Domain-Registrierung

Akronyme übersetzen für den chinesischen Domain-Markt

Der chinesische Domain-Markt bleibt für Domain-Investoren interessant. Beim Wert von chinesischen Domain-Namen kommt es auf die Zeichenbedeutung an. Aber auch vermeintlich bedeutungslose Akronyme erzielen auf dem chinesischen Domain-Markt gute Preise. Wie man ein wenig Sinn in Akronyme bringt, zeigen wir hier.

Kassey Lee beschreibt in einem Artikel auf Andrew Allemanns Blog domainnamewire.com, wie er für beliebige Akronyme chinesische Äquivalente her- und deren Bedeutung feststellt. Auf der Seite jscxc.com gibt es einen Bedeutungsassistenten für Domain-Namen. Der lässt sich fruchtbar nutzen, indem man in die dort vorhandene Suchzeile ein beliebiges Akronym einstellt und die Suche startet. In Bruchteilen einer Sekunde erhält man ein Ergebnis von teilweise hunderten chinesischen Phrasen (in chinesischen Schriftzeichen). Die lassen sich nun über eine Übersetzungmaschine vom Chinesischen in jede beliebige Sprache übertragen. Lee empfiehlt yabla.com, die allerdings nur ins Englische übersetzt. Wir gehen einen einfacheren Weg und nehmen deepl.com.

Warum das für Domain-Investoren von Interesse ist, wird deutlich, wenn man sich entsprechende Preise anschaut, die Akronym-Domains in China erzielen: So erzielte im Juli kdw.com (unter anderem »Kaulquappe« oder »Taschen-Netzwerk«) US$ 28.292,– (ca. EUR 24.390,–), jrg.com (unter anderem »Riesige Ansicht« oder »Schnappt ihn!«) US$ 14.562,– (ca. EUR 12.553,–), hjqp.com (u.a. Huang Jin Qi Pai = Goldene Schachfigur) im August 2020 US$ 9.349,– (ca. EUR 7.923,–), und zml.com (Zu Mu Lu = smaragtgrün) kam ebenfalls im August auf US$ 34.000,– (ca. EUR 28.814,–). Bei einem Testlauf mit dem Akronym »hhh« kamen wir unter anderem zu der Bedeutung »Estragon«, aber auch auf »Tiger Tiger Tiger Tiger« (ja, vier Mal Tiger), den chinesischen Politiker Hou Hui Hui und die chinesische Schauspielerin Han Huo Huo Huo. Die Sache bietet also eine weite Streuung und sollte immer ordentlich weiter recherchiert werden, um irgendwelchen Rechtsverletzungen möglichst aus dem Weg zu gehen. Aber das Verfahren ist clever und sorgt nicht nur für vergnügliche Spracherfahrungen, sondern vielleicht auch für verkäufliche Domains – soweit sie noch frei sind.

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