Das internationale Management-Beratungsunternehmen DOTZON GmbH legte dieser Tage eine neue Ranking-Studie »Digitale Stadtmarken 2020« vor. Bei den neuen Städte-Domains steht .berlin ganz vorn, gefolgt von .amsterdam und .tokyo.
Seit 2005 berät DOTZON Unternehmen im deutschsprachigen Raum zu digitalen Identitäten. Aktuell legte DOTZON die 16-seitige Studie »Digitale Stadtmarken 2020« vor und setzt damit die Rankings aus 2017, 2018 und 2019 fort. Dieses Ranking bildet ab, wie erfolgreich eine Stadt ihre digitale Stadtmarke nutzt. DOTZON untersuchte 36 Städte und ihre 41 Domain-Endungen. Die Stadtdomain Doha hat ihre Endung .doha zurückgegeben. Istanbul, Moskau, Barcelona, Abu Dhabi sowie Köln verfügen über je zwei Varianten ihrer Top Level Domains, so dass die 36 Städte mit 41 Domain-Endungen aufwarten können. Die Bewertung der »Digitalness« der einzelnen digitalen Stadtmarken beruht auf acht Kriterien, die DOTZON zunächst erläutert. Herangezogen werden die Anzahl registrierter und die der aktiven Domains unter der cityTLD, der damit erzielte Umsatz, das Google-Listing, der Alexa-Rank, die Anzahl von Domains und das Bruttosozialprodukt pro Einwohner sowie der Vergleich Stadt-Endung versus Länder-Endung. Nach Auswertung dieser Referenzwerte steht .berlin, wie bereits in den drei vorangegangenen Studien, auf Rang eins. Bei rund 48.000 registrierten Domains erzielt sie einen Umsatz von 1,6 Millionen US-Dollar, denen 55.000 Domains und US$ 1,8 Mio. in 2019 gegenüberstehen. Mit 51 Domains im Majestic Rank (der im vergangenen Jahr noch nicht gemessen wurde) und sechs Domains im Alexa Rank belegt sie unter den Städtedomains Platz 5. Sie glänzt allerdings mit über 60 Prozent aktiv betriebenen Domains. Auf 1.000 Berliner kommen zudem 14 registrierte .berlin-Domains.
Ihr folgt .amsterdam, die schon im vergangenen Jahre Platz 6 einnahm. In den meisten der acht Parameter erreicht .amsterdam sehr gute Durchschnittswerte; den Spitzenplatz hält sie in der Kategorie »Domains pro 1.000 Einwohner« mit 30 .amsterdam-Domains auf 1.000 Einwohner. An 3. Position steht .tokyo, die damit einen Platz einbüsste. Immerhin weist sie nach wie vor die meisten Registrierungen auf: 189.733 Domains. Im Majestix- und Alexa-Ranking steht .tokyo mit 36 und 26 gelisteten Domains auf dem 2. Platz. Es zeigt sich aber, dass auch hier die Werte über die Jahre abnehmen. Die im vergangenen Jahr auf dem 2. Platz rangierende .hamburg fiel auf Platz 8 ab. Worauf das konkret zurückzuführen ist, lässt sich der Studie nicht entnehmen. Auf Platz 4 richtete sich .nyc ein, die von Platz 7 aufgestiegen ist. Ihr folgte auf Platz 5 .london, die sich vom vorjährigen achten Platz verbessern konnte. Die Vorjahres-5. .koeln kam lediglich auf den 10. Platz. Insgesamt ist die Zahl der unter cityTLDs registrierten Domains von 615.710 auf nun 624.776 um ca. 1,5 Prozent angestiegen. DOTZON stellt fest:
Im Zusammenhang mit der globalen Corona-Epidemie sind 2020 bereits neue digitale Projekte entstanden, die eine cityTLD nutzen. Dazu gehören beispielsweise bizhelp.miami, unitedwestream .berlin und tsc.nyc.
Es sei von der Fortsetzung dieses Trends auszugehen.
Die Studie »Digitale Stadtmarken 2020« informiert und ist lesenswert. DOTZON greift für die Studie auf öffentliche Quellen und Datenbanken zurück, wie etwa ntldstats.com, google.com und »stadtspezifische lokale Kenngrößen«, und konnte auf Selbstauskünfte der Registries zurückgreifen. Wir gewinnen aus der diesjährigen Ausgabe den Eindruck, dass die Zahlen unter den .city-Domains etwas zurückfallen, wenn auch die tatsächlichen Registrierungszahlen höher sind als im Vorjahr. Interessierte können weitere Daten zu der Studie bei DOTZON anfordern.