Domain-Newsletter

Ausgabe #612 – 19. April 2012

Themen: nTLDs – ICANN droht der Super-GAU! | nTLDs – Facebook will keine eigene Domain-Endung | TLDs – Neues von .eco, .post und .us | zahnwelt-dortmund.de – das OLG sieht genau hin | UDRP – NAF verliert Marktanteile an WIPO | acronyms.com – Abkürzung für US$ 60.000,– | Berlin – nTLD-Diskussion des eco eV |

NTLDS – ICANN DROHT DER SUPER-GAU!

Der Internet-Verwaltung ICANN droht der Super-GAU: aufgrund einer Panne in der Software für das TLD Application System (TAS) musste das Bewerbungsverfahren am 12. April 2012 vorläufig ausgesetzt werden.

„Ungewöhnliches Verhalten“ ist nach Angaben von ICANN die Ursache dafür, dass die ursprünglich für den 12. April 2012 geplante Schließung des Bewerberfensters ausgesetzt und vorläufig um eine Woche und damit bis zum heutigen Donnerstag, den 20. April 2012 um 23.59 (UTC) verlängert werden musste. Laut einer Pressemitteilung hat der Fehler dazu geführt, dass eine beschränkte Zahl von TAS-Nutzern unter bestimmten Umständen die Nutzernamen als auch die Dokumentennamen anderer Nutzer sehen konnte. So berichtet etwa der Blogger Andrew Allemann, dass er nach dem Einloggen auf den Dateinamen berryhill.john.dot-udrp.doc hingewiesen wurde; dies deutet auf eine Bewerbung des Domain-Anwalts John Berryhill um die Endung .udrp hin. Darüber hinaus sollen Passwörter als bereits vergeben angezeigt worden sein; eine offizielle Bestätigung hierfür gibt es jedoch bisher nicht.

Völlig überraschend scheint das Leck jedoch nicht aufgetaucht zu sein; ICANN selbst räumt ein, erstmals am 19. März 2012 von einem Nutzer darauf aufmerksam gemacht worden zu sein. Eine namentlich nicht genannte Quelle berichtet zudem, dass ICANN zumindest Anfang April 2012 eine Meldung erhalten hat. Von Missbrauchsfällen ist bisher nichts bekannt; aber auch ausgeschlossen werden sie nicht. Eine Cyberattacke komme dagegen definitiv nicht in Frage, erklärte ein ICANN-Sprecher. ICANN war am vergangenen Wochenende bemüht, Ursache und Umfang der Panne festzustellen; nach neueren Erkenntnissen gab es offenbar Probleme beim Erkennen von Sonderzeichen wie „>“ und „<". Um Missbrauch auszuschließen, wurde die gesamte TAS-Software offline genommen. Mittlerweile hat ICANN die Fehler gefunden und beseitigt und testet derzeit, ob das TAS wieder problemlos läuft. Dass der 20. April als finaler Anmeldezeitpunkt bestehen bleibt, darf man bezweifeln. Mittlerweile steht auch in Frage, ob der 30. April als Reveal Day bestehen bleibt. ICANN will dazu rechtzeitig Stellung nehmen. Welche Folgen diese Panne hat, ist derzeit noch nicht abzusehen. Michele Neylon (Blacknight Solutions) sprach von "Versagen auf einem völlig neuen Niveau". Frederick Felman, Chief Marketing Officer bei MarkMonitor, stellte gar die Sicherheit und Stabilität des gesamten TLD-Programms in Frage. Vor allem das Konzept des "digitalen Bogenschießens", mit dem die zu erwarteten Bewerbungen für die Abarbeitung zeitlich sortiert werden sollen, erscheint damit in einem völlig neuen Licht, da im Rahmen des Anklickens eines Buttons möglicherweise tausendstel von Sekunden über Erfolg oder Misserfolg einer Bewerbung entscheiden können; entsprechend sensibel ist das technische System. Pool.com, ein Spezialist für das sekundenschnelle Registrieren wieder frei gewordener Domains, wirbt jedenfalls bereits mit einem neuen Digital Archery Service, der für US$ 25.000,– einen Spitzenplatz im Bewerberfeld sichern soll. An Arbeit wird es ICANN also auch in den kommenden Wochen nicht mangeln. Quelle: icann.org, circleid.com, thedomains.com, eigene Recherche

NTLDS – FACEBOOK WILL KEINE EIGENE DOMAIN-ENDUNG

Facebook Inc., Betreiber des gleichnamigen sozialen Netzwerks, hat mitgeteilt, sich nicht um eine eigene Top Level Domain bewerben zu wollen. Dafür gab manch anderer Kandidat seine Pläne preis – nicht immer ganz freiwillig.

Es schien ein Selbstläufer zu sein, doch nun kommt alles ganz anders: Wie das Magazin AdAge meldet, hat Facebook von einer Bewerbung um die neue Endung .facebook Abstand genommen. Laut einer eMail von Sprecher Brandon McCormick hat das im kalifornischen Menlo Park ansässige Unternehmen keine Bewerbung bei ICANN eingereicht; Gründe wurden nicht genannt. Ob es sich lediglich um ein taktisches Manöver handelt, um wahre Absichten zu verschleiern, ist offen, angesichts des fortgeschrittenen Verfahrensstadiums jedoch unwahrscheinlich. Auch der US-amerikanische Getränke- und Lebensmittelkonzern PepsiCo, Inc. hat nach Angaben von Adage mitgeteilt, keine Bewerbung zu planen. Sprecher Shiv Singh gab an, dass nach Ansicht des Unternehmens die Nutzer zunächst an Domains wie pepsi.com dächten, bevor ihnen drink.pepsi in den Sinn käme; dies würde sich nicht so rasch ändern, möglicherweise über Jahre hinweg nicht. Zudem verwies er auf die Kosten der Bewerbung selbst als auch des Betriebs einer eigenen Domain-Endung.

Dagegen hat der ebenfalls in Kalifornien ansässige Suchmaschinenbetreiber Google Inc. bestätigt, dass man sich um einige Domains bewerben wolle. Eine namentlich nicht genannte Sprecherin gab an, dass man sich sowohl um markenrechtlich geschützte als auch eine Handvoll neuer Endungen bemühen werde, ohne auf konkrete Kürzel Bezug zu nehmen. Adage vermutet, dass zumindest .google und .youtube unter den eingereichten Endungen sein werden. Auf welche Weise man die Top Level Domains nutzen würde, ließ Google offen. Ebenfalls bestätigt ist, dass sich die .xxx-Verwalterin ICM Registry um die Endungen .sex, .porn und .adult beworben hat. Offenbar soll so Konkurrenz zu .xxx ausgeschaltet werden, zumal allen Inhabern einer .xxx-Domain durch so genannte „grandfathering“-Klauseln der bevorrechtigte Zugriff auf einen Domain-Namen unterhalb der neuen Endungen zuteil würde, selbst wenn der Zugriff nur der Sperrung dient. ICM Registry betonte, dass man in die zusätzlichen Bewerbungen weniger als US$ 2,0 Mio. investiert habe und für „grandfathering“-Domains keine weiteren Gebühren erheben wolle.

Möglicherweise früher als geplant wurde schließlich bekannt, dass sich die österreichische Registry Nic.at um insgesamt elf Endungen bewerben will. Namentlich erwähnt werden unter anderem .versicherung, .reise, .immobilie beziehungsweise .immo sowie die Städte-Domains .berlin, .hamburg und .wien als auch die Bundeslandendung .tirol. Sie alle waren bereits anlässlich der Sitzung des Domainbeirates am 18. Oktober 2011 genannt worden. Eine Pressemitteilung, in der weitere Domains angesprochen sind, hat Nic.at dagegen zurückgezogen; möglicherweise wurde man auch dort von der kurzfristigen Verlängerung der Bewerberphase infolge der technischen Panne bei ICANN überrascht. Einiges deutet jedoch darauf hin, dass sich Nic.at wenigstens auch bei .gmbh engagieren könnte…

Quelle: adage.com, icmregistry.com, domainnews.com

TLDS – NEUES VON .ECO, .POST UND .US

Erbitterter Streit um .eco: zwischen den Bewerbern um die Öko-Domain ist ein heftiger Streit entbrannt, der inzwischen auch Gerichte beschäftigt. Bei der bereits eingeführten .post arbeitet man dagegen weiter am Start der Registrierung, während .us nochmals neu durchstarten möchte – hier die Kurznews.

Das Bewerbungsfenster für eine neue globale Top Level Domain ist noch gar nicht geschlossen, da beginnen die ersten Streitigkeiten vor Gericht: Planet.eco LLC, einer der aufstrebenden Bewerber um die Endung .eco, hat Anfang März 2012 vor einem kalifornischen Gericht Klage gegen die beiden Mitkonkurrenten DotEco LLC (aus dem Lager von Minds+Machines) sowie deren CEO Fred Krueger als auch Big Room Inc. erhoben. Mit der 37seitigen Klage macht Planet.eco die Verletzung von Markenrecht geltend und verlangt unter anderem das Verbot, dass sich die Beklagten weiterhin um .eco bewerben dürfen, eine Zurückweisung des Löschungsantrags gegen die klägerische Marke, eine Übertragung aller Domains der Beklagten sowie Schadensersatz in Millionenhöhe, darunter so genannte „statutory damages“ von bis zu US$ 2,0 Millionen. Inzwischen soll zumindest DotEco eine Widerklage erhoben haben, die online aber nicht zu erhalten ist. Wann der Streit entschieden wird und welche Folgen er auf die Bewerbung hat, ist derzeit völlig offen.

Erinnern Sie sich noch an .post? Man schrieb den 11. Dezember 2009, als die Verhandlungen zwischen ICANN und der Genfer Universal Postal Union (UPU) in einer Grundlagenvereinbarung mündeten. Und man hatte viel vor: einen besonders sicheren eMail-Dienst, neue elektronische Identifizierungswege, die Verknüpfung von physikalischen mit elektronischen Adressen sowie eine Brücke zwischen nationalen Regierungen, um offizielle Dokumente zu übermitteln. Doch passiert ist wenig, eine Registrierung ist nach wie vor nicht möglich. Das hindert die UPU allerdings nicht, mit ICANN über eine Änderung der Grundlagenvereinbarung zu verhandeln, die künftig eine Registrierung bisher gesperrter Domains wie com.post, biz.post oder uk.post erlaubt; der entsprechende Antrag liegt aktuell zur öffentlichen Kommentierung aus. Möglicherweise zielt die Änderung darauf ab, den UPU-Mitgliedsländern Registrierungen unterhalb von Second Level Domains wie .de.post oder .uk.post anzubieten; ob ein solches Konzept noch zeitgemäß ist, bleibt allerdings offen.

Neustar Inc., Registry der US-amerikanischen Länderendung .us, versucht dem Kürzel neuen Schub zu verpassen: eine neue Marketingkampagne mit dem Motto „Kick-start America“ soll Unternehmen aller Art, vor allem klein- und mittelständische Unternehmen als Rückgrat der einheimischen Wirtschaft, für eine Registrierung unterhalb von „Amerikas Adresse“ begeistern. Vergünstigte Registrierungsgebühren gibt es nicht, aber immerhin etwas zu gewinnen: im Rahmen des „Dream Big“-Gewinnspiels kann jedes US-Unternehmen mit seiner Geschäftsidee teilnehmen und frisch online durchstarten. Den beiden Gewinnern winkt eine Reise zur National Small Business Week, eine neue Website und eine lokale Werbekampagne im Gesamtwert von US$ 35.000,–. Ein solcher Schub kann .us nicht schaden: angesichts einer Bevölkerung von 311 Millionen schöpfen die gerade mal knapp 1,8 Millionen .us-Domains das Potential der USA-Endung bei weitem nicht aus.

Die .eco-Klage finden Sie unter:
> http://domainincite.com/pro/pdf/planet-eco-complaint.pdf

Weitere Informationen zu .post finden Sie unter:
> http://news.upu.int/features/post/

Weitere Informationen zu .us finden Sie unter:
> http://kickstartamerica.us

Quelle: domainincite.com, icann.org, neustar.us,

ZAHNWELT-DORTMUND.DE – DAS OLG SIEHT GENAU HIN

Das Oberlandesgericht Frankfurt/M hat in einem Urteil über unterschiedliche Domain-Namen, die jeweils als Bestandteil einen als Marke mit schwacher Kennzeichnungskraft geschützten Begriff beinhalten, differenziert geurteilt. In Verbindung mit einem Ortsnamen lag eine Markenrechtsverletzung vor, nicht jedoch in Verbindung mit einem Namen und anderen Begriffen (Urteil vom 23.02.2012, Az.: 6 U 256/10).

Die Klägerin ist Inhaberin der Marke „Zahnwelt“. Der Beklagte ist Zahnarzt und Inhaber der Domain-Namen zahnwelt-dortmund.de, kinderzahnwelt.de und einer Domain bestehend aus dem Begriff „Zahnwelt“ und seinem Nachnamen, unter denen er lediglich seine Praxisanschrift anzeigt. Die Klägerin sah sich in ihren Markenrechten verletzt und verlangte vom Beklagten unter anderem die Nutzung der Domains für diverse medizinische, sanitäre, dentale und andere Erzeugnisse, Produkte und Dienstleistungen zu unterlassen. In einem Verfahren vor dem Landgericht Frankfurt/M war die Klägerin erfolglos. Sie legte Berufung beim OLG Frankfurt/M ein.

Das OLG Frankfurt/M gab ihm teilweise, alleine auf die Domain zahnwelt-dortmund.de, Recht. Im Übrigen wies es die Berufung zurück. Nach Ansicht des OLG Frankfurt/M besteht zwischen der Klagemarke „Zahnwelt“ und der Domain zahnwelt-dortmund.de markenrechtliche Verwechslungsgefahr. Die Kennzeichnungskraft der aus zwei allgemeinen Begriffen bestehenden Marke „Zahnwelt“ sei zwar gering. Auch die intensive Benutzung der Marke habe die Situation nicht wesentlich verbessert. Den Bekanntheitsgrad schätzt das Gericht als gering ein. Doch angesichts der Identität der Dienstleistungen, für die die Marke eingetragen ist und die der Beklagte anbietet, sieht das Gericht trotz der geringen Kennzeichnungskraft der Marke ausreichende Zeichenähnlichkeit zwischen „Zahnwelt“ und zahnwelt-dortmund.de, und bejahte die Verwechslungsgefahr zwischen beiden. Die Marke sei vollständig und unverändert im Domain-Namen enthalten, und der Bestandteil „Dortmund“ lediglich eine geographische Angabe. Derartigen Ortszusätzen fehle aber in der Regel jede Kennzeichnungskraft, da sie lediglich beschreibend sind, so dass im Grunde alleine der markenidentische Begriff bleibe. Und da dem Beklagten zumindest Fahrlässigkeit vorzuwerfen ist, haftet er auch für den der Klägerin entstandenen Schaden. Was allerdings die anderen Domains betrifft, kinderzahnwelt.de und die, die den Nachnamen des Beklagten als Zusatz hat, wies das OLG Frankfurt/M die Berufung zurück, weil keine Verwechslungsgefahr bestand. Denn in diesen Fällen war der Begriff „Zahnwelt“ nicht mehr prägend und ihm kam auch keine selbständig kennzeichnende Stellung zu.

Das OLG Frankfurt/M legt ein feinsinniges Urteil im Hinblick auf die Relevanz von schwachen Kennzeichen in Zusammenhang mit anderen Begriffen vor. Die Entscheidung ist gut vertretbar. Wer Domains registriert, die generische Begriffe mit als geographischer Angabe genutzten Ortsnamen verbindet, sollte desto gründlicher in Markendatenbanken prüfen, ob entsprechende Marken eingetragen sind. Die Domain zahnwelt-dortmund.de hat der Beklagte gelöscht; sie befindet sich mittlerweile in Händen von schwedischen Grabbern, die sie geparkt haben und Billigflüge darüber anbieten. Das sollte, wegen fehlender Branchennähe, keine Probleme machen.

Das Urteil des OLG Frankfurt/M findet man unter:
> http://www.domain-recht.de/verweis/576

Spezialisierte Anwälte findet man unter:
> http://www.domain-anwalt.de

Quelle: lareda.hessenrecht.hessen.de, eigene Recherche

UDRP – NAF VERLIERT MARKTANTEILE AN WIPO

Die Anzahl von UDRP-Verfahren stieg im Jahr 2011 an. Doch während die WIPO mehr Arbeit hatte, verzeichnete das Streitbeilegungsinstitut NAF einen Rückgang der Fälle.

NAF, das National Arbitration Forum mit Sitz in Minneapolis, USA, gab in einer Presseerklärung die Zahlen für 2011 bekannt. Danach verbuchte das NAF 2.082 Streitbeilegungsfälle im Rahmen des Domain Dispute Programms, die zwar gegenüber 2009 (1.759 Fälle) einen Anstieg um 18 Prozent darstellen, jedoch 95 Fälle weniger als 2010 sind. Demgegenüber hatte die World Intellectual Property Organization (WIPO) bereits im März verlautbart, dass in 2011 insgesamt 2.764 Fälle über 4.781 Domains eingereicht wurden, was gegenüber dem Vorjahr einen Anstieg um 2,5 Prozent (68 Fälle mehr als 2010) gleich komme. Die NAF-Daten weisen zudem aus, dass 96,2 Prozent der Fälle generische Top Level Domains betrafen, 73 Fälle sich auf die US-amerikanische Landesendung .us bezogen und zehn Fälle .xxx-Domains unter der speziellen Streitbeilegungsordnung RES (Rapid Evaluation Service) betrafen. 1.734 Fälle der insgesamt 2.082 wurden durch die Panels entschieden, während in den restlichen Fällen sich die Parteien überwiegend einigten.

Für Kevin Murphy von domainincite.com macht der Vergleich der Zahlen von NAF und WIPO deutlich, dass immer mehr Prozesse an WIPO abwandern, während NAF langsam aber sicher auf der Strecke bleiben wird. Und das, wo gelegentlich Stimmen laut werden, wonach NAF-Schiedsrichter den Antragstellern freundlicher gesinnt seien. Dieser Vorwurf, der laut Kevin Murphy durch die Anzahl absurder Entscheidungen gegen Inhaber von generischen Begriffsdomains gestützt wird (die Entscheidungen ergingen öfter beim NAF), erscheint im Lichte der Abwanderung von Fällen zur WIPO kaum haltbar.

Domain-Anwalt John Berryhill, der sich um die neue Domain-Endung .udrp bewerben soll, kommentierte die Einschätzungen von Kevin Murphy dahin, dass man die Entwicklung nicht auf einen Faktor reduzieren kann. Es gibt Gründe für NAF, wie das einfache Hochladen von Dokumenten, klarere und Antragsgegner freundlichere Behandlung von Fristen und die gegenüber WIPO klarer geregelten Gebühren. Es gibt – laut Berryhill – allerdings auch Gründe gegen das NAF, etwa hohe Anforderungen an die Einhaltung von kleinsten Formalien, die aber dann doch nicht einheitlich gehandhabt werden, sowie der schwerer herstellbare Kontakt zu Mitarbeitern des NAF im Falle von Problemen.

Alles in allem lässt sich also kaum sagen, welche der beiden wirklich relevanten UDRP-Schiedsstellen vorzuziehen ist. Als Alternative gibt es freilich noch das Schiedsgericht der Wirtschaftskammer der Tschechischen Republik, das überwiegend für seine .eu-Entscheidungen bekannt ist, aber bereits seit einigen Jahren auch UDRP-Verfahren bearbeitet.

Weitere Informationen unter:
> http://domains.adrforum.com
> http://wipo.int
> http://de.soud.cz

Spezialisierte Anwälte findet man unter:
> http://www.domain-anwalt.de

Quelle: domainincite.com, wipo.int, marketwatch.com, eigene Recherche

ACRONYMS.COM – ABKÜRZUNG FÜR US$ 60.000,–

Die vergangene Domain-Handelswoche erwies sich als schwach be-
setzt. Den höchsten Preis erzielte acronyms.com zu US$ 60.000,–
(ca. EUR 45.802,–). Die polnische Domain klik.pl war mit EUR
10.500,– teuerste Länderdomain.

Neben der polnischen Domain klik.pl (EUR 10.500,–) zeigte sich
die französische Endung stark, sowohl mit dem Preis von EUR
10.000,– für chocolat.fr und drei weiteren Domains. Die deut-
sche Endung setzte erst mit fahrradanhaenger.de zu EUR 5.355,–
ein und lieferte fünf weitere Domains.

klik.pl – EUR 10.500,–

chocolat.fr – EUR 10.000,–
mescourses.fr – EUR 3.500,–
goldprice.fr – EUR 2.500,–
abridejardin.fr – EUR 2.000,–

fahrradanhaenger.de – EUR 5.355,–
gameglobe.de – EUR 5.000,–
justhunger.de – EUR 3.500,–
one100.de – EUR 2.975,–
heilpraktiker-hamburg.de – EUR 2.500,–
kredit-broker.de – EUR 2.500,–

suv.com.au – AUD 5.826,– (ca. EUR 4.617,–)
whois.cc – US$ 5.100,– (ca. EUR 3.893,–)
toys.me – US$ 5.050,– (ca. EUR 3.855,–)
coloring.us – US$ 5.000,– (ca. EUR 3.817,–)
investor.at – EUR 3.750,–
ineas.es – EUR 3.600,–
ludwig.co – EUR 2.500,–
analysis.co.uk – GBP 2.000,– (ca. EUR 2.422,–)
jlt.co.uk – GBP 1.750,– (ca. EUR 2.119,–)
smorfia.it – EUR 2.000,–

Die neueren generischen Endungen vertrat diesmal alleine .info mit:

dentalinsurance.info – US$ 1.850,– (ca. EUR 1.412,–)

Die Preise der älteren generischen Endungen zeigten sich etwas besser als in der vergangenen Woche und lieferten zwei Domains um die EUR 20.000,–:

cargames.net – EUR 22.000,–
assurancevie.net – US$ 25.000,– (ca. EUR 19.084,–)
payroll.net – US$ 13.600,– (ca. EUR 10.382,–)
getmusic.net – US$ 10.000,– (ca. EUR 7.634,–)
ethylotest.org – EUR 5.000,–
talkfusion.net – EUR 4.500,–
olo.net – US$ 5.000,– (ca. EUR 3.817,–)
congress.net – US$ 4.999,– (ca. EUR 3.816,–)
teleconferencing.net – US$ 4.388,– (ca. EUR 3.350,–)
banque.net – US$ 4.000,– (ca. EUR 3.053,–)
vnow.net – US$ 3.588,– (ca. EUR 2.739,–)
investonline.net – US$ 3.088,– (ca. EUR 2.357,–)
rodin.net – US$ 3.049,– (ca. EUR 2.327,–)
ecio.org – EUR 2.000,–
insuranceproviders.net – US$ 2.500,– (ca. EUR 1.908,–)
easyquote.net – US$ 2.300,– (ca. EUR 1.756,–)
auto-ecoles.net – EUR 1.700,–
rubias.net – US$ 2.000,– (ca. EUR 1.527,–)
intersign.net – US$ 1.888,– (ca. EUR 1.441,–)

Zwar lieferte .com wieder die höchsten Preise, zugleich aber lagen diese lediglich im mittleren fünfstelligen Bereich:

acronyms.com – US$ 60.000,– (ca. EUR 45.802,–)
livedoc.com – US$ 55.000,– (ca. EUR 41.985,–)
dangote.com – US$ 40.000,– (ca. EUR 30.534,–)
unitedcare.com – US$ 25.650,– (ca. EUR 19.580,–)
managementsolutions.com – US$ 23.000,– (ca. EUR 17.557,–)
redrock.com – US$ 22.000,– (ca. EUR 16.794,–)
streamgirl.com – US$ 19.200,– (ca. EUR 14.656,–)
footmarks.com – US$ 18.500,– (ca. EUR 14.122,–)
maxcasino.com – US$ 16.250,– (ca. EUR 12.405,–)
modernlady.com – US$ 15.838,– (ca. EUR 12.090,–)
discoveries.com – EUR 12.000,–
sourceplus.com – US$ 14.500,– (ca. EUR 11.069,–)
usfx.com – US$ 13.000,– (ca. EUR 9.924,–)
topfinancialadvisor.com – US$ 12.500,– (ca. EUR 9.542,–)
flowforce.com – US$ 10.500,– (ca. EUR 8.015,–)

Weitere Domain-Preise finden Sie unter:
> http://www.domain-spiegel.de

Quelle: dnjournal.com, sedo.de, thedomains.com

BERLIN – NTLD-DISKUSSION DES ECO EV

Eco, Verband der deutschen Internetwirtschaft eV, lädt am 08. Mai 2012 ins eco Büro Berlin für die Veranstaltung „Neue TLDs unter der Lupe: welche neuen Top Level Domains kommen und wie sie das Internet verändern“. Eine hochkarätige Diskussionsrunde bespricht die neuen Endungen.

Vorausgesetzt, ICANN hält den Termin ein und veröffentlicht die Bewerberliste wie angekündigt am 30. April 2012 und nicht wesentlich später, lässt sich gut über die Bewerber und die beantragten Endungen diskutieren. Doch dieser Liste bedarf es nicht, um genügend Gesprächsstoff im Hinblick auf die Einführung neuer Domain-Endungen zu finden. Eco lädt deshalb zur Diskussionsrunde, in der Fragen wie „Welche TLDs machen das Rennen?“, „Welche Unternehmen haben sich für welche Endungen entschieden?“ und „Wird es innovative Geschäftsmodelle geben und von wem?“ für Debatten sorgen werden.

Markus Eggensperger, Mitgründer und Vorstand der Starnberger united-domains AG, trägt zur Einführung kurz zum Thema neue Top Level Domains vor, ehe eine Diskussionsrunde mit zahlreichen prominenten Teilnehmern, darunter Philipp Grabensee, Afilias Ltd., Dirk Krischenowski, dotBERLIN GmbH & Co. KG, und Prof. Wolfgang Kleinwächter, Universität Aarhus, einen Blick auf die neue Domain-Welt wirft.

Die eco-Veranstaltung findet am 08. Mai 2012 ab 10.00 Uhr im eco Büro Berlin, Marienstraße 12, 10117 Berlin, statt. Es schließt sich eine kleine Lunch-Gelegenheit für gemeinsame Gespräche an.

Weitere Informationen und Anmeldung unter:
> http://www.domain-recht.de/verweis/575

Quelle: eco.de

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