SEO

John Mueller (Google) sieht Keyword-Domains kritisch

John Mueller, Senior Webmaster Trends Analyst bei Google, sorgt wieder für Schlagzeilen: Auf Reddit erklärte er, dass er kein Freund von Schlagwort-Domains ist, weil jeder denkt, du bist ein Spammer, und tritt so eine Diskussion in SEO-Kreisen los.

Auf die einfache Frage auf Reddit, einem Social-News-Aggregator, ob es sinnvoll sei, hohe Gebühren für eine Domain, die exakte Keywords, für die man im Google-Ranking gelistet werden wolle, zu zahlen, antwortete auch Mueller. Er postete seine Einschätzung:

»I’m not a fan of keyword-keyword domains, but YMMV. Random
thoughts:

  • everyone thinks you’re a spammer
  • changing business focus, or even expanding, is harder
  • you have no brand name, there’s nothing that people can search for which ‚obviously‘ should show your site. You’re always competing, you’re not building value with long-term users.«

Ehe man zu diesen Aussagen Stellung bezieht, wären sie ersteinmal einzuordnen und dann zu interpretieren. Mueller bezieht sich auf »Keyword-Keyword«-Domains, also Domains, die gleich zwei Schlüsselbegriffe vereinen. Und er teilt nur seine eigenen Erfahrungen mit: »YMMV« steht für »your mileage may vary«, also etwa: »du magst andere Erfahrungen gemacht haben«. Erst dann fragt sich, was mit den drei Aussagen gemeint ist. SEO-Spezialist Matt G. Southern hat sich in einem Blogeintrag zu Muellers Statement geäußert, daran haben wir uns orientiert.

»Jeder denkt, du bist ein Spammer«, wenn du Keyword-Keyword-Domains benutzt: Die Erfahrung zeigt, dass Spammer Keyword-haltige Domains nutzen, um bei Internetsuchen hohe Positionen zu erlangen, um so Besucher für ihre Seiten zu gewinnen. Das kann dazu führen, dass solche Domains als nicht vertrauenswürdig und unprofessionell eingestuft werden, was potentielle Kunden wiederum abhält, sie zu besuchen. Weiter wird eine Geschäftserweiterung oder ein -wechsel schwierig, weil Keyword-Domains den Inhaber in der Regel auf genau die im Domain-Namen genannten Begriffe eingrenzen. Einfach so noch andere Waren oder Dienstleistungen anzubieten oder sich ganz auf andere zu spezialisieren, wird erschwert, weil die über die in der Domain benutzten Schlüsselworte nicht repräsentiert werden. Einfacher haben es Nutzer von originären Domain-Namen. Womit wir bei der dritten Aussage Muellers sind: Schlüsselwörter sind keine Markennamen. Niemand, der einfach nach Sportschuhen sucht und auf eine entsprechende Domain mit den Begriffen „bequeme-Sport-Schuhe“ geleitet wird, wird sich an die Domain erinnern. Was fehlt, ist das „eindeutige Kennzeichen“, welches dem Kunden hilft, das Angebot zu erinnern und wiederzufinden. Es gibt dann auch keine Geschäftsbezeichnung, nach der ein Kunde suchen kann, sondern immer nur Schlüsselworte, die ihn auch zu einem Konkurrenten führen können.

Alles valide Gründe, von Keyord-Keyword-Domains Abstand zu nehmen. Doch Mueller sagt mit seiner Einschätzung nicht, dass Keyword-Keyword-Domains unnütze sind, und er empfiehlt nicht, sie überhaupt nicht zu registrieren oder zu kaufen. Nach unserer Einschätzung haben diese Domains nach wie vor ihre Berechtigung, denn sie können das Auffinden der eigenen Marke Kunden erleichtern, die sie noch nicht kennen und über Schlüsselbegriffe nach bestimmten Waren und Dienstleistungen suchen. Kein Grund zur Panik also, unterstützende Keyword-Domains auszumustern. Vielmehr sind sie in eine ordentliche Marken- und Domain-Strategie miteinzubeziehen.

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