Die DENIC will die Sicherheit für Inhaber von .de-Domains optimieren: ein Captcha-Skript schützt künftig die Abfrage. In Portugal hat man sich dem Schutz von eingetragenen Marken verschrieben. Allein von .yu geht für Kennzeichenrechte keine Gefahr mehr aus – sie wird aus dem Internet verschwinden.
Die deutsche Domain-Verwaltung DENIC eG hat die Hürden für einen Zugriff auf die WHOIS-Daten für .de-Domains erhöht. Seit 22. September 2009 steht vor Abfrage der webbasierten WHOIS-Daten ein sogenanntes Captcha-Skript. Dieses soll durch die manuelle Eingabe verschwommen dargestellter Zahlen und Buchstaben sicherstellen, dass die Abfrage der sensiblen WHOIS-Daten allein durch einen Menschen und nicht durch ein Computerprogramm erfolgt. Zusätzlich bleibt die schon seit einigen Monaten bestehende Hürde, durch aktives Akzeptieren der Nutzungsbedingungen zu versichern, mit den ausgegebenen WHOIS-Daten keinen Missbrauch zu betreiben. Eine direkte Abfrage von whois.denic.de liefert künftig nur noch die Informationen zu einer Domain, welche für Fehlerbehebungen bei technischen Problemstellungen benötigt werden, wie Nameserver und technische Kontaktdaten.
In Portugal wartet die Registry DNS.pt mit einem innovativen Service auf, der vor allem Inhaber eingetragener Marken angenehm überraschen dürfte. Über ein webbasiertes Formular kann man nicht nur prüfen, ob eine bestimmte Domain bereits vergeben ist, sondern ob die Zeichenkette auch als in Portugal eingetragene Marke geschützt ist; dies schliesst die Suche nach Domains und/oder Marken ein, die den Suchbegriff als Bestandteil enthalten. Die Nutzung ist kostenfrei. Einen ähnlichen Service bietet united-domains.de; das neue Angebot ud.com erlaubt es, einen Begriff unter verschiedenen Top Level Domains, Nutzernamen aus Social Netorks wie Facebook und Twitter sowie in den Markendatenbanken Deutschlands, Europas und der WIPO zu prüfen. Auch dieser Service ist kostenlos nutzbar.
Sag beim Abschied leise „Servus“: seit 30. September 2009 ist die Top Level Domain .yu Geschichte. Domain-Namen mit dem ehemaligen Landeskürzel von Jugoslawien sind seither funktionsunfähig und im Internet nicht mehr erreichbar; ausgenommen ist offenbar allein die vormalige Registry-Website unter nic.yu, wo sich allerdings ebenfalls lediglich eine Meldung zum Abschied findet. Auch in der IANA-Datenbank ist .yu als „being phased out“ markiert. Das Serbian National Register of Internet Domain Names (RNIDS) hatte den Übergang von .yu zum neuen serbischen Kürzel .rs im März 2008 eingeleitet. Zuletzt waren noch rund 4.000 .yu-Domains registriert, unter .rs sind bisher etwa 50.000 Adressen vergeben. Dass der Untergang eines Staates nicht notwendigerweise auch das Verschwinden der ccTLD nach sich zieht, beweist dagegen .su: das Kürzel der vormaligen Sowjetunion und mit ihm weit über 80.000 Domains feierte am 19. September seinen 19. Geburtstag – Happy Birthday!