Newsletter-Ausgabe #397: Januar 2008

Themen: Abstimmung – Bundestag fordert neue Regio-TLDs | .cn-Abzocke – IHK warnt vor Domain-Betrug | Update – Neues von .eu, .lu und .me | OLG Düsseldorf – Usenet-Provider haften nicht | ireport.com – Doppelpack für US$ 750.000,- | ireport.com – die Details zum Megadeal | Las Vegas – T.R.A.F.F.I.C. West 2008 im Februar

Abstimmung – Bundestag fordert neue Regio-TLDs

Das Thema Domain-Namen hat nun auch den Deutschen Bundestag erreicht: in einem gemeinsamen Antrag fordern die Fraktionen von CDU/CSU und SPD die Bundesregierung auf, sich für die Zulassung neuer regionaler Top Level Domains einzusetzen.

In dem bereits am 7. März des vergangenen Jahres eingebrachten Antrag stellen die Fraktionen die Bedeutung, aber auch die Diskussionen um die Internet-Verwaltung ICANN für das Internet heraus, das die moderne Gesellschaft mittlerweile in allen Bereichen durchdrungen hat. Die Weiterentwicklung des Adressraums ist dabei für Deutschland von besonderer Bedeutung, da ein zunehmender Trend auszumachen ist, den Adressraum um regionale Top Level Domains zu erweitern, um stärkere lokale und regionale Nutzung zu fördern; als Beispiele werden .eu, .asia und .cat genannt. Diese Entwicklung bietet auch hierzulande den Bundesländern, Regionen und Städten große Chancen, sich noch stärker in ihrer Eigenheit wirtschaftlich und kulturell weltweit zu präsentieren. Auch die WHOIS-Problematik wird im Antrag nicht ausgespart. Zusammenfassend fordert man die Bundesregierung auf, sich bei ICANN für neue Regio-TLDs wie .bayern, .berlin oder .nrw einzusetzen, darauf hinzuwirken, dass die Selbstverwaltung des Internets unter internationaler Aufsicht erhalten bleibt, IDNs auf Top Level Ebene wie in .köln zu fördern und bei ICANN auf eine Weiterentwicklung des WHOIS zu drängen.

Anlässlich seiner Sitzung vom 17. Januar 2008 hatte sich der Bundestag nun mit diesem Antrag zu befassen. Aufgrund vorgerückter Stunde kam es zu keiner mündlichen Aussprache, so dass lediglich vorbereitete Reden zu Protokoll gegeben wurden. Erwartungsgemäß setzten sich Dorothee Bär (CDU/CSU) und Christoph Pries (SPD) für den Antrag ein, um so das Internet übersichtlicher und regionaler zu gestalten; soweit damit rechtliche Fragen aufgeworfen werden, sah man sich selbst nicht in der Pflicht, sondern teilte mit, dass ICANN gut beraten sei, „offene Fragen rechtzeitig zu klären“. Unterstützung kam von der FDP, für die Christoph Waitz die zunehmende Not bei kurzen, attraktiven und eingängigen Domains betonte, weshalb regionale Endungen für Abhilfe sorgen können; so gäbe es bereits 30.000 Domains aus Bayern, die auf das weissrussische Kürzel .by zurückgreifen, was den Bedarf an solchen Adressen unterstreicht. Sehr kritisch äusserte sich dagegen Lothar Bisky für die Links-Fraktion. So sei gar nicht nachgewiesen, dass eine Ausweitung des Adressraums notwendig sei; zudem bestehe die Gefahr der zunehmenden Unübersichtlichkeit, auch rechtliche Probleme seien oft ungeklärt. Er sprach sich für ein Expertengespräch aus, ob und unter welchen Umständen eine Erweiterung sinnvoll sei. Grietje Bettin von den Grünen schließlich sah bei anderen Themen wie Spam, Abmahnungen im Internet und Verbraucherschutz mehr Handlungsbedarf als bei Domains, sprach sich aber für die Beibehaltung des bisherigen DNS (Domain Name Systems) aus, nicht ohne bei ICANN Transparenz anzumahnen.

Am Ende konnte sich die Regierungskoalition mit ihrem Antrag durchsetzen. Ob und wann dies zu konkreten Ergebnissen führt, ist jedoch völlig offen. Ob sich für Bewerbung der Städte-Domain .berlin Änderungen ergeben, bleibt ebenfalls abzuwarten; an der ablehnenden Haltung des Berliner Senats hat sich nach derzeitigem Stand keine Änderung ergeben.

Den vollständigen Antrag finden Sie hier:
> http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/16/045/1604564.pdf

Das Sitzungsprotokoll finden Sie hier:
> http://short4u.de/4793441f5bf25

Quelle: heute.de, eigene Recherche

.cn-Abzocke – IHK warnt vor Domain-Betrug

Der anhaltende Domain-Boom ruft verstärkt dubiose Geschäftemacher auf den Plan: die Industrie- und Handelskammer (IHK) aus Siegen warnt vor einer Betrugsmasche in Zusammenhang mit der Registrierung von Domain-Namen in China.

In einer Pressemitteilung berichtet die IHK, dass in letzter Zeit eine Vielzahl deutscher Unternehmen unaufgefordert von chinesischen Registraren per eMail angeschrieben worden sei. Darin teilen sie mit, dass entweder der Domain-Name oder ein für das deutsche Unternehmen interessantes Schlüsselwort durch eine chinesische Firma beantragt worden sei. Offensichtlich will man so versuchen, den Adressaten zu einer Registrierung der .cn-Domain zu bringen, noch bevor sie besetzt und damit möglicherweise für immer verloren sei. Allerdings handelt es sich nach Ansicht der IHK bei diesen Schreiben meist nur um Akquiseversuche; die behauptete Fremdregistrierung sei oft vorgetäuscht.

Darüber hinaus weist die IHK darauf hin, dass im Fall von Domain-Streitigkeiten um .cn-Domains das chinesische Schlichtungsorgan „CIETAC“ in Peking oder auch das „Asian Domain Name Dispute Resolution Centre“ ebenfalls in Peking oder Hongkong im Fall von .com- und .org-Streitigkeiten zu Verfügung stehe. „Der Beschwerdeführer muss jedoch nachweisen, dass er im Gegensatz zum gegenwärtigen Domain-Inhaber ein rechtliches Interesse an der Eintragung und Nutzung des umstrittenen Namens hat“, so IHK-Geschäftsführer Rudolf König gen. Kersting. Weil dies in der Praxis für deutsche Unternehmen in China zeitaufwändig und teuer werden kann, empfiehlt er, den Domain-Namen in solchen Fällen lieber zu kaufen. Hierbei kann man sich des Delegiertenbüros der Deutschen Wirtschaft bedienen, um zu günstigeren Konditionen zu gelangen.

Auch in der Redaktion des Newsletters häufen sich zuletzt die Mitteilungen von Internetnutzern, die sich bei der Domain-Registrierung getäuscht sehen. So berichtet etwa ein Leser aus Schleswig-Holstein, dass sich ein Mitarbeiter des Registrars „Deutsche IDR“ telefonisch in seinem Unternehmen gemeldet und signalisiert hat, dass von dritter Seite Interesse an unternehmensbezogenen Domains bestehe; wenn man sich schnell entscheide, könne man sich die Domains noch rechtzeitig sichern. Von dieser Meldung ließ man sich zu einer Registrierung hinreissen; bereits am nächsten Tag lag eine Rechnung über gut EUR 1.600,00 auf dem Tisch – für insgesamt sieben Domain-Namen. Auch ein Leser aus Nordrhein-Westfalen hat erst vergangene Woche ähnliche Erfahrungen mit diesem Registrar gemacht, und möchte potentielle weitere Kunden vor der Vorgehensweise der IDR warnen.

Das Delegiertenbüro finden Sie unter:
> www.china.ahk.de

Quelle: ihk-siegen.de, eigene Recherche

Update – Neues von .eu, .lu und .me

Lange war es still um .eu, die europäische Domain-Endung. Umso erfreulicher ist es, dass sie sich mit Plänen zu Sonderzeichen-Domains zurückmeldet. Darüber hinaus will sich Luxemburg als globales Domain-Zentrum präsentieren, und auch aus Montenegro gibt es Neues.

EURid, die in Brüssel ansässige zentrale Verwaltungsstelle für die neue Europa-Domain .eu (dotEU), hat mit den Vorbereitungen zur Einführung von internationalisierten .eu-Domains begonnen. Um Informationen über die IDN-Wünsche der Internetnutzer zu erfahren, hat EURid eine Online-Umfrage gestartet, an der jedermann teilnehmen und zu Fragen wie dem Zeitplan, einer Sunrise-Phase sowie einem Streitschlichtungsverfahren Stellung nehmen kann; länger als fünf Minuten dauert die Beantwortung aller Frage nicht, so dass eine Teilnahme lohnt. Die neuen .eu-IDNs werden dann laut EURid Sonderzeichen aus allen 23 offiziellen EU-Sprachen abdecken. Wann mit den neuen Adressen zu rechnen ist, ist derzeit völlig offen.

Das Großherzogtum Luxemburg will sich zum Zentrum des internationalen Domain-Handels aufschwingen: wie das Tageblatt berichtet, soll der Handel mit Domain-Namen ein neues Standbein der Luxemburger Wirtschaft werden. Zu diesem Zweck hat man am 21. Dezember 2007 ein Gesetz verabschiedet, das steuerliche Begünstigungen für den Handel mit geistigem Eigentum bietet; das Gesetz sieht hierzu unter anderem eine bis zu 80-prozentige Erleichterung bei der Unternehmenssteuer für den Verkauf und die Lizensierung von Patenten, Markennamen und Domain-Namen vor. Damit würden Umsätze etwa aus der Domain-Vermarktung steuerlich wesentlich begünstigt und so jedes Unternehmen mit Sitz in Luxemburg von den günstigen Steuern profitieren. Es wird bereits spekuliert, dass sich Domain-Investoren weltweit diese Regelung zu Nutze machen und selbst ICANN anlässlich der Einführung neuer generischer Top Level Domains diesen Umstand berücksichtigen sollte. Mit anderen Worten: es wäre kaum verwunderlich, wenn schon bald eine Registry-Bewerbung aus Luxemburg auftaucht.

Die Suche nach einem neuen Verwalter für das montenegrinische Länderkürzel .me hat ein Ende: ein Konsortium aus Afilias, dem US-Registrar GoDaddy und dem ortsansässigen ME-Net wird künftig unter der Bezeichnung „doMEn“ die Geschicke der Landesendung leiten. Während .info-Verwalter Afilias die technische Verwaltung übernimmt, kümmert sich GoDaddy um das globale Marketing. So ist geplant, dass Domain-Registrare weltweit .me-Domains zu günstigen Preisen anbieten; Beschränkungen wie ein Wohn- oder Unternehmenssitz in Montenegro soll es nicht geben, auch sonst ist eine Beziehung zu Montenegro nicht erforderlich. Das offizielle Startdatum für die Amtsübernahme ist noch nicht bekannt, da die Vertragsverhandlung mit der montenegrinischen Regierung noch andauern; angepeilt ist ein Start aber noch im Jahr 2008.

Die .eu-Umfrage zu IDNs finden Sie unter:
> http://survey.eurid.eu/en/IDN

Das Steuerbegünstigungsgesetz für Luxemburg finden Sie hier:
> http://short4u.de/47937acc8efa7

Weitere Informationen zu .me finden Sie unter:
> http://www.nic.me/

Quelle: eurid.eu, tageblatt.lu, circleid.com, pr-inside.com

OLG Düsseldorf – Usenet-Provider haften nicht

Die Haftung von Providern und Accessprovidern ist noch immer strittig in Rechtsprechung und Literatur. Rechtsanwalt Kremer verweist nun auf die aktuelle Entscheidung des OLG Düsseldorf (Urteil vom 15.01.2008, Az.: I-20 U 95/07), das einen Schritt in die richtige Richtung geht – wie bereits früher andere Gerichte in ähnlich gelagerten Fällen. Danach haften Usenet-Provider nicht für Urheberrechtsverletzungen.

EMI Deutschland hatte durch einen Dienstleister festgestellt, dass über einen Newsserver des Usenet-Providers „United Newsserver“ eine Aufnahme einer Band, die bei EMI unter Vertrag ist, unerlaubt abrufbar ist. Sie nahm United Newsserver auf Unterlassung in Anspruch. Die Abmahnung ließ United Newsserver von ihrem Anwalt zurückweisen, so dass EMI vor dem Landgericht Düsseldorf eine einstweilige Verfügung beantragte. Das LG Düsseldorf erließ diese (Urteil vom 23.05.2007, Az: 12 O 151/07). United Newsserver legte Rechtsmittel gegen die einstweilige Verfügung ein, über die das OLG in Düsseldorf nun entscheiden musste.

Das OLG Düsseldorf hob die einstweilige Verfügung mit der Begründung auf, „dass Usenet-Provider für Urheberrechtsverletzungen ihrer Kunden nicht verantwortlich gemacht werden können“. Rechtsanwalt Kremer teilt auf Nachfrage mit, das Gericht habe „zunächst Zweifel daran geäußert, ob hier überhaupt eine Verletzungshandlung vorliegt, die einen Unterlassungsanspruch aus §§ 1004, 823 BGB gegen den Usenet-Provider als Störer tragen könnte. Dabei ging es insbesondere um die Frage Prüfpflicht / Zumutbarkeit, aber auch um den Punkt „Wirksamkeit“ des Verbots mit Blick auf die Architektur des Usenet.“ Zudem stellte das Gericht den Verfügungsgrund in Zweifel und ob die Antragstellerin nicht ein Hauptsacheverfahren führen müsse, da bei Erlass der Verfügung die Schäden der Antragsgegnerin größer sein könnten als jene der Antragstellerin drohenden Nachteile. Rechtsanwalt Kremer verweist in seinem Blogeintrag auch auf die Entscheidung des LG München I (Urteil vom 19.04.2007, 7 O 3950/07), in der das LG München I eine Haftung des Betreibers eines Newsservers des Usenet ablehnte.

In einer ähnlichen Entscheidung des OLG Hamburg, bei der der Admin-C für Inhalte im Usenet in Anspruch genommen worden war, lehnte das Gericht eine Haftung ab. Der Admin-C, in diesem Fall von der Domain google.de, über die man Usenet-Inhalte abrufen konnte, ist nach Ansicht des OLG Hamburg nicht als Störer anzusehen, da andernfalls der Störerbegriff ungebührlich ausgeweitet würde. In der Folge käme jeder Mitarbeiter eines Betriebes als Störer in Betracht. Zudem fehlte es, wie schon bei der Entscheidung des LG München I im Hinblick auf den Betreiber des Newsservers, an der Zumutbarkeit: Für künftige Fälle müsste der Admin-C entsprechende Kontrollmöglichkeiten haben. Die finden sich jedoch nicht in der Person der Admin-C und sind auch so, im Hinblick auf das Usenet, selbst für Google Inc. nicht verwirklichbar.

Die Urteilsgründe des OLG Düsseldorf liegen noch nicht vor.

Die Meldung der Kanzlei Kremer findet man unter:
> http://tinyurl.com/2crwy9

Die Entscheidung des LG München I findet man unter:
> http://www.jurpc.de/rechtspr/20070069.htm

Die Entscheidung des OLG Hamburg (Urteil vom 22.05.2007, Az.: 7 U 137/06) findet man unter:
> http://snipurl.com/1xzhr

Spezialisierte Anwälte findet man unter:
> http://www.domain-anwalt.de

Quelle: kremer-legal.com, eigene Recherche

ireport.com – Doppelpack für US$ 750.000,-

Die zweite Domain-Handelswoche in 2008 blieb ebenfalls ruhig. Doch zeigt eine Meldung für die dritte Handelswoche, dass das Jahr vielversprechend wird: Rick Schwartz verkaufte die beiden Domains ireport.com und i-report.com im Doppelpack für insgesamt US$ 750.000,- (ca. EUR 507.305,-) an Turner Broadcasting System. So soll der Wettlauf um die teuerste Domain 2008 beginnen.

Unter den Länderendungen blieb es weiter ruhig. Den höchsten Preis erzielte werkzeugmaschinen.eu mit EUR 5.000,-, gefolgt von der deutschen omahapoker.de für EUR 4.462,-. Weitere .de-Domains waren fabriken.de für EUR 1.500,-, guliver.de für EUR 1.400,- und umfrageergebnisse.de zu EUR 1.000,-. Etwas höherpreisig, aber wirklich nicht teuer zeigte sich noch die britische Kombination prankcalls.co.uk für EUR 4.400,- und die Schwester in Singular prankcall.co.uk für EUR 3.500,-. Alles weitere ist der Rede kaum wert:

clef.fr – EUR 2.500,-
sx.tv – US$ 3.500,- (ca. EUR 2.367,-)
architectenbureaus.be – US$ 3.100,- (ca. EUR 2.097,-)
fasfa.us – US$ 2.480,- (ca. EUR 1.677,-)
ppv.ca – US$ 2.010,- (ca. EUR 1.360,-)
firmen.tv – EUR 1.000,-
opg.ca – US$ 1.015,- (ca. EUR 687,-)

Die neueren generischen Endungen schwiegen sich diesmal aus. So kam .org zum Zuge und zeigt durch Klasse, was .net durch Masse bietet:

well.org – US$ 29.100,- (ca. EUR 19.683,-)
avatars.net – US$ 9.100,- (ca. EUR 6.155,-)
synonyms.net – US$ 5.000,- (ca. EUR 3.382,-)
musicstar.net – EUR 2.500,-
direktmarketing.net – US$ 3.488,- (ca. EUR 2.359,-)
groupcruises.net – US$ 3.000,- (ca. EUR 2.029,-)
nakedtruth.org – US$ 2.888,- (ca. EUR 1.953,-)
ballroomdancing.net – US$ 2.688,- (ca. EUR 1.818,-)
coolrunnings.net – US$ 2.680,- (ca. EUR 1.813,-)
dogkennels.net – US$ 2.620,- (ca. EUR 1.772,-)
bernet.net – US$ 2.388,- (ca. EUR 1.615,-)
uncharted.net – US$ 2.300,- (ca. EUR 1.556,-)
infomanager.net – US$ 2.288,- (ca. EUR 1.548,-)
weconnect.net – US$ 2.270,- (ca. EUR 1.535,-)
fifthwheel.net – US$ 2.270,- (ca. EUR 1.535,-)
brasile.net – US$ 2.210,- (ca. EUR 1.495,-)
vanhalen.net – US$ 2.200,- (ca. EUR 1.488,-)
tumors.net – US$ 2.200,- (ca. EUR 1.488,-)
christiancenter.org – US$ 2.000,- (ca. EUR 1.353,-)
businesslineofcredit.net – US$ 2.000,- (ca. EUR 1.353,-)

Das aktuelle Geschäft mit ireport.com und i-report.com im Doppelpack für US$ 750.00,- (ca. EUR 507.305,-) vom selbsternannten Domain-King und T.R.A.F.F.I.C.-Ausrichter Rick Schwartz an Turner Broadcasting System (CNN) zeigt die Größe des wahren Domainers. Denn Fachleute sind sich einig: andere hätten die Domains allenfalls für einen Bruchteil losgeschlagen, da es sich nicht um Spitzendomains handelt. Doch Rick Schwartz gilt als großer Verkäufer, der wartet, bis der richtige, seriöse Kunde kommt, der gewisse Nöte hat, Aufmerksamkeit im Internet zu generieren. Hut ab für diesen Deal. Darüber hinaus zeigte sich .com bei weitem nicht so stark, wies aber durchaus einige bemerkenswerte Mittelfeldgeschäfte auf:

grandpa.com – US$ 55.000,- (ca. EUR 37.202,-)
atty.com – US$ 48.900,- (ca. EUR 33.076,-)
familyservices.com – US$ 45.000,- (ca. EUR 30.438,-)
nak.com – US$ 27.135,- (ca. EUR 18.354,-)
racy.com – US$ 25.000,- (ca. EUR 16.910,-)
dreamerz.com – US$ 25.000,- (ca. EUR 16.910,-)
honkytonk.com – US$ 17.600,- (ca. EUR 11.905,-)
companieshouse.com – US$ 17.500,- (ca. EUR 11.837,-)
braintumors.com – US$ 15.900,- (ca. EUR 10.755,-)
bevy.com – US$ 15.000,- (ca. EUR 10.146,-)
germansolar.com – EUR 10.000,-
webvideoclip.com – US$ 13.200,- (ca. EUR 8.929,-)
democratic.com – US$ 12.700,- (ca. EUR 8.590,-)
gopay.com – US$ 11.000,- (ca. EUR 7.440,-)
yrd.com – US$ 9.100,- (ca. EUR 6.155,-)
sslvpn.com – US$ 7.500,- (ca. EUR 5.073,-)
erasabletattoo.com – US$ 7.500,- (ca. EUR 5.073,-)

Weitere Domain-Preise finden Sie unter:
> http://www.domain-spiegel.de

Quelle: dnjournal.com, sedo.de, domainnamewire.com

ireport.com – die Details zum Megadeal

In seinem Blog kommentiert Rick Schwartz, selbst ernannter Domain-King und Organisator der T.R.A.F.F.I.C.-Veranstaltungen, seinen US$ 750.000,- schweren Deal mit den Domains ireport.com und i-report.com an CNN. Leider darf er keine Details über das Geschäft selbst preisgeben, doch gibt es anderes mitzuteilen, beispielsweise eine heftige Appraisal-Schelte.

Welche Folgen der Verkauf von ireport.com und i-report.com zu einem so exorbitanten Preis nach sich zieht, ist noch nicht absehbar. Einige glauben, es sei das „i“, mit der Folge, dass „i-Domains“ hipp werden. Doch Rick Schwartz, der die Domains seit 2002 registriert hielt, weiss es besser: es war das „u“, die Umstände. Er und seine Domainer-Kollegen gehen davon aus, ein Zeichen für die Zukunft gesetzt zu haben. Denn die Domains verkaufte er zu einem Preis, wie ihn zahlreiche Bewertungsangebote und -Systeme nie berechnet hätten. Die Domains sind eben keine generischen Begriffe, die für ordentlich Traffic und Pay-per-click-Einkünfte sorgen. Die Statistiken für diese Domains sind sicher deutlich schlechter als die einer kleinen generischen Geldmaschine, die type-in traffic generiert und von Domain-Appraisals (Domain-Bewertungen) hochgepreist werden. Darum auch hat Rick Schwartz gut Lachen und erklärt Appraisals für unbrauchbar; den waren Wert einer Domain könne man so nicht feststellen.

Alleine ein Komitee erfolgreicher Domainer und anderer lässt Rick Schwartz zur korrekten Bewertung einer Domain gelten. Die alleine wissen den wirklichen Wert einer Domain zu ermessen, sie allein berücksichtigen alle Attribute, die den Wert einer Domain bestimmen, anders als Appraisals. Traffic der Domain, weitere statistische Elemente und der gewisse X-Faktor reichen nicht aus für eine Bewertung der Domain. Doch über diese Anhaltspunkte sowie die Länge der Domain und ihre Vertipperanfälligkeit reichen Appraisals nicht hinaus. Appraisals sind wertlos; die sie erstellen, haben keine Ahnung, schreibt Rick Schwartz. Der Wert bemisst sich vielmehr nach zahlreichen weiteren, nicht messbaren Faktoren. Die hat Rick Schwartz in seinen monatelangen Verkaufsverhandlungen dem Käufer deutlich gemacht. Und so war er erfolgreich; auch mit der Forderung, den Preis des Geschäfts öffentlich zu machen, andernfalls hätte er den Kaufvertrag nicht geschlossen.

Rick Schwarz ist sich sicher, dass der Wert von Domains steigt: Zukünftig werden Domain-Preise im siebenstelligen Dollarbereich normal sein, und sich dann auch im achtstelligen Dollarbereich etablieren. In zehn Jahren wird man erkennen, dass der Preis von ireport.com und i-report.com viel zu niedrig war und tatsächlich der zehnfache Wert angemessen gewesen wäre. CNN hat also ein Schnäppchen gemacht; das wird sich in den kommenden Jahren zeigen, wenn sich CNN mit diesen Domains von den Mitbewerbern abgesetzt hat. Und wer die passende Domain für den Mitbewerber Fox sein Eigen nennt, der wird deutlich mehr als US$ 750.000,- für sie erhalten. Zur Zeit mag die gesamte Wirtschaft in eine Rezension abdriften, doch die Domain-Industrie, so Rick Schwartz, wird in hellem Glanz erscheinen, es werden zahlreiche große Vermögen gemacht werden. Wir werden sehen.

Die Blog-Einträge von Rick Schwarz findet man unter:
> http://snipurl.com/1xz8q
> http://snipurl.com/1xzry

Quelle: ricksblog.com, domainnamewire.com

Las Vegas – T.R.A.F.F.I.C. West 2008 im Februar

Es ist wieder so weit: Vom 18. bis zum 22. Februar 2008 treffen sich die Domainer zur T.R.A.F.F.I.C. West 2008 in Las Vegas, die einmal mehr mit der größten Live-Auktion von sich reden machen will.

Die T.R.A.F.F.I.C. West 2008 ist bereits die siebte Veranstaltung ihrer Art. Rick Schwartz und Genossen haben zum vierten Mal das „Venetian Hotel and Resort“ für die Tagung ausgewählt. Was vor einigen Jahren als kleines Treffen begann, ist nun eines der wichtigsten Ereignisse der Domain-Industrie. Fachleute und Entscheider aus internetaffinen Unternehmen wie Registrare, Pay-per-click Unternehmungen, Suchmaschinen-Anbieter, Affiliate-Marketingunternehmen und aus der Werbe- und der Investmentbranche treffen sich, knüpfen Kontakte und ersteigern Domains. Der Schwerpunkt der aktuellen Veranstaltung widmet sich der Transparenz bei der Geldgewinnung mit Domains. Die Details der Agenda der T.R.A.F.F.I.C. West 2008 stehen noch nicht fest.

Wie immer muss man sich für die Teilnahme an der Show einladen lassen. Für eine Einladung bewerben kann man sich unter:
> http://targetedtraffic.com

Quelle: targetedtraffic.com, eigene Recherche

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