Zur Zeit erhalten Domain-Inhaber betrügerische Domain-Searchengine-Registrierungs-eMails von einem zweifelhaften Anbieter. Ein Leser wies uns aktuell auf eine als »Domain Service Notice« aufgemachte eMail hin, mit der SEO-Dienste angeboten werden.
Die Scam-eMails verwenden als Absender die ungewöhnliche Adresse »domainservicb73@hotmail.com«, was für sich schon stutzig machen muss: Ein Anbieter ohne eigene Domain nebst eMail-Adresse? Wer Anbieter ist, geht aus dem Anschreiben nicht hervor. Es gibt angeblich ein »notification processing department« DS 3501 in der Jack Northrop Ave. Suite #F9238 Hawthorne, CA 90250 USA, das die Daten in der eMail bereitgestellt hat. Ein Link zur Domain jiffytext.com, die sich laut WHOIS in Händen eines in Hong Kong ansässigen Domain-Inhabers namens Toby Wong befindet, lädt zum Abbestellen der eMail ein.
Das unterbreitete Angebot umfasst eine »ANNUAL WEBSITE SEARCH ENGINE SUBMISSION FOR DOMAIN NAME […]«, die mit US$ 75,– für ein Jahr, US$ 119,– für 2 Jahre und so weiter beziffert ist. Wie konkret die Leistung, die man dafür erhält, aussieht, ist nicht näher beschrieben. Die Rede ist einfach von einem Suchmaschinen-Listing, in das die fragliche Domain eingetragen wird. Dass mit einem solchen Eintrag sich die Besuchszahlen unter der Domain erhöhen, wird aber ausdrücklich nicht versprochen. Interessant ist auch der Umstand, dass man die eMail, die die Daten des Domain-Inhabers enthält, ausdrucken und an den Anbieter an eine angegebene Nummer faxen solle. Was der Anbieter nicht gleich haben will, sind die Kreditkartendaten, darauf weist er ausdrücklich hin. Erst nachdem man den Auftrag per Telefax erteilt hat, erhält man die Anweisungen, wie das Geschäft abzuwickeln ist. Das dürfte darauf abzielen, die Kreditkartendaten des arglosen Kunden zu bekommen. Dabei wiegt möglicherweise die Umständlichkeit des Verfahrens den Kreditkarteninhaber in Sicherheit. Denn wer Kreditkartendaten haben will, könnte das direkt unter Angabe eines Links in der eMail, über den eine Eingabeseite aufgerufen wird, schneller erledigen.
Wie wir festgestellt haben, läuft dieser Scam schon länger. Bereits im März diesen Jahres wurde darauf – wiederholt – aufmerksam gemacht. Offensichtlich rentiert es sich für den Scammer, dieses umständliche Verfahren beizubehalten, auch wenn er dem Kunden ein 30-tägigen Rückvergütungrecht einräumt, sofern er nicht zu 100 Prozent zufrieden gestellt ist. Wir meinen, diese eMail gehört in dem Spamordner.