Google

alte Domains sehr wertvoll

Je oller, je doller – nein, gemeint sind weder die Rock-Veteranen der Rolling Stones oder gar Jopi Heesters. Doch was für Showgrößen gilt, gilt bei Domains nicht minder. Das stellte jetzt das Online-Magazin linkbuildingblog.com fest: vor allem bei der beliebtesten aller Suchmaschinen, google.de, haben angegraute Domains beste Chancen auf vordere Plätze im Ranking.

Eine der Ursachen für den Erfolg von Google liegt in den verwendeten Suchalgorithmen. Dabei werden eine Vielzahl von Kriterien herangezogen, um den „Wert“ von Internetangeboten zu ermitteln und bei Suchanfragen möglichst oben zu platzieren. Einer dieser Faktoren ist das Alter einer Domain. Ein Angebot, das über viele Jahre aufgebaut und erweitert wurde, wird vom Suchroboter als verlässlicher eingestuft als ein erst kurzfristig existierendes Angebot – eine nachvollziehbare Überlegung. Zugleich schiebt Google damit Spamming einen Riegel vor: Manche Domains (insbesondere solche mit generischen Begriffen) werden nur registriert, um sie kurzzeitig in Linkfarmen einzubauen, und dann wieder abgestossen. Doch solch neue Domains landen bei Google in einer „sandbox“: ein Filter verhindert, dass eine neue Domain binnen kurzer Zeit einen hohen Page Rank erhält und damit bei Suchabfragen weit vorne landet. Über einen langen Zeitraum registrierte Domains haben dagegen einen erheblichen Bonus im Suchindex. Freilich ist dies nur ein Faktor im Suchalgorithmus, so dass eine „alte“ Domain nicht automatisch hohe Besuchszahlen generiert.

Da die Methode „Durchschneiden und Ringe zählen“ bei Domain-Namen ausfällt, stellt sich sodann die Frage, wie man ihr Alter bestimmt. Vergleichsweise einfach ist die Lage bei einigen generischen Domains wie .com, .net und auch .info: Hier verrät ein Blick in die WHOIS-Datenbank unter dem Eintrag „Created“, wann die Domain erstmals registriert wurde. Bei der ältesten Domain der Welt, symbolics.com, wirft die Suche etwa den 15. März 1985 als Eintragungsdatum aus. Weit schwieriger ist dagegen die Situation bei vielen Länderkürzeln wie .de; dort fehlt ein vergleichbarer Eintrag im WHOIS. Das Datum der letzten Aktualisierung darf auf keinen Fall mit dem Tag der ersten Eintragung verwechselt werden; demnach wäre etwa google.de erst am 04. August 2005 registriert worden, hat aber zu diesem Zeitpunkt lediglich die letzte Änderung der WHOIS-Daten erfahren. Letztlich kann in diesen Fällen allein die Vergabestelle eine verlässliche Auskunft erteilen. Allenfalls Näherungswerte geben Tools wie die Wayback-Machine von archive.org oder der Site-Report von Netcraft.

Otto Normaluser sollte hieraus zwei Schlüsse ziehen: zum einen sind ältere Domain-Namen im Handel weit wertvoller als neu registrierte. Zum anderen sollte man sich genau überlegen, ob man seinen Internetauftritt plötzlich umbenennt – eine gute Wertung bei Google könnte verloren gehen. Lohnenswert könnte stattdessen sein, zunächst für einige Zeit zweigleisig zu fahren und die neue Domain zur Weiterleitung zu benutzen. Damit gibt man ihr Zeit und damit die Chance, sich ähnliches Ansehen bei Google zu verschaffen wie die zuvor verwandte Adresse.

Ein effektives WHOIS-Tool finden Sie unter whois.sc.

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