausgehen, womit die Interessen des klagenden Vereins verletzt waren.

Der Beklagte sieht nach diesem Urteil die Verletzung des Prioritätsgrundsatzes des „first come, first served“ und damit die Auflösung der Rechtsprechung und eine neue Abmahnwelle. Doch so einfach ist es nicht. In der Tat wird der Prioritätsgrundsatz in der Domain-Rechtsprechung immer im Verhältnis von Gleichnamigen gesehen. Das Gericht hat hier festgestellt, dass der Beklagte nicht den gleichen Namen trägt wie der klagende Verein. Letzterer hingegen hat einen langen Weg hinter sich, bis er als genau diese Verein eingetragen wurde. Das geschah, soweit nachvollziehbar, während des laufenden Prozesses. Auf diesen Umstand ging das Gericht indes nicht ein; es wäre freilich geboten gewesen. Zur Zeit macht die Sache den Anschein, als hätte die Klägerin sich selbst erst in Form bringen müssen, damit der als „Bürgerbewegung Braunkohle-Nein e.V.“ begonnene Rechtsstreit auch wirklich erfolgreich endet. So bleibt dieses Urteil zwiespältig. Doch da der Beklagte in Berufung gehen will, kann dieses Bild noch zurecht gerückt werden; und sei es, dass der Beklagte noch Recht bekommt.

Das Urteil findet man unter:
> http://braunkohle.fdog.de/Urteil_LG_2008-03-19.pdf

Spezialisierte Anwälte findet man unter:
> http://www.domain-anwalt.de

Quelle: fdog.de, eigene Recherche

.fr – Frankreich entdeckt das Domain-Geschäft

Auch in der vergangenen Woche überwiegen abgeschlossene Deals der T.R.A.F.F.I.C.-West und führen so zu drei hochpreisigen Domains im sechsstelligen Dollarbereich. Darüber hinaus zeigt sich die französische Endung in Verkaufslaune. Zum medienerschütternden Mega-Deal pizza.com später mehr.

Unter den Länderendungen tut sich freilich zunächst eine britische Domain hervor, nämlich kgb.co.uk, die wenig geheimnisvolle GBP 18.000,- (ca. EUR 22.815,-) kostete. Alsdann folgt Mit scooter.es zu EUR 16.000,- eine spanische Domain. Schließlich steigt Frankreich ins Domain-Geschäft ein:

cartegrise.fr – EUR   8.000,-
crabe.fr – EUR   4.000,-
interpretation-reves.fr – EUR   3.000,-
flirting.fr – EUR   2.000,-
bookmakers.fr – EUR   1.500,-
bodysculpt.fr – EUR   1.400,-
republica.fr – EUR   1.000,-
monlivrephoto.fr – EUR   1.000,-
acdc.fr – EUR   1.000,-

Die deutsche Endung nimmt sich freilich auch nicht schlecht aus. Immerhin finden sich zwei Domains im Wert von über EUR 7.000,-; darüber hinaus hat ein Leser zwei Domain-Verkäufe gemeldet: lokal-auktion.de und lokalauktion.de für je EUR 300,-:

start-up.de – EUR   7.700,-
auto-tuning.de – EUR   7.500,-
holzdildo.de – EUR   1.800,-

ntv.tv – US$   5.680,- (ca. EUR  3.638,-)
reisesuchmaschine.at – EUR   2.700,-
vente-privee.ru – US$   3.900,- (ca. EUR  2.498,-)
edelstahl.eu – EUR   2.200,-
treehouse.ca – US$   2.760,- (ca. EUR  1.768,-)

Die Preise unter den generischen Endungen sind hoch aufgrund der Auktionen, in denen sie gesteigert wurden. Während wieder .mobi unter den neueren generischen Endungen herausragte, wusste .info mit medicaldoctor.info zu US$ 10.500,- (ca. EUR 6.725,-) und lvy.info zu US$ 4.120,- (ca. EUR 2.639,-) lediglich zwei Domains zu platzieren; von .biz hörte man nichts Notierenwertes.

tickets.mobi – US$  60.000,- (ca. EUR 38.426,-)
banks.mobi – US$  12.000,- (ca. EUR  7.685,-)
watches.mobi – US$   5.268,- (ca. EUR  3.374,-)
try.mobi – US$   2.700,- (ca. EUR  1.729,-)

Unter den älteren generischen Endungen wies sich baseball.net zum Preis von US$ 52.500,- (ca. EUR 33.623,-) ebenfalls als eine T.R.A.F.F.I.C.-Domain aus. Ihr folgte mit weitem Abstand articles.org für US$ 9.000,- (ca. EUR 5.764,-), nach der die Preise deutlich heruntergingen:

scrapbooks.org – US$   5.500,- (ca. EUR  3.522,-)
ciudadanos.net – US$   5.000,- (ca. EUR  3.202,-)
bluray.net – US$   4.801,- (ca. EUR  3.075,-)
warp.net – US$   4.500,- (ca. EUR  2.882,-)
camion.net – US$   4.500,- (ca. EUR  2.882,-)
3t.org – US$   3.995,- (ca. EUR  2.559,-)
virtu.org – US$   3.488,- (ca. EUR  2.234,-)
petaluma.org – US$   3.401,- (ca. EUR  2.178,-)
ugly.net – US$   2.750,- (ca. EUR  1.761,-)
webhost.org – US$   2.500,- (ca. EUR  1.601,-)
designerhandbags.net – US$   2.475,- (ca. EUR  1.585,-)
peoplefinders.org – US$   2.200,- (ca. EUR  1.409,-)

Sehr deutlich vom Geschehen absetzen konnte sich .com mit systematic.com für systematische US$ 400.000,- (ca. EUR 256.174,-) und dvds.com mit runden US$ 300.000,- (ca. EUR 192.131,-), die beide auf der T.R.A.F.F.I.C.-West ersteigert wurden. Wie übrigens auch zahlreiche weitere .com-Domains aus dieser Liste:

garagesales.com – US$ 110.000,- (ca. EUR 70.448,-)
skinny.com – US$  80.000,- (ca. EUR 51.235,-)
exam.com – US$  75.000,- (ca. EUR 48.033,-)
hoax.com – US$  70.000,- (ca. EUR 44.830,-)
autograph.com – US$  55.000,- (ca. EUR 35.224,-)
greecehotels.com – EUR  31.000,-
gags.com – US$  45.000,- (ca. EUR 28.820,-)
iflookscouldkill.com – US$  40.000,- (ca. EUR 25.617,-)
cheddarcheese.com – US$  37.500,- (ca. EUR 24.016,-)
opt-in.com – EUR  23.990,-
appartment.com – US$  31.000,- (ca. EUR 19.854,-)
bce.com – US$  28.001,- (ca. EUR 17.933,-)
jogger.com – US$  25.201,- (ca. EUR 16.140,-)
mybuilder.com – US$  25.000,- (ca. EUR 16.011,-)
maidservices.com – US$  25.000,- (ca. EUR 16.011,-)
greenpackaging.com – US$  25.000,- (ca. EUR 16.011,-)
vlan.com – US$  20.000,- (ca. EUR 12.809,-)
ple.com – EUR  12.500,-
qud.com – US$  18.500,- (ca. EUR 11.848,-)
europeanauto.com – US$  12.000,- (ca. EUR  7.685,-)
alaskankingcrab.com – US$  12.000,- (ca. EUR  7.685,-)

Weitere Domain-Preise finden Sie unter:
> http://www.domain-spiegel.de

Quelle: dnjournal.com, sedo.de, domainnamewire.com

Snowe Bill – Anfang vom Ende der Domainer?

Seit einigen Wochen gibt es reichlich Aufregung unter vor allem US-amerikanischen Domainern: Ein Gesetzesentwurf sorgt für Unmut und Ängste, führt jedoch, trotz Kassandrarufen – der Enteignung von Domainern werde der Weg bereitet -, nicht zu einer Bewegung innerhalb der Domainerszene. Rick Schwartz beschimpft Domainer als gierig und egoistisch, beendet das Bloggen und wendet sich der Entwicklung seiner Domain-Namen zu, um vor ähnlichen Gesetzen wie der Snowe Bill gewappnet zu sein.

Die Snowe Bill („Anti-Phishing Consumer Protection Act“) ist ihrem Wortlaut nach zunächst gegen Phishing gerichtet, was begrüssenswert wäre. Doch eigentlich geht es in der Gesetzesvorlage um den Schutz von Marken, denn in „Section 3“ des Bill wird neben dem Phishing auch das Cybersquatting als rechtswidriger Tatbestand geregelt und generell erklärt, geschützte Begriffe oder ähnliche Begriffe als Domains zu registrieren, sei rechtswidrig. Der Gesetzesentwurf ermächtigt staatliche Institutionen zu schnellen Eingriffen, was gerade bei Phishing notwendig ist, aber auch das Risiko birgt, dass falsches Handeln im Zusammenhang mit vermeintlichen Kennzeichenrechtsverletzungen von Domains nicht rückgängig gemacht werden kann. Zudem schränkt der Gesetzesentwurf die Rechte von Domain-Registraren ein, insbesondere im Hinblick auf anonymisierte WHOIS-Daten, und eröffnet nach Ansicht von Domainern Kennzeichenrechteinhabern die Möglichkeit, Domain-Inhabern ihre generischen Domains wegzunehmen.

Letzteres ist gerade Rick Schwartz‘ Ansicht: dunkle Kräfte versammelten sich und wollen Domainern generell ihre Domains nehmen – aus Neid. Denn nie zuvor hat es solche Gewinnentwicklungen in der Geschichte der Menschheit gegeben. Und den wenigen, die das be- und ihre Chance ergriffen haben, neidet man nun deren Geschäfte und Gewinne. Hinzu komme, dass sich einige Domainer allzu gierig aufführen, und ein schlechtes Licht auf die gesamte Industrie werfen, sei es durch Cybersquatting oder Typosquatting oder ihr rücksichtsloses, naives und egoistisches Verhalten. Rick Schwartz hatte bereits Anfang des Jahres mitgeteilt, dass er die Entwicklung für das Jahr 2008 skeptisch sehe, und dass mangelndes Interesse der Domainer an ihrem eigenen Geschäftszweig und seiner Reputation dazu führt, sich das Wasser abgraben. Jay Westerdal hingegen meint auf domaintools.com, einige Domainer reagieren ein wenig zu heftig; sie hätten sich den Gesetzesentwurf wohl nicht richtig angeschaut, denn er spricht nicht von Enteignung, sondern lediglich von einem Ordnungsgeld in Höhe von US$ 250,- bei rechtswidrigen Verstößen. Für ihn ist wichtig, dass die Intentionen und die Argumente zwischen den Befürwortern und den Gegnern der Snowe Bill ausgetauscht werden, damit man zu einer vertretbaren Form des Gesetzes kommt. Doch für Rick Schwartz, der auf Westerdal nicht eingeht, scheint es sich lediglich um den Anfang vom Ende zu handeln: eine solche Gesetzesinitiative wird weitere nach sich ziehen und das Geschäftsfeld der Domainer ruinieren. Darum müsse man den Anfängen wehren. Es werde immer wieder Versuche geben, Domainern ihre Pfründe zu nehmen. Aus diesem Grunde meldet sich Rick Schwartz ab. Derweil sucht die ICA (Internet Commerce Association), von deren Seite die ersten Warnrufe kamen, die aber von Seiten der Domainer zu wenig Unterstützung erfährt, durch ihren Anwalt Philip Corwin Lobbyarbeit zu leisten und Einfluss auf den Senat zu nehmen, der das Gesetz verabschieden muss.

Rick Schwartz hingegen, der zur Unterstützung der ICA aufgerufen hat, bloggt nicht mehr. Er hat alles mitgeteilt, was er über Domains zu sagen hat. Nun gibt es für ihn wichtigeres zu tun: seine über 4.000 Domains müssen weiterentwickelt werden, um jedem möglichen Schaden vorzubeugen, der von einer zukünftigen Gesetzesinitiative ausgehen könnte.

Was hat das mit den deutschen Domainern zu tun? Nun, schaut man auf den Domain-Markt, steht schnell fest, die eigentlichen Domain-Geschäfte werden in den USA gemacht. Aus diesem Grunde müsste immer ein grundsätzliches Interesse von Domainern daran bestehen, die Rechtsprechung und Gesetzgebung in den USA zu beobachten. Doch wissen wir, dass auch die deutsche Rechtsprechung noch immer empfindlich reagiert, wenn eine Domain zwar registriert, aber nicht ordentlich genutzt wird. Gelegentlich verloren Domain-Inhaber durch Richterspruch ihre ungenutzten Domains. Das Problem liegt in der unter Umständen sehr dünnen und teilweise nur schwer zu ziehenden Linie zwischen Rechtsverletzungen und unbedenklicher Nutzung einer Domain.

Den Blogeintrag von Jay Westerdal findet man unter:
> http://snipurl.com/23wdv

Den Blogeintrag von Rick Schwartz findet man unter:
> http://snipurl.com/23wdx

Die Snowe Bill findet man unter:
> http://img.domaintools.com/blog/snowe-apcpa.pdf

Quellen: domaintools.com, ricksblog.com, thedomains.com, domainnamenews.com

Franfurt/M – 10. ENUM-Tag der DENIC eG

Wir wollen nochmal daran erinnern: die deutsche Domain-Verwaltung DENIC eG lädt für den 18. April 2008, also in einer Woche, zum 10. ENUM-Tag nach Frankfurt am Main.

Die aktuellen technischen Entwicklungen im Bereich ENUM werden hier den Teilnehmern nahe gebracht. Darüber hinaus steht „die Anwendung der Technologie in IP Multimedia Subsystemen (IMS), mit denen aus unterschiedlichen Netzwerken auf IP-basierte Kommunikationsdienste zugegriffen werden kann, auf dem Programm“, sowie die Entwicklung und Implementierung von ENUM in den Niederlanden und in Großbritannien. Welche Fortschritte es mit ENUM beim Mobilfunk und bei „Voice over IP“ gibt, wird ebenfalls erfahren.

Der 10. ENUM-Tag findet am 18. April 2008 im Hotel Le Meridien in Frankfurt am Main, Wiesenhüttenplatz 28 – 38 (Nähe Frankfurt-Hauptbahnhof), statt und beginnt um 10.00 Uhr. Das Ende ist für ca. 15.30 Uhr angesetzt. Die Teilnahme ist kostenfrei.

Weitere Informationen unter:
> http://www.denic.de/de/denic/news/news_81.html

Quelle: denic.de

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