Themen: Wegen „VZ“ – StudiVZ mahnt Domain-Inhaber ab | Statistik – .info rutscht im Februar ab | TLD-Update – Neues von .pro, .nl und .rs | rapidshare.com – LG Düsseldorf verschärft Haftung | datarecovery.com – gerettet für US$ 1,659 Mio. | Hintergrund – Der Wert einer Domain | Paris – 7. EGENI-Treffen im Juni 2008
Wegen „VZ“ – StudiVZ mahnt Domain-Inhaber ab
Das Online-Netzwerk StudiVZ, lange in den Schlagzeilen wegen seiner umstrittenen allgemeinen Geschäftsbedingungen, zeigt sich auch in Sachen Domains wenig zimperlich: Domain-Inhaber, die den Zeichenbestandteil „VZ“ in der Adresse führen, sind ins Visier einer neuen Abmahnwelle gerückt.
Nach übereinstimmenden Meldungen des Online-Magazins heise.de und der Kölner Anwaltskanzlei Maas hat die in Stuttgart ansässige Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck GmbH bzw. deren Tochter StudiVZ Ltd. Betreiber von Webseiten wegen der Verwendung des Kürzels „VZ“ in der Domain abgemahnt. Namentlich genannt werden die Domains BewerberVZ, FussballerVZ, PokerVZ, Abitur-VZ, FickenVZ sowie ErstiVZ; zur Begründung der Abmahnung verweist man auf Namens- und Kennzeichenrechte. Die abgemahnten Angebote wurden teilweise eingestellt, oder wichen auf Ersatzadressen aus. Für besonderes Aufsehen sorgten Gegenstandswerte zwischen EUR 150.000,- bis zu 275.000,-, woraus sich in der Regel anwaltliche Abmahngebühren von EUR 1.500,00 und höher errechnen.
Doch ob die Abmahnung so ohne weiteres berechtigt ist, ist durchaus diskutabel. So weist der Kölner Rechtsanwalt Stefan Maas darauf hin, dass die Marke „StudiVZ“ noch gar nicht beim Deutschen Patent- und Markenamt eingetragen ist. Im übrigen gibt es nach seinen Feststellungen eine ganze Reihe von eingetragenen „VZ“-Marken, die jedoch nicht zu Gunsten der Holtzbrinck-Tochter geschützt sind. Und schließlich stellt sich die Frage, ob „VZ“ nicht ohnehin als glatt beschreibendes Kürzel anzusehen ist. Maas weist warnend auf die beiden Beispiele t-box.de und d-radio.de hin; in diesen Rechtsstreiten hatten sowohl die Telekom AG als auch die Topware AG das Nachsehen. Bei den Abgemahnten scheint man dieser Ansicht zu folgen: mindestens drei Anbieter, darunter das Portal BewerberVZ, haben die geforderte Unterlassungserklärung nicht abgegeben, worauf StudiVZ vorerst mit einstweiligen Verfügungen gekontert haben soll.
Dass man mit harten Bandagen kämpft, hat StudiVZ bereits in der Vergangenheit bewiesen: so wurde Ende 2006 bekannt, dass man sich ausländische Domains der Mitbewerber Unister und Studylounge, darunter unister.at und studylounge.co.uk, gesichert hatte. Nach dem Vorwurf des Domain-Grabbings und einer öffentlichen Entschuldigung wurden mehrere Domains aber wieder abgetreten.
Quelle: heise.de, ra-maas.de, wikipedia.de
Statistik – .info rutscht im Februar ab
Obwohl diesmal 29 Tage lang, blieb der Februar 2008 doch kürzer als andere Monate – und hatte gleichwohl reichlich zu bieten: während es für .com und .info nach unten ging, darf sich .at über ein schönes Monatsresultat freuen. Was es sonst noch gab – hier unser Statistik-Überblick.
Während Deutschland vom Orkantief „Emma“ durcheinandergewirbelt wird, scheint in den vergangenen vier Wochen auch so manche Domain-Endung Gegenwind zu spüren. Wieder einmal am stärksten zu merken war dies bei .com, die nach vielen besseren Monaten diesmal nur sechsstellig zulegen kann, auch wenn ein Nettoanstieg von immerhin knapp über 800.000 Domains jede andere TLD vor Neid erblassen lassen würde. Ebenfalls einen Rückschlag vermeldet mit .info eine andere generische Top Level Domain; sie rauscht um gleich über 16.000 Domains in den Keller. Es scheint, als würde die Marke von fünf Millionen Domains, die erstmals im Oktober 2007 überschritten wurde, zur harten Nuss werden, will man sie auf Dauer knacken.
Nahezu verdreifachen konnte das Länderkürzel der Alpenrepublik Österreich seine Registrierungszahl: die Nachwehen des Doppelgeburtstages – 20 Jahre Eintragung von .at, 10 Jahre Nic.at – entwickelten sich nicht zum Kater, sondern haben .at zu einem Nettoanstieg von knapp 10.000 Domains verholfen. Selbst .us, das Länderkürzel der Vereinigten Staaten von Amerika, liegt lediglich geringfügig über diesem doch sehr erfreulichen Ergebnis. Beim Nachbarn Deutschland freut man sich ebenfalls: .de kann knapp sechsstellig zulegen und notiert nicht mehr weit jenseits der Marke von zwölf Millionen, die spätestens im April geknackt werden wird. Der Vorsprung zu .net schmilzt allerdings weiterhin ab: weniger als 900.000 Domains trennen die Rivalen im Kampf um den zweiten Platz noch voneinander.
Um den deutschsprachigen Bereich abzurunden, zuletzt noch ein Blick in die Schweiz. SWITCH, Verwalterin sowohl des Länderkürzels .ch als auch der in Postkreisen beliebten liechtensteinischen Endung .li (wer braucht da noch .post?), veröffentlicht ihre Registrierungszahlen nur quartalsweise. Die aktuelle Zahl stammt demnach vom 31. Dezember 2007, hier notiert .ch bei genau 1.056.751 Domains und hat damit ebenfalls die Millionengrenze überschritten. Die Wachstumskurve zeigt dabei weiterhin nach oben: im Gegensatz zu anderen Endungen ist ein Einknicken derzeit nicht zu erkennen.
Die aktuellen Domain-Zahlen:
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.de – 11.878.466 – (Vergleich zum Vormonat: + 106.701)
.at – 735.357 – (Vergleich zum Vormonat: + 9.424)
.com – 73.610.186 – (Vergleich zum Vormonat: + 800.876)
.net – 11.005.005 – (Vergleich zum Vormonat: + 205.773)
.org – 6.587.199 – (Vergleich zum Vormonat: + 104.174)
.info – 4.969.064 – (Vergleich zum Vormonat: – 16.182)
.eu – 2.799.981 – (Vergleich zum Vormonat: + 39.868)
.biz – 1.941.040 – (Vergleich zum Vormonat: + 18.423)
.us – 1.397.813 – (Vergleich zum Vormonat: + 10.631)
insgesamt: 114.924.111 (Stand 1. März 2008)
Aktuelle Domain-Zahlen finden Sie unter:
> http://www.domain-recht.de
Weitere Registrar-Statistiken finden Sie unter:
> http://www.registrarstats.com
Quelle: switch.ch
TLD-Update – Neues von .pro, .nl und .rs
Lange gab es von der Profi-Domain .pro nichts zu vermelden, und es scheint auch diesmal, dass die Nachricht ihres endgültigen Durchbruchs weiter auf sich warten lässt. Bei der serbischen Endung .rs dagegen deutet alles auf eine erfolgreiche Premiere, während man bei .nl mit technischen Problemen kämpft.
Im Jahr 2000 angetreten, um als Domain für Profis die Welt zu erobern, kann .pro bisher auf keine sehr glückliche Vergangenheit zurückblicken: wer nicht selbst eine der wenigen tausend Domains für sich registriert hat oder gar Domain-Exoten bevorzugt, dem dürfte .pro wenig bekannt sein. Um für etwas mehr Popularität zu sorgen, hat sich RegistryPro als Verwalterin nun dafür entschieden, reine Ziffern-Domains wie 123.pro zuzulassen. Ein entsprechender Antrag bei der Internet-Regierung ICANN ist gestellt; so sollen Vorwahl-Domains wie etwa 312.pro für Chicago neue Möglichkeiten schaffen. Allerdings wecken diese Pläne Erinnerungen an Verzeichnisse wie bei .museum – die für ihren weltweiten Triumphzug ja bekannt sind. Übrigens: auch Rechtsanwälte aus Deutschland können sich unterhalb von .law.pro oder .jur.pro präsentieren. Wenn sie denn wollen.
Dass Ziffern-Domains ein begehrtes Gut sind, beweist aktuell Holland: Seit dem 1. März können unterhalb von .nl reine Zahlendomains registriert werden. Bei der Registry SIDN war man vom Ansturm offensichtlich völlig überrascht: mehr als 10.000 eMails mit Registrierungswünschen zwangen die Server zeitweise in die Knie und trugen dazu bei, dass die Verteilung zur Lotterie verkam. Teilnehmer sprechen von einem „wahren Fiasko“ und prüfen derzeit rechtliche Schritte. SIDN verwies darauf, dass es zu keinem Server-Crash gekommen sei, auch wenn innerhalb der ersten 90 Minuten 35.000 Anträge eingingen. Zugleich wird der Vorwurf laut, nicht auf das von EURid im Rahmen der Einführung von .eu getestete EPP-Protokoll gesetzt zu haben; da die Einführung von .eu nun jedoch auch nicht als Highlight in die Domain-Geschichte eingegangen ist, werden wohl erst die nächsten Wochen zeigen, ob die Vorwürfe berechtigt sind.
In Serbien steht das neue Landeskürzel .rs vor der Premiere: ab dem 10. März 2008 um 12.00 Uhr mittags nimmt das National Register of Internet Domain Names (RNIDS) Bestellungen entgegen. Dagegen hat .yu schon am 29. Februar 2008 die Registrierung eingestellt, bereits registrierte Domains bleiben aber noch bis zum 30. September 2009 erreichbar. Die Registrierung von .rs-Domains erfolgt über einen der aktuell 27 akkreditierten Registrare; eine Liste kann über die Registry-Website abgerufen werden.
Von Domains offenbar nicht genug bekommen die Katalanen. Neben der bereits eingeführten Regional-Domain .cat hat eine Vertretung des katalanischen Parlaments eine Initiative zur Einführung von .ct und Aufnahme in die ISO-Liste der offiziellen Länderkürzel gestartet. Doch die spanische Regierung hat diesen Plänen eine Abfuhr erteilt, nicht zuletzt, weil eine Verwechslung zwischen der gTLD .cat und der ccTLD .ct droht. Bei derzeit gerade mal 28.000 registrierten .cat-Domains sollte auch ausreichend Platz an freien attraktiven Adressen zur Verfügung stehen.
Weitere Informationen zu .pro finden Sie unter:
> http://www.registrypro.pro
Weitere Informationen zu .nl finden Sie unter:
> http://www.sidn.nl
Weitere Informationen zu .rs finden Sie unter:
> http://www.nic.rs/home.php?lang=en
Quelle: domainesinfo.fr, domainnews.com, economy.co.yu
rapidshare.com – LG Düsseldorf verschärft Haftung
Vor wenigen Wochen berichteten wir von dem Urteil des LG Köln (Urteil vom 21.03.2007, Az.: 28 O 15/07) im einstweiligen Verfügungsverfahren gegen die Betreiberin von rapidshare.com. Das Gericht bestätigte die Haftung des Webdienstleisters. Doch dieser schoss nun vor dem LG Düsseldorf (Urteil vom 23.01.2008, Az.: 12 O 246/07) zurück und traf sich doch ins eigenen Knie: Das LG Düsseldorf zog noch engere Grenzen als Köln.
Diesmal klagte die Betreiberin von rapidshare.com, eine in der Schweiz ansässige Aktiengesellschaft, welche unter der Domain Speicherplatz im Internet (Webspace) zur Verfügung stellt. Die Klägerin begehrte die Feststellung, dass die Beklagte ihr gegenüber keinen urheberrechtlichen Unterlassungsanspruch bezüglich der Veröffentlichung von 143 Musikstücken hat. Beklagte ist die Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte, die hier durch die Bereitstellung des Downloaddienstes im Hinblick auf die 143 Musiktitel Urheberrechtsverletzungen und die Betreiberin von rapidshare.com als Störer sieht.
Die Klägerin, nachdem sie als Beklagte bereits vor dem LG Köln das Nachsehen hatte, sah auch vor dem LG Düsseldorf kein Land. Nach Ansicht des LG Düsseldorfs haftet die Klägerin als Störer, da sie eine öffentliche Zugänglichmachung der Musikstücke im Sinne des § 19a UrhG unterstützt: Die Klägerin hat durch die Bereitstellung ihres Angebots die Möglichkeit eröffnet, die Musikstücke als digitale Musikdatei der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen. „Sie hat also die Infrastruktur zur Verfügung gestellt, mit deren Hilfe die eigentlichen Täter der Urheberrechtsverletzung ihre Tat vollendet haben.“ Kern der Prüfung war wiederum die Frage nach Verletzung von Prüfpflichten. Dabei war zu berücksichtigen, inwieweit es der Klägerin technisch und wirtschaftlich möglich und zumutbar ist, die Gefahren von Rechtsgutverletzungen zu vermeiden, welche Vorteile sie aus ihren Diensten zieht, welche berechtigten Sicherheitserwartungen der betroffene Verkehrskreis hegen darf, inwieweit Risiken vorhersehbar sind und welche Rechtsgutverletzungen drohen.
Das Landgericht Düsseldorf zeigte sich erbarmungslos: Die Maßnahmen, die die Klägerin ergriffen hatte, erklärte das Gericht kurzerhand als nicht geeignet, ihren bestehenden Prüfpflichten nachzukommen. Ob sie sie tatsächlich angewandt hat, war egal, sie reichten definitiv nicht aus, da sie den Urheberrechtsverstoß von vornherein nicht verhindern konnten. Klar ist, die Klägerin wusste um die Verletzung von Urheberrechten, sie war entsprechend abgemahnt worden; und sie wusste um die Linkseiten, über die man die urheberrechtsverletzenden Daten hat abrufen können, sie beobachtete selber einige dieser Seiten. Weiter war zu berücksichtigen, dass die Klägerin einen Dienst eingerichtet hat, der für eine urheberrechtsverletzende Nutzung besonders gut geeignet ist. Das forderte besonders hohe Prüfpflichten, etwa eine Registrierungspflicht für sämtliche Nutzer des Dienstes, womit keine Anonymität mehr gewährleistet wäre und was rechtswidriges Handeln zumindest deutlich verringert hätte. Auch dabei entstehende mögliche Falschangaben lassen sich überprüfen. Davon hat die Klägerin jedoch keinen Gebrauch gemacht. Diese besonders hohen Prüfpflichten mögen durchaus das Geschäftsmodell der Klägerin gefährden; doch sind sie zumutbar, gerade weil das Geschäftsmodell besonders gut geeignet ist, um urheberrechtlich geschützte Inhalte zu verbreiten und ein finanzieller Vorteil der Klägerin in nicht unerheblicher Weise gerade auf diesen Aktivitäten beruht.
Hier gilt wohl der alte Spruch: wer sich in Gefahr begibt, mag darin auch umkommen. Wer also eine Internetdienstleistung einrichtet, die Rechtsverletzungen begünstigt, steht, um Rechtsverletzungen zu verhindern, in der Pflicht, sein eigenes Geschäft zu ruinieren.
Die Entscheidung des LG Düsseldorf findet man unter:
> http://www.jurpc.de/rechtspr/20080036.htm
Weitere Informationen zum rapidshare.com-Rechtsstreit findet man unter:
> http://snipurl.com/210rk
Die Entscheidung des LG Köln findet man unter:
> http://www.jurpc.de/rechtspr/20070177.htm
Spezialisierte Anwälte findet man unter:
> http://www.domain-anwalt.de
Quelle: jurpc.de, eigene Recherche
datarecovery.com – gerettet für US$ 1,659 Mio.
In der vergangenen Domain-Handelswoche überstrahlte die Domain datarecovery.com zu US$ 1,659 Millionen (ca. EUR 1.106.656,-) alle anderen Verkäufe. Dabei sollte aber die hochpreisige französische Domain comparer.fr (EUR 30.000,-) nicht übersehen werden.
Mit comparer.fr für EUR 30.000,- zeigt sich wieder ein kleiner Ausschnitt aus der Entwicklung der nach wie vor deutlich limitierten .fr hin zu einem begehrten Handelsobjekt; doch wird es noch einige Zeit dauern und einer weiteren Änderung der Registrierungsbedingungen bedürfen, ehe .fr-Domains tatsächlich im Handel reüssieren. Zwei Domains, business.la für US$ 17.500,- (ca. EUR 11.674,-) und food.la zu US$ 11.250,- (ca. EUR 7.504,-), rufen die Endung von Laos in Erinnerung, die auch gerne als Kürzel für Los Angeles vermarktet wird, was bei beiden Domains jedoch nicht zum Ausdruck kommt. Darüber hinaus sind mehrere nette .de-Geschäfte zu vermelden, und diverse andere Inhaberwechsel aus allen Herren Ländern:
wasabi.de – US$ 7.500,- (ca. EUR 5.003,-)
hochzeitsmesse.de – EUR 5.000,-
girokonto-gratis.de – EUR 4.400,-
klatsch.de – EUR 4.000,-
vergleicher.de – EUR 2.650,-
sammlungen.de – EUR 1.770,-
essen.at – EUR 5.500,-
upload.nl – EUR 4.500,-
pronostics.fr – EUR 4.500,-
jf.eu – GBP 3.125,- (ca. EUR 4.098,-)
anybody.tv – US$ 5.500,- (ca. EUR 3.669,-)
eshopping.eu – EUR 3.000,-
row.co.uk – GBP 2.000,- (ca. EUR 2.623,-)
board.tv – EUR 2.500,-
try.us – US$ 2.700,- (ca. EUR 1.801,-)
pentictonhomes.ca – US$ 2.500,- (ca. EUR 1.668,-)
onlinecasinos.cc – US$ 2.500,- (ca. EUR 1.668,-)
efamily.tv – US$ 2.300,- (ca. EUR 1.534,-)
dada.com.ar – EUR 1.500,-
cn.gd – EUR 1.500,-
decoblog.fr – EUR 1.400,-
mixi.com.br – US$ 2.000,- (ca. EUR 1.334,-)
forex.nr – US$ 2.000,- (ca. EUR 1.334,-)
fanshop.ch – EUR 1.300,-
Die jüngsten generischen Endungen waren kaum vertreten, dafür war mit book.pro für US$ 3.000,- (ca. EUR 2.001,-) eine der raren .pro-Domains dabei; und oxford.mobi brachte es auf städtetaugliche US$ 2.500,- (ca. EUR 1.668,-). Hingegen waren .net und .org ganz gut bestückt: Den besten Preis erzielte politics.net mit US$ 35.000,- (ca. EUR 23.347,-), gefolgt von movers.org für US$ 26.000,- (ca. EUR 17.344,-). Es folgten:
debtmanagement.org – US$ 11.000,- (ca. EUR 7.338,-)
remortgage.org – US$ 10.600,- (ca. EUR 7.071,-)
latino.org – US$ 10.000,- (ca. EUR 6.671,-)
apostasdesportivas.net – EUR 4.500,-
happybirthday.org – US$ 5.255,- (ca. EUR 3.505,-)
quakers.org – US$ 5.000,- (ca. EUR 3.335,-)
prednisone.net – US$ 5.000,- (ca. EUR 3.335,-)
goods.net – US$ 5.000,- (ca. EUR 3.335,-)
erectiledysfunction.net – US$ 5.000,- (ca. EUR 3.335,-)
hopefordepression.org – US$ 4.000,- (ca. EUR 2.668,-)
homefinancing.net – US$ 3.800,- (ca. EUR 2.535,-)
pawn.org – US$ 3.600,- (ca. EUR 2.401,-)
quilting.net – US$ 3.550,- (ca. EUR 2.368,-)
residentialinvestments.net – US$ 3.288,- (ca. EUR 2.193,-)
procorn.net – US$ 3.088,- (ca. EUR 2.060,-)
Würden mehr Computernutzer öfter ihre Daten sichern, wäre der Preis von US$ 1,659 Millionen (ca. EUR 1.106.656,-) für datarecovery.com nicht denkbar. Das auf Datenwiederherstellung spezialisierte Unternehmen ESS Data Recovery leistete sich diese unmissverständliche Domain nach fünf bis sechs Jahren Verhandelns mit dem Inhaber Associated Computers, Inc. zu einem stolzen Preis, sieht aber klare wirtschaftliche Vorteile, die sich bereits durch hohen Traffic und beim verbalen Hinweis auf die eigene Domain abzeichnen. Nach so einem Deal sehen alle anderen Zahlen lau aus:
unet.com – US$ 100.000,- (ca. EUR 66.706,-)
centerfolds.com – US$ 82.000,- (ca. EUR 54.699,-)
lakeview.com – US$ 52.500,- (ca. EUR 35.021,-)
butcher.com – US$ 50.000,- (ca. EUR 33.353,-)
quickly.com – US$ 45.100,- (ca. EUR 30.084,-)
apostasdesportivas.com – EUR 22.500,-
zps.com – US$ 30.500,- (ca. EUR 20.345,-)
cemetaries.com – US$ 30.000,- (ca. EUR 20.012,-)
businessdegrees.com – US$ 26.000,- (ca. EUR 17.344,-)
usmarine.com – US$ 25.000,- (ca. EUR 16.677,-)
optimize.com – US$ 24.650,- (ca. EUR 16.443,-)
dfl.com – US$ 24.500,- (ca. EUR 16.343,-)
webcards.com – US$ 23.500,- (ca. EUR 15.676,-)
centralreservations.com – US$ 21.205,- (ca. EUR 14.145,-)
directproperty.com – US$ 20.435,- (ca. EUR 13.631,-)
cny.com – EUR 13.500,-
ilu.com – US$ 20.000,- (ca. EUR 13.341,-)
footing.com – US$ 20.000,- (ca. EUR 13.341,-)
intheaters.com – US$ 17.800,- (ca. EUR 11.874,-)
microfinancing.com – US$ 17.000,- (ca. EUR 11.340,-)
computersystem.com – US$ 17.000,- (ca. EUR 11.340,-)
physicianweightLoss.com – US$ 16.800,- (ca. EUR 11.207,-)
audiovisuel.com – EUR 11.100,-
harborcapital.com – US$ 15.500,- (ca. EUR 10.339,-)
typhon.com – US$ 15.000,- (ca. EUR 10.006,-)
seclawyer.com – US$ 15.000,- (ca. EUR 10.006,-)
rah.com – US$ 15.000,- (ca. EUR 10.006,-)
Weitere Domain-Preise finden Sie unter:
> http://www.domain-spiegel.de
Quelle: dnjournal.com, sedo.de, domainnamewire.com
Hintergrund – Der Wert einer Domain
Nichts erscheint schwieriger, als den Wert einer Domain festzustellen – oder zu schätzen. Spektakuläre Domain-Geschäfte wie zum Beispiel irepot(s).com, cruises.co.uk und datarecovery.com sind für Außenstehende ein Rätsel; für viele Domainer ebenfalls. Man fragt sich, wie diese utopisch anmutenden Preise zustande kommen. Auf Grundlage von üblichen Appraisals jedenfalls nicht. Was ist das Geheimnis hinter solchen Domain-Preisen?
Der Preis von knapp US$ 1,7 Mio. (gut EUR 1,1 Mio.) für die Domain datarecovery.com zeigt die Möglichkeiten. Ben Carmichtel, Präsident des Unternehmens, das diesen Betrag für die Domain hingelegt hat, arbeitete 5 bis 6 Jahre daran, das Geschäft abzuschließen. In welchen Schritten das Kaufangebot für einen Domain-Namen im Laufe der Jahre gestiegen ist, ist nicht bekannt. Die Inhaberin der Domain wollte verkaufen, aber nicht zu einem Spottpreis. Die Revenuen waren sehr einträglich. Aber verkauft hat sie. Und der Käufer war bereit, diesen Preis zu zahlen. Wer hat nun den Preis bestimmt?
Für die Mehrheit wäre dieser Preis für die Domain ganz und gar überzogen. Doch ESS Data Recovery als neue Inhaberin spart sich jetzt die ersten drei Buchstaben: die müssen dem Kunden nicht mehr mitgeteilt werden, um auf die Internetseite verwiesen zu werden. Und andere Nutzer und potentielle Kunden kommen per so genanntem „type-in“ auf datarecovery.com. Es zeichnet sich ab, dass die Domain sehr einträglich wird für die neue Inhaberin.
An dieser Stelle lässt sich trefflich über den Sinn und Nutzen von Appraisals streiten, sie orientieren sich – zumindest teilweise – an objektiven Kriterien. Doch liegt die Bewertung einer Domain letzten Endes im Auge des Betrachters. Der Käufer macht den Preis. Freilich: diese subjektive Wertschätzung für sich dingfest zu machen, ist gerade das Problem. Und in das hat der Domainer letztlich keinen präzisen Einblick. Der Käufer aber für sich auch oft nicht. Meist ahnt er gar nicht, welche positiven wirtschaftlichen Folgen der Kauf der richtigen Domain nach sich zieht.
Den vollständigen Artikel finden Sie unter:
> http://snipurl.com/213cp
Quelle: domainnews.com, domainnamewire.com, ricksblog.com, whizzbang.com
Paris – 7. EGENI-Treffen im Juni 2008
Kurz bevor ICANN sein aktuelles Meeting in Paris abhält, trifft sich im Juni 2008 zum dann bereits siebten Mal EGENI, eine der wichtigen Internetveranstaltungen zum Thema Internet Governance im europäischen Raum, die zahlreiche Interessengruppen zusammenführt.
„Internet 2020“ ist der Titel der Veranstaltung von EGENI, der „Etats Généraux Européens du Nommage et de l’adressage sur Internet“. Das alljährliche Treffen organisiert die französische Dependance der Internet Society (ISOC France) zusammen mit „Sociétés of information“. Thematisch konzentriert man sich diesmal unter dem Label „Internet 2020“ auf die Rolle Europas hinsichtlich der Internet-Verwaltung, der Zukunft des Internet und der Rolle der Internetnutzer. Zahlreiche Politiker, Fachleute und Repräsentanten der Nutzer werden in drei Gesprächskreisen die Themen durchexerzieren. Unter anderem wird auch ICANN-Chef Paul Twomey anwesend sein.
Die Veranstaltung findet am 20. Juni 2008 im Hotel Meridien Montparnasse, Rue du Commandant Mouchotte 19, 75014 Paris statt. Sie beginnt um 08.30 Uhr mit der Registrierung der Teilnehmer und endet gegen 18.30 Uhr. Danach sollten alle frisch gestärkt in das 32. ICANN-Treffen vom 22. bis 27. Juni 2008 starten können.
Weitere Informationen unter:
> http://egeni.org
> http://isoc.fr
Quelle: egeni.org, eigene Recherche