Turbulenzen

Entwicklungen im Markt von Domains und Blockchain

In den vergangenen beiden Wochen fielen Kryptowerte jeder Art. Coins, NFTs und Blockchain-Domains verloren empfindlich an Wert. Das wird sich voraussichtlich auch auf den traditionellen Domain-Handel auswirken, negativ wie positiv.

Derzeit lassen sich fallende Kurse im Bereich der Tech-Industrie verzeichnen. Zahlreiche an der NASDAQ gehandelte Unternehmen wie Google und Apple, aber auch Unternehmen der Domain-Industrie wie CentralNic, GoDaddy, VeriSign und Tucows stecken Verluste ein. Dies lässt sich auf einige allgemeine Probleme zurückführen, wie steigende Zinsen, Inflation, Corona, Lieferkettenlücken, Krieg. Damit einher geht auch den Absturz von Kryptowerten. Kryptowährungen verzeichnen massive Kurseinbrüche. Ob Bitcoin, Etherium, Litecoin oder Dogecoin, seit Anfang April 2022 fallen die Kurse – und das seit 05. Mai 2022 mit Verve. Das Phänomen erfasst auch andere, auf Blockchains aufbauende Werte, wie Blockchaindomains. So konstatiert Andrew Allemann (domainnamewire.com), dass »four digit .eth domains«“, die vor kurzem noch für US$ 6.000,– bis US$ 7.000,– ihre Käufer fanden, jetzt nur noch für US$ 1.500,- oder weniger gehandelt werden, und Drei-Zeichen-BC-Domains, die vor kurzem noch für bis zu US$ 50.000,– gehandelt wurden, erzielen jetzt nurmehr US$ 15.000,–. Dies wird sich auch auf den Domain-Handel auswirken.

Wesentliche und substantielle Domain-Käufe in den vergangenen Jahren weisen Krypto-Verbindungen auf: Coin-Börsen, Anbieter von BC-Dienstleistungen wie NFTs haben DNS-Domains gekauft und Web3.0-StartUps im Allgemeinen bauen ihr Geschäft auf DNS-Domains auf. Mit Krypto-Währungen erzielte Gewinne und Investitionen von Venture Capital Unternehmen ermöglichten Käufe von Premium-Domains zu Premium-Preisen, die allerdings in der Regel nur gemutmaßt werden können. Darunter fallen Domains wie voice.com (US$ 30 Mio., 2021), public.com (2019-2021), crypto.com (2018), circle.com (2014), republic.com (2022), candy.com (2021) oder paradise.com (2021). Das Schöne für den Secondary Market im Allgemeinen formuliert Andrew Allemann wie folgt:

Many domain investors made profits from crypto and NFTs and have reinvested some of it in domains.

Während Elliot J. Silver vorsichtiger erklärt:

Some of this money trickles down to domain industry companies and domain investors.

Mit dem Absturz der Krypto-Werte sind die Märkte weniger beweglich. Wer in Krypto investiert hat, kann nun weniger investieren – mangels Masse. Folglich werden weniger Domains im Zusammenhang mit Krypto zu guten bis exorbitanten Preisen gehandelt, was die Handelsbilanz insgesamt sinken lässt. Die Konsequenzen für die Web3.0-Märkte sind undurchsichtig, aber man kann erwarten, dass sich das Feld wieder berappelt: Web3.0-Märkte sind bereits früher abgestürzt und kamen zurück. Dass der Budenzauber mit Blockchains ein Ende nimmt, ist wenig wahrscheinlich: dafür steckt noch immer zuviel Geld darin. Doch müssen Investoren Verluste verbuchen, Geld, das sie in StartUps hätten investieren können. Infolge der Verluste bei den Coins kann es zu Pleiten kommen. Verluste lassen sich durch den Verkauf interessanter Domains mildern. Die so frei werdenden Domains werden dem Domain-Handel zu Gute kommen. Allerdings ist weniger Geld auf dem Markt, der in Domains (auf dem Secondary Market) investiert werden kann: einschlägige Domains werden nicht so hohe Preise erzielen, aber es wird interessante Angebote geben. Oldschool Domain-Investoren werden jedenfalls auf dem Domain-Markt fündig werden und ihrerseits in voraussichtlich den kommenden paar Jahren noch akzeptierte blockchainaffine DNS-Domains investieren können, und solche, die, beweglich wie beispielsweise candy.com, auch für ganz andere Produkte stehen können.

Zum Verkauf von crypto.com nebst Beispielen für Blockchainorientierte Domain-Käufe finden sich in einem früheren Artikel von 2018 auf domain-recht.de.

Kommentar schreiben

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht, oder weitergegeben.
Bitte füllen Sie die gekennzeichneten Felder aus.*

Abonnieren Sie unseren Newsletter

Der Domain-Newsletter von domain-recht.de ist der deutschsprachige Newsletter rund um das Thema "Internet-Domains". Unser Redeaktionsteam informiert Sie regelmäßig donnerstags über Neuigkeiten aus den Bereichen Domain-Registrierung, Domain-Handel, Domain-Recht, Domain-Events und Internetpolitik.

Mit Bestellung des Domain-Recht Newsletter willigen Sie darin ein, dass wir Ihre Daten (Name und E-Mail-Adresse) zum Zweck des Newsletterversandes in unseren Account bei der Episerver GmbH, Wallstraße 16, 10179 Berlin übertragen. Rechtsgrundlage dieser Übermittlung ist Artikel 6 Absatz 1 Buchstabe a) der Europäischen Datenschutzgrundverordnung (DSGVO). Sie können Ihre Einwilligung jederzeit widerrufen, indem Sie am Ende jedes Domain-Recht Newsletters auf den entsprechenden Link unter "Newsletter abbestellen? Bitte einfach hier klicken:" klicken.

Top