Strategic Plan

wohin führt ICANNs Zukunft?

Peter Maffay musste über sieben Brücken gehen. Wie viele es im Fall der Internet Corporation for Assigned Names and Numbers (ICANN) bis zum Jahr 2010 schon waren oder noch sind, darüber soll der „ICANN Strategic Plan“ Klarheit verschaffen. Erste Diskussionen um den künftigen Fahrplan der Internet-Regierung haben bereits begonnen.

Anlässlich des letzten ICANN-Treffens in Marrakesch stand der Strategieplan für den Zeitraum Juli 2007 bis Juni 2010 erstmals auf der Tagesordnung. Im Kern geht es um die mittelfristige Ausrichtung von ICANN und damit um die Zukunft des Internets. Als wesentliche Herausforderungen und Chancen hat ICANN gleich mehrere Punkte ausgemacht: an der Spitze stehen unter anderem die Aufrechterhaltung der Sicherheit und Stabilität des Internets, die zunehmende Bedeutung der Internetinfrastruktur für Handel und Kommunikation weltweit, Abwehr von missbräuchlicher Nutzung des Internets (Spam, Grabbing, etc.) sowie die koordinierte Verwaltung von internetbezogenen Operationen und Protokollen. Oft nur belächelt, mögen derartige Diskussionen für Aussenstehende nutzlos erscheinen. Je mehr die Bedeutung des Internets jedoch im Alltag zunimmt, desto wichtiger ist es, dass die Weichen für dessen Zukunft frühzeitig gestellt werden, um für alle Beteiligten berechenbar zu bleiben.

Zu den Eckpfeilern der künftigen strategischen Ausrichtung hat ICANN auch die Internet-Community befragt. Nach Ansicht der Nutzer stellt insbesondere die Internationalisierung des Internets besondere Herausforderungen auf, wobei eine Abkehr von der Zentrierung auf die USA zu den oft gehörten Forderungen zählt. Im Fall der Domain-Namen bedeutet dies indes in erster Linie die Entwicklung internationalisierter Webadressen. Will man ein Fazit ziehen, räumt ICANN drei Bereichen allerhöchste Priorität ein: die Einführung von IDNs, die Einführung neuer Top Level Domains und die Gewährleistung von Sicherheit und Stabilität.

Wolfgang Kleinwächter, Professor für internationale Kommunikationspolitik an der Universität Aarhus und exzellenter Kenner der Materie, greift diese Punkte in eigenen Überlegungen auf. So schlägt er vor, ICANN vom kalifornischen Recht zu lösen und auf ähnliche juristische Fundamente zu stellen wie etwa das Rote Kreuz, die FIFA oder das IOC. Ob dagegen Vorschläge, ICANN in GICANN oder WICANN (Global/World Internet Corporation for Assigned Names and Numbers) umzubenennen, wirklich dazu beitragen, die Internationalisierung voranzutreiben, muss bezweifelt werden.

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