RIPE NCC

Letzte IPv4-Adressblöcke vergeben

Das Internet steht kurz vor einem historischen Einschnitt: wie RIPE NCC, die Regional Internet Registry (RIR) für Europa, den Mittleren Osten und Teile von Zentralasien, mitteilt, hat man die letzten Blöcke von IPv4-Adressen vergeben.

Fünf Regional Internet Registries kümmern sich weltweit um die Verwaltung und Zuteilung von Internet-Ressourcen wie zum Beispiel IP-Adressen: Réseaux IP Européens Network Coordination Centre (RIPE NCC) für Europa, den Mittleren Osten und Teile von Zentralasien, American Registry for Internet Numbers (ARIN) in USA, Kanada, Bermuda, den Bahamas und Teilen der Karibik, AsiaPacific Network Information Centre (APNIC) für die Region Asien und den Pazifik, Latin American and Caribbean Internet Addresses Registry (LACNIC) für Lateinamerika und die Karibik sowie African Network Information Centre (AfriNIC) für Afrika. Jede dieser regionalen Registries erhält durch die IANA IP-Adressbereiche in Blöcken zugeteilt, aus denen sich über die Local Internet Registries (LIRs) letztlich Endkunden wie Internet Service Provider, Unternehmen oder akademische Institutionen wie Universitäten bedienen. IP-Adressen bilden dabei wiederum die technische Grundlage für Domain-Namen, wobei das Domain Name System dafür sorgt, dass sich 82.165.35.172 zum Domain-Namen domain-recht.de auflöst.

Doch zumindest dem bisher verwendeten IP-Adressprotokoll IPv4 sind die Adressen nun endgültig ausgegangen. Wie RIPE NCC am 14. September 2012 mitgeteilt hat, wurden die letzten Adressblöcke vergeben, sprich an die Local Internet Registries zugeteilt. Gemäß den Vergaberegeln kommen jedoch lediglich jene LIRs zum Zug, denen zuvor bereits ein Block von Adressen des IPv4-Nachfolgeprotokolls IPv6 zugeteilt wurde; Neulinge erhalten dagegen keinen Zugriff. Damit steigt der Druck, die technischen Arbeiten zum Umstieg auf das Nachfolgeprotokoll IPv6 abzuschliessen. Der Ball liegt dabei im Feld der Internet-Provider, private Internetnutzer müssen in der Regel nichts weiter tun. Moderne Betriebssysteme wie Windows 7, iOS oder Linux unterstützen das neue Protokoll zum Teil bereits seit einigen Jahren.

Sollten Sie übrigens zwischen IPv4 und IPv6 noch IPv5 vermissen: es gibt dieses Protokoll tatsächlich, wenn auch unter anderem Namen. Es handelt sich um eine experimentielle Version des Protokolls, das als Internet Stream Protocol (ST, ST-II) bekannt wurde. Es dient vorrangig der Übertragung von Audio- und Video-Dateien; offizieller Nachfolger von IPv4 ist aber allein IPv6.

Wer vertiefte Informationen über Ipv6 haben möchte, für den ist der aktuelle Podcast CRE 197 von Tim Pritlove interessant, indem er ausführlich mit Clemens Schrimpe über das neue Internetprotokoll spricht.

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