Newsletter-Ausgabe #496: Januar 2010

Themen: .co.de – Kurzdomains treiben seltsame Blüten | Statistik – die Gewinner und Verlierer 2009 | TLDs – Neues von .berlin, .sr und .cn | … ver(un)sicherten.de – der feine „Un“terschied | UDRP – ICANN ändert Regeln für Schiedsverfahren | büromöbel.de – teure Einrichtung zu EUR 69.000,- | dotKölsch Stammtisch – Domains und Steuern

.co.de – Kurzdomains treiben seltsame Blüten

Die Einführung von Kurzdomains unter .de treibt mitunter seltsame Blüten: die in Osnabrück ansässige Websuche Search Technology GmbH & Co. KG wirbt derzeit mit einer „Sunrise“-Phase für Subdomains unterhalb der Endung .co.de. Um offizielle Subdomains handelt es sich indes nicht.

So mancher Leser des Newsletters dürfte in den vergangenen Tagen Post von der Websuche KG erhalten haben. In einer Infobroschüre weist das Unternehmen darauf hin, dass in Kürze .co.de-Domains erhältlich sein werden. Wörtlich heisst es: „Derzeit läuft die Vergabe von .co.de-Domains an Markeninhaber zur Vermeidung juristischer Probleme (Sunrise-Phase). Nach dieser Phase steht jedem die Domainendung .co.de für die Registrierung von Domains offen (Landrush-Phase).“ Gegen eine „Domain-Miete“ von EUR 99,- im Jahr kann jeder „Inhaber einer Marke oder der gleich lautenden .de-Domain“ noch bis zum 28. Februar 2010 die jeweilige .co.de-Domain bestellen, wie ein Blick auf die Unternehmenswebsite bestätigt. Ab 1. März bis 31. Mai 2010 folgt dann die „Sunrise-2“; in dieser Phase kann „jede Person mit Sitz in Deutschland“ eine .co.de-Domain bestellen, sofern sie damit keine Rechte Dritter verletzt. Verstärkt wird der Eindruck, dass es sich um offizielles Angebot einer Registry handelt, indem beispielsweise das Registrierungsformular von einer „co.de-Vergabestelle“ spricht und damit in der Wortwahl Parallelen zu Registries wie VeriSign oder DENIC gezogen werden

Doch diese Bezeichnungen können nicht darüber hinwegtäuschen, dass es sich bei .co.de um keine klassische Subdomain handelt, wie sie etwa im Fall der britischen Endung .co.uk von der Domain-Verwaltung Nominet zentral verwaltet wird und den Namensraum weiter unterteilt. Domains mit der Endung .co.de sind lediglich Subdomains unterhalb der Domain .co.de, die von deren Inhaber nach eigenen Regeln verteilt werden. Ebenso könnte der Automobilhersteller BMW Subdomains unterhalb von .bmw.de vergeben, oder die Suchmaschine Google unter .google.de; mit der deutschen Registry DENIC steht dieses Angebot ungeachtet des Umstands, dass es sich um eine .de-Domain handelt, in keiner Verbindung. Wer aufmerksam liest, wird diesen Hinweis auch auf der Internetseite der Websuche KG finden. Damit steht es zwar jedem Interessenten offen, sich um eine .co.de-Domain zu bemühen; ob es wirtschaftlich sinnvoll und praktisch von Nutzen ist, muss aber jeder für sich selbst entscheiden.

Rechtlich gesehen weist das Angebot für die Websuche KG nicht unerhebliche Risiken auf: im Fall einer Kennzeichenrechtsverletzung etwa durch die Domain porsche.co.de läuft das Unternehmen Gefahr, selbst als Störer in Anspruch genommen zu werden. So hat das Landgericht Duisburg bereits im Jahr 1999 im Streit um die Domain kamp-lintfort.cty.de angenommen, dass die Verwendung eines Städtenamens als Third Level Domain eine namensmäßige Benutzung darstellt, die zu einer Identitätsverwirrung führen kann; auch markenrechtliche Regeln finden entsprechend Anwendung. Es bleibt also abzuwarten, ob das Angebot von Dauer sein wird.

Quelle: basicthinking.de, .co.de, eigene Recherche

Statistik – die Gewinner und Verlierer 2009

Zum Auftakt des neuen Jahres präsentieren wir Ihnen anstelle der monatlichen Statistiken einen Rückblick auf die vergangenen zwölf Monate. Der Trend: es ist Bewegung im Markt – nicht nur nach oben!

Am eindrucksvollsten belegt dieser Trend ein Blick auf .com: über 16,3 Millionen Domains im Jahr 2006, 11,1 Millionen im Jahr 2007, knapp sieben Millionen Domains netto mehr im Jahr 2008 und nunmehr ein Anstieg um 5,2 Millionen im Jahr 2009, irgendwann stößt alles Wachstum an ein Ende. Es erweckt fast den Anschein, dass sich die Grenze von 100 Millionen Domains für .com zur harten Nuss entwickelt. Doch man sollte sich davon nicht täuschen lassen: vor allem die Etablierung von internationalisierten Domains birgt selbst für eine Domain, bei der über 84 Millionen Adressen vergeben sind, noch ein riesiges Potential für die Zukunft. Dies gilt nicht minder für .net, deren Wachstum sich gegenüber dem Vorjahr allerdings mehr als halbiert hat. Auch .org bleibt um über 350.000 Internetadressen hinter dem Wachstum des Jahres 2008 zurück.

Sogar einen Wachstumssprung verzeichnet dagegen das deutsche Länderkürzel .de, das nach knapp 775.000 Domains im Jahr 2008 nun um über 860.000 netto zulegen kann. Die Einführung von Kurz- und Zifferndomains hinterlässt also ihre Spuren. Ebenfalls deutlich zulegen kann Österreichs .at, die statt 77.389 Domains im Jahr 2008 nun sogar sechsstellig zulegen kann. Die beiden Länderendungen wachsen damit auch im Gegensatz zu europäischen Entwicklungen, sackte der Anstieg bei .eu doch von 274.228 im Jahr 2008 auf 155.368 im Jahr 2009 zurück, obwohl die IDN-Rakete im Dezember 2009 gezündet und allein in ihrer ersten Stunde für über 38.000 neue .eu-Domains gesorgt hat.

Doch dotEU darf sich mit einem Blick auf die Business-Domain .biz trösten: im Gegensatz zu allen anderen wichtigen generischen Top Level Domains muss die Endung im Jahresvergleich sogar einen leichten Verlust von über 7.000 Adressen einstecken. Auch der Blick auf den Rivalen .info muss schmerzen: mit einem Nettoanstieg von über 400.000 Domains kann sich Verwalter Afilias gar über eine Verdreifachung des Vorjahresergebnisses freuen. Spannend zu beobachten bleibt, welchen Einfluss neue generische Top Level Domains auf diese Entwicklungen nehmen werden, denn eins ist sicher: von Stillstand ist der Domain-Markt weit ernfernt!

Die aktuellen Domain-Zahlen:
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.de – 13.313.195 – (Vergleich zum Vorjahr:  +    865.286)
.at – 909.156 – (Vergleich zum Vorjahr:  +    109.655)
.com – 84.000.293 – (Vergleich zum Vorjahr:  +  5.223.738)
.net – 12.636.677 – (Vergleich zum Vorjahr:  +    662.219)
.org – 7.933.653 – (Vergleich zum Vorjahr:  +    603.171)
.info – 5.502.724 – (Vergleich zum Vorjahr:  +    411.919)
.eu – 3.144.395 – (Vergleich zum Vorjahr:  +    155.368)
.biz – 2.012.974 – (Vergleich zum Vorjahr:  –      7.024)
.us – 1.581.070 – (Vergleich zum Vorjahr:  +    147.810)

insgesamt: 131.034.137  (Stand 1. Januar 2010)

Aktuelle Domain-Zahlen finden Sie unter:
http://www.domain-recht.de

Weitere Registrar-Statistiken finden Sie unter:
http://www.registrarstats.com

Quelle: eigene Recherche

TLDs – Neues von .berlin, .sr und .cn

Das neue Jahr ist erst wenige Tage alt, doch noch verfolgen uns die Entwicklungen aus dem Dezember: während sich um die Top Level Domain .berlin ein Duell rivalisierender Bewerber abzeichnet, streitet man sich bei Surinams .sr bereits vor Gericht. Und auch aus China gibt es wenig erfreuliches zu berichten – hier unsere Kurznews.

Die Einführung der Städte-Domain .berlin könnte sich zu einem Zankapfel zwischen zwei Bewerbern entwickeln: die Minds + Machines GmbH, deutscher Ableger des gleichnamigen New Yorker Beratungsunternehmens, hat angekündigt, sich mit der „Unite Berlin Initiative“ um die Verwaltung der geoTLD .berlin bewerben zu wollen. Zuvor hatte die bereits im Juli 2005 gegründete dotBERLIN GmbH & Co. KG ihre Kandidatur bei ICANN um den Betrieb der Städteendung angekündigt und beispielsweise bei Verhandlungen mit dem Berliner Senat intensiv geworben. Im Interview mit domainnews.com trat Dirk Krischenowski, Gründer von dotBERLIN, entschieden der Annahme entgegen, es bestünde zu der Initiative eine Partnerschaft; man sei aufgrund der Erfahrungen mit Minds + Machines etwa im Fall der Bewerbung um die Endung .gay vielmehr auf eine solche konkurrierende Ankündigung vorbereitet gewesen. Minds + Machines hatte zuvor mit zahlreichen geplanten Domain-Initiativen auf sich aufmerksam gemacht, war in einer Auseinandersetzung mit dem österreichischen Starkoch Wolfgang Puck und dessen Ehefrau um das Kürzel .food jedoch auch negativ in die Schlagzeilen geraten.

Im Fall der Länderendung .sr von Surinam sind ebenfalls Auseinandersetzungen im Gang. Die in Florida ansässige Dot SR Inc. hat vor einem Gericht in Miami eine US$ 100 Millionen schwere Klage gegen Surinams nationalen Telefonkonzern Telesur erhoben. Dot SR erhebt den Vorwurf, dass Telesur die sich aus dem im Jahr 2001 geschlossenen Vermarktungsvertrag ergebenden Pflichten verletzt habe, in dem Dot SR beispielsweise absprachewidrig nicht als Tech-C bestellt und keine gemeinsame Vergaberegelung entwickelt worden sei. Unmittelbarer Auslöser für die Klage ist eine Umstellung vom Herbst 2009, als sich Telesur den zuvor Dot SR gehörenden Domain-Namen register.sr schnappte und seit 4. November 2009 dort selbst Registrierungen anbietet. Wer .sr-Domains hält oder registrieren möchte, sollte die weiteren Entwicklungen also im Auge behalten.

Die chinesische Domain-Verwaltung China Internet Network Information Center hat die Vergabebedingungen erheblich verschärft: wer eine .cn-Domain registrieren möchte, muss seiner Anmeldung eine Kopie des Handelsregisterauszugs sowie des Personalausweises beifügen; damit ist die Registrierung von .cn-Domains zu privaten Zwecken praktisch ausgeschlossen. Die Registrare haben die Unterlagen sorgfältig zu prüfen und danach per Telefax oder eMail an CNNIC weiterzuleiten; erhält CNNIC die Unterlagen nicht binnen fünf Tagen ab Anmeldung oder entsprechen die eingereichten Unterlagen nicht den Anforderungen, wird die Domain wieder gelöscht. Die Regelungen gelten seit 14. Dezember 2009 und wurden erst drei Tage zuvor angekündigt. CNNIC begründet diese Änderung damit, die Integrität des Domain Name Systems aufrecht erhalten zu wollen, da der Versand von Spam und Schadprogrammen stark zugenommen hat; die Anwaltskanzlei Pinsent Masons berichtet jedoch ebenso von dem Versuch, auf die Verbreitung von Nachrichten etwa durch Blogs Einfluss nehmen zu wollen. So verbieten chinesische Gesetze zum Beispiel die Verbreitung von Nachrichten, bevor die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua darüber berichtet hat.

Weitere Informationen zur „Unite Berlin Initiative“ finden Sie unter:
> http://www.uniteberlin.de

Weitere Informationen zu DotBerlin finden Sie unter:
> http://dotberlin.de

Weitere Informationen zu .sr finden Sie unter:
> https://www.register.sr

Quelle: domainnews.com, caribbeannetnews.com, cnnic.net.cn, out-law.com

… ver(un)sicherten.de – der feine „Un“terschied

Das OLG Braunschweig hat im Streit des Bund der Versicherten gegen ein eigenes Mitglied, das unter anderem Inhaber der Domain bund-der-verunsicherten.de ist, Fragen der Marken- und Namensrechtsverletzung geprüft und eine Verwechslungsgefahr an der Silbe „un“ scheitern lassen (Urteil vom 10.11.2009, Az.: 2 U 191/09).

Die Parteien stritten um Abmahnkosten. Der Beklagte ist Mitglied des klagenden Bund der Versicherten. Er registrierte im Jahr 2008 unter anderem die Domain bund-der-verunsicherten.de und setzte sich darunter kritisch mit der Arbeit des Vorstands des Klägers auseinander. Für seine Internetseite warb er mit einer AdWord-Kampagne, bei der er als Schlüsselwort den Begriff „Bund der Versicherten“ nutzte. Am 09. August 2008 mahnte der Kläger den Beklagten wegen Marken- und Namensrechtsverletzungen ab und forderte ihn auf, das zukünftig zu unterlassen. Da der Beklagte es ablehnte, die entstandenen Abmahnkosten zu begleichen, erhob der Bund der Versicherten Klage vor dem Landgericht Braunschweig, welches dieser auch statt gab (Urteil vom 14.05.2009, Az.: 21 O 2244/08). Der Beklagte legte gegen das Urteil Berufung ein.

Das OLG Braunschweig gab dem Beklagten Recht und wies die Klage zurück (Urteil vom 10.11.2009, Az.: 2 U 191/09), weil die Abmahnung seitens des Klägers unbegründet war: die damit geltend gemachten Unterlassungsansprüche standen dem Kläger nicht zu. Schon die Frage, ob der Beklagte im geschäftlichen Verkehr gehandelt habe, sei fraglich, weshalb markenrechtliche Ansprüche allein deshalb, aber auch wegen fehlender Verwechslungsgefahr ausschieden. Auch aus dem Namensrecht ergab sich nach Ansicht des OLG Braunschweig kein Anspruch, weil keine Verwechslungsgefahr vorlag: Der Domain-Name bund-der-verunsicherten.de weiche aufgrund der Silbe „un“ ausreichend vom Namen des klagenden Vereins ab; der Beklagte schaffe damit sogar einen neuen eigenständigen Begriff, so dass keine Verwechslungsgefahr entstehe. Der Beklagte gebrauche den Namen des Klägers nicht, denn der distanzierende Zusatz „un“ lasse ohne weiteres erkennen, dass der Betreiber nicht im „Lager“ des Namensträgers steht und der Name so gewählt ist, dass dem Berechtigten die Möglichkeit erhalten bleibt, seinen eigenen Namen als Domain zu registrieren. Im übrigen werde der Name des Klägers in den Texten auf der Seite lediglich genutzt, um diesen zu beschreiben, womit die Nutzung zulässig sei. Gleiches gelte in diesem Fall für die Nutzung des entsprechenden Keywords für die Google AdWord-Funktion, bei der zudem der Internetnutzer nicht davon ausgehen wird, es handele sich um eine Anzeige des Klägers.

Alles in allem hat das OLG Braunschweig nochmals frühere Entscheidungen, die kritisierende Websites betreffen (oilofelf.de, stoppesso.de und awd-aussteiger.de), bestätigt. Wir haben es da mit einer gefestigten Rechtsprechung zu tun, die nachvollziehbarer, abgesehen von der Beurteilung von awd-aussteiger.us, nicht sein könnte.

Die Entscheidung des OLG Braunschweig findet man unter:
> http://www.domain-recht.de/verweis/232

Das Angebot des Beklagten findet man bereits seit 2008 unter:
> http://verunsicherte.de

Spezialisierte Anwälte findet man unter:
> http://www.domain-anwalt.de

Quelle: telemedicus.info, eigene Recherche

UDRP – ICANN ändert Regeln für Schiedsverfahren

Die Internet-Verwaltung ICANN ändert die Regelungen für das Schiedsverfahren nach der Uniform Domain Name Dispute Resolution Policy (UDRP): mit Wirkung ab 1. März 2010 stellt ICANN das Verfahren auf weitgehend elektronische Abwicklung um.

Die Änderungen, die mit Wirkung ab 1. März 2010 verpflichtend in Kraft treten, jedoch schon seit 14. Dezember 2009 zur Anwendung kommen, betreffen vor allem verfahrenstechnische Regelungen. Sie sollen das Verfahren für beide Parteien kosten- und zeitsparender gestalten. Hierzu gehört es beispielsweise, dass Klagen einschließlich der Anlagen künftig ausschließlich in elektronischer Form eingereicht werden können, wobei eine eMail an domain.disputes@wipo.int genügt. Als Dateiformat ist das Word- wie das .pdf-Format zugelassen; auch Excel-Dateien akzeptieren die Schiedsgerichte. Allerdings sollten einzelne Dateien nicht größer als zehn MB sein, die Klage insgesamt eine Größe von 50 MB nicht überschreiten. Diese Regelungen gelten für die Klageerwiderung entsprechend. Schriftsätze in Papierform akzeptieren die Gerichte nur noch bis zum 28. Februar 2010.

Mit dieser Änderung entfällt beispielsweise die Regelung, mehrere Abschriften der eigenen Schriftsätze einzureichen, damit sie dem Gegner übersandt werden können. Das spart nicht nur Papier, sondern auch Zeit, da die Schriftsätze per eMail zugestellt werden können. Der Beklagte erhält jedoch weiterhin eine Nachricht über das UDRP-Verfahren an seine im WHOIS angegebene Postanschrift, um sicherzustellen, dass er ordnungsgemäß über das Verfahren in Kenntnis gesetzt wird. Nicht zuletzt aus diesem Grund empfiehlt es sich, die eigenen WHOIS-Daten regelmäßig auf Validität zu prüfen.

Bleibt zu hoffen, dass sich die Schiedsgerichte an diese Änderungen halten. Wie im Zuge der Neuerungen bekannt wurde, existiert zwischen ICANN und den derzeit vier Schiedsstellen (Asian Domain Name Dispute Resolution Centre, National Arbitration Forum, World Intellectual Property Organization und Czech Arbitration Court) keinerlei schriftliche Vereinbarung. So unterwirft sich zwar jeder Inhaber einer .com-Domain den Regelungen der UDRP, die Gerichte sind in ihren Entscheidungen – aktuell immerhin über 30.000 – jedoch frei von jeder Verantwortung. Bei ICANN hat man diese Lücken inzwischen erkannt und erarbeitet derzeit einen Mustervertrag; ob ihn die Schiedsgerichte unterzeichnen, ist aber offen.

Eine Übersicht über die Änderungen finden Sie unter:
> http://wipo.int/amc/en/domains/rules/eudrp/

Weitere Informationen zur UDRP finden Sie unter:
> http://www.icann.org/en/udrp/

Quelle: icann.org, wipo.int, domainnamewire.com

büromöbel.de – teure Einrichtung zu EUR 69.000,-

Die beiden letzten Wochen des Jahres 2009 brachten mit barns.com, die mit US$ 175.000,- (ca. EUR 119.852,-) die teuerste Domain war, keine weltbewegenden Domain-Preise mehr. Dennoch zeigten sich, beispielsweise mit büromöbel.de zu EUR 69.000,-, einige letzte Höhepünktchen im Domain-Jahr 2009.

Zum Jahresabschluss ging die deutsche Endung .de noch einmal sehr gut, wobei büromöbel.de zum Preis von EUR 69.000,- mit Abstand die teuerste .de-Domain war, gefolgt von ab.de für EUR 25.000,- und aethiopien.de für EUR 17.850,-. Ein Dutzend weiterer .de-Domains waren:

newsletterboy.de – EUR 10.100,-
h2.de – EUR  8.100,-
hb.de – EUR  5.100,-
joghurtmitderbuttermilch.de – EUR  5.000,-
altersvorsorge24.de – EUR  5.000,-
freiminuten.de – EUR  4.500,-
yy.de – EUR  4.100,-
saharasolar.de – EUR  3.600,-
diejobmacher.de – EUR  3.570,-
shoppenundsparen.de – GBP  2.880,- (ca. EUR  3.230,-)
sparangebote.de – EUR  3.000,-
filmpassage.de – EUR  2.600,-

Die britische Endung setzte ihrerseits noch einmal die Latte hoch, so dass .fr keinesfalls mitziehen konnte, hingegen die spanische Endung .es mitredete. Ebenfalls stark war die kanadische Endung .ca mit fünf vergleichsweise hochpreisigen Domains; und selbst .eu meldete sich lautstark zu Wort:

bedroomfurniture.co.uk – US$ 57.500,- (ca. EUR 40.210,-)
paintballing.co.uk – GBP 10.000,- (ca. EUR 11.217,-)
singlecity.co.uk – GBP 10.000,- (ca. EUR 11.151,-)
points.co.uk – GBP  6.808,- (ca. EUR  7.592,-)

apuestas.com.es – EUR 39.000,-
airport.es – EUR  8.000,-
arenal.es – EUR  7.500,-
corbatas.es – EUR  5.400,-

boots.ca – US$ 19.950,- (ca. EUR 13.663,-)
suits.ca – US$ 18.900,- (ca. EUR 12.944,-)
propertymanagement.ca – US$ 14.200,- (ca. EUR  9.725,-)
interaction.ca – CAD 30.000,- (ca. EUR 19.817,-)
sgs.ca – US$  7.140,- (ca. EUR  4.993,-)

russia.eu – EUR 24.000,-
flge.eu – EUR  4.900,-

zh.com.cn – US$ 18.000,- (ca. EUR 12.328,-)
u.to – US$ 13.000,- (ca. EUR  9.091,-)
webmaster.se – EUR  7.500,-
reprisemedia.fr – EUR  5.950,-
vodka.in – EUR  5.000,-
watchguard.nl – EUR  4.225,-
insurance.cm – US$  5.890,- (ca. EUR  4.034,-)
livemusic.com.au – US$  4.483,- (ca. EUR  3.070,-)
coffretcadeaux.fr – EUR  2.600,-
metropolis.me – EUR  2.500,-
vendor.fr – EUR  2.500,-

Keine neuere generische Endung machte sich in den letzten Wochen des vergangenen Jahres bemerkbar, so dass .net und .org das Feld unter sich teilten, wenn auch nicht zu exklusiven Preisen:

apps.net – US$ 25.900,- (ca. EUR 17.738,-)
amsterdam.org – US$ 25.000,- (ca. EUR 17.122,-)
chiropractor.net – US$ 15.000,- (ca. EUR 10.490,-)
review.org – US$ 14.502,- (ca. EUR  9.932,-)
constructionmanagement.net – US$ 12.500,- (ca. EUR  8.561,-)
registerednurse.org – US$ 10.000,- (ca. EUR  6.993,-)
the.org – US$  9.999,- (ca. EUR  6.992,-)
wohngebaeudeversicherung.net – EUR  5.550,-
cheapestautoInsurance.net – US$  7.495,- (ca. EUR  5.133,-)
skillgames.net – EUR  4.900,-
qec.org – US$  7.140,- (ca. EUR  4.890,-)
autoinsurancecomparison.net – US$  6.750,- (ca. EUR  4.720,-)
olivenöl.org – EUR  4.500,-
christmascards.org – US$  6.350,- (ca. EUR  4.441,-)
sherwood.net – US$  6.400,- (ca. EUR  4.383,-)
altersvorsorge.org – US$  4.961,- (ca. EUR  3.469,-)
wohnriester.net – EUR  2.700,-
billigflge.org – EUR  2.500,-
daswetter.net – EUR  2.500,-
abendkleider.org – EUR  2.200,-
katzen.net – EUR  2.000,-
kfzversicherungen.net – EUR  1.900,-

Dass barns.com mit US$ 175.000,- (ca. EUR 119.852,-) keinen schlechten Preis erzielte, macht das Jahresabschlussergebnis allerdings nicht wesentlich besser. Ihr folgte mit deutlichem Abstand kiev.com zu US$ 88.000,- (ca. EUR 61.538,-) und dann zwei gut dotierte Drei-Zeichen-Domains:

tvx.com – US$ 75.000,- (ca. EUR 51.365,-)
spb.com – US$ 65.000,- (ca. EUR 44.517,-)
goodwill.com – US$ 55.978,- (ca. EUR 38.344,-)
arenal.com – US$ 40.000,- (ca. EUR 27.395,-)
mylikes.com – US$ 40.000,- (ca. EUR 27.395,-)
imingle.com – US$ 30.000,- (ca. EUR 20.979,-)
swype.com – US$ 25.000,- (ca. EUR 17.483,-)
papuanewguinea.com – US$ 25.000,- (ca. EUR 17.122,-)
airportinfo.com – US$ 22.222,- (ca. EUR 15.219,-)
shepperton.com – GBP 13.225,- (ca. EUR 14.835,-)
mantels.com – US$ 20.300,- (ca. EUR 13.903,-)
schillings.com – US$ 20.000,- (ca. EUR 13.697,-)
bedstar.com – EUR 12.000,-
insuranceprovider.com – US$ 17.000,- (ca. EUR 11.643,-)
6m.com – US$ 16.055,- (ca. EUR 11.227,-)
shoepavilion.com – US$ 15.600,- (ca. EUR 10.909,-)
poolmerchants.com – US$ 15.000,- (ca. EUR 10.273,-)
computerspeakers.com – US$ 14.500,- (ca. EUR 10.140,-)
singlecity.com – US$ 12.950,- (ca. EUR  9.056,-)
insuranceclaim.com – US$ 12.100,- (ca. EUR  8.462,-)
privy.com – US$ 12.000,- (ca. EUR  8.392,-)

Weitere Domain-Preise finden Sie unter:
> http://www.domain-spiegel.de

Quelle: dnjournal.com, sedo.de, domainnamewire.com

dotKölsch Stammtisch – Domains und Steuern

Unter dem Titel „Wenn die Steuerfahndung zweimal klingelt“ lädt die dotKölsch-Initiative des eco (Verband der deutschen Internetwirtschaft eV) zum ersten Stammtisch des Jahres am 13. Januar 2010.

In einem Fachvortrag am 13. Januar 2010 um 15.00 Uhr im eco-Kubus (Lichtstraße 43h, 50825 Köln) werden die steuerrechtlichen Fallstricke rund um den Domain-Handel behandelt sowie die Diskussion um eine Domainer-Lobby fortgeführt. Danach, so gegen 19.00 Uhr, besteht in der lockeren Atmosphäre des Brauhauses Früh am Dom Gelegenheit zum informellen Austausch für Domainer, Registrare und sonstige Interessierte an aktuellen Entwicklungen in der Domain-Branche.

Die Teilnahme sowohl an der Nachmittags- wie auch der Abendveranstaltung ist kostenfrei, eine Registrierung aber unbedingt notwendig.

Der Fachvortrag beginnt um 15.00 Uhr, der Stammtisch im Früh am Dom beginnt um 19.00 Uhr, jeweils am 13. Januar 2010. Anmeldeschluss für beide Veranstaltungen ist der 11. Januar 2010.

Weitere Informationen finden Sie unter:
> http://www.eco.de/initiativen/6310_7319.htm

Quelle: eco.de

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