Der Kreativität von Suchmaschinenoptimierern scheinen keine Grenzen gesetzt. Neueste (nichtolympische) Sportart ist das »Google Bowling«, bei welchem zuvor festgelegte Domains gezielt aus dem Suchindex der beliebten Suchmaschine geworfen werden.
Das klassische Ziel von Suchmaschinenoptimierern ist es, ein bestimmtes Webangebot bei Eingabe des Suchbegriffs möglichst weit oben auf der Trefferliste zu platzieren. Bei Google ist es daher wichtig, eine hohe Link Popularity zu erzielen; da der Ranking-Algorithmus von Google als Maßstab für die Qualität eines Webangebots die Anzahl der externen Links heranzieht, die zu der Domain führen, konnte beispielsweise mit so genannten Link-Farmen ein eher unbedeutendes Angebot nach oben katapultiert werden. Google hat hierauf längst reagiert und Änderungen an seinem Algorithmus vorgenommen; so werden beispielsweise Links von bekannt schlechten Angeboten, reine Doorway Pages, wahllos vor allem in Weblogs eingetragene automatisierte Links und Angebote mit stets dem selben Eingangstext mit schlechten Rankings abgestraft oder gar aus dem Index gebannt.
Hier setzt nun das »Google Bowling« an. Wer weiss, wie eine Suchmaschine auf Manipulationsversuche reagiert, kann ohne weiteres die Domain eines Konkurrenten aus dem Suchindex kegeln. Besonders gefährlich: je offensichtlicher dabei manipuliert wird, desto rascher fliegt eine Domain aus dem Katalog. Auf die Spitze mit der negativen Optimierung treibt es nun das Angebot seoblackhat.com, dass offen mit einem »Googlebowling service a-la-carte« für sich wirbt. Gegen Bezahlung kann man aus einem Angebot von sechs verschiedenen Manipulationsarten wählen, darunter User Agent Doorway pages, Splog Spam und dem Setzen von Links aus »bad neighborhoods«; je Maßnahme verlangt seoblackhat.com US$ 100,, umgerechnet also etwa EUR 80,.
Die Versuchung dürfte für so manches Internetangebot groß sein, die Domain der Konkurrenz zu sabotieren und sich etwa von Platz 5 auf Platz 1 der Trefferliste vorzuschieben. Es ist allerdings nur eine Frage der Zeit, bis Google in diesem Hase-und-Igel-Spiel auch auf diese neue Masche reagiert und seinen Such-Algorithmus anpasst. Bis dahin kann eine regelmäßige Kontrolle der eigenen Domains bei Google allerdings nicht schaden.