Misst sich der Erfolg eines Webangebots nicht nach der Zahl der verweisenden Links, sondern der Anzahl der Domains, die auf ein Angebot verweisen? Mit dieser Frage beschäftigt sich das Marketing-Magazin Marke-X und kommt zu interessanten Ergebnissen.
Der Erfolg von Google, der beliebtesten aller Suchmaschinen, basiert auf dem Grundgedanken, ein Webangebot umso höher („Relevanz“) zu stufen, je größer die absolute Zahl der Links ist, welche auf das Angebot verweisen. Das Ergebnis ist der so genannte Page Rank. Doch damit ist Suchmaschinenoptimierern Tür und Tor geöffnet, um die Suchergebnisse zum Beispiel mit Hilfe von Linkfarmen, gefälschten Gästebucheinträgen, falschen ForenThreads bis hin zu künstlich erzeugten Blog-Kommentaren zu manipulieren. Um nicht in der Bedeutungslosigkeit zu versinken, musste Google seinen Ranking-Algorithmus ändern; die Zahl der verweisenden Links ist seit geraumer Zeit kein wesentlicher Bestandteil mehr.
Doch alternative Bewertungsmaßstäbe sind rar. Alan Webb, Spezialist für Suchmaschinenoptimierung, begab sich auf die Suche; sein revolutionärer Vorschlag: die Linkpopularität ist tot, es lebe die Domainpopularität. Ein einzelner Link soll genauso viel Gewicht erhalten wie mehrere Links, die von derselben Domain das gleiche Angebot verlinken. Ausschlaggebend ist also nicht mehr die absolute Zahl an Links, sondern die Anzahl an Domains, die auf ein Angebot verweisen kurz: Domainpopularität. Um die Domainpopularität zu messen, verweist Webb auf so genannte Backlink–Tools. Diese funktionieren wie eine Suchmaschine, und werfen eine Liste aller Domains aus, welche auf eine zuvor festgelegte Seite verweisen. Einen entsprechenden Befehl kennen auch Suchmaschinen wie Yahoo; dort führt linkdomain:www.beispiel.de zum gewünschten Ergebnis.
Einschränkend macht Webb klar, dass die Messung der Domainpopularität nur ein erster Schritt hin zur „organischen Verlinkung“ sein kann. Wer jedoch sein Ranking langfristig verbessern will, sollte darauf achten, möglichst viele themenverwandte Domains unterschiedlicher Domainpopularität für sich zu gewinnen.