Orakel

DOTZON stellt Prognosen auf das Domain-Jahr 2025 an

Was bringt das Domain-Jahr 2025? Die Berliner DOTZON GmbH, Spezialistin im Bereich der neuen Top Level Domains und seit vielen Jahren mit digitalen Identitäten vertraut, wagt eine Prognose.

Seit 2005 unterstützt DOTZON Unternehmen, Organisationen, Städte, Regionen und Regierungen bei der Idee über die Realisierung bis zum Betrieb ihrer eigenen Domain-Endung. Bei so viel Erfahrung lohnt es sich also, einen Blick auf den Ausblick des Beratungsunternehmens zu werfen, auch wenn Prognosen bekanntlich schwierig sind, vor allem, wenn sie die Zukunft betreffen. Zunächst erwartet DOTZON, dass Geopolitik und Internet Governance eine größere Rolle spielen, also die Politisierung des Domain Name Systems anhält. Die globale Internetcommunity solle daher alles daransetzen, Länder in jedweder Form dabei zu unterstützen, Teil eines globalen Internets zu werden und zu bleiben, sei es indirekt durch Organisationen wie ICANN, das Internet Governance Forum (IGF) und die Internet Society (ISOC) oder direkt auf politischer Ebene. Gute Gelegenheiten hierzu bieten das IGF im Juni 2025 in Oslo sowie der Reviewprozess zum Weltgipfel über die Informationsgesellschaft (WSIS) im Juli 2025 in Genf. So kann man auch dem zweiten Prognosepunkt entgehen, der drohenden Machtkonzentration durch Regulierung. Auf EU-Ebene habe man beispielsweise durch NIS‑2, DSA, DMA und AI-ACT eine zunehmende Regulierungsfrequenz erlebt. Sie soll Verbraucher vor den Gefahren im Internet schützen, führt aus Sicht von DOTZON jedoch nicht unbedingt zu den gewünschten Verbesserungen, sondern legt vorwiegend der Domain Name Industry weitere Regeln auf. Sollte man nicht dazu kommen, gewünschte Ziele gemeinsam umzusetzen, fürchten die Berliner, dass Regulierungen negative Effekte auf die Anbietervielfalt haben und zu einer weiteren Konzentration, vorwiegend US-amerikanischer Plattformen und Unternehmen, führen.

Nicht fehlen darf in der Prognose die kommende Einführungsrunde für neue generische Top Level Domains. Mit dem Start des Applicant Support-Programms und der freiwilligen Vorabzertifizierung als Registry Backend Provider sind nach Einschätzung von DOTZON erste wichtige Schritte initiiert, um Bewerbungen entgegenzunehmen. Man erwartet, dass das SubPro-Implementation Review Team (SubPro IRT) seine Arbeit fristgerecht im ersten Halbjahr 2025 abschließt. Das neue Bewerberhandbuch als Ergebnis dieses Prozesses regelt dann die konkreten Rahmenbedingungen, unter denen Bewerbungen um eine neue Domain-Endung eingereicht werden können. Beim Starttermin geht man von voraussichtlich April 2026 aus; ICANN hält sich mit der Angabe 2. Quartal 2026 noch etwas mehr Spielraum offen. Potential sieht DOTZON bei Blockchain-TLDs und sagt voraus, dass sie mit klassischen ICANN-TLDs zusammenwachsen. Erste Erfolge würden zeigen, wie beide Welten miteinander verschmelzen können. Erwähnt wird weiter, dass sich erste TLD-Betreiber mit der Frage beschäftigen, ob sie ihre ICANN-TLD auch auf Basis der Blockchain-Technologie anbieten. Nicht unerwähnt bleibt, dass sich die Blockchain-Anbieter in Stellung bringen, um sich ebenfalls für eine Web2-TLD zu bewerben; allein aus diesem Lager könnten dutzende Bewerbungen kommen. Dabei bleibt, und auch das sagt DOTZON voraus, die Bekämpfung des Missbrauchs des Domain Name Systems eine wichtige Aufgabe. Auch wenn es nur sehr wenige Akteure in relevantem Maßstab betrifft, würden viele Stakeholder ihre Verantwortung wahrnehmen und umfassende Maßnahmen gegen DNS-Abuse umsetzen. Dazu sollen die freiwilligen Verpflichtungen der Registries und Registrare in den Verträgen mit ICANN beitragen, die individuell durch weitergehende Selbstverpflichtungen ergänzt werden.

Schließlich kann sich auch die Domain-Branche dem Thema Nachhaltigkeit nicht entziehen, da sie als Teil der Internetwirtschaft in erheblichem Maße zum globalen CO2-Ausstoß beiträgt. Ziel sei es, mit wirksamen Maßnahmen einen Beitrag zur Reduzierung zu leisten; namentlich erwähnt wird beispielsweise eine Selbstverpflichtung der DNS-Industrie. Ob es gelingt, dies umzusetzen und wie viele der Prognosen von DOTZON sonst eintreffen, werden wir in etwa einem Jahr wissen.

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