Kennzeichen

Schutzanmeldung bei Facebook

Am vergangenen Wochenende war Landrush bei facebook.com. Facebook-Nutzer durften für ihr Konto ordentliche Namen registrieren, die anstelle einer Zahlenfolge in der Adresszeile des Browsers angezeigt wird. Fragt sich nur, ob man unter diesen Umständen eigene Kennzeichen vorsorglich schützen und ein entsprechendes Facebook-Konto einrichten sollte?

Mitte Mai 2009 hatten wir von tweexchange.com, der Twitternamen-Börse berichtet. Diese Börse beruht gerade auf dem Umstand, dass Twitternamen im Adressfeld des Browsers auftauchen. Damit haben sie beinahe Domain-Qualität. Nun hat auch Facebook genau diese Kodierung eingeführt: so wird etwa aus dem umständlichen „facebook.com/profile.php?id=123456789“ die weit suchmaschinenfreundlichere Adresse „facebook.com/nutzername“. Der Nutzernamen kann jeder beliebige Begriff sein.

Als am Samstag, den 13. Juni 2009 der Startschuss für die Anmeldungv solcher Namen fiel, wurden nach Meldungen in den ersten drei Minuten 200.000 Namen registriert; nach 15 Minuten waren es bereits 500.000, nach einer Stunde eine Million – mancher Start einer neuen Top Level Domain fällt da deutlich schwächer aus. Doch kann es für Unternehmen und Kennzeicheninhaber genau so wichtig sein, sich einen entsprechenden Facebook-Benutzernamen zuzulegen wie eine Domain; zumal das Facebook-Konto als solches keine Kosten verursacht. Ein kleiner Baustein für die Kennzeichenschutzstrategie lässt sich damit legen. Wer sich freilich erst jetzt ein Facebook-Konto zulegt, muss sich gedulden: das Namensangebot gilt nur für Nutzer, die sich vor dem 09. Juni 2009 ein Facebook-Konto eingerichtet haben. Neue Nutzer erhalten später die Möglichkeit, sich einen solchen Namen zu sichern. Die Möglichkeit, das eigene Kennzeichen zu schützen, indem man ein entsprechendes Onlineformular ausfüllt, besteht nicht mehr. Mit Beginn der Landrush, die am 09. Juni angekündigt und am 13. Juni durchgeführt wurde, ist man dieser Option benommen. Derzeit bleibt nur, sich im Falle einer Kennzeichenrechtsverletzung an Facebook zu wenden – via Onlineformular. Die Übertragung oder Änderung eines Nutzernamens ist ausgeschlossen. Allenfalls käme die Übertragung eines gesamten Benutzerkontos in Betracht.

Nun fragt sich: ist das wirklich notwendig, die eigenen Kennzeichen bei Social Network Angeboten zu sichern? Welche Bedeutung facebook.com oder twitter.com in zehn Jahren haben, ob sie dann noch aktiv sind, beliebt oder eine Marginalie, ist derzeit nicht absehbar. Zu schnell ändert sich das Internet und die darin aktiven Marktführer. Angebote wie Lycos, Compuserve und andere hatten ihre Zeit, doch heute sind sie beinahe vergessen. Bis es soweit für aktuell beliebte Dienste ist, sollte man nicht säumen, seine eigene Marke in deren Dienstleistungsfeld zu setzen. Es sind die aktuellen Kommunikationswege, die derzeit ermöglichen, eine hohe Zahl der eigenen Klientel zu erreichen. Warum sollte man diese Möglichkeiten nicht nutzen, wenn man entsprechenden Spielraum hat?!

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