ZA Domain Name Authority, Registry der südafrikanischen Länderendung .za, steckt nach einem Pressebericht in erheblichen finanziellen Schwierigkeiten.
Wie mybroadband.co.za mitteilt, hätte die von einer Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft durchgeführte Untersuchung ergeben, dass ZADNA im Jahr 2022 ZAR 7,4 Mio. (umgerechnet ca. EUR 365.000,–) auf der Bank hatte; bis 2025 sei dieser Betrag auf ZAR 32.166 gesunken. Eines der ZADNA-Konten sei zudem um über ZAR 66.000 überzogen. ZADNA habe außerdem ZAR 2,5 Mio., die auf einem Tagesgeldkonto gespart waren, fast vollständig aufgebraucht. Nur dank eines Festgeldkontos bei der Nedbank mit ZAR 10 Mio. sei die Registry nicht bankrott. Ursache sei Missmanagement durch CEO Molehe Wesi, der extravagante Ausgaben getätigt haben soll. So habe Wesi ZADNA-Gelder verwendet, um teuren Alkohol in gehobenen Clubs und Restaurants zu kaufen, er habe in seiner Heimatprovinz Luxusautos gemietet, obwohl er sein eigenes Fahrzeug hätte benutzen können, und er soll außerdem an internationalen Konferenzen teilgenommen haben, dabei Business-Class geflogen sein und luxuriöse Unterkünfte genossen haben, wenn Fernreisen möglich waren. Wesi selbst äußerte sich auf Nachfrage knapp:
I have shared your enquiry with the Board; they should respond in due course.
Den Bericht der Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft selbst habe er nicht gelesen, teilt Wesi weiter mit. Ob und welche Auswirkungen dies auf die Zukunft von .za hat, ist unklar; als ccTLD fiele .za nicht in die Zuständigkeit von ICANN, so dass beispielsweise das EBERO-Programm (Emergency Back-end Registry Operator) standardmäßig nicht zur Anwendung käme.