Domain-Handel

Nach welchen Domains suchen Domain-Investoren?

Der Domain-Handel unterliegt dem Markt, doch der Markt verändert sich. Welche Domains gefragt sind, hängt nicht allein vom Angebot an Domains und Endungen ab und dem, was auf dem Markt gefragt ist, sondern auch vom Geschmack der Domain-Investoren.

Vor zwei Jahren hatte die Nachfrage nach Krypto-Domains ihren Höhepunkt erreicht, und eth.com erzielte US$ 2.000.000,– (ca. EUR 1.694.915,–), wobei bereits 2014 die Domain btc.com zu US$ 1.000.000,– (ca. EUR 746.269,–) den Inhaber wechselte. 2015 belegten fünf Zahlen-Domains die »Top 10«-Jahresliste verkaufter Domains. Dieser Tage hört man nur mehr wenig von spektakulären Verkäufen dieser Domain-Kategorien. Welche Domains derzeit bei Domain-Investoren gefragt sind, lässt sich nicht ohne weiteres beantworten. Doch der Domain-Investor Elliot Silver wurde von einem Leser gebeten, einen Artikel über seine aktuellen Domain-Kauf-Präferenzen zu schreiben. Silver ließ sich nicht lange bitten, legte seine Interessen offen und gab diese Frage an seine Leser weiter.

Silver überprüfte seine Aussage aus dem Jahr 2018 und stellte fest, dass sie noch immer gültig ist: er kaufe nach wie vor Einwort-.com-Domains, wobei die Begriffe englischsprachig sein müssen. Darüber hinaus müssen sie aber auch weitere Eigenschaften mit sich bringen: die Domains sollten vor dem Jahr 2000 und zudem unter mindestens 20 weiteren Endungen registriert worden sein. Die Bedeutung des Begriffes sollte positiv oder zumindest neutral sein. Silver ist bereit, für solche Domains bis zu US$ 50.000,– zu zahlen, unter besonderen Umständen zahle er auch mehr; Hauptsache, für ihn ist es ein gutes Investment. Und damit liegt er richtig im Hinblick darauf, was sich am »besten« verkauft: Die Jahreslisten mit Domain-Verkäufen der letzten Jahre ist voller Einwort-.com-Domains, die sechs- und siebenstellige Beträge erzielt haben. Weiter erklärte Silver, er verbringe mehr Zeit damit, Domains zu kaufen als zu verkaufen.

Seinem Angebot, in den Kommentaren zu seinem Blogartikel eigene Präferenzen für den Domain-Kauf aufzuzeigen, kamen nur wenige Domain-Investoren nach. Jedoch zeigte sich ein durchaus reiches Spektrum an Domain-Taktiken: während für einen die einfache Regel gilt: »if it’s short and .com I’ll take a look!«, bekannte sich ein anderer zu Einwort-.us-Domains, neben seinem Interesse an CBD- (Cannabidiol) und Drohnen-Domains. Ein weiterer sprach sich für südafrikanische (.co.za) eCommerce-Domains aus, und schließlich bekannte sich ein Arbeitstier dazu, Domains günstig von Hand zu registrieren und sodann für US$ 79,– an den Mann zu bringen; das wiederhole er immer und immer wieder »1000000 times« – ein Hobby, um ganz einfach leichtes Geld zu verdienen. Schließlich kam es auch zu einer kleinen Diskussion über den Wert von Einwort-.com-Domains wie spot.com gegenüber Vierwort-.com-Domains mit einer klaren Aussage wie »New YorkRealEstate.com«. Silver führte ins Feld, dass auch »REDs« (real estate domains) nicht mehr das seien, was sie vor Jahren waren, weshalb er sich von diesen abgewandt habe, auch wenn er noch eine Handvoll von ihnen halte.

Dieser kleine Ausschnitt zeigt, dass es nicht »die eine« Regel oder Methode gibt, in Domains zu investieren und sie zu verkaufen. Rick Schwartz hatte vor kurzem erklärt, wie blöd müsse man denn sein, in etwas anderes als .com-Domains zu investieren, weil mit diesen nun mal der wirklich werthaltige Domain-Handel betrieben werde, was letzten Endes Michael Berkens in einem Vortrag über den Handel mit Domains unter neuen Domain-Endungen beim Domainer-Treffen Anfang August 2019 in Asheville indirekt bestätigt. Doch wenn man seine Nische als Domain-Investor gefunden hat, gegebenenfalls unter Länderendungen, sei es mit international gesuchten Endungen wie .co, .me, .tv, .io und .ai, oder wirklich länderbezogenen wie .de, .uk oder .eu, dann kann sich diese Spezialisierung tatsächlich lohnen, auch und gerade mit markt- oder themen-orientierten Begriffen.

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