Domain-Industrie

Der »State of the Industry Report 2022« sprüht vor Optimismus

Ron Jackson, Betreiber des Blogs dnjournal.com, befragte – wie alle Jahre – Experten aus der Domain-Industrie nach deren Beurteilung von 2021 und was 2022 zu erwarten steht. Alle Befragten waren sich mehr oder minder einig, dass 2021 ein herausragendes, wenn nicht das Jahr der Wende in der Domain-Branche war, hin zur vollen Akzeptanz des Domain-Handels.

Ron Jacksons dnjournal.com widmet sich ganz dem Handel von Internetdomains, listet zur Zeit zweiwöchentlich die Preise von verkauften Domains und berichtet darüber hinaus täglich, was in der Domain-Industrie vor sich geht. Die Befragung von mehreren Experten zum Stand der Industrie nimmt Jackson nun zum 18. Mal vor. Diesmal befragte er 22 Expert:innen, die allesamt das Domain-Handelsjahr 2021 als bestes beurteilen und sich von 2022 noch eine Steigerung erhoffen, aber nicht nur im Domain-Markt, sondern auch bei allem in Verbindung mit Krypto und NFTs. Sedo-CEO Michael Robrock konstatierte den Zwang für Dienstleister, die ihren Kunden nicht persönlich begegnen konnten, dies online zu tun. Das bedingte, eine ordentliche Domain zu haben und wirkte sich durch erhöhte Nachfrage auf den Domain-Markt, insbesondere aber den Secondary Market, aus. Ganz nebenbei erwies sich auch das Domain-Parkinggeschäft in 2021 als außergewöhnlich erfolgreich. Dieser Trend werde sich, so Robrock, auch 2022 fortsetzen. Wesentliche Trends erkennt Robrock – wie die Broker-Kollegen:innen Joe Uddeme, Kate Buckley, Braden Pollock, Daniel Negari und andere – bei Domains, die in Verbindung mit Krypto & Blockchain, NFTs, VR, AI und dem Metaverse stehen. Aber auch einige Länderendungen wie .io, .ai, .gg und .xyz erwiesen sich als prosperierend und werden das auch 2022 fortführen. Mark Ghoriafi, der erfolgreicher Broker für .io-Domains ist, will 2022 den Verkauf von .vc-Domains ankurbeln. Das korrespondiert mit dem Umstand, den Chris Zuiker feststellt, dass immer mehr Venture-Capital auf dem Markt ist, das investiert werden muss, so dass Start-Ups mit mehr Mitteln ausgestattet werden und in der Folge Investitionen in Premium-Domains ansteigen, denn

Domain names are being viewed as an asset, not a liability. This is profound because it raises the floor price for premium domain names.

Dies war bereits ein Trend im vergangenen Jahr, in dem zahlreiche Unternehmen zu hohen Preisen endlich ihrem Namen entsprechende .com-Domain gekauft haben, oder sich gar umbenannten und die entsprechende Ein-Wort-.com-Domain kauften.

Im Grunde sind sich aber auch alle einig, dass ein erheblicher Teil der Investitionen in Kryptowerte geht, sei es in Unternehmen der Kryptoszene oder in NFTs. Viele Domain-Investoren wenden sich diesen Werten zu, weil man da zur Zeit noch schneller zu mehr Rendite kommt. Damit einher geht auch der Wunsch einiger, wie Braden Pollock, dass web3-Domains oder Krypto-Domains von Start-Ups bevorzugt und so einem allgemeinen Publikum bekannter werden. Domain-Investor Andrew Allemann bleibt allerdings oldschool; er hält nach wie vor Domains für das bessere Investment, wenn sich der Schaum auf den Märkten für Vermögenswerte auflöst:

I think domains will be relatively safe when this happens because they are a useful asset.

Für ihn bleibt das Jahr 2021 als dasjenige in Erinnerung, in dem die Preise von non-.com-Domains stiegen. Im Jahr 2021 entwickelte sich auch die Renewal-Quote bei Domains: Sandeep Ramchandani stellt für die Registry Radix einen Anstieg von 44 Prozent bei der ersten Renewal-Periode fest, womit niemand gerechnet habe. Auch bei den teuren Premium-Domains stieg dieser Wert um immerhin 4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Treiber sei der e-Commerce, was sich auch 2022 fortsetzen wird:

The percentage of websites which are now e-commerce enabled jumped from 5% at the start of 2020 to 11% by the end of the year and has risen further to 15.5% by the end of 2021.

Alles in allem also rosige Zeiten für die Domain-Industrie im Jahr 2022. Auch wenn Chris Zuiker mit dem Abklingen der Covid-Einschränkungen sich die zweite Jahreshälfte schwächer als die erste Jahreshälfte entwickeln sieht. Ob sich die Voraussagen und Wünsche der Experten aus der Domain-Industrie bewahrheitet haben, zeigt sich dann in einem Jahr, wenn Ron Jackson erneut den »State of the Industry«-Report zusammenstellt.

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